Optimist schrieb:ja, damit muss auch ein Grünenwähler rechnen, nämlich dass auch eine konservative und rechte Kraft in der Regierung ist. Aber er kann dies durch eine Protestwahl der AfD nicht abwenden, denn dann hätte er doch noch viel mehr Konservatismus und rechtsgerichtet sein (bis hin zu rechtsextrem).
Was hätte so jemand also gewonnen, wenn er die AfD als Protest aussuchen würde?
Einem Grünenwähler bliebe als Protestpartei also nur der Gegensatz - und zwar in Form der Linken.
Zusammengefasst (für den Fall, dass jemand eine Protestwahl macht):
Ein konservativer Wähler muss mit rot/grün rechnen und wählt das Gegenteil - also rechts/rechtsextrem
Die anderen Wähler müssen mit schwarz rechnen und wählen auch das Gegenteil - also links
Genau, aber das sehen wir sehr selten. Auch wer die Linken wählt, findet die Linken normalerweise gut oder wenigstens ihr Konzept. Da wirst du kaum Grünenwähler finden, die nach den Waffenlieferungen, nach GEAS usw. rüberschwappen.
Ich denke auch bei der AfD nicht, dass das so ist. Um die AfD zu wählen, müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein.
-Man muss Rechtsextremismus in Ordnung finden.
-Man muss jegliches Vertrauen in die Demokratie verloren haben.
-Man muss die anderen Parteien als Feind begreifen, nicht nur als schlechtere Wahl.
Das wird man sich alles rationalisieren und mit irgendwelchen Heizungsgesetzen begründen, aber ohne dem geht es nicht. Die AfD will explizit unsere Demokratie vernichten. Sie ist explizit rechtsextrem aufgestellt. Sie deklariert explizit andere Parteien als Feinde (Höcke selbst und andere AfD Politiker wollen diese Parteien auch vernichten).
Wer das wählt, muss das auch in Ordnung finden und das passiert nicht mal eben so, weil man Angst vor einem Gendersternchen hat.
Ich bin auch enorm unzufrieden mit der Regierung und würde keine solche Partei wählen, auch wenn sie sich als links aufstellen würde. Gerade in den Bundesländern, wo die AfD stark ist, ist auch die CDU sehr rechts eingestellt und könnte dort kommunal und auf Landesebene gewählt werden. Doch wir sehen nicht, dass das einen großen Unterschied bei den Wahlentscheidungen macht.