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AfD

87.739 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Wahlen, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: AfD

AfD

12.07.2023 um 12:11
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Das hängt sicher auch am ,,Staatshaushalt" und dem Schuldenberg, den der Finanzer Deutschland aufbürden muss. Klima, Familie, Soziales/Gesundheitswesen, Bildung und Bundeswehr/Polizei - alles fordert. Und trotzdem hält D die Hand auf ... Humanitäre Hilfe genannt.

Hier wurde die Wohnungsnot mehrfach genannt, bezahlbarer Wohnraum selbst für Einheimische ist kaum noch zu finden, auch der soziale Wohnungsmarkt erschöpft sich. Der Wohnungsbau stagniert durch inflationsbedingt hohe Preisentwicklung.
Es ist demnach dem Deutschen irgendwo nicht mehr vermittelbar, dass zu uns kommende Menschen mit Wohnraum versorgt werden, der ,,im Normalfall" einer einheimischen Familie zustehen müsste, die Kosten übernimmt hier die Sozialgemeinschaft.
Also ist es mMn angezeigt, dass man in unserem Verständnis ,,berechtigt" Herkommende zunächst mit provisorisch errichteten Wohnraum versorgt, soweit finanziell und infrastrukturmäßig möglich. Wenn keine Möglichkeit besteht, dann sollte die Regierung das endlich auch einmal begreifen. Immer und immer mehr Menschen auf einem begrenzten Territorium können einfach auch Konfliktpotential bilden.
Versetz dich doch mal in die Lage einer 5-Köpfigen Deutschen Familie, die händeringend eine Mietwohnung sucht, und dann hat sie eine gefunden, nur bekommt sie sie nicht, sondern eine Migrationsfamilie. Das kann man niemandem erklären.
Aber stimmt das denn überhaupt? Ich habe nie eine seriöse Rechnung dazu gesehen.

Du musst ja bedenken, dass auch eine Abschiebung und vorherige Verwahrung Kosten mit sich tragen, vor allem, wenn die Abschiebung am Ende gar nicht erfolgt und die Person sowieso hier bleibt.
Dann musst du überlegen, was denn in 5 Jahren besser ist. Einer, der hier nie integriert wurde, aber auch nicht abgeschoben werden kann und DANN wirklich entwurzelt und auf sich gestellt hier sein leben lang Gelder bezieht (und eventuell sogar größere äußere Faktoren hat, kriminell zu werden, wenn er keinen Job und keine Verbindung hier hat), ODER wenn er hier Integrationsmöglichkeiten hatte, also Möglichkeiten zur Bildung, Ausbildung, Studium, hier Freunde oder wenigstens eine Arbeit gefunden hat und dann Steuern zahlt.

Menschen hier einzupferchen (was die Kriminalitätsrate stark steigen lässt) birgt ein viel größeres Konfliktpotential, als sie hier zu integrieren. Es sind die Scharfmacher, die Konflikte herbeireden.
Das mit der Wohnungsnot als Argument gegen Flüchtlinge zum Beispiel geht gar nicht. Mit diesem Problem haben Flüchtlinge nichts zu tun. Wohnraum wäre auch ohne Flüchtlinge knapp und das liegt daran, dass man Sozialwohnungen abgebaut hat und die Preise in den Städten explodieren. Es liegt nicht daran, dass einfach zu viele Menschen in D leben und da niemand etwas dran tun kann.
Wer ausreichend Wohnraum will, braucht dazu politische Entscheidungen für mehr Wohnraum, nicht gegen Flüchtlinge.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Zur Ergänzung: 5% der abgelehnten Asylbewerber, nicht 5% aller Asylbewerber. Die Lösung liegt so nahe: Wenn ich weiss, dass Abschiebungen schwierig sind, sollte man vorher ansetzen und zwar bei der Einreise. Wer nicht einreist, wird nicht abgeschoben.

Und ein Punkt, um keine Fehlanreize zu setzen, ist keine falschen Vorstellungen in die Welt zu senden und eine komplette Umstellung auf Sachleistungen. der andere Punkt wird schlicht in Grenzkontrollen, entweder an der EU Außengrenze, oder, was schade wäre, doch wieder an Ländergrenzen bedeuten.

Wenn nur 5% der Abgelehnten abgeschiben werden und das schon ein guter Wert sein soll, muss man die aktuelle Asylpolitik als das bezeichnen, was sie ist: No border.

Das will die Mehrheit der Bevölkerung aber nicht. Und so kommt die AFD auf ihre Stimmen.

Und wenn ca 70% der Bevölkerung die Asylpolitik richtigerweise falsch finden, aber dennoch die AFD in Umfragen nur bei 21% liegt, zeigt das doch, dass viele Menschen sich ihre Wahloption nicht leicht machen. Es zeigt aber auch das Wählerpotenzial, wenn in Sachen Asyl stur weiter auf den Eisberg zugehalten wird.
Das ist aber nur dann naheliegend, wenn einem Menschenrechte nicht so wichtig sind und man Ertrunkene im Mittelmeer, die man hätte retten können, in Ordnung findet. UNd da sind wir wieder bei der AfD, in der einige Politiker gern den Schießbefehl an Außengrenzen hätten.


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12.07.2023 um 12:13
@martenot

Natürlich ist die Asylmigration nicht für den Zustand des ÖPNV verantwortlich.

Dennoch ist der gerade aktuelle Zustrom (ohne nennenswerte Rückführungen) ein Thema, das hoch dringlich angegangen werden muss. Da sind sich fast alle Bürger einig. Die Ampel macht nichts, schafft eher noch mehr Anreize, hierher zu kommen und Sonderwege dazu.

Ein Beispiel: Frau Faesers Vorschlag, dass ältere Ausländer, die lange hier leben und kein Deutsch sprechen, deutsche Staatsbürger werden sollen. Mit anderen Worten: Eine gescheiterte Integration soll Grundlage der Einbürgerung sein.

Das zeigt: Hier wurde gar nicht verstanden.

Jetzt zu Bus Bahn, Straßen und Brücken:

Wird die AFD das alles besser machen? Ich glaube nein.

Haben denn die anderen Parteien davon irgendwas besser gemacht? Da muss ich nicht glauben, ich weiss: Nein!

Warum sollte ich also eine SPD wählen, wenn ich möchte, dass zur Abwechslung mal wieder ein Zug fährt? Die SPD ist schon ewig am Regieren, die hatten ihre Chance.


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12.07.2023 um 12:15
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wohnraum wäre auch ohne Flüchtlinge knapp und das liegt daran, dass man Sozialwohnungen abgebaut hat und die Preise in den Städten explodieren.
Ein anderer Aspekt, der Wohnraum in Großstädten knapp macht dürfte wohl auch der Hang zu Zweitwohnungen und zum Umfunktionieren von Wohnungen in AirBnB-Unterkünfte bzw. verkappte Beherberbungsbetriebe sein, denn mit einer tageweise vermieteten Wohnung kann man erheblich mehr Geld verdienen als mit einer regulären Mietwohnung. Meinem Eindruck nach verdrängen diese Wohnraumnutzungen zunehmend die "normalen" Mietverhältnisse.


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12.07.2023 um 12:17
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Haben denn die anderen Parteien davon irgendwas besser gemacht? Da muss ich nicht glauben, ich weiss: Nein!
Und deswegen entscheidet man sich für eine Partei, die sich für diese Themen bislang eher unterdurchschnittlich interessiert gezeigt hat? Oder doch? Was wären denn die wesentlichen Konzepte der AfD zur Verbesserung der Verkehrs-Infrastruktur, die deutlich über die bisherigen Konzepte hinausgehen? Vielleicht kann man diese ja mal überblicksmäßig auflisten, damit man sehen kann, welche Verbesserungen zu erwarten wären?

Kommt mir ungefähr so vor, als wenn ich von meinem Orthopäden enttäuscht bin und deswegen zum Homöopathen gehe, der mir Heilung per Globuli verspricht. Klar, viele machen das, aber ob es wirklich besser werden wird?


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12.07.2023 um 12:18
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ein anderer Aspekt, der Wohnraum in Großstädten knapp macht dürfte wohl auch der Hang zu Zweitwohnungen und zum Umfunktionieren von Wohnungen in AirBnB-Unterkünfte bzw. verkappte Beherberbungsbetriebe sein, denn mit einer tageweise vermieteten Wohnung kann man erheblich mehr Geld verdienen als mit einer regulären Mietwohnung. Meinem Eindruck nach verdrängen diese Wohnraumnutzungen zunehmend die "normalen" Mietverhältnisse.
Da stimme ich dir zu. Es gibt viele Faktoren, die Wohnraum knapp werden lassen. Flüchtlinge gehören nun wirklich nicht dazu, die werden auf dem Wohnungsmarkt ohnehin diskriminiert und müssen schauen, was sie kriegen.

Aber das ist wieder so ein toller Talking Point aus der Rechtsextremen Trickkiste. Man behandelt die Bürger richtig schlecht (stellt nicht genug Wohnraum zur Verfügung, nicht genug Kitaplätze und so weiter und so fort) und sagt dann, dass man wohl leider grausam gegen Flüchtlinge vorgehen muss, damit es nicht noch schlimmer wird. Schrecklich sowas.


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12.07.2023 um 12:23
Das Problem mit der AfD ist doch, dass sie die Leute anspricht, die sich die letzten Jahre schon nicht mehr angesprochen fühlen.

Wenn man hier schreibt, in Schleswig-Holstein sei es doch zum Beispiel auch ohne AfD schön, ja, aber wir haben hier auch mit den größten Anteil von Nichtwählern, nämlich rund 40 %.

Wenn man schreibt, Abschiebungen würden nicht funktionieren, dann lassen wir sie einfach, ist doch auch schön, ja, aber wo?

Die Probleme mit CDU/CSU, SPD, Grüne ist aus meiner Sicht folgende:

Man bedient Klientelpolitik.

Aufgabe von Gewaltmonopol und Rechtsstaatlichkeit.

Wirkliche Probleme werden nicht angegangen. Oder nur halbherzig. Oder Lösungen werden wieder torpediert.

Der normale Bürger findet sich nicht wieder, nicht angesprochen und nicht mitgenommen.

Das der Wähler nach 16 Jahren Stillstand mit der CDU auf diese als Alternative zur Ampel keine Lust hat, dürfte mehr als verständlich sein.


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AfD

12.07.2023 um 12:24
Zitat von martenotmartenot schrieb:Mir fällt immer wieder auf, dass sich bei vielen AfD-Anhängern mehr oder weniger alles um nur ein Thema dreht: Migration. Wie gesagt, das scheint ein Unterschied zu den Nichtwählern der AfD zu sein, die eher andere Themen als wichtig erachten - in meinem Fall beispielsweise die Infrastruktur (Straßen, Brücken, Schienenwege, Züge) oder das Gesundheitswesen und die Pflege. Die Migration ist für mich keineswegs das alles entscheidende Thema, und es ist auch nicht für alle anderen Missstände verantwortlich.
Ja gut, mir fällt hingegen genauso auf, dass sich bei den Grünen alles nur noch ums Klima dreht, als ob wir hier das schmutzigste Land auf dem Erdball wären und die Apokalypse kurz bevorsteht.

Das ein Übermaß an Migration in viele Gesellschaftsbereiche ausstrahlt (Wohnen, Bildung, Gesundheit etc.) habe ich weiter vorne im Thread schon dargelegt. Wenn Du es anders siehst, dann gib doch hier mal kurz zu Protokoll, dass der leere Wohnungsmarkt, die überfüllten Kitas und Schulen etc. ruhig noch viel mehr Migration vertragen und Zustände wie z. B. in Ludwigshafen, wo fast eine ganze erste Grundschulklasse mit fast 100 % Migrationshintergrund sitzen bleibt oder die Clan-Kriminalität im Ruhrgebiet eben gesellschaftlich weggesteckt werden müssen.


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12.07.2023 um 12:25
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Trickkiste.
Und nutzt selber eine:
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Flüchtlinge gehören nun wirklich nicht dazu, die werden auf dem Wohnungsmarkt ohnehin diskriminiert und müssen schauen, was sie kriegen.
Mir wäre neu dass Flüchtlinge selbst suchen - eher hat man den Eindruck dass "das Amt zahlt" und somit durch die höhere Bonität normale Arbeitnehmer verdrängt werden.
Ich habe eine Anfrage an das Münchner Ratshaus geschickt ob das Amt über den Mietspiegel oder Vorgaben für Bürgergeldempfänger für Flüchtlinge zahlt. Keine Antwort.


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12.07.2023 um 12:26
Zitat von aliM.aliM. schrieb:Genau das habe ich nicht getan! Die Grünen sehe ich als Mitursache , die AFD aber nicht als die Lösung (wohl aber einen Nutznießer der Krise). Lies es nochmals durch bitte.
Okay. Ich sehe eher den Niedergang der klassischen Sozialdemokratie als Ursache. Die SPD bedient die ja auch nur noch in Form von Rentner-Wahlgeschenken. Für die arbeitende Mitte wurden ohne Fragen (notwendige) Verbesserungen erstritten - aber finanziell geht's da schon lange nicht mehr voran.
Mittlerweile wirst du in diesem Land aber schon als Kommunist geframed, wenn du 1% Vermögensteuer oder höhere Erbschaftssteuern forderst, zu Gunsten der Mitte. Auch hier im Forum.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Mir fällt immer wieder auf, dass sich bei vielen AfD-Anhängern mehr oder weniger alles um nur ein Thema dreht: Migration. Wie gesagt, das scheint ein Unterschied zu den Nichtwählern der AfD zu sein, die eher andere Themen als wichtig erachten - in meinem Fall beispielsweise die Infrastruktur (Straßen, Brücken, Schienenwege, Züge) oder das Gesundheitswesen und die Pflege. Die Migration ist für mich keineswegs das alles entscheidende Thema, und es ist auch nicht für alle anderen Missstände verantwortlich.
So geht's mir auch. Natürlich kenne ich die Lebensumstände von @Reineke nicht und weiß nicht, welche konfliktbehafteten Zusammenstöße er mit Flüchtlingen so macht. In meinem persönlichen Umfeld sehe ich da ab und an welche auf der Straße, die tun mir nicht weh. Die, die ich bei der Arbeit erlebe (idR Syrer aus der Fluchtbewegung um 2015) sind allesamt gut integriert und gehen einer geregelten Tätigkeit nach.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Menschen hier einzupferchen (was die Kriminalitätsrate stark steigen lässt) birgt ein viel größeres Konfliktpotential, als sie hier zu integrieren. Es sind die Scharfmacher, die Konflikte herbeireden.
Sie hier einzupferchen ohne sie dann auch abschieben zu können ergibt wahrlich gar keinen Sinn, das hast du oben im Thread exzellent herausgearbeitet. Wer 5 Jahre Knast ohne Integrationsbemühung fordert, nicht abschiebt und dann die selbst geschaffenen Probleme anprangert ist eines: schizophren.
Hier kann der europäische Asylkompromiss eine Lösung sein. So er denn funktioniert... Natürlich werden da auch Leute eingesperrt, aber hoffentlich doch wesentlich kürzer und dann mit, wenn kein Anspruch, konsequenter Rückführung direkt aus dem Aufnahmelager.


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12.07.2023 um 12:34
Zitat von IlianIlian schrieb:Mittlerweile wirst du in diesem Land aber schon als Kommunist geframed, wenn du 1% Vermögensteuer oder höhere Erbschaftssteuern forderst, zu Gunsten der Mitte. Auch hier im Forum.
Stimmt, ich mache das....aber auch für die Mitte. Es liegt daran dass keine Grenzwerte oder Details genannt werden, sieh Dir deinen Satz an -> wie soll die Mitte mehr haben wenn sie 1% abgibt? Hä?
Höhere Erbschaftssteuern werden die Bevölkerung weiter verarmen lassen und wäre auch ungerecht...wenn Du eine Wohnung erbst, sollst in München mehr zahlen als in Thüringen, warum?? Vor allem wenn zufällig den gleichen Lohnt hast, super gerecht.
Dazu: sollte man das echt einführen, senkt man die Steuern für die Mitte oder kriegen sie Zuschüsse wo sie jetzt keine kriegen -> nichts werden sie kriegen.
Zitat von IlianIlian schrieb:Die, die ich bei der Arbeit erlebe (idR Syrer aus der Fluchtbewegung um 2015) sind allesamt gut integriert und gehen einer geregelten Tätigkeit nach.
Das ist ja ein lustiger Satz, alle Syrer die Du aus der Arbeit kennst, arbeiten! Kleiner Tipp: es geht um die anderen ca.50% aus dem erwerbsfähigen Alter die nicht arbeiten...


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12.07.2023 um 12:39
Zitat von IlianIlian schrieb:Sie hier einzupferchen ohne sie dann auch abschieben zu können ergibt wahrlich gar keinen Sinn, das hast du oben im Thread exzellent herausgearbeitet. Wer 5 Jahre Knast ohne Integrationsbemühung fordert, nicht abschiebt und dann die selbst geschaffenen Probleme anprangert ist eines: schizophren.
Hier kann der europäische Asylkompromiss eine Lösung sein. So er denn funktioniert... Natürlich werden da auch Leute eingesperrt, aber hoffentlich doch wesentlich kürzer und dann mit, wenn kein Anspruch, konsequenter Rückführung direkt aus dem Aufnahmelager.
Wichtig ist mir, dass wir uns überhaupt ehrlich machen.
Die meiste Zeit wird diese Debatte mit Verdrängung oder Lügen geführt.

Man sagt nicht (ob das wahr ist sei dahingestellt) : Wir stoßen an unsere Kapazitätsgrenze, darum wollen wir Asyl begrenzen. Weil aber unschuldige Menschen trotzdem aus Verzweiflung über das Mittelmeer fliehen wollen, arbeiten wir mit Diktaturen zusammen und erschweren auch selbst die Migration an den EU Außengrenzen derart, dass über 1000 Menschen inklusive Kinder im Mittelmeer pro Jahr ertrinken."

Oder auch beim aktuellen Thema:

"Wir können die Flüchtlinge nicht abschieben und wollen auch nicht die Mittel zur Integration bereitstellen. Darum pferchen wir sie in Behausungen ein und hoffen, dass es ihnen so schlecht geht, dass sie von selbst wieder gehen"

Sowas wird aber absolut verdrängt, indem man sich das bild des bösen arabischen oder afrikanischen Mannes hernimmt und damit begründet, dass ausgerechnet wir (nicht die Leute die geflohen sind und hier erstmal nichts haben) uns schützen müssten.


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12.07.2023 um 12:44
Zitat von martenotmartenot schrieb:Kommt mir ungefähr so vor, als wenn ich von meinem Orthopäden enttäuscht bin und deswegen zum Homöopathen gehe, der mir Heilung per Globuli verspricht. Klar, viele machen das, aber ob es wirklich besser werden wird?
@martenot

Der Vergleich hinkt ja etwas.

Nehmen wir mal an, Dein Knie tut weh. Du hast das 30 Jahre lang Deinem Hausarzt erzählt. Den interessiert das nicht, der redet es nur schön und beschimpft Dich als rechts, weil es ja das rechte Knie ist. Zudem hat sich erwiesen, dass er als Hausarzt auch Scheisse ist. Er interessiert sich auch für Deine gesamten Organe nicht.

Gehst Du dann wieder dahin, obwohl der schon reichlich Chancen hatte, oder gehst Du mit Deinem Knie zu einem Orthopäden, der sich zwar nicht für Deine Milz interessiert, aber vielleicht mal Dein Knie behandelt? Zudem hat Dein Hausarzt sich auch nie um Deine Milz gekümmert.


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12.07.2023 um 12:46
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Sowas wird aber absolut verdrängt, indem man sich das bild des bösen arabischen oder afrikanischen Mannes hernimmt und damit begründet, dass ausgerechnet wir (nicht die Leute die geflohen sind und hier erstmal nichts haben) uns schützen müssten.
Es wird halt pauschal ein bestimmter Personenkreis als Verursacher von Missständen bezeichnet, nämlich die "Migranten". Dabei scheint man die Leute - unabhängig davon, wer sie genau sind, welchen Background sie haben, woher sie kommen, was sie machen und können - in einen Topf zu werfen.

Ich selbst tendiere eher dazu, die Leute als Einzelpersonen wahrzunehmen und niemandem etwas zu unterstellen, solange ich gar nichts über jemanden weiß. Die Gruppe der Migranten ist aus meiner Sicht sehr vielfältig und uneinheitlich, weswegen es mir sehr schwer fallen würde, hier irgendwelche pauschalen Urteile zu fällen.


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12.07.2023 um 12:55
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nehmen wir mal an, Dein Knie tut weh. Du hast das 30 Jahre lang Deinem Hausarzt erzählt. Den interessiert das nicht, der redet es nur schön und beschimpft Dich als rechts, weil es ja das rechte Knie ist. Zudem hat sich erwiesen, dass er als Hausarzt auch Scheisse ist. Er interessiert sich auch für Deine gesamten Organe nicht.

Gehst Du dann wieder dahin, obwohl der schon reichlich Chancen hatte, oder gehst Du mit Deinem Knie zu einem Orthopäden, der sich zwar nicht für Deine Milz interessiert, aber vielleicht mal Dein Knie behandelt? Zudem hat Dein Hausarzt sich auch nie um Deine Milz gekümmert.
Exakt. Ich pflege da immer einen anderen medizinischen Vergleich, aber für mich passt er am besten.

Angenommen, Du hast eine schwere Krankheit, die langsam, aber stetig voranschreitet und Du fühlst dich immer schlechter und merkst so richtig den körperlichen Verfall. Die fünf etablierten Medikamente von Bayer, Ratiopharm etc., die du alle ausprobiert hast, versprachen Heilung oder zumindest deutliche Linderung, aber halfen allesamt nicht. Dann macht Dich dein Arzt darauf aufmerksam, dass es am Markt noch ein anderes Medikament gibt, welches (noch) umstritten ist, aber radikalere Wirkstoffe hat, bislang aber noch nicht ausreichend erprobt ist. Am Anfang wehrst Du dich noch dagegen und wiegelst ab, aber ein halbes Jahr später geht es Dir nochmal eine ganze Ecke schlechter. Was machst Du irgendwann als letzte Option?

Kein schöner Vergleich, ich weiss, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen beim Aufbau eines Grundverständnisses für die Sorgenfalten von AfD-Wählern.


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12.07.2023 um 12:57
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Was machst Du irgendwann als letzte Option?
Dann geht man also zum Heilpraktiker, Homöopathen oder Wunderheiler, weil der so gut reden kann bzw. einem genau das erzählt, was man hören möchte?


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12.07.2023 um 13:00
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Höhere Erbschaftssteuern werden die Bevölkerung weiter verarmen lassen und wäre auch ungerecht...wenn Du eine Wohnung erbst, sollst in München mehr zahlen als in Thüringen, warum??
Nur, wenn sie in München auch mehr Wert ist als in Thüringen.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Vor allem wenn zufällig den gleichen Lohnt hast, super gerecht.
Ja, gerecht. Denn der Münchner Erbe hat einen Vermögenzuwachs von 2 Millionen, der Thüringer von 200.000€.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Dazu: sollte man das echt einführen, senkt man die Steuern für die Mitte oder kriegen sie Zuschüsse wo sie jetzt keine kriegen -> nichts werden sie kriegen.
Neue Steuern dürfen meiner Meinung nach nur dazu verwendet werden, das Leben der großen Mehrheit insgesamt zu verbessern, ja.
Ist für dein begrenztes Weltbild jetzt aber wahrscheinlich wieder unvorstellbar.
Jetzt aber genug Offtopic.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Das ist ja ein lustiger Satz, alle Syrer die Du aus der Arbeit kennst, arbeiten! Kleiner Tipp: es geht um die anderen ca.50% aus dem erwerbsfähigen Alter die nicht arbeiten...
Ich hab's schon oft verlinkt: diese Zahl verzerrt die Wahrnehmung. Richtig ist: die Beschäftigungsquote der Syrer aus 2105 liegt noch ca. 20% unter der Beschäftigungsquote der autochthonen Bevölkerung. Das allein sagt nicht aus, dass das alles Bürgergeld-Schmarotzer sind, die toitsche Sozialleistungen gen Nahost versenden, um dort die nächste Migrationshorde zu finanzieren. Das können auch, ganz einfach, Leute in Integrationskursen oder Leute in Elternzeit sein, zum Beispiel.
Korrekt ist: Ziel muss sein, noch mehr dieser Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das dürfte natürlich gerne schneller gehen, ohne Frage. Aber: es passiert. Zum Beispiel bei mir auf der Arbeit, ja.
Zitat von martenotmartenot schrieb:Ich selbst tendiere eher dazu, die Leute als Einzelpersonen wahrzunehmen und niemandem etwas zu unterstellen, solange ich gar nichts über jemanden weiß. Die Gruppe der Migranten ist aus meiner Sicht sehr vielfältig und uneinheitlich, weswegen es mir sehr schwer fallen würde, hier irgendwelche pauschalen Urteile zu fällen.
Aber pauschalisieren ist nunmal so viel einfacher als differenzieren. Bestes Beispiel: jeder zweite Thread hier zum Thema.


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12.07.2023 um 13:09
Zitat von IlianIlian schrieb:Aber pauschalisieren ist nunmal so viel einfacher als differenzieren.
Das hat vielleicht auch damit zu tun, wie oft man schon mit diversen Menschen aus unterschiedlichen "Gruppen" zu tun gehabt hat. Irgendwann fängt man meiner Erfahrung nach automatisch an, die jeweiligen Leute individuell wahrzunehmen und nicht mehr als Teil einer Großgruppe mit pauschalen Eigenschaften.


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12.07.2023 um 13:22
Zitat von IlianIlian schrieb:Ja, gerecht. Denn der Münchner Erbe hat einen Vermögenzuwachs von 2 Millionen, der Thüringer von 200.000€.
Voll gerecht wenn er verkaufen muss um die Steuer zu zahlen.
Zitat von IlianIlian schrieb:Richtig ist: die Beschäftigungsquote der Syrer aus 2105 liegt noch ca. 20% unter der Beschäftigungsquote der autochthonen Bevölkerung. Das allein sagt nicht aus, dass das alles Bürgergeld-Schmarotzer sind
Keine Ahnung warum Du das so ableitest und vergleichst, es geht um die Arbeitsfähigen.
Zitat von IlianIlian schrieb:Neue Steuern dürfen meiner Meinung nach nur dazu verwendet werden, das Leben der großen Mehrheit insgesamt zu verbessern, ja.
Ist für dein begrenztes Weltbild jetzt aber wahrscheinlich wieder unvorstellbar.
Tja, meiner Meinung nach auch...aber die Politik macht es nicht und es ist egal ob mein Blick begrenzt ist oder ich mir das nicht vorstellen kann. Die Einheimischen sind der Politiker nichts wert.


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12.07.2023 um 13:26
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Die Einheimischen sind der Politiker nichts wert.
Diese Aussage wäre mir allerdings bislang nicht in den Sinn gekommen. Möglicherweise sind einigen Politikern generell die Menschen im Land wenig wichtig, aber eine Einschränkung auf NUR Einheimische oder NUR Menschen bestimmter Gruppierungen ist mir noch nicht aufgefallen.


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12.07.2023 um 13:35
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Keine Ahnung warum Du das so ableitest und vergleichst, es geht um die Arbeitsfähigen.
Die Beschäftigungsquote bezieht sich auf die Arbeitsfähigen. Auch unter Deutschen "Arbeitsfähigen" wirst du nie 100% erreichen. Die liegen um 75%.
Also ja, 20% darunter liegen die Syrer.
Du framest hier aber, indem dein Posting "die anderen 50%" darstellen soll, die lägen alle auf der faulen Haut. Tun sie aber nicht.


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