AfD
29.10.2019 um 19:06As345 schrieb:Ich komme aus einem Land, die doch Stärke Partei hat rechts. Aus einem Land mit Demokratievermögen.Jetzt bin ich doch neugierig: Welches Land ist das denn?
As345 schrieb:Ich komme aus einem Land, die doch Stärke Partei hat rechts. Aus einem Land mit Demokratievermögen.Jetzt bin ich doch neugierig: Welches Land ist das denn?
cejar schrieb:Ich hoffe das Deine Lehrtätigkeit keine Politik beinhaltet...Doch... tatsächlich. Warum fragst du?
Jebneet schrieb:Meine These bleibt: Das Thema spielt im Diskurs eine viel zu geringe Rolle.Und du kommst dir nicht ein wenig doof und confirmation bias-mäßig vor, wenn du über den einen Soziologen sagst:
Jebneet schrieb:Diese Interviews mit selbsternannten Experten sind so unglaublich inhaltslos, dass ich wetten könnte, dass ich bereits fünfhundert ähnliche Interviews gelesen habe, die dieselben Aussagen enthalten. Es muss inzwischen auch unter den letzten linksliberalen Journalisten in den Massenmedien angekommen sein, dass es keinen einzigen AFD-Wähler gibt, der sich dafür interessiert, wie sie genannt werden.und dann mehrere Interviews von anderen Soziologen verlinkst, in denen überall dasselbe erzählt wird und da dann die wissenschaftlichen Deutungshoheit siehst?
Vielleicht lassen sich vor diesem Hintergrund rechte Stimmungen und auch punktuell rechte Gewalttaten erklären, aber mit Blick auf den Stand der Forschung ist das spekulativ und eine flächendeckende Erklärung ist es sicher nicht.Also das ist total doof und confirmation bias-mäßig, quasi ein Lehrbeispiel.
Dobri schrieb:Jetzt bin ich doch neugierig: Welches Land ist das denn?Vernutlich ein russischer Troll.
Dobri schrieb:Doch... tatsächlich. Warum fragst du?Darauf hast Du schon geantwortet...
Dobri schrieb:cejar schrieb:Ich hoffe das Deine Lehrtätigkeit keine Politik beinhaltetIch gebe zu, mit meiner letzten Aussage provoziere ich absichtlich.
Jebneet schrieb:Auch die NPD hatte vor allem junge und männliche Wähler. Hier zum Beispiel ein Artikel aus dem Jahr 2006, in dem bereits die gleiche These vertreten wurde. Frauenmangel und Männerüberschuss ist kein neues Phänomen.:D
Sehnsucht nach MännlichkeitAlso nach meiner Erfahrung lockt dieses Lamento wenige Frauen an! Die neue Rechte und die AfD brauchen sich nicht zu wundern, wenn sie auf Frauen abstoßend wirken sollten.
Nach einer Lesung in der Bibliothek für Konservatismus erzählte kürzlich im kleinen Kreis einer der Verantwortlichen der Wochenzeitung „Junge Freiheit“, Sprachrohr der neuen Rechten, wie verzweifelt er sei. Er schaffe es nicht, dem Sohn das „Soldatische“, also das Männliche, beizubringen – weil man in „postheroischen Zeiten“ lebe.
Ebenfalls kürzlich lachte die halbe Nation darüber, als der „Spiegel“ den Sohn eines AfD-Politikers zitierte, der ausplauderte, wie sehr der Vater sich abmühe, ihn nicht „verweichlichen“ zu lassen. Er habe ihn auch geschlagen – ein Vater-Choleriker im Alltag. Der Vater reiste demnach mit dem Sohn nach Berlin-Neukölln, um ihn abzuschrecken und abzuhärten von einer, wie es im Pegida-Jargon heißt, „links-grün versifften Gesellschaft“, in der Mann nicht mehr weiß, wer er ist.
Beim thüringische AfD-Vorsitzende Björn Höcke etwa hört sich das so an: „Wir müssen unsere Männlichkeit wiederentdecken. Denn nur, wenn wir unsere Männlichkeit wiederentdecken, werden wir mannhaft. Und nur, wenn wir mannhaft werden, werden wir wehrhaft.“
Dem stellt sich die liberale Mehrheitsgesellschaft zu Recht entgegen. Die Neue Rechte will zurück zum biologisch festgelegten Unterschied zwischen Mann und Frau, zu der Vorstellung, Männer und Frauen würden mit bestimmten Charaktermerkmalen geboren und zu der hierarchischen Ordnung, die daraus abgeleitet wurde. Die Forderung nach mehr gesellschaftlicher „Wehrhaftigkeit“ erscheint der emanzipatorisch geschulten Gesellschaft deshalb schon allein wegen der Verknüpfung von „Wehrhaftigkeit“ und „Männlichkeit“ als Rückschritt und führt zu Abwehrreflexen.Stimmt!
Und dennoch berührt die Klage vom Verlust der „Wehrhaftigkeit“ der Gesellschaft einen wunden Punkt liberaler, postmoderner Gesellschaften, eine Wahrheit, die wir nicht sehen wollen.
Die diverse Gesellschaft verliert ihre Identität als Gruppe
Als große Gruppe, als Kollektiv, treten wir auch als Nation nicht mehr in Erscheinung: Wir überlassen Viktor Orbán die Grenzsicherung oder den Libyern. Die Menschenrechtsverletzungen, die dabei geschehen, ignorieren wir – weil wir konfliktscheu und bigott sind. Wir liefern Waffen, ziehen aber nicht in den Krieg. Kriege wollen wir verhindern, wissen aber nicht wie, weil wir nie machtpolitisch argumentieren. Wir sagen, dass uns im Ernstfall die Nato verteidigen soll, wollen aber nicht wahrhaben, dass unsere Kinder selbst die Nato sind.
Die traditionelle Zurückhaltung Deutschlands in der Außen- und Verteidigungspolitik hat historische Ursachen. Machtpolitisch wollen wir nicht argumentieren, weil wir aus unserer Geschichte gelernt haben.
Tatsächlich geht es nicht darum, eine Gesellschaft zu schaffen, die politisch keine Helden mehr nötig hat, sondern um neue Heldinnen und Helden, die die Gesellschaft im Alltag modernisieren und dennoch wieder wehrhaft machen. Wehrhaftigkeit heißt anders als bei der Rechten nicht Kriegsbereitschaft, sondern den Willen der Gesellschaft, Werte und Überzeugungen überhaupt wieder gemeinsam verteidigen zu wollen.
Wer den Parolen der Rechten Argumente entgegensetzen will, muss sagen können, worin die Überlegenheit der diversen Gesellschaft besteht. Vielleicht wäre es ein Argument zu sagen, dass in einer emanzipatorischen Gesellschaft die Vielfalt der Geschlechter durch gegenseitige Anerkennung und Respekt „normal“ wird und dadurch langfristig neue Identitäten geschaffen werden, die wiederum eine neue und starke kollektive Identität bilden könnten.
Ironischerweise könnte die Entwicklung eines streitbaren kollektiven Bewusstseins und eines durchsetzungmächtigen Pazifismus im genauen Gegenteil der von der Neuen Rechten propagierten Rückkehr zur „Männlichkeit“ liegen, nämlich im weiteren Abbau von Stereotypen, darin, dass mehr Männer Rollen leben, die traditionell Frauen zugeschrieben wurden, und mehr Frauen Rollen, die traditionell Männern zugeschrieben wurden.https://www.tagesspiegel.de/politik/sehnsucht-nach-maennlichkeit-wie-wir-heldenhafter-werden-koennen/22636620.html
eckhart schrieb:Da springen "Burschen und Mädel" bunt durcheinander, wenns kein Fake ist!Da bist du aber schlecht informiert, inzwischen haben sich die "Mädel" doch unter neuem Namen abgespalten, weil die IB so sexistisch ist :D
bgeoweh schrieb:Da bist du aber schlecht informiert, inzwischen haben sich die "Mädel" doch unter neuem Namen abgespalten, weil die IB so sexistisch ist :DEcht? Das glaube ich mal einfach mal, weil die Identitäre Bewegung mit Sicherheit glauben machen will, dass sie angeblich mit der AfD und der Neuen Rechten nichts zu tun hat und umgekehrt.
bgeoweh schrieb:die neue Frauenbewegung heißt Lucrezia oder so ähnlich.Braucht man sich nicht merken, diejenigen, die unter Männerüberschuß leiden, finden die eh nicht.
...was sich mangels Gelegenheit kaum beweisen lässt.Das stimmt natürlich, andererseits habe ich den Eindruck, dass es bei den Parteien des linken Spektrums und der politischen Mitte eine auffällige Beißhemmung gegenüber der AfD gibt. Strauß und Wehner waren sich jedenfalls niemals zu schade dem politischen Gegner kräftig vors Schienbein zu treten. Und ich meine, dass das weder ihnen selbst, noch ihren Parteien geschadet hat. Und gerade das fehlt im Umgang mit der AfD.
Landluft schrieb:Welches Volk denn?@Landluft, das sind Omnipotenztfantasien von Sektenanhängern !
Jebneet schrieb:Politische Bildung bedeutet für die linksliberale Medienklasse "Wer die etablierten Parteien nicht wählt, ist ein Antidemokrat (Auch ein inhaltsloser Kampfbegriff)". Kein Wunder, dass die Überzeugungskraft derlinksliberalen Bourgeoisie gegen Null geht. Dies ist inzwischen ein geschlossenes System, wo sich alle gegenseitig auf die Schulter klopfen und im Chor singen, wie weltoffen und tolerant sie sind. Genial!Die Journaille von rechtextremen VT-Spinnern braucht erst recht niemand !
linksliberalen Bourgeoisie
Man werde – so heißt es bei Höcke weiter wörtlich –, "so fürchte ich, nicht um eine Politik der 'wohltemperierten Grausamkeit' herumkommen. Existenzbedrohende Krisen erfordern außergewöhnliches Handeln. Die Verantwortung dafür tragen dann diejenigen, die die Notwendigkeit dieser Maßnahmen mit ihrer unsäglichen Politik herbeigeführt haben." (Seite 254 ff.)https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-10/rechtsextremismus-bjoern-hoecke-afd-fluegel-rechte-gewalt-faschismus
Die "nicht willfährigen" Deutschen
In seinem Buch stellt Höcke auch fest, dass "wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind" mitzumachen." Er denke an einen "Aderlass". Diejenigen Deutschen, die seinen politischen Zielen nicht zustimmten, würden aus seinem Deutschland ausgeschlossen werden. Er trete für die Reinigung Deutschlands ein. Mit "starkem Besen" sollten eine "feste Hand" und ein "Zuchtmeister" den "Saustall ausmisten".
„Wer ein Jud' ist, bestimme ich!“ — Karl Lueger österreichischer Politiker, Wiener Bürgermeister 1844 - 1910
Referenz: https://beruhmte-zitate.de/zitate/132067-hermann-goring-wer-jude-ist-bestimme-ich/
Africanus schrieb:Das stimmt natürlich, andererseits habe ich den Eindruck, dass es bei den Parteien des linken Spektrums und der politischen Mitte eine auffällige Beißhemmung gegenüber der AfD gibt. Strauß und Wehner waren sich jedenfalls niemals zu schade dem politischen Gegner kräftig vors Schienbein zu treten. Und ich meine, dass das weder ihnen selbst, noch ihren Parteien geschadet hat. Und gerade das fehlt im Umgang mit der AfD.Ja, unter einem Strauß bräuchte es auch keine AfD, schließlich hat der so ca. alles vertreten, was diese Klientel jubeln lässt.
Ja, unter einem Strauß bräuchte es auch keine AfD, schließlich hat der so ca. alles vertreten, was diese Klientel jubeln lässtWirklich? Dann kannst Du mir doch sicherlich ein Zitat von Strauß bringen, in dem er die "Umvolkungstheorie" vertritt, oder?
Africanus schrieb:Wirklich? Dann kannst Du mir doch sicherlich ein Zitat von Strauß bringen, in dem er die "Umvolkungstheorie" vertritt, oder?Mal abgesehen davon, dass in dem zitierten Satz
Fierna schrieb:so ca. allessteht und nicht "restlos alles", wäre jeder Umvolkungsfantast vermutlich zutiefst erfreut, hätte man das Asylrecht drastisch eingeschränkt, bevor "wir bald die Kanaken im Land haben", ohne das der Ausführende dabei zwingend selbst ein Umvolkungsfantast sein müsste.
abberline schrieb:und ja, früher wäre der CDU/CSU und auch der SPD unter Helmut Schmidt sowas wie 2015 nicht passiertdas ist schlicht eine Behauptung, die man sowieso nicht belegen kann, reine Spekulation, sonst nix.