Bündnis 90/Die Grünen

Gwyddion schrieb:Man will als "linksgrünversifft" zur Wahl antreten oder wie meinst Du das genau?

Ich übertreibe nicht! @Gwyddion
So wird gegen die Grünen angetreten:

Weder links – mit grünem Anstrich – noch die Krawallmacher mit blauem Anstrich wollen tatsächlich politische Verantwortung übernehmen. Sowohl die Grünen als auch die AfD ergötzen sich doch nur daran, Fehler der Sächsischen Union herauszuarbeiten.

Indem man sie mit der AfD vergleicht: Florian Oest, Junge Union
https://www.tagesspiegel.de/politik/ein-schlag-in-die-magengrube-sachsens-cdu-jugend-warnt-vor-schuldzuweisungen-an-merkel/24402752.html

Hayura schrieb:Geändert haben andere Parteien auch nichts, aber bei den Grünen gab es einen konsequenten Generationswechsel, sie haben ganz gezielt eine Junge Generation ans Ruder gelassen, Leute wie Annalena Baerbock strahlt nunmal eine gewisse Dynamik aus, die andere Parteien.

Schulz zu Nahles... Merkel zu AKK . Doch sie haben auch etwas geändert, jedoch nicht die Politik und sie haben auch keine jungen, dynamischen Politiker als Frontleute aufgestellt. Das stimmt. Habeck wirkt ruhig und abgeklärt... zu Baerbock habe ich noch keine abschließende Meinung. Sie ist mir medial auch zu präsent.

Hayura schrieb:Dazu kommt noch das die Grünen ihr Image als Protestpartei endgültig abgelegt haben.

Waren sie je eine Protestpartei?
Also ich war früher Grünenwähler, allerdings nicht aus Protest sondern aus Überzeugung.
Die Piraten halte ich da eher für eine Protestpartei.

@eckhart

Es wäre verständlicher gewesen, wenn Du diesen Link schon vorher gepostet hättest..

Gwyddion schrieb:Es wäre verständlicher gewesen, wenn Du diesen Link schon vorher gepostet hättest..

Daran halte ich mich immer wenn ich unter jungen Leuten bin!

eckhart schrieb:Daran halte ich mich immer wenn ich unter jungen Leuten bin!

Und bei älteren Leuten ?

Gwyddion schrieb:Waren sie je eine Protestpartei?
Also ich war früher Grünenwähler, allerdings nicht aus Protest sondern aus Überzeugung.
Die Piraten halte ich da eher für eine Protestpartei.

Am Anfang hatte sie auch viele Protestwähler erreicht, doch die Zeit hat man überwunden.

Gwyddion schrieb:Schulz zu Nahles... Merkel zu AKK . Doch sie haben auch etwas geändert, jedoch nicht die Politik und sie haben auch keine jungen, dynamischen Politiker als Frontleute aufgestellt. Das stimmt. Habeck wirkt ruhig und abgeklärt... zu Baerbock habe ich noch keine abschließende Meinung. Sie ist mir medial auch zu präsent

Die Probleme der SPD liegen nur teilweise an Personal, vielmehr am Seeheimer Kreis, der immer noch recht mächtig ist. Kühnert ist da ein Hoffnungsschimmer, ich hoffe er verbiegt sich nicht. Ob sie etwas geändert haben, bisd jetzt noch nicht viel, aber man zeigt das man gewillt etwas zu ändern. Und was AKK angeht, war sie wohl neben Spahn und Merz die bessere Wahl, aber am Ende naja strahlt sie halt auch nur ein weiter so aus.

Gwyddion schrieb:Und bei älteren Leuten ?

Bei denen setze ich Gedächtnis und politische Erfahrung voraus.
Darf man ja auch!

eckhart schrieb:Bei denen setze ich Gedächtnis und politische Erfahrung voraus.

Deswegen haben SPD und CDU auch gerade bei älteren Leuten Priorität bei der Wahl.
So gesehen werden diese beiden Parteien noch weiter abbauen.

Die Grünen, wenn man es böse formuliert, sind wegen ähnlicher Gründe wie die AfD stark:
Die beiden ehemaligen Volksparteien haben keine Antwort mehr auf die Fragen, die Wähler sich stellen und Wähler bemerken das mehr und mehr.

Warum soll ich die CDU wählen, wenn die die Sicherheitspolitik kaputtsparen und auf die Flüchtlingskrise letztendlich genau so reagieren, wie die AfD es schon früh gefordert hat, durch die Blume, indem sie Grenzen dicht machen und allerlei staaten bezahlen, um die Flüchtlinge fern zu halten? Da kann ich AfD wählen.

Warum soll ich die SPD wählen, wenn sie letztendlich in der KLilmapolitik sich an die Grünen anbiedert, in der Sozialpolitik hilflos wirkt und mich dazu noch über die GroKo angelogen hat? Da wähle ich lieber die grünen, die haben so ungefähr dasselbe Wahlprogramm mit mehr Klima und sind glaubwürdiger.

Das ist simplifiziert, klar, auch viele SPDler gingen zur AfD und viele CDUler zu den Grünen, so isses nicht.
Aber der Punkt ist, dass diese beiden Parteien grundsätzlich wegen der Hilflosigkeit der beiden ehemals großen Parteien stark geworden sind.

Jetzt nach der Europawahl zeigt sich das auch: Wenn die Forsa Umfrage so stimmt (und ich glaube, dass sie das tut und die andern Institute wenigstens diesen Trend bestätigen) dann war es die Hilflosigkeit von CDU and SPD auf die Europawahl, die ihre Ergebnisse massiv verschlechtert hat.
Nicht irgendein wechsel in deren POlitik oder deren Wahlprogramm, sondern deren pure Panik und Erbärmlichkeit danach.

Es ist schön, dass in diesem Fall die Grünen davon wesentlich mehr zu profitieren scheinen als die AfD.
Die Grünen haben bei der Europawahl sogar der AfD Stimmen geklaut (das hat sonst keine Partei geschafft), im vergleich zur Bundestagswahl.

Man sollte umfragen nicht zu hoch bewerten, die Grünen können sich das sehr leicht kaputtmachen mit ein paar dummen aktionen, aber wenn sie diszipliniert bleiben, dann halte ich eine grün dominierte Regierung nicht für ausgeschlossen.

Die Frage ist, ob die Grünen das wollen sollten, denn das müsste dann Grün Schwarz sein, und das könnte sie unglaubwürdig machen.
Dazu müssten sie die Union in Umweltfragen schon enorm dominieren und die Frage ist, ob sich die ehemals stolze Union damit arrangieren könnte.

Der derzeitige erfolg der Grünen dürfte mehrere Ursachen haben. Einerseits profitieren sie natürlich von der steigenden Unbeliebtheit von Union und SPD, sie selbst waren die letzten 14 Jahre in der Opposition und hatten so auch keine Möglichkeit Fehler zu machen.

Nach einem heißen und trockenen Sommer is das Thema Klima wieder angesagt und auch die mediale Präsenz von Greta und Rezo hilft natürlich bei einem grünen Kernthema.

Die Gesichter der Partei sind auch recht angenehm und während CDU, SPD und FDP im TV irgendwie immer nur Parteipolitik machen, glaubt man den Grünen, dass es ihnen vor allem um Inhalte geht.

Alles in allem sind die Grünen eine moderne links-liberale Partei, die mit Ausnahme der AfD prinzipiell mit jeder anderen Partei koalieren kann, die 29% von Forsa glaub ich dann allerdings auch nich wirklich.
Schwarz Grün als nächste Bundesregierung fgänd ich zumindest interessant.

Ach ja, beinahe vergessen, der Hauptgrund für den großen Erfolg der Grünen sind natürlich deren Kritiker, denn umso mehr die gegen die Grünen hetzen, desto mehr werden sie gewählt. Duck und wech. :D

mfg
kuno

kuno7 schrieb:Schwarz Grün als nächste Bundesregierung fgänd ich zumindest interessant.

In BaWü kam da ganz rapide das böse Erwachen. Von daher fände ich das auch "interessant" :D

@kuno7

Es ist ein enormer Druck auf den Grünen, diese Traumergebnisse jetzt nicht zu verschleudern.
Genauso ist es interessant, dass KLeinparteien von der Erosion der großen zu profitieren scheinen.

Die Forsaumfrage halte ich für glaubwürdig, selbst wenn sie nur eine Momentaufnahme sein sollte, und die sieht interessanter weise 9% bei den sonstigen, was selten ist. Sollten die Grünen Scheitern, dann sehe ich da noch ein wesentlich größeres potential für eine neue 5% partei.

Gwyddion schrieb:Deswegen haben SPD und CDU auch gerade bei älteren Leuten Priorität bei der Wahl.
So gesehen werden diese beiden Parteien noch weiter abbauen.

Darüber nachzudenken hat sich gelohnt.
Die Grünen stehen dafür, unnützes schädliches Denken über Bord zu werfen.

Dabei wird sich zukünftig nicht mehr die Frage stellen: Was ist destruktiv und was ist konstruktiv.
Denn die Entwicklung der KI wird uns dazu zwingen, uns zu entscheiden:
Destruktives muss KI verwerfen.
Sonst wird sie niemals erfolgreich sein.

(So hilft selbst Nachdenken über den kalten Krieg)

bgeoweh schrieb:In BaWü kam da ganz rapide das böse Erwachen. Von daher fände ich das auch "interessant"

Ich bin zwar ne Ecke weg von BW, aber von hier aus scheint es da doch ganz gut zu laufen, die Grünen haben bei der zweiten Wahl nach Fukushima ja sogar zugelegt, denen scheint Schwarz Grün ganz gut getan zu haben.

mfg
kuno

shionoro schrieb:Es ist ein enormer Druck auf den Grünen, diese Traumergebnisse jetzt nicht zu verschleudern.

Hm, mag sein, aber ich denke die sollten sich keinen Druck machen und einfach bei ihren Inhalten bleiben, hat eh keinen Sinn anderen Themen hinterher zu hecheln, wenn wieder eine andere Sau durchs Dorf getrieben wird.

mfg
kuno

shionoro schrieb:Die Forsaumfrage halte ich für glaubwürdig, selbst wenn sie nur eine Momentaufnahme sein sollte, und die sieht interessanter weise 9% bei den sonstigen, was selten ist. Sollten die Grünen Scheitern, dann sehe ich da noch ein wesentlich größeres potential für eine neue 5% partei.

Ich nicht.



Forsa hat, wie ich hier vorhin bereits verlinkt habe, praktisch und fast bis auf die Zahlenwerte genau wieder den gleichen Move abgezogen wie 2013, nach den Wahlen mit einer "Schockumfrage" aufzuschlagen, die die Grünen hochlobt und die SPD abwertet (die CDU aber weitgehend ungeschoren lässt. Was gerade im Vergleich zu ihrer völlig gegenteiligen Umfrage von 4 Tagen früher nicht glaubwürdig erscheint.

@kuno7

Das meine ich nicht. Ich meine, dass sie jetzt sich sehr gute Gedanken darüber machen müssen, wie sie ihre Wahlversprechen einlösen und das trotzdem finanzierbar und sinnvoll tun.

Das wird zwar erst (vorrausichtlich) 2021 relevant, aber sie sollten jetzt damit beginnen, aus ihrem Oppositionsmodus herauszukommen.

@bgeoweh

Das hat Forsa 2013 aber gar nicht gemacht, da hatten die grünen bei der wahl 8.6% und bei der ersten Umfrage 9% (Bundestagswahl).

Ich berichtige mich, Forsa hat sie sogar nur bei 8% gesehen.

shionoro schrieb:Das hat Forsa 2013 aber gar nicht gemacht, da hatten die grünen bei der wahl 8.6% und bei der ersten Umfrage 9% (Bundestagswahl).

Der Einfachheit halber: Beitrag von bgeoweh (Seite 275)

Ich muss mich insofern berichtigen, dass die Forsa-Prognose 2011 war, der Bericht darüber ist von 2013.

Abahatschi schrieb:Echt? Auch der LKW mit den Lieferungen? und Handwerker? und Polizei und Krankenwagen?

Interessanter erweise ist die Infrastruktur in Berlin, Straßen Parkplätze etc. ja auch über die KFZ Steuer teilfinanziert. toll das man jetzt dann auch nochmal zur Kasse gebeten wird. Und diejenigen die kein Auto haben und nur Mehrwertsteuer bezahlen nutzen sie kostenlos mit. toll.

Vielleicht sollte man alle Stadtparks auch kostenpflichtig machen. Es bringt Arbeitsplätze für die Kassierer und Kontrolleure und man könnte mit dem Beitrag die Parks verschönern, auch noch mehr Gärtner einstellen.