Vespafahrer schrieb:Meine Nachbarin, Rentnerin, 76 Jahre, Witwe lebt in einem eigenen Haus, selbst finanziert über Jahrzehnte. Nun das Gesetz. Haus BJ. 1973,
Heizung Öl von ca. 2003, musste die Ölheizung erneuern, weil das Haus nicht für die Wärmepumpe geeignet ist bzw. die Sanierung für sie unbezahlbar ist. Also 2023 aus Angst, dass die noch funktionierende Heizung kaputt geht, eine neue Ölheizung eingebaut, Kosten:
Rund 20.000 Euro. Sie musste 50 % ihrer Rücklagen in die neue Heizung stecken weil sie ab 2024 keine neue Ölheizung mehr einbauen darf. Nun zittert sie wegen der anstehenden CO2-Steuer. Hat Angst, sich das Heizen nicht mehr leisten zu können. Natürlich für Abgeordnete mit mehr Diäten als Einkünfte in zwei Monaten, was die Frau im Jahr an Rente bekommt, nicht nachvollziehbar.
Na typisch, erst mit der Behauptung kommen, "die Grünen hätten beispiellosen Schaden angerichtet", und dann mit einer konstruierten Anekdote daherkommen, von der wir alle nicht wissen, ob sie wahr ist. Wenn ihre Heizung so alt, dass sie einen Defekt fürchten muss, dann wären die Kosten sowieso auf sie zugekommen. Wenn ihr Haus nicht für eine Wärmepumpe geeignet ist, dann gibt es auch andere Alternativen, man muss sich eben informieren.
Aber sich aus reiner Panik in Unkosten stürzen, weil man die Horror-Geschichten der BILD-Postille für bare Münze nimmt, sich eine neue Ölheizung einbaut und sich damit für Jahrzehnte an die ungünstigen und klimaschädlichen fossilen Brennstoffe kettet und sich dann über die CO2-Steuer aufregen, die ja nicht aus dem Nichts kommt, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Und dann die Grünen beschuldigen.
Vespafahrer schrieb:Der Atomausstieg ist eigentlich nur noch peinlich, wenn man dann anderen Nationen den Atomstrom abkaufen muss.
Dachte ich mir doch, dass du diesem der BILD-Postille nachgeplapperten Blödsinn nicht widerstehen kannst.
Zu deiner Information: Deutschland kauft von Zeit zu Zeit im Ausland Strom, weil es das will, nicht weil es das muss. Denn dieser Strom ist billiger, als ein eigenes Gaskraftwerk anzuwerfen und Gas zu verstromen (das man ja schließlich auch im Ausland kaufen muss). Klimaschonender ist es außerdem, den ein Großteil des eingekauften Stroms kommt aus erneuerbaren Quellen.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energieversorgung-so-abhaengig-ist-deutschland-von-strom-aus-dem-ausland/29238638.htmlDer europäische Strommarkt ist so organisiert, dass grundsätzlich immer nur die günstigsten verfügbaren Kraftwerke den Strom liefern, der gerade benötigt wird. Besonders niedrige Produktionskosten haben erneuerbare Energien. Wenn diese allein nicht ausreichen, um den deutschen Strombedarf zu decken, müssen weitere Kraftwerke zugeschaltet werden. Dann kann Deutschland entweder Kohle- und Gaskraftwerke hochfahren – oder günstigeren Strom aus dem Ausland einführen.
Dass Deutschland jetzt so viel Strom importiert, heißt also nur, dass andere Länder große Mengen billigerer Energie zur Verfügung stellen können. Das kann theoretisch auch daran liegen, dass der Anteil der Erneuerbaren in anderen europäischen Ländern gestiegen ist. So importierte Deutschland im Juni große Mengen Strom etwa aus Dänemark, den Niederlanden und Norwegen.
Das war für 2023, 2024 wird es nicht viel anders aussehen.
behind_eyes schrieb:Eigentlich unglaublich, wie wenig die grüne Partei angeblich mit den Entscheidungen zur Energiewende zu tun haben soll.
Nun, sie haben gerade mal drei der letzten zwanzig Jahre mitregiert, so konnten nicht sie selbst diese Dinge durchsetzen. Die anderen Parteien mussten lediglich grüne Politik verwirklichen, weil die Realitäten sie dazu gezwungen haben, sei es Fukushima oder die Dürrejahre oder das Ahrtal. Das beweist immerhin, dass die Ziele der Grünen schon immer richtig waren und die anderen nur hinterhergehechelt sind. Jetzt werden sie dafür angegriffen, dass sie schon immer recht hatten.
Gildonus schrieb:Ein Sieg hat viele Väter, eine Niederlage keinen.
Nun, wenn du wirklich glaubst, die Energiewende wäre eine "Niederlage", dann wundert auch diese Phrasendrescherei nicht.