@gagitschgagitsch schrieb:Ich persönlich sehe es so, aber dies scheinen nicht alle zu tun, dass wenn ich mit der aktuellen Politik unszufrieden bin, ich bei der Wahl nach Alternativen suche. Diese Alternativen kann ich auf verschiedene Art und Weise filtern. Wahlprogramme, Recherche, Walomat usw.
Womit die Namenswahl der AFD 'Alternative..' schon mal nicht so blöd war.
Ich glaube erst mal nicht, dass wir plötzlich 22% Bürger bundesweit und 36% in Sachsen haben, die alle einen Schäferhund haben, den sie Blondie genannt haben. Wobei die Vergleiche der AFD mit Nazis auch einfach historisch falsch bzw ungenau sind. Damit verharmlost man nur den Nationalsozialismus.
Eine Grundlage der hohen Umfragewerte der AFD ist die Zufriedenheit mit der Ampel Regierung, die zuletzt bei stolzen 19% lag. Die Zahl finde ich beachtenswert. Das ist für eine Regierung einfach ein Desaster.
Ich glaube schon, dass es letzten Endes eine Art Protestwahl ist, die aus eher unspezifischen Gründen erfolgt, nämlich aus einer Ablehnung der linkslastigen und bürgerfernen Politik:
Warum Deutschland, ganz anders zB als Skandinavien oder Österreich 2023 weiterhin drastisch steigende Zahlen von Asylbewerbern hinnimmt, wird man wohl niemandem erklären können. Warum dann noch, obwohl nahezu jeder der kommt hierbleibt, Zusatzmöglichkeiten geschaffen werden, wie Chancenaufenthalt und warum unsere Staatsbürgerschaft schon nach kurzer Zeit vergeben werden soll, ist schwer erklärbar. Weiterhin sehe ich regierungsseitig Asylmigration und Fachkräfteeinwanderung ziemlich durcheinandergehen. Man kann Asylzuzug nicht mit Fachkräftemangel begründen.
Das Heizungsgesetz hatte wiederum eine Komponente, die weder von Befürwortern noch von Kritikern ausreichend gewichtet wurde, aber imho viel mit seiner Wahrnehmung zu tun hat. Es wäre schlicht der tiefgreifendste Eingriff einer Regierung in private Entscheidungen von Bürgern seit Bestehen der BRD. Da darf einem schon mal unwohl bei werden, selbst dann, wenn das Gesetz inhaltlich begründbar ist.
Weiterhin stehen offenbar Minderheiten derart stark im Fokus der Aufmerksamkeit, dass diejenigen, die zu keiner gehören, kaum noch Beachtung finden. Auch das ist zum Teil subjektiv. Aber als Beispiel Transgender: Laut Statistiken betrifft das Thema 1-6 von 100.000 Menschen. Es ist halt kein Kernthema, sondern betrifft eine sehr kleine Minderheit an Menschen. Auch ohne diese Menschen abzulehnen, ist es als Thema politisch erheblich überstrapaziert.
Warum wir dem Niger ein Museum spendieren, der halben Welt Menstruationsprodukte und Indien und China Entwicklungshilfe zahlen: Es sind alles nur die Schokostreusel auf der Kirsche auf der Sahnehaube. Aber es sind seltsam gesetzte Prioritäten, während gleichzeitig ÖPNV, Internetabdeckung in D und das Bildungssystem erhebliche Mangelerscheinungen zeigen.
Das alles wird nicht zu Unrecht als linke Einhornzucht wahrgenommen.
Und wer davon die Nase voll hat, soll wen wählen? Die Union ja auch nicht, die hatten ja 16 Jahre lang die führende Einhornzüchterin gestellt. Und die FDP nicht mehr, die macht ja mit.