Ilian schrieb:Das muss kein schlechter Kurs sein - Kretschmann hat damit hierzulande immerhin drei Wahlen gewonnen.
Ja, die Grünen in BaWü wären für mich grundsätzlich schon wählbar. Die Programmatik finde ich ja nicht grundlegend falsch. Sofern sie von einem Pragmatiker wie Kretschmann umgesetzt wird, kann daraus was werden, und ich denke das dann auch auf Bundesebene und nicht nur im Ländle.
Habecks Einstellung dazu finde ich auch gar nicht so schlecht, siehe z.B. die Zustimmung zum Bundeswehrsondervermögen oder der Bau der LNG-Terminals. Wenn's so richtig brennt, dann ist er durchaus in der Lage, pragmatisch an die Sache heranzugehen. Seine Leistung finde ich allerdings insgesamt nicht wirklich gut, von daher...
Ilian schrieb:Mal sehen, was die nun so vorhaben - Eintritt in die dogmatische Rest-Linke? Da würden sie zumindest gut hinpassen.
Dachte ich mir auch. Die Begründung kommt mir sehr seltsam vor, wenn ich so sehe, wie die Grünen in der Öffentlichkeit auftreten. Ich habe das Parteiprogramm nicht gelesen, ist im Politikalltag eh kaum was wert, aber von "klassenorientierter Politik" war bisher nichts zu hören. Wobei, das geben die ja selbst zu, wenn sie sagen:
Es ergibt dauerhaft keinen Sinn, linke Opposition zu einer Politik zu sein, die die eigene Partei mitträgt.
Quelle:
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-jugend-ausscheidender-vorstand-will-neue-linke-bewegung-gruenden-a-8cd367ac-25bd-4bb6-b407-0d4a308c7734Sie wollen aber nicht zur Linken, sondern eine "eigen Bewegung" gründen (dieselbe Quelle). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die erfolgreich sein wird. Im besten Fall graben sie der Linken so viele Wähler ab, dass am Ende beide Parteien bedeutungslos sind.
Ilian schrieb:Ich kann mir nicht vorstellen, dass die das alles über Board werfen
Ich mir auch nicht, zumindest nicht komplett. Die Quotenregelung wird auch von den Realos mitgetragen. Warum sollte man die jetzt abschaffen und damit gleich den nächsten innerparteilichen Konflikt lostreten? Wobei es ggf. schon möglich wäre, die Trennung von Vorsitz und Minsteramt abzuschaffen. Das ist eher eine "Formalität", zumindest verglichen mit der Quote, die in der gesellschaftspolitischen Programmatik der Partei halt wirklich fest verankert ist.