sacredheart schrieb:Weil es nötig wurde oder weil es möglich wurde?
Ersteres, da stimme ich Dir zu. Jedoch ... das galt bis jetzt.
Bedenke, dass es zum Beispiel die allgemeine Schulbildung ja noch nicht so lange gibt. Oder das Internet, mit seiner gewaltigen und für frühere Generationen unvorstellbarer Wissensvernetzung.
Wann war das Prinzip der Dampfmaschine bekannt?
Seit
60 n.Chr., nur konnte niemand etwas damit anfangen. Oder ... weil außer ein paar Handvoll Gelehrten niemand davon wusste? Ein pfiffiger Unternehmer aus Rom, der vielleicht davor die Wasserkraft mit Wassermühlen benutzte und damit abhängig war von Flussläufen, hätte es vielleicht etwas anders gesehen.
sacredheart schrieb:Eine Veränderung war notwendig, um leben zu können. Das ist es in Deutschland ja nicht mehr. Man kann sich schmollend mit einem noch so bekloppten Weltbild in die Ecke setzen, dank Transfer hat das weder einen relevanten Überlebensnachteil noch einen Nachteil bei der Weitergabe des eigenen Genmaterials.
Deshalb bin ich ja vehement für die Migration.
Durch Migranten erkennen wir, dass vieles nicht selbstverständlich ist, ja wir vieles nicht als selbstverständlich auffassen dürfen, sondern immer offen sein müssen uns den Umständen entsprechend anzupassen.
Europa und Amerikas rechte Parteien, der Islamismus im Orient, Xi Jinping, Putin, Erdogan und letztlich auch die AfD, sind für mich nichts anderes, als Versuche das Seelenheil in der Vergangenheit zu suchen, quasi die Probleme irgendwo "auszusperren".
Würde vielleicht auch funktionieren, wenn eben nicht die Moderne mit seinem technischen Schnick-Schnack wäre.
Einen Nachteil wird immer der haben, der sich diesen Modernisierungen verschließt. Bestes Beispiel Nordkorea.
Einen Nachteil, den wir uns politisch gar nicht leisten könnten. Stellen wir uns den Problemen und lösen sie, so sind wir bestens gewappnet für die Zukunft. Gesellschaften sind träge, wollen keine Veränderungen und wollen sich ungern anpassen und wenn, dann eher Richtung Vergangenheit als in Richtung Zukunft.
Oswald Spengler beschrieb das sehr gut in seinem Buch "Der Untergang des Abendlandes" am Beispiel der Perser, alten Römer und Ägypter. Alle suchten ihr Heil in der Vergangenheit, sobald sie vor der Wahl standen sich zu transformieren oder unterzugehen.
Nur ein Beispiel: Hätten die Römer ihr zentralistisches Reich, dezentral aufgeteilt unter einer Vierkaiserherrschaft, dann wäre die Geschichte anders verlaufen.
Moment mal ... das hatten sie ja versucht, aber letztlich blieb es nur bei zwei Reichshälften, die sich immer wieder massiv bekriegt haben um wieder ein zentrales Reich zu werden.
Nicht in der Vergangenheit sollten wir unser Seelenheil suchen, sondern in der Zukunft. Nicht Migration unterbinden, sondern schauen wie wir die realen Gegebenheiten für unsere Zwecke verwenden können. Nicht Europa verlassen, sondern die Einigkeit weiter fördern. Nicht China versuchen wieder einzudämmen, sondern einfach nur besser sein.
Nur der ewige Looser versucht alle anderen Schlechter dastehen zu lassen, als er selbst ist. Der ewige Gewinner trachtet danach eher besser zu sein. Wo ist da der Unterschied? Der Looser arbeitet gezielt daran, allen eins auszuwischen, während der Gewinner seine Energie eher einsetzt um sich selbst zu verbessern.
Mit einer AfD sind wir nur Looser. Kritik, Kritik und nochmal Kritik. Was anderes kenne ich von denen nicht. Mal etwas Selbstkritik würde mich wundern. Und meine Güte, haben die
Fracksausen, vor Menschen, die sich noch nicht einmal anständige Schuhe kaufen können. Was machen die denn mal wenn Putin uns wirklich mit Krieg droht? Gleich kapitulieren?
sacredheart schrieb:Das ist es in Deutschland ja nicht mehr. Man kann sich schmollend mit einem noch so bekloppten Weltbild in die Ecke setzen, dank Transfer hat das weder einen relevanten Überlebensnachteil noch einen Nachteil bei der Weitergabe des eigenen Genmaterials.
....aber vielleicht hast Du recht und ich habe Unrecht und wir lebten tatsächlich einfach zu lange in dieser Staat-mach-alles-Wohlfühl-Blase.
Vielleicht hilft uns ja die AfD zumindest wieder genauer politisch, ökonomisch und sozial zu hinterfragen was die Intention der Gewählten ist und was wir lieber selbst machen sollten.