@paranomal paranomal schrieb: Sozialwissenschaftliche Theorien sind also Mumpitz? Auch dein Versuch unsere Gesellschaft als reine Kommunikationsgesellschaft darzustellen scheint sehr verkürzt. Am treffendsten ist eindeutig die Definition als Kulturökonomie, bei der digitale Kommunikationsmittel Prägend aber wiederum nur das Produkt ganz anderer Mechanismen sind. Was deren Nutzung angeht, so sehe ich da dein Problem nicht?
Oho, Du möchtest mir also mit sozialwissenschaftlichen Theorien kommen? Sehr gern, dann lege mal los.
:DUnd ich bitte Dich, ich sagte doch nirgendwo, dass unsere Gesellschaft eine reine Kommunikationsgesellschaft ist, Kommunikation ist nur schneller und weiter möglich, als früher. Natürlich ist das weder der einzige, noch der entscheidene Aspekt der heutigen Gesellschaft, viel entscheidender ist, dass unsere heutige Gesellschaft vollkommen undenkbar wäre, ohne all die kleinen Helferlein, vom Fahrzeug-GPS, über das iPhone bis hin zur Datenanalyse, dem Data-Mining.
Auch hier scheinst Du den Trend der Zeit nicht zu sehen, denn es läuft auf eine Verschmelzung von Mensch und Maschine hinaus, der sogenannte und heute noch belächelte Transhumanismus, der trotz aller Gegenbehauptungen schon längst begonnen hat, von der Kontaktlinse über den Herzschrittmacher bis zur künstlichen Hüfte. Zugegeben wir sind dort noch nicht mal aus den Kinderschuhen heraus, dennoch ist der Trend mehr als eindeutig.
paranomal schrieb: Wie jemand mal passend dazu sagte gibt es nämlich kein "richtiges Leben im falschen" :D
Eben, deswegen werden beide Ebenen zu einer optimiert werden.
;)paranomal schrieb: Generell scheint dein Bild von Marx sehr vom "Cold War" geprägt zu sein und in keinem ernsthaften Bezug zum Inhalt zu stehen. Nur weil Kritik sich auf die verändernden Verhältnisse einstellt und diese erneut betrachtet, wird die Kritik ja nicht unwahrer.
Ich habe kein Bild von Marx, sein Theorem hat sich als untauglich erwiesen, genau wie das von Hitler und seiner Vordenker, ergo ist es auch jetzt genauso untauglich, wie vor hundert Jahren, denn es berücksichtigte schon damals nicht fundamentale Verhaltensweisen und Begierden des einzelnen Menschen. Es ist wie mit einer mathematischen Gleichung, wenn eine Variable nicht korrekt ist, wird auch das Ergebnis nicht stimmen.
Und da Du ja unbedingt mit sozialwissenschaftlichen Theorien hantieren wolltest (s.o.), denke ich das die zwar kürzere, aber dennoch viel treffendere Theorie von Durkheim zu Anomie momentan zutreffender ist und sich sich in allerlei Eskapaden der Herrschenden bahn bricht, da auch sie gemerkt haben, dass wir uns mitten in einem Paradigmenwechsel befinden. Marx und Engels werden uns da nicht weiterhelfen, momentan schon eher von Clausewitz, oder Machiavelli.
;)paranomal schrieb: Statisch an Dogmen festzuhalten wäre hingegen ein Problem und das erkannten schon Generationen vor mir.
Na also, nur wer von uns beiden hält denn an alten Dogmen fest? Du mit Deinem Marx, oder ich, der seine Hoffnungen auf Weiterentwicklung setzt?
;)paranomal schrieb: Somit bin ich nicht derjenige der versucht etwas abgestorbenes ins neue Jahrtausend zu retten (Wie wohl die meisten sehe auch ich den Staatssozialismus als Gegenentwurf gescheitert), sondern einer von denen, die sich einen kritischen Blick auf die Welt in der wir leben leisten
Dann sind wir uns ja gar nicht so fern.
:Dparanomal schrieb: Das man sich dabei Methoden bedient die man vorher nicht neu erfunden hat, ist sicher nicht das Problem.
Schon der Prophet Hesekiel schrieb vor zweitausend Jahren: "Seit zweitausend Jahren nicht Neues unter der Sonne." Womit wir dann ja bei nun schon fast viertausend Jahren wären. Der Transhumanismus wäre aber endlich mal etwas Neues.
Sorry, ich merke gerade auch, dass es etwas zu philosophisch wird, daher ziehe ich mich nun aus der Debatte mit Dir zurück, bevor wir wegen OT belangt werden.
:D An anderer Stelle, können wir aber gern weitermachen.