Naja, dass es im multikulturellen Zusammenleben durchaus messbare Reibereien oder Konfliktzonen gibt, dürfte jeder anerkennen.
@Zarastro Aber es ist in der Tat schon etwas befremdlich, dass man gerade im Westen eher weniger AfD-Hochburgen hat sondern eher da, wo es auch weniger "Ausländer" gibt. Man könnte fast meinen, im Osten würde man sich eher, man entschuldige das gemäß Wortwahl nun, "abstrakt einscheißen" vor "dem bösen Ausländer". Und man eher nur Horrormeldungen wahrnimmt.
Während man im Westen halt das Zusammenleben eher gewohnt ist, aber auch erkennt, dass nicht jeder der nicht "heimisch" aussieht auch ein Problemkind ist, bzw. man selbst bei "heimischem Aussehen" auch ein Problemkind sein kann. Ist sicherlich historisch auch durch West-Ost-Konflikt und so gewachsen weil die unterschiedlichen Gesellschaften anders geprägt wurden. Ich merke das als junge Person aber auch. Ich bin relativ früh mit dem Internet großgeworden und habe Kontakte in die halbe (ganze wäre gelogen) Welt. Vor allem in den europäischen Raum, aber auch darüber hinaus. Wo ältere Kaliber vlt. andere Prägungen (im Schnitt) erlebt haben und da etwas "isolierter" lebten? Ich will kein "Kulturhippie" sein, aber der Kontakt zu anderen Personen aus anderen Gesellschaftsschichten hilft doch meines Erachtens beim gegenseitigen Verständnis.
Ich bin zwar bei solchen Themen im Schnitt eher konservativer unterwegs aber ich kann da beim besten Willen nicht die befremdliche Argumentation von
@Springmann nachvollziehen und muss hingegen den Argumenten von
@Groucho @Libertin und Co zustimmen. Mit Bezug auf die Argumente oben:
- Lieber Rente abschaffen um teils auch nachteilige Migrationseffekte zu stoppen? Logik? Ich soll den in der Regel verdienten Lebensabend einer Gesellschaft opfern um ein paar Horrormeldungen weniger zu haben? Die Horrormeldungen die dann entstehen wiegen das vermutlich nicht auf.
- Wenn sich reichere 1.Welt-Länder nun mal auf ihren Errungenschaften oder Prägungen und Karriere und Co ausruhen statt Kinder zu zeugen um demografischen Wandel eigenständig die Stirn bieten zu können, ist das nicht die Schuld anderer.
So bleibt Migration grundsätzlich ein relevanter Aspekt, wirtschaftlich und anderweitig. Die Alternative wäre ein schrumpfendes Land. Wie man diese Migration nun regelt ist eine weitere Frage. Oder eine Detailfrage. Ich sehe da durchaus Raum für Verbesserungen um noch mehr Anreize für reale Fachkräfte zu schaffen und weniger den mancherorts vielleicht bestehenden Eindruck der sozialen Hängematte zu fördern.
Aber wie stellt man sich das sonst vor? Gar keinen mehr reinlassen bzw. niederlassen lassen? Oder willst du eine Fachkraft nicht reinlassen bzw. darf sie sich nicht niederlassen weil dir ihre Hautfarbe/Ethnie/Herkunft nicht gefällt? In einer Welt in der man über den eigenen Tellerrand (auch im Sinne wirtschaftlicher und innovativer Konkurrenz) schauen muss? Willst du den, der dir irgendwann im hohen Alter den Arsch abputzen könnte oder eine innovative Technologie entwickeln könnte nicht reinlassen, weil dir seine Fresse nicht gefällt?
Ich hab nix gegen mehr Struktur in manchen Bereichen der Gesellschaft wie auch Optimierungen. Ich bin auch gegen "no-go areas" und sozial abgeschottete "Enklaven" oder ähnliches. Aber wenn solche Vorschläge wie oben synonym für bekloppte AfD-Politik und mehr sind, dann bin ich froh, dass man da in der Hinsicht keine Regierungsverantwortung hat. Es zeigt aber eben die komische Weltsicht wenn man wie oben binär argumentiert, in "die" und wir".
Ich kann selbst bzw. auch bei meiner groben politischen Einstellung jedem nur empfehlen, weniger auf rein oberflächliche Faktoren zu schauen. Dann wird der vermeintlich Kulturfremde auch nicht mehr zwingend Feinbild oder Täter und der oftmals abstrakt genannte oder indirekt gepriesene deutsche bzw. heimische Mann auch nicht mehr zum Heiligen der zu keiner Schandtat bereit wäre. Versuch, die Leute individuell und nicht kategorisch zu betrachten,
@Springmann . Das mag zwar nicht immer einfach sein, aber dann lebt es sich etwas entspannter.
Und es dürfte auch bei kritischen Debatten und dem Austausch von Argumenten auch bei der (argumentativen) Gegenseite mehr Verständnis auslösen und somit zweckdienlicher sein, als pauschalisiert zu argumentieren.