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AfD

87.739 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Wahlen, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: AfD

AfD

04.09.2023 um 06:09
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Sobald eine mögliche AfD-Alternative wie z. B. "Die Basis" oder "Freie Wähler" ernsthaft an Relevanz gewinnt und die Altparteien ihre Felle davon schwimmen sehen, geht das Gekreische von wegen demokratiefeindlich und die Forderungen nach einem Parteiverbot da genauso los.
Freie Wähler sind in Bayern drittstärkste Kraft und in der Regierung. kannst du belegen dass da irgendsoetwas Richtung Parteiverbot mal initiiert wurde? das ist doch nichts weiter als Verschwörungsgeschwafel..


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04.09.2023 um 09:42
@RayWonders

Die AFD wird schon stärker beachtet als irgendwelche Grüppchen. Die Freien Wähler sind in Bayern recht stark, im Rest von Deutschland eher Nebensache. Das gleiche gilt ja auch für den Versuch von Herrn Lucke.

Natürlich wird eine Partei mit hohen Umfrage- und Wahlergebnissen im Guten wie im Schlechten stärker beachtet als eine Partei mit weniger Anhängern als eine Straßenbahn.

Und letzten Endes repräsentiert eine Partei, die stärkste Partei ist, dort wo das so ist, letztlich auch die Mitte der Gesellschaft, ob es einem gefällt oder nicht.


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04.09.2023 um 09:46
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und letzten Endes repräsentiert eine Partei, die stärkste Partei ist, dort wo das so ist, letztlich auch die Mitte der Gesellschaft, ob es einem gefällt oder nicht.
Grundlegend stimmt dies, wenn es sich nicht um Protestwahl handelt.....


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04.09.2023 um 10:50
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Grundlegend stimmt dies, wenn es sich nicht um Protestwahl handelt.....
Protestwahl am A.....
Man sollte sich meines Erachtens damit abfinden, dass wir, regional unterschiedlich gehäuft, eine Menge rechter Socken in Deutschland beherbergen.
Welcher Protest sollte einen halbwegs vernünftigen Menschen dazu bringen, Höcke und Konsorten zu wählen?


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04.09.2023 um 10:56
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Protestwahl am A.....
Man sollte sich meines Erachtens damit abfinden, dass wir, regional unterschiedlich gehäuft, eine Menge rechter Socken in Deutschland beherbergen.
Welcher Protest sollte einen halbwegs vernünftigen Menschen dazu bringen, Höcke und Konsorten zu wählen?
Dazu habe ich keine Antwort, da für mich eine Protestwahl nicht zur Wahl der AfD führen würde und ich die Begrundungen zu diesen Protesten nicht nachvollziehbar, für mich zumindest, sind.

Das es Nationalistisches Gedankengut gibt ist nicht abzustreiten. Das es sicher 5-7% oder gar 10 % sind, sollte auch bekannt sein,
aber keine 20-22%.....


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04.09.2023 um 10:56
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Protestwahl am A.....
Die "echten" Protestwähler finden sich meiner Meinung nach bei den "Sonstigen". Laut letzter Umfrage stehen die beim Bund bei 9 %.

Vor 10 oder 15 Jahren kamen die auf keine 4 %.


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04.09.2023 um 11:04
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Protestwahl am A.....
Man sollte sich meines Erachtens damit abfinden, dass wir, regional unterschiedlich gehäuft, eine Menge rechter Socken in Deutschland beherbergen.
Abfinden sollten wir uns damit nicht, aber wir müssen es ganz nüchtern als Realität wahrnehmen. Vor allem, wenn bei der nächsten Europawahl tatsächlich so viele Leute bereit sind, eine Partei mit einem Spitzenkandidaten wie Krah zu wählen:
Krah lehnt den Begriff „konservativ“ für sich und die AfD ab, seine politische Zuordnung beschreibt er selbst klar als „rechts“.[43] Parteiintern gilt Krah als Gefolgsmann der völkischen Strömung innerhalb der AfD unter informeller Führung des Thüringer Parteivorsitzenden Björn Höcke.[49] Dieser unterstützte auch Krahs Kandidatur als AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl 2024.

Im Gutachten des Bundesamts für Verfassungsschutz zur AfD im Jahr 2019 wird Maximilian Krah viermal aufgeführt.[51] Unter anderem verwendete er mehrfach den von den Nationalsozialisten geprägten Terminus der Umvolkung. Dabei zitierte der Verfassungsschutz einen Beitrag Krahs im Deutschland-Kurier vom 2. Oktober 2018, in dem er die Anwendung dieses Begriffs als Bezeichnung für einen von Bundeskanzlerin Angela Merkel angeblich vorangetriebenen Bevölkerungsaustausch ausdrücklich rechtfertigte: „Umvolkung bezeichnet ein Regierungshandeln, das eine grundlegende Veränderung der ethnischen Zusammensetzung der Bevölkerung eines bestimmten Gebietes bewirkt. […] Umvolkung klingt hart, unschön, unangenehm. Umvolkung klingt wie Messerattacken, Vergewaltigungen und Islamisierung. ‚Es klingt wie‘ staatliches Verständnis für Gewalttäter und politische Diskriminierung des dagegen gerichteten Protests. Umvolkung klingt also wie die Realität in Merkels Deutschland. Genau deshalb soll der Begriff tabuisiert werden. Weil er die Wahrheit ausdrückt.“[3] Der Verfassungsschutz ordnet die dargestellte Verwendung des Terminus der Umvolkung als völkisch und gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung und gegen die Menschenwürde verstoßend ein.[6]

Krah war bereits mehrfach unter anderem als Vortragsredner bei der vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuften Denkfabrik Institut für Staatspolitik (IfS) des neurechten Verlegers Götz Kubitschek zu Gast.[50] In Kubitscheks rechtsextremem Verlag Antaios veröffentlichte Krah 2023 auch sein Buch Politik von rechts. Ein Manifest; das ausdrücklich „anti-rechtsstaatlich, anti-völkerrechtlich, anti-ethisch“ sei, so der AfD-Bundestagsabgeordnete Norbert Kleinwächter.[52] Bei einem Vortrag beim IfS am 30. Januar 2019 sprach Krah zum Thema „Volk, Volkssouveränität, Verfassung“. In seiner Rede bezog er sich auf den antisemitischen NS-Juristen Carl Schmitt und erklärte, dass es neben dem deutschen „Staatsvolk“ (die Bevölkerung Deutschlands nach dem Grundgesetz) auch ein deutsches „ethnisches Volk“ gebe, das sich durch die Zugehörigkeit zu einer seit Generationen bestehenden gemeinsamen Kultur definiere (Ethnopluralismus). Mit dieser auf nationalsozialistischer Ideologie basierenden Eingrenzung des „ethnischen deutschen Volkes“ kam er zu dem Schluss, dass diese Gruppe als „wahrer Souverän“ das Recht habe, das Grundgesetz außer Kraft zu setzen und sich eine neue Verfassung zu geben.[53] Der Jurist Peter Nagel stellte fest: „Nach Ansicht der AfD steht der ethnische Deutsche also über dem deutschen Staatsbürger des Grundgesetzes. Er kann ihn entrechten.“[53] Einen Führungsanspruch Deutschlands begründete Krah damit, dass das "deutsche, das germanische Element [...] politisch wirkmächtig" sei und die Deutschen "nicht so korruptionsanfällig" seien.[54][50]
Quelle: Wikipedia: Maximilian Krah


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04.09.2023 um 11:09
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Natürlich wird eine Partei mit hohen Umfrage- und Wahlergebnissen im Guten wie im Schlechten stärker beachtet als eine Partei mit weniger Anhängern als eine Straßenbahn.
davon wurde aber nicht gesprochen, es wurde übertrieben behauptet es wird argumentiert werden mit 'demokratiefeindlich' und 'Parteiverbot' sobald irgendeine Partei mehr Prozent erreichen würde..

das was du meinst, dass man nicht Kobold sagen darf haben wird mitbekommen und was das nach sich zieht, hat aber nichts ausgelöst was demokratiefeindlichkeit oder mit Parteiverbot zu tun hat...


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AfD

04.09.2023 um 11:12
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Dazu habe ich keine Antwort, da für mich eine Protestwahl nicht zur Wahl der AfD führen würde und ich die Begrundungen zu diesen Protesten nicht nachvollziehbar, für mich zumindest, sind.
@gagitsch

Das käme natürlich darauf an, wogegen man denn gerade protestieren will.

Wenn Du dagegen protestieren willst, dass die Klimapolitik zu schwach ist, dann kommt da nicht AFD raus, wenn Du gegen die deutlich steigenden Asylbewerberzahlen protestieren willst, vielleicht schon, je nach Priorität des jeweiligen Themas für Dich.
Zitat von SomertonManSomertonMan schrieb:Die "echten" Protestwähler finden sich meiner Meinung nach bei den "Sonstigen"
Aus meiner Sicht finden sich da eher die Nerds.
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:davon wurde aber nicht gesprochen, es wurde übertrieben behauptet es wird argumentiert werden mit 'demokratiefeindlich' und 'Parteiverbot' sobald irgendeine Partei mehr Prozent erreichen würde..
@RayWonders

Vielleicht hast Du mich falsch verstanden. Viele in der AFD beklagen, dass die Partei sehr stark durchleuchtet wird, was aus meiner Sicht in der Natur der Dinge liegt, wenn man in Umfragen bei 22% steht und nicht bei 0,00003%.

Und was hat das mit 'Kobold' zu tun? Seither hat sich Frau Baerbock doch schon lange um 360° gedreht.


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AfD

04.09.2023 um 11:20
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das käme natürlich darauf an, wogegen man denn gerade protestieren will.
Das stimmt. Dennoch sollte ein innerer Wertekompass angeschalten werden.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wenn Du dagegen protestieren willst, dass die Klimapolitik zu schwach ist, dann kommt da nicht AFD raus, wenn Du gegen die deutlich steigenden Asylbewerberzahlen protestieren willst, vielleicht schon, je nach Priorität des jeweiligen Themas für Dich.
Ich persönlich sehe es so, aber dies scheinen nicht alle zu tun, dass wenn ich mit der aktuellen Politik unszufrieden bin, ich bei der Wahl nach Alternativen suche. Diese Alternativen kann ich auf verschiedene Art und Weise filtern. Wahlprogramme, Recherche, Walomat usw.

Wenn ich mich nur auf Thema versteifen würde, und so erscheint mir der Protest zur Zeit, verraten ich meine eigene Stimme weil die komplexität der Gesellschaft missachtet wird. Nur Asylpolitik zu betracten ist daher mMn falsch, wenngleich mir die Möglichkeit offen liegt, auch die CDU/CSU zu wählen. Oder Energiewende gibt es dutzende Möglichkeiten andere zu wählen die mal mehr mal weniger nah oder entfernt von der derzeitgen Politik zu verorten sind.

Es ist aus meiner Sicht ein Fehler, der durch Frustration entsteht, sich auf ein Problem festzubeißen, daran alles festzumachen und den Rest zu vernachlässigen, sei es praktisch oder theoretisch.

Ich sehe auch auf keinen Fall die Protestwähler in den Sonstigen 4%


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AfD

04.09.2023 um 14:13
@gagitsch
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Ich persönlich sehe es so, aber dies scheinen nicht alle zu tun, dass wenn ich mit der aktuellen Politik unszufrieden bin, ich bei der Wahl nach Alternativen suche. Diese Alternativen kann ich auf verschiedene Art und Weise filtern. Wahlprogramme, Recherche, Walomat usw.
Womit die Namenswahl der AFD 'Alternative..' schon mal nicht so blöd war.

Ich glaube erst mal nicht, dass wir plötzlich 22% Bürger bundesweit und 36% in Sachsen haben, die alle einen Schäferhund haben, den sie Blondie genannt haben. Wobei die Vergleiche der AFD mit Nazis auch einfach historisch falsch bzw ungenau sind. Damit verharmlost man nur den Nationalsozialismus.

Eine Grundlage der hohen Umfragewerte der AFD ist die Zufriedenheit mit der Ampel Regierung, die zuletzt bei stolzen 19% lag. Die Zahl finde ich beachtenswert. Das ist für eine Regierung einfach ein Desaster.

Ich glaube schon, dass es letzten Endes eine Art Protestwahl ist, die aus eher unspezifischen Gründen erfolgt, nämlich aus einer Ablehnung der linkslastigen und bürgerfernen Politik:

Warum Deutschland, ganz anders zB als Skandinavien oder Österreich 2023 weiterhin drastisch steigende Zahlen von Asylbewerbern hinnimmt, wird man wohl niemandem erklären können. Warum dann noch, obwohl nahezu jeder der kommt hierbleibt, Zusatzmöglichkeiten geschaffen werden, wie Chancenaufenthalt und warum unsere Staatsbürgerschaft schon nach kurzer Zeit vergeben werden soll, ist schwer erklärbar. Weiterhin sehe ich regierungsseitig Asylmigration und Fachkräfteeinwanderung ziemlich durcheinandergehen. Man kann Asylzuzug nicht mit Fachkräftemangel begründen.

Das Heizungsgesetz hatte wiederum eine Komponente, die weder von Befürwortern noch von Kritikern ausreichend gewichtet wurde, aber imho viel mit seiner Wahrnehmung zu tun hat. Es wäre schlicht der tiefgreifendste Eingriff einer Regierung in private Entscheidungen von Bürgern seit Bestehen der BRD. Da darf einem schon mal unwohl bei werden, selbst dann, wenn das Gesetz inhaltlich begründbar ist.

Weiterhin stehen offenbar Minderheiten derart stark im Fokus der Aufmerksamkeit, dass diejenigen, die zu keiner gehören, kaum noch Beachtung finden. Auch das ist zum Teil subjektiv. Aber als Beispiel Transgender: Laut Statistiken betrifft das Thema 1-6 von 100.000 Menschen. Es ist halt kein Kernthema, sondern betrifft eine sehr kleine Minderheit an Menschen. Auch ohne diese Menschen abzulehnen, ist es als Thema politisch erheblich überstrapaziert.

Warum wir dem Niger ein Museum spendieren, der halben Welt Menstruationsprodukte und Indien und China Entwicklungshilfe zahlen: Es sind alles nur die Schokostreusel auf der Kirsche auf der Sahnehaube. Aber es sind seltsam gesetzte Prioritäten, während gleichzeitig ÖPNV, Internetabdeckung in D und das Bildungssystem erhebliche Mangelerscheinungen zeigen.

Das alles wird nicht zu Unrecht als linke Einhornzucht wahrgenommen.

Und wer davon die Nase voll hat, soll wen wählen? Die Union ja auch nicht, die hatten ja 16 Jahre lang die führende Einhornzüchterin gestellt. Und die FDP nicht mehr, die macht ja mit.


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04.09.2023 um 14:18
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Weiterhin stehen offenbar Minderheiten derart stark im Fokus der Aufmerksamkeit, dass diejenigen, die zu keiner gehören, kaum noch Beachtung finden.
Das ist allerdindgs eine Aussage, die ich für Quatsch halte. Nur weil man auch Minderheiten eine Stimme gibt, heißt das noch lange nicht, dass man der Mehrheit etwas wegnehmen will. Im übrigen kriegen die Mehrheiten weiterhin sehr viel Aufmerksamkeit, aber die fällt den Leuten wohl einfach aus Gewohnheitsgründen nicht auf.


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04.09.2023 um 14:24
Zitat von martenotmartenot schrieb:Das ist allerdindgs eine Aussage, die ich für Quatsch halte.
Sehe ich auch so.
Hat Züge einer Sozialneiddebatte, wobei sich auch Menschen, die stabilen bis guten Verhältnissen leben, sich nicht entblöden, Menschen, denen es erheblich schlechter geht, Zuwendungen zu missgönnen.
Da kann man sich wirklich nur noch fremdschämen.
Vielleicht sind solche Individuen ja in der AfD gut aufgehoben?


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AfD

04.09.2023 um 14:27
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Eine Grundlage der hohen Umfragewerte der AFD ist die Zufriedenheit mit der Ampel Regierung, die zuletzt bei stolzen 19% lag. Die Zahl finde ich beachtenswert. Das ist für eine Regierung einfach ein Desaster.
mit der Wahl muss die Regierung 50+ x % Erreichen, unter 40% Zustimmung nach einem Jahr finde ich bereits ein Desaster.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ich glaube schon, dass es letzten Endes eine Art Protestwahl ist, die aus eher unspezifischen Gründen erfolgt, nämlich aus einer Ablehnung der linkslastigen und bürgerfernen Politik:
linkslastig kann man sich streifen, bürgerfern zwar auch, aber tatsächlich empfinde ich es auch so, das 95 % der politiker nach meiner Auffassung den Blick für das wahre leben uns dessen probleme verloren haben. Die gründe sind vielschichtig und tatsächlich nicht alle hausgemacht. Aber seit 25 Jahren wird gefühlt nicht mehr für deutschland politik im allgemeinen betrieben, sondern deutschland wird dahinverwaltet.

Ich bin ein absoluter AfD-Gegner, aber die verfehlte Politik, die ich nicht nur der Ampel anlaste passiert seit fast 3 Jahrzehnten.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Warum Deutschland, ganz anders zB als Skandinavien oder Österreich 2023 weiterhin drastisch steigende Zahlen von Asylbewerbern hinnimmt, wird man wohl niemandem erklären können. Warum dann noch, obwohl nahezu jeder der kommt hierbleibt, Zusatzmöglichkeiten geschaffen werden, wie Chancenaufenthalt und warum unsere Staatsbürgerschaft schon nach kurzer Zeit vergeben werden soll, ist schwer erklärbar. Weiterhin sehe ich regierungsseitig Asylmigration und Fachkräfteeinwanderung ziemlich durcheinandergehen. Man kann Asylzuzug nicht mit Fachkräftemangel begründen.
Das ganze Geseier von der verfehlten Asylpolitik kann ich auch nicht mehr hören. Die Thematik gibt es seit den 1960ern und ist schon immer problematisch, 2015 war eine ausgewöhnliche Situation dies bis jetzt nachwirkt. Aber alles auf ein Thema zu reduzieren ist nervig und zu kurz gedacht, und genau darauf zielt die AfD ab, nicht nachdenken, nur meckern, keine Vorschläge die umsetzbar sind usw usf.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Weiterhin stehen offenbar Minderheiten derart stark im Fokus der Aufmerksamkeit, dass diejenigen, die zu keiner gehören, kaum noch Beachtung finden
Zitat von martenotmartenot schrieb:Das ist allerdindgs eine Aussage, die ich für Quatsch halte. Nur weil man auch Minderheiten eine Stimme gibt, heißt das noch lange nicht, dass man der Mehrheit etwas wegnehmen will. Im übrigen kriegen die Mehrheiten weiterhin sehr viel Aufmerksamkeit, aber die fällt den Leuten wohl einfach aus Gewohnheitsgründen nicht auf.
Die Aussage von @sacredheart finde ich nicht falsch. Mein Blickwinkel ist dennoch anders, denke ich. Die Mehrheiten haben einfach wegen Arbeit und Familie derzeit weniger Zeit sich aufzuregen und sind verhältnismäßig still, weil es noch läuft soweit. Die Minderheiten, die ich tatsächlich als politisch ruhiggestellt sehe, sind die jetzt Bürgergeldempfänger und hier will ich nicht pauschalisieren, aber es gibt eine vielzahl und prozentual nicht zu verachtenden Teil der nicht arbeiten will und "durchfüttert" wird seit jahren. Das Bürgergeld ist hier ein Minderheitenfreundliche Entscheidung die ich in keinster weise nachvollziehen kann.

eine aufmerksamkeit hingegen sehe ich auch nur bei den großen branchenverbänden und Industriezweigen, auch hier wird teile über steuer- und subventionspolitik massiv und unnötig zugebuttert.


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AfD

04.09.2023 um 14:31
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Wobei die Vergleiche der AFD mit Nazis auch einfach historisch falsch bzw ungenau sind. Damit verharmlost man nur den Nationalsozialismus.
Naja, sieh dir den Spitzenkandidaten für die Europawahl an. Was der so vertritt, hätte man früher mit NPD-Hardlinern assoziiert und genau in dieser Tradition muss die AfD gesehen werden. Diese Partei hat es unglücklicherweise nur geschafft, sich vom Schmuddelimage des gewöhnlichen Neonazismus zu befreien.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Weiterhin stehen offenbar Minderheiten derart stark im Fokus der Aufmerksamkeit, dass diejenigen, die zu keiner gehören, kaum noch Beachtung finden. Auch das ist zum Teil subjektiv.
Die, die am meisten Wind um diese Themen machen, sind ja die reaktionären Kulturkämpfer selbst. In der politischen Realität ging es im Beispiel Transgeschlechtlichkeit doch lediglich um das Selbstbestimmungsgesetz. Das Problem ist keine tatsächliche Nichtbeachtung, sondern nur der gefühlte Bedeutungsverlust (der eigentlich auf viel fundamentalere gesellschaftliche Widersprüche verweist). Dieser wiederum resultiert aus einem Meinungsbildungsprozess, der sich mehr auf das Bauchgefühl als auf kritische Reflexion stützt.


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AfD

04.09.2023 um 14:31
Ich frage mich, ob die AfD mittlerweile eine Satire Partei geworden ist:

https://afdbundestag.de/wp-content/uploads/2023/09/Sofortmassnahmen_AfD_Regierung_Positionspapier_8-Seiter_Wickelfalz_digital_v16.0.pdf

Ein paar Punkte, die mir beim überfliegen aufgefallen sind:

1. AfD geführte Bundesregierung: Ist und bleibt ein unwahrscheinliches Szenario
2. Verbrennunsmotorverbot auf EU-Ebene rückgängig machen: Ernsthaft? Wie glauben die in der Lage zu sein, das Rückgängig machen zu können?
3. Direkte Demokratie ermöglichen: Bedarf einer Grundgesetzänderung, ob die dafür eine 2/3 Mehrheit im Bundestag bekommen würden?
4. Nord-Stream Pipeline reparieren und in Inbetriebnehmen: Irgendwann, mit einem anderen Russland kann man das sicherlich machen aber aktuell?
5. Altersarmut durch faire Renten verhinden: Eine Aussage mit wenig Inhalt und davon ganz viel.

Ich meine Steuersenkungen und Abgabensenkungen hört sich immer alles schön und gut an aber wie dann der ganze Spaß sonst so finanziert werden soll, weiß wohl keiner. Manchmal würde mich schon interessieren, wie ein Haushalt der AfD aussehen würde.


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AfD

04.09.2023 um 14:35
Zitat von VinsmokeVinsmoke schrieb:Ich meine Steuersenkungen und Abgabensenkungen hört sich immer alles schön und gut an aber wie dann der ganze Spaß sonst so finanziert werden soll, weiß wohl keiner. Manchmal würde mich schon interessieren, wie ein Haushalt der AfD aussehen würde.
Das meine ich auch! Es gibt in den Wahlprogrammen nie konkreten Lösungsansätze, wobei gleichzeitig die AfD auf alle hated die keine Lösungsansätze darlegen.

Auffangbecken für Frust, Augenwischerei, Dummfang, einfache Lösungen in einer komplizierten Welt.

Wird alles nicht funktinieren auch wenn der ominöse Goldschatz der AfD per AI-Foto auf dem Parteitag gezeigt wurde.


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AfD

04.09.2023 um 15:15
@gagitsch
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:einfache Lösungen in einer komplizierten Welt.
Das ist ein Vorwurf, den man machen kann. Allerdings müssen komplizierte Lösungen für komplizierte Probleme nicht automatisch besser sein, siehe Pkw Maut.

Und in der Regierung sehe ich eigentlich auch niemandem, dem ich eine komplizierte Lösung anvertrauen würde.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Aber seit 25 Jahren wird gefühlt nicht mehr für deutschland politik im allgemeinen betrieben, sondern deutschland wird dahinverwaltet.
Das gilt aber nur für Dinge, die die Allgemeinheit betreffen. Für die Ukraine hat man sich nach anfänglichem Zögern ja geradezu zerrissen. Kann man auch machen, da kommt halt nur der Wunsch auf, dass es auch mal irgendwer zB für eine Rentenreform täte.
Zitat von gagitschgagitsch schrieb:Das ganze Geseier von der verfehlten Asylpolitik kann ich auch nicht mehr hören.
Das kann keiner mehr hören. Aber man müsste es auch nicht mehr hören, wenn man eine vernünftige Lösung herbeiführen würde. Die kann nur darin bestehen, weitgehend Dublin II anzuwenden und von Geld- auf Sachleistungen zu wechseln. Die kann auch nur darin bestehen, Druck auf Herkunftsländer auszuüben, die ihre eigenen Bürger nicht zurücknehmen. Dem hat Frau Faeser versucht, sich zu verweigern und kam statt Konstruktives mitzutragen, jetzt mit diesem Scheiss an, man solle jetzt nicht verurteilte Clan Mitglieder abschieben, obwohl jeder weiss, dass es Blödsinn ist.

Und wie schon die Vorgängerregierungen ist auch die aktuelle Regierung dabei, uns die Vorteile der EU madig zu machen. Es ist geradezu Standard, dass der Eindruck entsteht, Deutschland lässt sich in der EU von anderen verarschen und das sind nicht die anderen schuld. Beispiel: Warum ist nicht trotz EU Freizügigkeit jedes Land selbst für die Grundsicherung seiner Bürger verantwortlich? Warum erhalten bulgarische Kinder, deren Eltern oder Elternteile hier Sozialleistungen beziehen, auch dann Kindergeld, als hätten sie deutsche Lebenshaltungskosten, aus Deutschland in voller Höhe, wenn die Kinder in Bulgarien leben? Warum wurden bei der EU Freizügigkeit nicht Straftäter ausgenommen? Weil da deutsche EU Politiker gepennt hatten. Aber warum pennen immer nur die Deutschen?

Es ist eine tolle Errungenschaft, dass man einfach als EU Bürger durch Europa reisen kann. Es ist eine tolle Errungenschaft, oft kein Geld zu tauschen. Für grenznahe Bewohner ist es sogar noch doller. EU Binnenhandel, super.

Aber ein überbezahlter EU Wasserkopf und Regeln, die nicht unseren Interessen dienen haben viel von der möglichen Freude kaputt gemacht. Kein Wunder, dass eine Partei, die EU kritisch ist, Zulauf erhält, besonders von den Menschen, die die Vorteile nicht nutzen können oder wollen.


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AfD

04.09.2023 um 15:18
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Kein Wunder, dass eine Partei, die EU kritisch ist, Zulauf erhält,
Was ich persönlich nicht ganz nachvollziehen kann: warum ist das Thema "Wasserkopf der EU" überhaupt ein Thema, welches anscheinend die Menschenmengen zu händeringenden Gegenreaktionen bewegt? Mich persönlich beeinträchtigt dieses Thema im normalen Leben ehrlich gesagt überhaupt nicht, und alles in allem finde ich die EU eine wertvolle und wichtige Einrichtung, auch wenn nicht alles rund läuft.


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AfD

04.09.2023 um 15:33
@martenot

Der Wasserkopf der EU ist immer wieder Thema. Als Beispiel das ständige Pendeln des Parlaments zwischen Strassburg und Brüssel, das mal als Kompromiss gewählt wurde, um nationale Eitelkeiten zu bedienen und einfach immens teuer ist, selbst wenn es für den einzelnen EU Bürger nicht so viel kostet. Es ist halt ein riesiger Apparat an Bürokratie entstanden.

Das finde ich emotional eher abstoßend.

Parallel ist es noch heute ein gewisses Abenteuer, mit einem interrail Ticket durch Europa zu fahren, ohne für obligatorische Sitzplatzreservierungen, die oft den normalen Ticketpreis erreichen, Unsummen drauf zu zahlen.

Um junge Menschen (oder früher mal jungen Menschen vor 30 Jahren) für die Idee Europa zu begeistern, müssten sie die Vorteile erleben können. Aber das kümmert niemanden.

Junge Menschen erleben stattdessen, dass Sport ausfällt, weil wegen bekloppter EU Regularien der Neubau der Sporthalle europaweit ausgeschrieben werden muss, eine Briefkastenfirma aus Portugal den Zuschlag erhielt, erhalten musste und sich von denen noch nie einer blicken ließ.

Das sind kleine Beispiele, aber eben auch Beispiele aus dem echten Leben.

Für die Erwachsenen: Was Bulgarien in einer EU zu suchen hat, wird wohl keiner erklären können. Standen die bei Aufnahme so richtig auf Augenhöhe? War das win-win?

Kein Wunder, dass EU Begeisterung nicht da ist und Verdruss sich dann politisch kanalisiert.


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