DearMRHazzard schrieb:Ein amerikanischer Journalist hatte im Jahr 1934, ein Jahr nach Hitlers Machtergreifung, die Idee ein Preisausschreiben unter Nazis zu machen. Jeder der an diesem Preisausschreiben teilnahm sollte eine Begründung liefern warum er Nazi geworden war. Der Nazi mit der besten Begründung konnte 125 Reichsmark gewinnen.........
@DearMrHazzardIch
Dein Post um 00:39
Danke dafür! Sehr verblüffend
Ich glaube, hier finden 2 Diskussionen statt
A) Die Menschen müssten doch aus der Geschichte lernen
B) Befeuert die Presse die AFD (jmd. wie Trump), in dem sie die AFD (Provokateure) bekämpft?
Zu A
Scheint leider nicht so zu sein.
Wir stellen uns gerne vor, dass wir auf dem Höhepunkt des Wissens sind.
Das denkt jede Generation von sich
Stimmt nicht.
Unsere Vorgänger (alle Vorgänger) waren nicht dümmer als wir.
Wir wissen Dinge, von denen die keine Ahnung hatten, aber umgekehrt wussten sie Vieles, was verloren gegangen ist.
Die großen Bauwerke im klassischen Ägypten, die Steinkreise in England, usw. wurden ja nicht gebaut, weil die unbegrenzt Sklaven zu Tode schleifen konnten - (oder sich schleifen ließen).
Wenn wir uns unbegrenzte Sklavenarbeit vorstellen, sagen wir nur: So hätten wir das damals gemacht, (weil uns ohne unsere Hilfsmittel nichts anderes einfällt.)
Aber die wussten wie es geht.
Wissen geht verloren, wenn es nicht schriftlich überliefert wird.
Natürlich geht Wissen noch viel schneller verloren, wenn es Scham und Schuldgefühle auslöst - selbst dann, wenn es überliefert ist.Die Menschen im III. Reich waren nicht dümmer als wir. Die wussten auch das Diebstahl und Mord Verbrechen sind (in jedem Fall gegen die 10 Gebote verstößt. Die Gesetze wurden ja angepasst).
Aber weil während des III. Reiches eine kollektive Verdrängung stattgefunden hat, - und später noch mehr- ist für Viele das Thema "Hitler und die Nazis-und was haben meine Eltern und Großeltern damals eigentlich gemacht?", abgeschlossen.
Und heute gibt es die AFD .
Mal ehrlich, war das nicht schon vor 20 Jahren abzusehen?
Damals dachte ich: "Zum Glück können die Neo-Nazis nicht mit den Medien umgehen."
Ab und zu ist denen der Sprung in ein Landesparlament gelungen, wo sie sich blamiert hatten und das war´s vorerst.
Ich dachte: "Wenn eines Tages smarte, eloquente Typen auftreten, die sich präsentieren können, die nicht "Hau drauf Argumente" vorbringen, sondern den Leuten geschickt nach dem Munde reden, was dann? Dann bekommen sie viel mehr Stimmen, als nur 5%."
Und so ist es heute leider.
Eine Partei, die sich ständig als Opfer von Störkampagnen sieht, ist natürlich schwer zu fassen.
Ich glaube noch nicht einmal, dass sich Teile der Presse ungeschickt verhält und dadurch der AFD mehr Wähler zutreibt.
Eine geschickte Opferinszenierung ist wirkungsvoll.
Die potenziellen Wählen identifizieren sich mit dieser Opferrolle.
Auch dafür gibt es Parallelen in den 20er/30er und 40er Jahren. Nicht zu knapp.
Man könnte aus der Geschichte lernen. Tut es nicht.
Das geht scheinbar nicht.
Ich lass die Bruchstücke mal so stehen.
Das soll keine geschlossene Antwort sein, sondern ein kleiner Steinbruch.