Jorkis schrieb:Ohne eine Reform der PKV/GKV halte ich das ganze Vorhaben für ungerecht.
Jorkis schrieb:Wieso sollte ich nun als Gutverdiener in der GKV bleiben? Bisher mache ich das aus ideologischen Gründen...
Die Frage stelle ich mir auch immer wieder. Eigentlich finde ich das Solidarsystem nicht verkehrt, aber dadurch, dass sich nicht jeder beteiligen muss, wird das doch ad absurdum geführt. Wenn es hier keine Reform gibt, die alle mit einbezieht, ist es nur logisch, dass die Menschen überlegen aus dem dysfunktionalen System auszusteigen, wenn sie es denn können.
Ich stehe seit geraumer Zeit auch in Kontakt mit einem Makler zur Evaluation der PKV, es frustriert mich einfach, dass hier ausnahmslos alle Parteien die Augen vor dem Elefanten im Raum verschließen und sich sinnvollen Reformen verweigern.
kuno7 schrieb:Ich find die Idee ja auch nich so pralle und würde es auch anders regeln, über Steuern.
Die Idee Kapitaleinkünfte auch für die Sozialversicherungen zu nutzen finde ich allerdings schon gut.
Man wird wahrscheinlich auch einfach nicht drumherum kommen. Liegt, wie schon geschrieben, an der Demografie, bzw. dem sogenannten "Altenquotienten", ich hab's versucht schonmal grob zu umreißen:
Entwickelt sich Deutschland negativ als Wirtschaftsstandort? (Seite 92) (Beitrag von Ilian)Kurz zusammengefasst: bis 2040 wird's noch viel schlimmer mit den Sozialabgaben, danach bleibt's einigermaßen konstant. Wenn man die weiter wie heute fast nur auf Arbeitseinkommen erhebt, dann kommt es mutmaßlich irgendwann zum Volksaufstand. Und aufgrund des sog. "Arbeitgeberanteils" werden auch die Unternehmen rebellieren.
Darum bin ich auch der tiefen Überzeugung, dass wir weg vom reinen Umlageverfahren kommen müssen.
Zurück zum Thema: Dröge und Habeck haben ja schon ein Stück weit zurückgerudert:
https://www.tagesschau.de/inland/gruene-grosse-kapitaleinkuenfte-gesundheitssystem-100.htmlAber letztendlich ist das ja schon der Status Quo: freiwillig gesetzlich Versicherte, die hauptsächlich von Kapitalerträgen leben (das wird eine überschaubar kleine Zahl an Versicherten sein), verbeitragen diese schon heute. Die Forderung bleibt bis dato also hauptsächlich populistisch. Positiv anrechnen kann man eigentlich nur, dass das Thema jetzt prominent auf dem Tisch liegt.