Bündnis 90/Die Grünen

sacredheart schrieb:Dann wäre es aber doch kontraproduktiv, E Autos jetzt massiv zu subventionieren. Das sind ja auch Fahrzeuge und die haben keinen neutralen CO2 Fußabdruck. Und dann noch ein Tausender für jedes Lastenfahrrad.

Genaugenommen ist es auch nicht wirklich sinnvoll zum jetzigen Zeitpunkt E-Autos zu subventionieren. Man müsste da schon noch eine Solaranlage besitzen, wenn es CO2-neutral sein sollte (von der Hersetllung mal abgesehen). Aber ob die im Winter ausreichen würde? Gleichzeitig würd man auch noch einen lokalen Speicher benötigen, in seltenen Fällen wird das Auto tagsüber vor dem Haus stehen (wenn man so macht wie bisher).

Das einzige, weshalb momentan ein E-Auto sinnvoll ist, die Abgase aus den Städten zu bekommen. Aber die entstehen dann woanders.

Ja, da ist enorm viel Wunschdenken dahinter man will so mobil bleiben, wie bisher, ich glaube nicht, dass das funktionieren wird.

In Hamburg gibt es das Förderprojekt für Lastenräder schon.

Es werden 33% des Kaufpreises erstattet.
Beantragt werden muss vor Kauf.
Ich habe bis jetzt nichts von groß angelegtem Missbrauch oder Betrug gehört.

Alle Hamburgerinnen und Hamburger können den Zuschuss beantragen – ob Privatperson, Hausgemeinschaft, Verein, einzelne Gewerbetreibende, Selbstständige oder Firmen. Der Erstwohnsitz muss aber in Hamburg liegen. Gefördert werden 33 Prozent des Kaufpreises, maximal 2.000 Euro bei E-Lastenrädern, 500 Euro bei normalen Lastenrädern und 500 Euro für einen Lastenrad-Fahrradanhänger. Im Herbst 2019 hatten 1,5 Millionen Euro zur Förderung bereitgestanden. Diese waren nach kurzer Zeit ausgeschöpft. Nun geht das Programm ab April in eine neue Förderrunde. Wichtig: Der Zuschuss kann nur gewährt werden, wenn der Zuwendungsantrag vor der Beschaffung des Lastenrades gestellt und genehmigt wurde.

Alle Bedingungen und wie und wo man eine Förderung beantragen kann, sind auf www.moinzukunft.hamburg/lastenrad-programm nachzulesen.

Quelle: https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/13601364/2020-02-17-bue-lastenrad-foerderprogramm/

Abahatschi schrieb:Dennoch muss ich mein Geländewagen noch geschätzte 5-10 Jahre fahren bis es so ein Fahrzeug in E gibt.
Und nun?

Ich denke bei dir macht ein Wasserstoff Antrieb mehr Sinn. Einfach weil du ja tatsächlich offroad unterwegs bist und nicht mit nem Geländewagen in der Stadt rumzuckelst. Den Grenadier dürfte es in 5 Jahren locker mit Wasserstoff Antrieb geben, andere Hersteller sind da auch dran. Die höhere Reichweite ist da das ausschlaggebende Element.

fischersfritzi schrieb:Ich habe bis jetzt nichts von groß angelegtem Missbrauch oder Betrug gehört.

Ja, kannst du ja auch nicht, es gibt ja gar keine Möglichkeit das nachzuprüfen. Lastenräder sind ja nicht registrierungspflichtig, versicherungspflichtig usw., wo soll denn der Betrug da auffallen? Du könntest das höchstens stichprobenartig in Haushalten überprüfen bzw. steuerlich bei den Unternehmen, aber auch da kannst du nur den "Papierstatus" checken, ob z.B. ein Fahrradgeschäft einen fiktiven Verkauf getätigt hat und sich "Kaufpreis" und Zuschuss mit dem "Käufer" teilt kannst du rückwirkend kaum noch ermitteln.

Und dann sind natürlich Fördermittel für irgendwas um die 2000-3000 Räder auch nicht geeignet, "groß angelegte" irgendwas auszulösen. Bei dem Vorschlag von Baerbock geht es ja um eine Million Räder, das ist eine ganz andere Größenordnung.

paxito schrieb:Den Grenadier dürfte es in 5 Jahren locker mit Wasserstoff Antrieb geben, andere Hersteller sind da auch dran.

Die Infrastruktur für Wasserstoff-Tanken ist noch besch.... wie die ebenfalls fehlende Infrastruktur für E Ladesäulen.
Also bevor Kraftfahrzeuge für E oder Wasserstoff breit genutzt werden können, sollte man erst einmal in genau diese Infrastruktur
investieren. Da wären die genannten Fördermittel für Lastenfahrräder mit Sicherheit erst einmal besser investiert.

@bgeoweh
@fischersfritzi

Ich frage mich erst mal, ob es überhaupt eine Legaldefinition von 'Lastenrad' gibt. Irgendeine Gepäckvorrichtung kann ich ja an jedes Rennrad drandübeln.

Natürlich sind ein paar Tausend Fahrräder in Hamburg noch keine große Angelegenheit. Und wenn da 100 Leute ein Lastenrad für einen Kumpel gekauft haben, der in Dänemark wohnt, kräht da natürlich noch kein Hahn nach.

Gwyddion schrieb:Die Infrastruktur für Wasserstoff-Tanken ist noch besch.... wie die ebenfalls fehlende Infrastruktur für E Ladesäulen.

Wobei du für's Wasserstofftanken bestehende Erdgas- oder Autogas-Tankstellen umrüsten kannst, das ist das kleinere Problem. Bei den Ladesäulen ist ja nicht die Säule das Problem, sondern das "drumherum" aus Starkstromleitung, Umspanneinrichtungen usw., dafür ist in den Siedlungsgebieten nicht unbeschränkt Platz und auf der Autobahn wird's teuer wegen Anschluss.

bgeoweh schrieb:Bei dem Vorschlag von Baerbock geht es ja um eine Million Räder, das ist eine ganz andere Größenordnung.

Sicher ist das eine andere Größenordnung, keine Ahnung, warum du etwas so offensichtliches nun posten muss, als sei es eine neue Erkenntnis.

Es ging mir darum, darzustellen, dass es bereits ein Projekt dieser Art gibt.
Aus der Durchführung kann man lernen.
Allein die Zugangsvoraussetzungen laden aber nicht zu Betrug ein.

bgeoweh schrieb:aber auch da kannst du nur den "Papierstatus" checken, ob z.B. ein Fahrradgeschäft einen fiktiven Verkauf getätigt hat und sich "Kaufpreis" und Zuschuss mit dem "Käufer" teilt kannst du rückwirkend kaum noch ermitteln.

Sicher kannst du das nachverfolgen, wenn du willst.
Wir leben in Deutschland, es ist alles bürokratisiert.
Wenn die Buchhaltung überprüft wird fliegt das natürlich auf.
Es muss ja auch der entsprechende Einkauf der Räder durch den Händler belegt werden.

Letztlich kann man natürlich immer Wege finden, etwas auszunutzen.
Das gilt fpr jedes Förderprogramm in jedem Bereich.
Wenn man das verhindern will, dann sollte man konserquenterweise jegliche Subvention stoppen. In jedem Bereich.

fischersfritzi schrieb:Es werden 33% des Kaufpreises erstattet.

Sehr schön, der Gewinn bei Betrug wäre 14% des Verkaufspreises.

fischersfritzi schrieb:Wenn man das verhindern will, dann sollte man konserquenterweise jegliche Subvention stoppen. In jedem Bereich.

Da bin ich sofort dabei. Das Lastenrad ist keine neue Technologie, das muss der Steuerzahler wirklich nicht bezahlen.

sacredheart schrieb:Und wenn da 100 Leute ein Lastenrad für einen Kumpel gekauft haben, der in Dänemark wohnt, kräht da natürlich noch kein Hahn nach.

Hä?
Warum solten die 100 Leute das tun?

sacredheart schrieb:Natürlich sind ein paar Tausend Fahrräder in Hamburg noch keine große Angelegenheit.

Ja genau.
Hat ganz gut funktioniert. Dann entwertet man es eben damit, dass es keine große Sache ist.

fischersfritzi schrieb:Sicher kannst du das nachverfolgen, wenn du willst.
Wir leben in Deutschland, es ist alles bürokratisiert.
Wenn die Buchhaltung überprüft wird fliegt das natürlich auf.
Es muss ja auch der entsprechende Einkauf der Räder durch den Händler belegt werden.

Der Händler kauft geschäftlich ein Rad ein.
Der Händler verkauft geschäftlich das Rad fiktiv an einen Freund, nimmt das Geld ein und zahlt Steuern usw.
Der Freund erhält die Subvention.
Der Händler verkauft privat, über die Freundin usw. das Fahrrad tatsächlich über Ebay oder ähnliches, nimmt den Verkaufspreis ein.
Händler und Freund teilen sich Subvention, den "Buch"-Kaufpreis erhält der Freund zurück.

Da fällt in der Buchhaltung nix auf, und die beiden Friends haben sich mal eben die Subvention gezockt.

bgeoweh schrieb:Da fällt in der Buchhaltung nix auf, und die beiden Friends haben sich mal eben die Subvention gezockt.

Ja sicher.
Ist aber in der dargestellten Form Betrug
Mithin auch strafbar.
Natürlich wird durch das Modell nicht verhindert, dass Kleinkriminelle ihre Geschäftchen machen.
Es ist kein Projekt zur Kriminalitätsbekämpfung.

@bgeoweh
Wieso so kompliziert? Ich kaufe das Fahrrad ein, kassiere die Subvention, dann haue ich das Fahrrad weiter.
So ist es kein Betrug (@fischersfritzi )..Zb so kann man Tesla 6 Monate kostenlos fahren weil es dann nach Dänemark geht.

fischersfritzi schrieb:Es ist kein Projekt zur Kriminalitätsbekämpfung.

Nein, das sicher nicht. Es ist ein brutal offensichtliches Wahlkampfgeschenk an die eigene verzogene Klientel. Jeder, der sich an der "Mövenpick-Steuer" der FDP aufgegeilt hat müsste das eigentlich verurteilen.

Das ist literally Annalena, die mit dem Geldsack rumspaziert und die Leute beschwatzt, sie zu wählen, "es würde sich auch lohnen".

Mal eine ganz simple Frage, die mir gerade in den Sinn kommt, weils mich selbst betrifft: Muss ich meine schwangere Ehefrau eigentlich dann auch im Lastenfahrrad in die ZNA fahren? Ich meine, angenommen ich kann mir Auto weder leisten, noch dürft ich es von Grünen Gnaden haben, bin ich dann angehalten, stets die 10 Euro Krankenwagentransportgebühr zu zahlen, weils ne komplizierte Schwangerschaft ist?
Oder warte ich erstmal auf den nächsten smart-digitalen Ruf-Bus, der mich und meine Frau dann erstmal an der Straßenecke einsammelt und Opa Heinz und Omma Erna einsammelt, ehe es Richtung Krankenhaus geht?
Oder bin ich angehalten, mir unsinnigerweise dann ein Taxi zu rufen?

Geht halt völlig an der Realität vorbei, deren Planungen.

EinElch schrieb:10 Euro Krankenwagentransportgebühr

Wtf?

EinElch schrieb:Oder warte ich erstmal auf den nächsten smart-digitalen Ruf-Bus, der mich und meine Frau dann erstmal an der Straßenecke einsammelt und Opa Heinz und Omma Erna einsammelt, ehe es Richtung Krankenhaus geht?
Oder bin ich angehalten, mir unsinnigerweise dann ein Taxi zu rufen?

Da hast du ja deine Optionen... warum sollst du bessergestellt sein als ein Bürger, der sich kein Auto leisten kann? :troll:

fischersfritzi schrieb:Ja genau.
Hat ganz gut funktioniert. Dann entwertet man es eben damit, dass es keine große Sache ist.

@fischersfritzi

Es ist ein Steuergeschenk für die eigene Klientel, sonst nichts. Insofern ist es auch keine politische Glanztat.
Und ob das Fördergeld dann wirklich zu mehr Lastenradbetrieb geführt hat und zu weniger Autobetrieb ist ja völlig offen.

Wenn sich nur der ein Lastenrad gekauft hat, der es ohnehin wollte, wäre die Subvention verpufft, die Steuern wären verschwendet.
Naheliegend ist doch der Gedanke, dass der, der es ohnehin wollte, dann vielleicht ein etwas höherwertiges Rad genommen hat. Nutzen für die Allgemeinheit? Sehr begrenzt.
Ob wirklich jemand, der es eigentlich nicht vorhatte, jetzt Lastenrad statt Auto fährt, wissen wir ja nicht.

bgeoweh schrieb:Es ist ein brutal offensichtliches Wahlkampfgeschenk

Ja, absolut.
Wahlkampfgeschenke sind allerdings üblich.

bgeoweh schrieb:eigene verzogene Klientel.

Warum muss die Wähler:innenschaft der Grünen stets so unsachlich abgewertet werden.
Ich sehe die auch nicht "verzogener" als FDP oder CDU Klientel.

bgeoweh schrieb:die Leute beschwatzt, sie zu wählen, "es würde sich auch lohnen".

Das ist Wahlkampf.
Das machen die alle.

bgeoweh schrieb:Wtf?

Das ist so üblich. Bin letztes Jahr mitten Krankenwagen gefahren, zusammen mit meiner Frau (beide verletzt) - die wollten uns schon 20 Euro aufschwatzen. Hab ich mit denen gesprochen, waren ja im selben Wagen, da bliebt es bei 10.

@EinElch
@bgeoweh
Vollkommen richtig, es ist § 60 SGB V. Was viele nicht wissen, es wird auch Taxi, ÖPNV und sogar privat OKW bezahlt, die Eigenbeteiligung bleibt aber.
https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/ambulante_leistungen/fahrkosten_krankentransport/fahrkosten_krankentransport.jsp