@E.Schütze @peekaboo @kuno7 @Bone02943 @eckhart Der Neurologe Hans-Peter Thier an der Uni Tübingen bezweifelte 2013, dass es den Sachverhalt „digitale Demenz“ überhaupt gebe: „Der Begriff der digitalen Demenz ist verfehlt. Unter Demenz versteht die Medizin einen Verlust ursprünglich verfügbarer kognitiver Fertigkeiten – ein Verlust des Gedächtnisses, eine Einschränkung des Denkvermögens, Orientierungsstörungen und letztendlich einen Zerfall der Persönlichkeitsstruktur. Demenzen können viele Ursachen haben. Ein Beispiel sind Hirnschäden infolge von Durchblutungsstörungen. Gemeinsamer Nenner der Ursachen sind Veränderungen der Struktur und der physiologischen Prozesse im Gehirns [sic!], so dass sie weit vom Normalen abweichen. Was immer die Nutzung digitaler Medien im Gehirn machen mag – es gibt keinerlei Evidenz dafür, dass sie zu fassbaren krankhaften Veränderungen im Gehirn führt.“ Einem Gehirn könne man durch keine Untersuchungsmethode anmerken, ob es zu einem intensiv digitale Medien Nutzenden gehöre, so Thier.[43] Es gebe im Gegenteil Hinweise darauf, dass sich bei Senioren Surfen im Internet positiv in der Alzheimer-Prophylaxe auswirke.
Quelle:
Wikipedia: Manfred SpitzerWas man bei Spitzer beobachten kann, sieht man auch bei anderen "skurrilen Autoren".
Ob Spitzer auf das Argumentum ad verecundiam(Autoritätsargument) setzt oder das nur ein Nebeneffekt ist, lässt sich schwer sagen.
Der Autor setzt hier auf das Bauchgefühl, d.h. man schreibt Bücher mit gesellschaftlich populären Themen, die anderen Leuten auch als vermeintliches Problem aufgefallen sind.
Diese Bücher verkaufen sich dann auch gut:
Neu auf Platz 9: Einsamkeit – die unerkannte Krankheit
Das Debattenbuch über den zerstörerischen Einfluss von Einsamkeit ist kaum erschienen – und schon in den Charts. Bestsellerautor Manfred Spitzer (Gesamtauflage: über 500.000 verkaufte Bücher) war bereits bei "Markus Lanz"; die Redaktionen von von "SAT1 Frühstücksfernsehen", "RBB ZIBB", "MDR Föhlich lesen", "MDR artour" und "MDR um 11" haben ebenfalls eingeladen. Droemer druckt die zweite Auflage.
Quelle: https://www.boersenblatt.net/archiv/1438298.html
Ob diese Probleme dann faktisch so der Realität entsprechen, spielt dann nur noch eine untergeordnete Rolle.
Wichtig scheint zu sein, "endlich sagt es mal jemand."
Dann kommt auch immer wieder der Fehlschluss, das Bücher mit einer hohen Auflage automatisch immer faktenbasiert sein müssen.
Das der Autor Statistiken verwendet, die entweder falsch, nach dem aktuellen wissenschaftlich Stand veraltet, nicht zum Thema passen o.ä. findet in der Betrachtung des durchschnittlichen Lesers kaum Beachtung.
Christian Stöcker kritisiert Spitzers Arbeitsweise als unwissenschaftlich. Stöcker monierte im März 2018 in seiner Kolumne bei Spiegel Online, dass Spitzer regelmäßig Korrelationen zu Kausalzusammenhängen umdeute; dass er Studien höchst selektiv zitiere und immer das weglasse, was nicht zu seinen Thesen passt; ferner, dass er, wie viele andere auch, so tue, als sei ‚Sucht‘ im Zusammenhang mit Medien eine allgemein akzeptierte wissenschaftliche Kategorie.
Quelle:
Wikipedia: Manfred Spitzer