martenot schrieb:Für mich ist in der Politik das "Gesamtpaket" wesentlich wichtiger als anscheinend für dich. Ich könnte mir niemals vorstellen, eine Partei zu wählen, bei der ich nur einen einzigen Aspekt gut finde. Immerhin "kauft" man sich bei einem Wahlerfolg auch alle anderen Themen dieser Partei ein, und wenn ich die überwiegend schlecht oder unprofessionell gelöst finde, muss ich aber trotzdem damit klarkommen, wenn diese Partei in die Regierung kommen sollte.
@martenot Aus meiner Sicht sind die Gesamtpakete leider insgesamt eher nicht so verlockend. Ich wünschte, es gäbe eine Partei, von der man das sagen kann. Zudem sollten Parteien ja nicht nur Wunschzettel machen, sondern auch die Realisierung skizzieren.
Aus meiner Sicht kann man bestenfalls das etwas weniger schlechte Gesamtpaket auswählen.
Ich fände zB das Thema Rentenreform sehr wichtig. Da verkacken alle gleichermaßen. Lediglich die SPD ist da noch peinlicher als alle anderen mit ihrer handwerklich üblen Zahnarztgattinnenrente.
Eine Verbesserung der Digitalisierung wollen alle, von Linke bis AFD: Ein Konzept, wie dieser Wunsch Wirklichkeit wird? Fehlanzeige.
Weniger Bürokratie behauptet die FDP. Sie ist aber aktuell in einer Regierung, die den Beamtenapparat immer weiter aufbläht und da reden wir nicht überwiegend von der Polizei.
Entlastung der Mittelschicht ist auch eine hohle Phrase, bisher gab es immer nur mehr Belastung, aktuell durch die inflationsbedingte Progression. Da wird die Erhöhung von Einkommen auch dann höher besteuert, wenn die Kaufkraft fällt. Außerdem ist der gut verdienende Angestellt auch viel leichter abgreifbar als zB Unternehmer.
Bildungspolitik? Da werden halt einfach die Abi Noten in Mathe angehoben, damit jeder über die Abi Hürde gehievt wird, anstatt etwas gegen Unterrichtsausfall etc zu tun. Und natürlich bleibt es bei 16 zuständigen Ministern, damit sich ja nie etwas ändert, aber dennoch reichlich Versorgungsposten für Parteifreunde zur Verfügung zu stehen.
Im Umgangsrecht bleiben wir trotz anderer EU Regularien fest den 50er Jahren verhaftet.
Den Fachkräftemangel bekämpfen wir damit, dass wir mehr Transfer zahlen und weniger von den Empfängern fordern. Ok, vielleicht klappt das ja.
Zusammenfassung: Wir haben imho ohnehin nur schlechte Auswahlmöglichkeiten, keine attraktiven Gesamtpakete.