Politik
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

AfD

87.834 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Wahlen, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: AfD

AfD

24.01.2020 um 17:46
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wenn SIE deshalb nicht mehr kommen. Wenn du das unternehmen von jemandem zerstören willst und den persönlich angreift, nur weil der einen AFDler beherbergt hat, obwohl du nichtmal in der Nähe wohnst und da nie eingekauft hast, ist das schon was anderes.
Wenn man (noch) nie in dem Unternehmen eingekauft hat, dann bemerkt derjenige den Boykott gar nicht.
Wenn ich in MeckPomm den Schachtelhuber-Wirt nicht besuche, weil ich in Bayern wohne, dann juckt das den Schachtelhuber-Wirt nicht die Bohne.
Wenn ich aber den „Alten Wirt“ im Nachbarort als Stammgast boykottiere, dann merkt der das schon deutlich.

Und ja, die Boykottierung kann ein legitimes, eigentlich sogar basisdemokratisches Mittel sein. Ich denke da an Sachen wie die Brent Spar, den S-Bahn-Boykott in West-Berlin, die Südfrüchte-Kampagne wegen der Apartheid in Südafrika, der Nokia-Boykott nach der Schließung des Werkes in Bochum,...

Und ja, auch wenn es der AfD nicht passt: ein Boykottaufruf ist Meinungsäußerung . (Solange nicht ein Konkurrent zum Boykott aufruft.)
https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/1958/01/rs19580115_1bvr040051.html
...
Eine Meinungsäußerung, die eine Aufforderung zum Boykott enthält, verstößt nicht notwendig gegen die guten Sitten im Sinne des § 826 BGB; sie kann bei Abwägung aller Umstände des Falles durch die Freiheit der Meinungsäußerung verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein.
...
Nachtrag: Artikel von 1995:
https://www.focus.de/politik/deutschland/shell-boykott-wer-ist-der-naechste_aid_153027.html


melden

AfD

24.01.2020 um 17:53
Zitat von EyaEya schrieb:Das nennt man, wenn ich mich nicht täusche, Terrorismus. Wenn die Zivilgesellschaft zu undemokratischen, gewaltbereiten und nötigenden Mitteln greift um ihre Meinung, Gesinnung und Willen durchzusetzen ist das nicht mehr im Bereich der legalen rechtlichen Mitteln und weit entfernt von Demokratie.
Also wenn du das nun aus meinem Satz herausgelesen hast, dann bitte ich dich tatsächlich noch einmal, diesen erneut zu lesen. Kleiner Tipp: Das Bezog sich nicht konkret auf die hier besprochenen Handlungen, sondern auf das Adjektiv "demokratisch". Von illegalen Handlungen war überhaupt nicht die Rede.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Muss sie nicht. Die Zivilgesellschaft muss auch nicht zwangsläufig demokratisch ticken, die kann auch wollen, dass man die diktatur wieder einführt. Aber demokraten wären sie damit nicht.
Richtig, aber es ging ja auch darum, was demokratisch im normativen Sinne überhaupt sein kann. Aber wie du MIt deinem Satz sehr treffend feststellst, reicht die formale Dimension wohl kaum aus um den Erhalt einer Demokratie auch tatsächlich zu garantieren.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Grundlage der Demokratie ist ja eben durchaus, dass alle, außer die wenigen durch die VErfassung verbotenen, politischen Strömungen in einen fairen Wettstreit miteinander um Wählerstimmen kämpfen können.
Das ist die strukturelle Grundlage ja. Aber diese muss bestimmte Positionen ja ausklammern um überhaupt funktionieren zu können. Das lässt im rein formalen Verständnis dann noch viel Platz für allerlei undemokratische Überzeugungen. Allerdings ist Demokratie beispielsweise auch untrennbar mit dem Humanismus und dem Bekenntnis zu den Menschenrechten verbunden. Daher kann auch der Inhalt eines demokratischen Wettstreits nicht vollkommen willkürlich sein (rein formal gesehen schon, aber nicht normativ).


melden

AfD

24.01.2020 um 17:56
@paranomal

Schon klar, aber dafür haben wir ja eigentlich in einer demokratie das verfassungsgericht, das entscheidet, wann eine partei nicht mehr erlaubt sein soll. Das gehört auch zur demokratie dazu, die gewaltenteilung.

Zu sagen, mir ist der BGH egal und ich blockiere diese partei trotzdem mit außerdemokratischen möglichkeiten, das kann man mMn nicht demokratisch nennen.

Eine Demokratie kann nicht funktionieren, wenn man 15% (oder vielleicht bald 20%) der Wähler als legitime Ziele sieht (und wenn ein Wirt ein legitimes ziel ist, weil er die AFD bewirtet, sind es deren wähler natürlich gleich mit).


1x zitiertmelden

AfD

24.01.2020 um 18:22
Zitat von MokaEftiMokaEfti schrieb:Wenn in den Hinterzimmern von irgendwelchen Spelunken Pläne geschmiedet werden, die Menschen verletzen und umbringen, hält sich mein Mitleid für den Besitzer in Grenzen.
Jetzt habe ich doch tatsächlich Geld-Wäsche-Kneipen mit angeschlossenen illegalen Spielhöllen, Prostituierten und zwielichtigen Zuhältern vor mir (also MAfia und Clans statt AfD)
Zitat von cejarcejar schrieb:Deine Bombendrohung klingt jetzt nicht so unbedingt "links"...
Deswegen habe ich die Erläuterung dazu zitiert.
Zitat von cejarcejar schrieb:Und bei den Protesten gegen Lücke
gegen wen?


melden

AfD

24.01.2020 um 18:41
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Selbst wenn man annimmt, dass die AfD irgendwie antidemokratisch wäre, müsste man ja dennoch sehen, dass wir mit deutlich größeren Gefahren für die Demokratie konfrontiert sind, etwa der massive Einfluss von Konzernen und Wirtschaftslobby auf die Politik, die zunehmende Ausweitung der islamischen Umma auf den Westen per Migration dorthin, aufgrund der Zerstörung bzw. Defunktionalität der Gesellschaften islamischer Länder des Nahen und Mittleren Ostens durch Diktatur und Bürgerkrieg/Insurgenz, sowie die wachsende wirtschaftliche und politische Einflussnahme der chinesischen Diktatur auch auf unser System, Tracking etc. Wo ist der Widerstand dagegen?
Whataboutism at is best.
Diese dinge stehen in keinem absoluten Zusammenhang und ich wüsste nicht, dass sich hier die islamische Umah gesellschaftsrelevant niedergelassen hätte. Zumal man ja, gleichzeitig gegen die oben angeführten Punkte sein kann. Der Unterschied liegt halt darin, dass die meisten dies ohne Hetze, Ausgrenzung und Diskriminierung hinkriegen. Ich muss nicht den Duktus der AFD inne haben, um den Islam, China oder was weiß ich nicht zu kritisieren.


2x zitiertmelden

AfD

24.01.2020 um 20:38
Immerhin sind wir uns ja alle einig, dass Gewalt nicht der richtige Weg ist. Aber auch die (öffentlichen) Boykottaufrufe sind bzgl. der Verteidigung der Demokratie durchaus fragwürdig. Eine politische Partei ist nämlich nicht das gleiche wie ein Unternehmen und auch wenn hier Gastronomiebetriebe boykottiert werden sollen, geht es ja letztendlich darum, eine Partei zu behindern.

Falls das nicht klar sein sollte, der Unterschied liegt darin begründet, dass ein Unternehmen eben nicht Teil des demokratischen Prozesses ist und wenn ich öffentlich darauf hinweise, dass das Unternehmen Ausbeutung und/oder Umweltverschmutzung betreibt, ist das berechtigt, sofern an den Vorwürfen etwas dran ist. Die Behinderung der politischen Arbeit einer Partei, die einfach eine andere Meinung vertritt als ich, ist dagegen demokratietechnisch äußerst problematisch, denn eine Partei boykottiert man, indem man sie nicht wählt bzw. eine andere Partei stattdessen wählt und wenn die Partei tatsächlich nachweislich Ziele außerhalb der Verfassung verfolgen sollte, ist es eine Angelegenheit des Verfassungsgerichts, dann wird ihr möglicherweise dadurch die politische Arbeit untersagt. Alles andere geht immer in Richtung Selbstjustiz.
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb:Diese dinge stehen in keinem absoluten Zusammenhang
Einen direkten Zusammenhang habe ich auch gar nicht hergestellt, dieser wäre mit der AfD allerhöchstens bzgl. dem Islam-Thema gegeben. Was ich damit sagen wollte, ist, dass es genügend relevantere Aktionsbereiche gäbe, an denen sich gerade Linke abarbeiten könnten, um die Demokratie tatsächlich zu verteidigen. Damit wäre die Glaubwürdigkeit auch bestimmt höher als mit der dauernden Reduktion auf eine Partei, deren Existenz sicherlich nicht nur für Linke schmerzhaft ist, die aber nun mal Teil des demokratischen Spektrums unseres Landes ist. Wie ich ja auch geschrieben habe:
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Möglicherweise könnten sinnvolle Lösungsansätze in im ersten Absatz des Beitrags vorgeschlagenen Themenbereichen viel eher zu einem Abebben des derzeitigen AfD-Erfolgskurses beitragen.
Das sieht doch ganz nach zwei Fliegen mit einer Klappe aus.
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb:Ich muss nicht den Duktus der AFD inne haben, um den Islam, China oder was weiß ich nicht zu kritisieren.
Nein, musst du nicht. Ich kann auch z. B. ausbeuterische Verhältnisse kritisieren ohne Duktus der Linken. Dennoch erkenne ich an, dass sie in diesem Punkt im Recht sind, vlt sogar mehr im Recht als andere und unterstelle ihnen nicht gleichzeitig irgendetwas ganz schlimmes (bspw. "Planwirtschaft", "Misswirtschaft", "Enteignung" etc.).


3x zitiertmelden

AfD

24.01.2020 um 21:06
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Immerhin sind wir uns ja alle einig, dass Gewalt nicht der richtige Weg ist. Aber auch die (öffentlichen) Boykottaufrufe sind bzgl. der Verteidigung der Demokratie durchaus fragwürdig. Eine politische Partei ist nämlich nicht das gleiche wie ein Unternehmen und auch wenn hier Gastronomiebetriebe boykottiert werden sollen, geht es ja letztendlich darum, eine Partei zu behindern.

Falls das nicht klar sein sollte, der Unterschied liegt darin begründet, dass ein Unternehmen eben nicht Teil des demokratischen Prozesses ist und wenn ich öffentlich darauf hinweise, dass das Unternehmen Ausbeutung und/oder Umweltverschmutzung betreibt, ist das berechtigt, sofern an den Vorwürfen etwas dran ist. Die Behinderung der politischen Arbeit einer Partei, die einfach eine andere Meinung vertritt als ich, ist dagegen demokratietechnisch äußerst problematisch, denn eine Partei boykottiert man, indem man sie nicht wählt bzw. eine andere Partei stattdessen wählt und wenn die Partei tatsächlich nachweislich Ziele außerhalb der Verfassung verfolgen sollte, ist es eine Angelegenheit des Verfassungsgerichts, dann wird ihr möglicherweise dadurch die politische Arbeit untersagt. Alles andere geht immer in Richtung Selbstjustiz.
Das sind alles demokratische Mittel, so lange sie nicht eine strafbare Handlung beinhalten. Morddrohungen sind eben nicht legal, Zerstörung von Wahlplakaten ebenfalls.

Die Meinungsfreiheit wird auch nicht tangiert, wenn man einer Meinung widerspricht oder darauf besteht, dass man irgendein Gelaber eines Politikers nicht anhören muss (beim Fernsehen gibt es dazu einen Umschaltknopf, in Schulen könnte man sich dem nur schlecht entziehen) ...

Ich habe aber in der Hinsicht noch nicht viel gesehen, was die Arbeit der AfD wirklich behindern würde. Twitter- und Facebook-Sperren haben sie z.B. selbst durch Bruch der Nutzerregeln zu verantworten und wenn eine Partei selbst gegen Gesetze verstößt, ist ein Widerspruch sogar Pflicht ...

Es werden einfach zu viele 'harmlose' Aktivitäten mit strafbaren Handlungen zu einem Brei vermischt. Da sollte man peinlichst genau differenzieren ... Ansonsten darf man meiner Meinung nach eine Partei genau so wie ein Unternehmen behandeln, die Unterschiede sind da gering ...


melden

AfD

24.01.2020 um 22:27
@DerKlassiker

Die AfD ist doch selbst groß dabei wenn es um Boykottaufrufe geht.
"Ich glaube nicht, dass das Unternehmen Volkswagen sich mit dieser peinlichen und der demokratischen Wettbewerbskultur hohnsprechenden Aktion einen Gefallen tut. Etliche Tausend AfD-Mitglieder und Millionen AfD-Wähler werden das sorgsam wahrnehmen und dem Unternehmen VW künftig sicher weniger gewogen sein, womöglich auch bei Kaufentscheidungen über ein neues Auto. So auch ich selbst."

Auch Parteifreunde wie Uwe Junge schlossen sich Meuthens Position an und einen künftigen Kauf bei Volkswagen kategorisch aus.
https://www.wz.de/politik/inland/volkswagen-stellt-sich-gegen-afd-parteifunktionaere-empfehlen-boykott_aid-47334955
Die AfD reagierte wie schon im vergangenen Oktober und rief sowohl über die Facebook-Seite „AfD deckt auf und fragt nach“ als auch über die persönlichen Profile der Redner an der Kundgebung dazu auf, das Wirtshaus bei „TripAdvisor“ schlecht zu bewerten.
https://www.focus.de/politik/deutschland/eine-hassrede-nach-der-anderen-wirtsleute-wollen-afd-nicht-bedienen-der-racheversuch-der-partei-scheitert-klaeglich_id_9435950.html

Sehr demokratisch, nicht wahr @shionoro Wenn dazu aufgerufen wird, eine Wirtschaft schlecht zu bewerten, obwohl dort gar keiner wirklich drin gewesen ist, von denen die schlecht bewerten sollen. ;)


1x verlinktmelden

AfD

24.01.2020 um 22:40
@Bone02943

Du wirst von mir nicht hören, dass ich zweiteres verteidige.


melden

AfD

24.01.2020 um 22:49
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Die Behinderung der politischen Arbeit einer Partei, die einfach eine andere Meinung vertritt als ich,
Die AfD so zu beschreiben, ist mMn eine ziemlich unangenehme Verharmlosung der AfD.

Denk vielleicht mal darüber nach, warum das der AfD passiert, aber nicht der CDU oder den Grünen (oder FDP, SPD, Die Linke)....


1x zitiertmelden

AfD

24.01.2020 um 23:30
@Groucho
@Bone02943
@Issomad
@IngwerteeImke
@paranomal
@Fichtenmoped
@tudirnix
Zitat von IngwerteeImkeIngwerteeImke schrieb:Whataboutism at is best.
Jetzt taucht mit @DerKlassiker der nächste Fürsprecher für die AFD auf.
Mit Ablenkungsthemen, das Verhalten von Unternehmen zur Ausbeutung, Umweltschutz und der Hinweis das sich "die Linken" mal besser darum kümmern sollten !
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:Was ich damit sagen wollte, ist, dass es genügend relevantere Aktionsbereiche gäbe, an denen sich gerade Linke abarbeiten könnten, um die Demokratie tatsächlich zu verteidigen. Damit wäre die Glaubwürdigkeit auch bestimmt höher als mit der dauernden Reduktion auf eine Partei, deren Existenz sicherlich nicht nur für Linke schmerzhaft ist, die aber nun mal Teil des demokratischen Spektrums unseres Landes ist.
Zitat von DerKlassikerDerKlassiker schrieb:die zunehmende Ausweitung der islamischen Umma auf den Westen per Migration dorthin,
Ja, da weiß man woher der Wind weht !


melden

AfD

24.01.2020 um 23:40
Die AfD is sicher eines der größeren Probleme im Nachkriegsdeutschland und ich finde es grundsätzlich gut, wenn sich öffentlich gegen sie positioniert wird. Dieses denunzieren von Lokalitäten, die es nich abgelehnt haben, der AfD einen Veranstaltungsort zu geben halte ich aber mindestens für grenzwertig, vor allem vor dem Hintergrund, dass in der Vergangenheit schon Gewalttaten gegen solche Lokalitäten begangen wurden, gegen die öffentlich zum Boykott aufgerufen wurde.
Es scheint mir nahe liegend, dass solche Anprangerungen auch gewalttätige Spinner animieren mit Sachbeschädigungen oder schlimmerem gegen diese Lokalitäten vorzugehen und dies von den Denunzianten zumindest billigend in Kauf genommen wird.

Ansonsten finde ich es auch erschreckend was hier auf den letzten Seiten teilweise zum Besten gegeben wurde. Einige hier scheinen es für legitim zu halten, einer Partei allgemeine Rechte vorzuenthalten, nur weil diese sich selbst in einer Grauzone und zuweilen darüber hinaus bewegt.

kuno


4x zitiertmelden

AfD

24.01.2020 um 23:42
@kuno7

Hundert Prozent zustimmung, ganz genau das.

Ich verstehe nicht, wie man sich Demokrat nennen uns das groß anders sehen kann.


melden

AfD

24.01.2020 um 23:53
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Boykottaufrufe von leuten, die niemals da eingekauft haben und die nur dazu dienen, jemanden einzuschüchtern, nicht.
Ein solcher Boykottaufruf wäre ebenfalls von der Meinungsfreiheit gedeckt, auch weil es dafür keine Rolle spielt, ob ich Kunde bin, war oder nicht bin. Wenn, in den ganzen Fällen, der Wirt sich eingeschüchtert sieht, wegen des entgangenen Gewinns, dann ist das nicht eine Rechtsübertretung des Boykott(aufruf)s, wenn er sich eingeschüchtert (bedroht) sieht, dann muss sich diese Bedrohung objektiv und subjektiv auch erfüllen und wenn dies nicht der Fall ist, dann ist es ebenfalls kein Problem des Boykotts.
Es versteht sich von selbst, dass bei einer Bedrohung eben dieser legale Boden verlassen wird.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:ist übrigens auch was ganz anderes, ob du sowas bei einer kette machst (so vonwegen kleidung) oder bei einzelpersonen, dessen existenz damit bedroht werden kann.
Ich darf auch Einzelpersonen boykottieren/dazu aufrufen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Stammgäste werden wegen solchem Quatsch eher nicht eine Kneipe boykottieren.Darum sage ich ja auch, dass ist kein demokratischer protest. Es ist ein angriff.
Boykott ist eine zulässige Ausübungen der Meinungsfreiheit, die Meinungsfreiheit ist Teil der f.d.G.O. Boykotte sind demokratisch.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Bei diesem shitstorms werden leute persönlich angegriffen, ihre medienpräsenz attackiert und bei vielen von ihnen folgen dann, durch die aufgepeitschte stimmung und die aufmerksamkeit, handfeste drohungen.
Die Bedrohung Einzelner macht aber nicht den gesamten Boykott oder auch den Shitstorm als solches rechtswidrig, oder sollen die sanktioniert werden, die Teil des Boykottes sind, aber kein Delikt verwirklicht haben? Das erscheint mir merkwürdig.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Für mich heißt demokratisch, dass man die grundsätze des demokratischen Wettstreits akzeptiert.
Dazu gehören freie wahlen, aber auch mindderheitenschutz und freie meinungsäußerung.
Aber Boykottaufrufe sind zulässige Ausübungen der Meinungsfreiheit. Du hängst dich zu sehr darauf auf, Boykotte und diverse Straftatbestände wild in Verbindung zu bringen oder zu vermischen. Bedrohungen, Sachbeschädigungen, Körperverletzung usw. sind abzulehnen und befürworte ich gegen die AfD kein Stück, aber das muss man von einem Boykott trennen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das ist nicht demokratisch, das ist auch kein Protest gegen die AfD bzw. deren Politik, sondern ein Versuch, sie an der ausübung ihrer demokratischen rechte zu hindern. Dieser Versuch ist zum teil legal (shitstorm) zum teil illegal (drohungen), aber er offenbart in jedem falle ein fragwürdiges demokratieverständnis.
Niemand empfindet die Bedrohungen als legales Mittel. Wohl sind Boykotte legal.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:ich blockiere diese partei trotzdem mit außerdemokratischen möglichkeiten, das kann man mMn nicht demokratisch nennen.
Also, wenn ich ein Wirt wäre, der der AfD keine Räume zur Verfügung stellt, aus welchen Gründen auch immer (ich blockiere sie), handel ich undemokratisch, obwohl ich lediglich von meiner allgemeinen Handlungsfreiheit, gestützt von der f.d.G.O., in Gestalt der Vertragsfreiheit Gebrauch mache? Ob wegen eines drohenden Boykotts, ich die Atmosphäre meines Lokals nicht belasten will oder sie einfach nicht in meinem Lokal sehen will, spielt dabei in erster Linie keine Rolle. Ich blockiere sie mit demokratischen Mitteln, wäre mein gutes Recht.


1x zitiertmelden

AfD

24.01.2020 um 23:58
Zitat von CrowsClawCrowsClaw schrieb:Die Bedrohung Einzelner macht aber nicht den gesamten Boykott oder auch den Shitstorm als solches rechtswidrig, oder sollen die sanktioniert werden, die Teil des Boykottes sind, aber kein Delikt verwirklicht haben? Das erscheint mir merkwürdig.
Ich habe nicht gesagt, der boykott sei rechtswiedrig.
Ich sagte, ein boykott, der darauf abzielt, jemanden zu zwingen eine politische Partei zu boykottieren, ist antidemokratisch.

Dazu stehe ich auch.
Zitat von CrowsClawCrowsClaw schrieb:Also, wenn ich ein Wirt wäre, der der AfD keine Räume zur Verfügung stellt, aus welchen Gründen auch immer (ich blockiere sie), handel ich undemokratisch, obwohl ich lediglich von meiner allgemeinen Handlungsfreiheit, gestützt von der f.d.G.O., in Gestalt der Vertragsfreiheit Gebrauch mache? Ob wegen eines drohenden Boykotts, ich die Atmosphäre meines Lokals nicht belasten will oder sie einfach nicht in meinem Lokal sehen will, spielt dabei in erster Linie keine Rolle. Ich blockiere sie mit demokratischen Mitteln, wäre mein gutes Recht.
Nein. Als wirt tust du das nicht (wobei, AGG? Weiß nicht, aber ich hätte jedenfalls nichts dagegen).
Aber wenn du einen Wirt zwingst, das zu machen, dann handeslt du undemokratisch.


1x zitiertmelden

AfD

25.01.2020 um 00:46
Ich sagte, ein boykott, der darauf abzielt, jemanden zu zwingen eine politische Partei zu boykottieren, ist antidemokratisch.
Auch eine Demokratie muss sich nicht jeden extremen Spinner bieten lassen, auch nicht von der AFD !

Aber wie ich schon gestern anmerkte, hast du ja wohl eine Affinität zu dieser Partei und ihren rechtsextremen Vorlieben ?!
Zitat von che71che71 schrieb:Zagatta: Aber immerhin wählen 15 Prozent der Menschen bei der nächsten Bundestagswahl eventuell sogar die AfD. Irgendwo knapp darunter oder um die 15 Prozent ist die ja bei den Umfragen.

Benz: Und denen müssen die übrigen 85 Prozent klar machen, dass sie sich da außerhalb des Konsenses von Vernunft, Sitte und Anstand begeben.
https://www.deutschlandfunk.de/afd-reaktionen-auf-hoecke-rede-die-partei-ist-nicht.694.de.html?dram:article_id=376691



melden

AfD

25.01.2020 um 01:05
Zitat von GrouchoGroucho schrieb:Die AfD so zu beschreiben, ist mMn eine ziemlich unangenehme Verharmlosung der AfD.

Denk vielleicht mal darüber nach, warum das der AfD passiert, aber nicht der CDU oder den Grünen (oder FDP, SPD, Die Linke)....
"Aber die AFD ist doch eine demokratisch legitimierte Partei !" da darf man nichts sagen !
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Dieses denunzieren von Lokalitäten, die es nich abgelehnt haben, der AfD einen Veranstaltungsort zu geben halte ich aber mindestens für grenzwertig, vor allem vor dem Hintergrund, dass in der Vergangenheit schon Gewalttaten gegen solche Lokalitäten begangen wurden, gegen die öffentlich zum Boykott aufgerufen wurde.
Das Problem besteht ja nicht erst seit 14 Tagen ! Wenn ein Gastwirt heute nicht weiß, wen er da als Gäste bewirtet, sollte er mal überprüfen lassen, ob er sonst im Alltag noch klar kommt.

Er kann diesem Problem ja ganz einfach aus dem Weg gehen, keine Räume für Rechtsextreme.
Was ist daran so schwer zu verstehen ?


1x zitiertmelden

AfD

25.01.2020 um 01:09
Ich erinnere mich an die Wahlkampfrede von Alexander Gauland in einem Gebäude, das sich eine Straße entfernt von einer unserer Einzelhandelsfilialen in Frankfurt am Main befindet. Entsprechend wurden wir von der Polizei im Vorfeld vor möglichen Sachbeschädigungen im Rahmen politischer Auseinandersetzungen gewarnt. Interessanterweise aber nicht etwa ausgehend von den Anhängern der AfD sondern tatsächlich insbesondere vor den Gegendemonstranten.


2x zitiertmelden

AfD

25.01.2020 um 01:11
Zitat von che71che71 schrieb:Er kann diesem Problem ja ganz einfach aus dem Weg gehen, keine Räume für Rechtsextreme.Was ist daran so schwer zu verstehen ?
So ein Wirt könnte rechtsgesinnt sein.
Du - als Nicht-Rechter - forderst nun von ihm, dass er entgegen seiner politischen Einstellung handelt.
Und wenn er dies nicht tut, dann ist er halt selbst schuld - das kommt mMn leicht als Erpressung an.
In diesem Sinne:
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Dieses denunzieren von Lokalitäten, die es nich abgelehnt haben, der AfD einen Veranstaltungsort zu geben halte ich aber mindestens für grenzwertig, vor allem vor dem Hintergrund, dass in der Vergangenheit schon Gewalttaten gegen solche Lokalitäten begangen wurden, gegen die öffentlich zum Boykott aufgerufen wurde.
Oder das hier, das kann es doch nicht sein in einer Demokratie:
Zitat von CMOCMO schrieb:Entsprechend wurden wir von der Polizei im Vorfeld vor möglichen Sachbeschädigungen im Rahmen politischer Auseinandersetzungen gewarnt. Interessanterweise aber nicht etwa ausgehend von den Anhängern der AfD sondern tatsächlich auch vor den Gegendemonstranten.



1x zitiertmelden

AfD

25.01.2020 um 01:13
Vielleicht interessant und aktuell.
Denn die Vermieterin habe „glaubhaft gemacht, dass ein Mitarbeiter wegen der geplanten Veranstaltung bedroht worden sei“.
https://www.google.com/amp/s/amp.welt.de/politik/deutschland/article205294255/Berlin-Parteitag-faellt-aus-AfD-beschuldigt-die-Antifa.html


melden