Issomad schrieb:Ich wundere mich darüber nicht ... es wurde schon vor Jahren mit dem Abgang Luckes davor gewarnt, da waren die Neuen Rechten schon auf dem Sprung, alle Posten zu übernehmen (einer der Hauptgründe, warum Lucke ging) ... Und es gab in der Partei nicht wirklich eine richtige Gegenbewegung dazu ...
Interessant. Ich hatte dies zwar nicht explizit erwähnt bzw. ausgeschrieben, dachte beim Schreiben meines Postes aber quasi auch, dass es mit dem Abgang von Lucke, Petry und Co quasi relativ messbar bergab ging.
Wie gesagt, meine Erinnerung ist löchrig aber in der Rückschau empfinde ich es so, dass die AfD von damals sicherlich auch schon Skandale und Probleme hatte, und auch manche Rechtsextreme angezogen hat, aber in Vergleich zu heute "handzahm" oder "moderat" wirkt. Umso schwieriger, wieder dieses Level zu erreichen. Die "Moderaten" haben keinen medial markanten Block, es scheint so als hätten die Radikalen das Ruder übernommen und auf Dauer Mehrheiten gesichert. Die "Moderaten" sind wahrscheinlich entweder ausgetreten oder spielen halt eine untergeordnete, zumindest "leise" Rolle. Ich mag weder Experte noch Hellseher sein, aber ich glaube es wird noch mehr Radikalisierung stattfinden.
Da man nicht erwarten kann, dass die AfD von heute auf morgen einfach verschwindet und sich in Luft auflöst, wäre es mir persönlich am liebsten, wenn perspektivisch moderatere Kräfte ans Ruder kommen und Extremisten an den Rand und dann rausdrücken. So könnte man auf Dauer auch so manchen Wähler vlt. etwas "bändigen" und wem das nicht reicht, für den gibts die NPD, die Rechte, 3. Weg usw. Zugleich müsste sich die AfD automatisch von jenen härter abgrenzen. Ja, ich weiß, bei manchen Personengeflechten und Hintergründen eher Wunschdenken.
Ich persönlich finde das mediale Niveau vieler AfD-Politiker in soz. Netzwerken und Medien unter aller Sau - auch wenn ich damit "moderaten" Unrecht antue.
Gerade jenen würde ich raten: Die Partei muss sich selbst überdenken oder "erden", sonst könnte es möglicherweise sein, dass sie zur Randpartei wird, quasi eine NPD 2. Kann auch nicht im Interesse der sagen wir mal "moderateren Kräfte" sein, wenn die Hardliner die Partei an die Wand fahren. Auch reputationsbedingt.
Aber jeder kann sich anders entscheiden und "es ist nie zu spät". Wenn es nicht besser wird, ist es keine Schande auch auszutreten und etwas anderes anzustreben. Das muss jeder grundsätzlich selbst wissen und vereinbaren können. Man muss sich manchmal nur ausreichend selbst hinterfragen können, bzw. den Weg den man selbst oder die Partei der man angehörig ist geht.