Abahatschi schrieb:Sofern hier eine Manipulation vorliegt, sprich weg von der Realität.
Mit "Realität" fängt es schon an: Kann höchst subjektiv/selektiv empfunden werden. Man kann das soweit auf die Spitze treiben, sogar objektive Umstände als letztendlich subjektiven Konsens zu beschreiben: Warum heißen CM denn CM und nicht RUT oder Gigaplonk?
Naja, man hat sich irgendwann auf was geeinigt innerhalb bestimmter Kriterien oder Maßstäbe und Bennenungsformen. Aber das sprengt jetzt etwas den Rahmen und soll nur ein Wink an die Perzeption, die Wahrnehmung sein.
Was sind Parteien und ihre Wählergruppen am Ende? Näher oder nicht näher bzw. trennscharf definierte Ansammlungen von Menschen mit gewissen Glaubensgrundsätzen, Verhaltensweisen und Zielen oder Wunschvorstellungen. Alle Parteien versuchen irgendwo zu "manipulieren" - "manipulieren" ist hier negativ konnotiert. Wertfrei könnte man von beeinflussen, überzeugen, etc. sprechen.
Das ist so gesehen wertfrei betrachtet nichts Neues oder erst mal Verwerfliches. Fügt man aber gewisse soziopolitische, gesellschaftliche, Rahmenbedingungen hinzu ergeben sich dann durchaus in manchem Vorgehen Probleme. Wo Beeinflussungs- oder Bereicherungsprozesse unlauter werden.
Das ist ein eher komplexes Thema über das man sich seitenweise austauschen und streiten könnte aber um den Rahmen nicht zu sprengen komme ich zügiger zur Kernbotschaft: Selbst Tatsachenbeschreibungen können besonders gefärbt, konnotiert, verzerrt, überaus betont oder hervorgehoben (oder wahlweise kleingeredet werden).
Man kann hier auch sehr selektiv dienliche Informationen oder Theorien hervorheben und weniger dienliche oder negierende weglassen. Um auf das Zitat oben zu kommen will ich mit all dem sagen, dass auch Tatsachenbeschreibungen oder das Ansprechen real existierender Probleme Manipulation sein kann, je nachdem wie ich es konnotiere und werte. Das ist dann nicht zwingend "weg von der Realität" und dennoch ab einer gewissen Form sagen wir mal unlauter - unlauter zumindest basierend auf einem abstrakten groben liberaldemokratischem Konsens. Aus Sicht anderer, etwa der AfD, wäre das wohl wiederum legitim.
Meine persönliche Sicht ist, dass die AfD mehr als andere Parteien mit unlauteren Mitteln, Manipulation, "fear mongering" usw. arbeitet. Und auch überdurchschnittlich mit feindlich eingestellten Staaten kooperiert oder sympathisiert, bzw. de-facto beides.
Abahatschi schrieb:Wieso laufen die Diskussionen immer auf eine Sache hinaus: dummer Problemwähler?
Das ist natürlich sehr vereinfacht oder voreingenommen ausgedrückt mit dem "dummen Wähler".
Mit dem oben grob im Sinn, ist es halt dann so, dass populistische und unterkomplexe Ansätze halt gerne genau da verfangen und am Ende geglaubt und geteilt/weiterverbreitet werden, wo geringe Medienkompetenz oder andere Attribute wie ggf. Unwillen, sich kritisch mit gewissen Prozessen oder Argumenten auseinanderzusetzen, vorherrschen.
Nicht jeder Wähler, jede Wählerin ist dumm. Aber plumpe Parolen und einfache Spins verfangen halt gerade da wo man wenig differenzieren will oder kann.
Ja, sorry, ich kann auch nichts dafür aber die schlimmsten Argumente und Glaubenssätze habe ich in vielen Jahren der Social Media Erfahrung halt von AfD-nahen Personenkreisen gesehen. Vom Wähler bis zum Mitglied. Also im Schnitt. Populistische unterkomplexe Ansätze und "Parolen" findet man sicherlich in allen Parteien aber in der AfD ist das aus meiner Sicht eine doch stärker vertretene Sache, quantitativ und auch oft qualitativ.