@Gast65565 Du musst Dir einfach nur folgendes klar machen:
Es wäre toll, wenn es so viel von allem gäbe, dass jeder so viel bekommt, wie er nur möchte. Das wäre gerecht und würde einen großen teil der sozialen Probleme lösen.
Aber das ist nicht so. und wird nie so sein.
Dann bleibt nur, endliche Ressourcen aufzuteilen. Aktuell "nehmen" wir uns diese aus der Zukunft. Wir werden noch viel höhere Preise bezahlen müssen, wenn die Auswirkungen des Klimawandels uns immer mehr treffen. Und es werden wieder die Ärmeren sein, die eine Überschwemmung oder einen sturm oder weniger Nahrungsmittel nicht so gut ausgleichen können.
Wir lösen das Problem nicht, indem wir weitermachen, bis wir vielleicht eine bessere Lösung haben.
Wir müssen jetzt so viel wie möglich tun, um in Zukunft so wenig wie möglich Schäden zu haben. Und ja, auch das trifft Ärmere härter. Aber nicht, weil es der falsche Weg wäre - sondern weil wir Menschen so ungleich behandeln. Das ist ein soziales Problem, das momentan nur verschärft wird. Aber es wird zukünftig noch viel mehr verschärft - und zwar um so mehr, je weniger wir jetzt machen.
Wer sich jetzt Sorgen darum macht, dass ärmere Menschen leiden, wird sich noch viel mehr Sorgen deswegen für die Zukunft machen müssen.
Ja, es ist leicht, Probleme zu verschieben. "Jetzt ist aber dies und das und das macht es unmöglich", ist leider eine recht gängige Prokrastination. Ich verstehe das. Aber das Problem verschwindet nicht magisch.
Wir hatten sicherlich einen Punkt gehabt, an dem wir ohne Einschränkungen hätten anhalten können. Da sind wir weit darüber hinaus.
Jetzt geht es nur noch mit Einschränkungen. Und diese werden immer gewaltiger, je länger wir warten. Wir werden liebgewordene Verhaltensweisen ändern oder gar aufgeben müssen. Jetzt oder später noch mehr.
Wenn nicht ein Wunder geschieht und eine göttliche Macht oder eine aus dem Himmel gefallene Technologie alles ändert, werden wir nur unter Verzicht da wieder raus kommen.
Und damit ist kein existenzieller Verzicht gemeint. Sondern all die Dinge, die änderbar wären. Die "nur" blöd sind. Da können wir gerne Beispiele uns ansehen und diskutieren, warum was geht oder nicht geht.