sacredheart schrieb:Es mag Dich wundern das von mir zu hören, aber aktuell schlagen sich die Grünen Minister und Ministerinnen besser als ich es zB erwartet hätte.
Habeck und Baerbock machen ihre Positionen besser klar als manch anderer. Da ist es vielleicht auch ein Vorteil, dass sie nicjt schon so abgeschliffen sind, wie es jetzt ganz sicher der besorgte Heiko gewesen wäre.
Frau Merkel mit ihrer wachsweichen Russland Position wird im Moment so stark vermisst wie das Handy C-Netz.
Das ist interessant.
Ich glaube, dass die Grünen auch sich viele Gedanken gemacht. haben, wie sie auch ihre Nichtkernwählerschaft repräsentieren. Es gab andere Zeiten, da wären Minister Trittin, Hofreiter und Kühnast angesagt gewesen, oder Simone Peters und dann wäre da auch in der Kommunikation öfter mal "hätte man ihm nicht ins Bein schießen können" rumgekommen.
Ich glaube, dass Baerbock und Habeck als Parteivorsitzende verstanden haben, dass die Grünen nur dann erfolgreich sein können, wenn sie langfristig auch Wähler anderer Parteien ansprechen und das können sie nur, wenn sie diszipliniert und geordnet auftreten. Dazu gehört auch, sich in der Koalition konstruktiv und koordiniert zu verhalten (womit SPD und FDP zuletzt probleme hatten) und den Wähler nicht für dumm zu verkaufen.
Ich z.B. bin jetzt nicht als SPD Hasser bekannt, aber nach einem halben Jahr SPD Regierung hab ich ehrlich gesagt schon wieder genug von mindestens der Hälfte dieser Partei. Weil die eben den Wähler für dumm verkaufen, gerade in der Ukraine Krise.
UNd da übernehmen eigentlich Habeck und Baerbock gerade irgendwie die Merkel Rolle. Die war immer diejeniege, die sich hinstellen musste und Krisenmanagement machen musste. Ist ja auch richtig so, war ja Bundeskanzlerin. Aber Olaf Scholz macht das nicht, das müssen diese beiden Minister übernehmen und sie machen das gut.
UNd ich glaube eben, dass ihnen dabei jetzt zu Gute kommt, dass sie bewusst für die Grünen den Kurs einer neuen Disziplin eingeschlagen haben, die eher an die frühere UNion erinnert als an die früheren Grünen. Da wird es sicherlich hinter den Kulissen Streit darüber gegeben haben, z.B. dass der etwas polarisierende aber in der PArtie beliebte Hofreiter kein Minister wird, aber das wurde dann auch hinter den Kulissen geklärt und dann wurde gearbeitet. UNd ich glaube, diese Absage an Parteiquerelen (außerhalb vom Saarland natürlich) kommen bei vielen Wählerschichten gut an. Dass sie überhaupt lieber mit dem eher zentristischen Cem Özdemir als mit Hofreiter eingezogen sind, zeigt, dass sie breitere Wählerschichten ansprechen wollen und dafür bereit sind, sich kernige Kulturkämpfe weitgehend zu sparen.