Kc schrieb:Dass man sich mit ja oder nein beim Thema Organspende befassen muss, finde ich in Ordnung.
Ich persönlich sag dazu nein, will ich nicht, gefällt mir nicht. Ich bin als ganzer Mensch geboren und will auch wieder als ganzer Mensch die Welt verlassen.
So sehe ich das auch! Wie ich geboren wurde, so möchte ich auch in die andere Welt übertreten!
Für mich ist und bleibt der richtige Tod nur der Herztod! Und die Diagnose Hirntod bringt für mich ebenfalls viele Zweifel mit sich. Ein Beispiel ist ein 13 jähriger Junge, der für Hirntod erklärt wurde. Die Organentnahme war schon angesetzt und sollte in wenigen Stunden stattfinden, als der Junge erwachte.
Er wird bereits als „Wunderjunge“ gefeiert: Trenton McKinley aus den USA. Der 13-Jährige galt nach einem Unfall als hirntot. Doch einen Tag nachdem seine Eltern einer Organspende zustimmten, wachte er wieder auf.
https://www.welt.de/vermischtes/article176130327/Hirntod-diagnostiziert-13-Jaehriger-erwacht-vor-Organspende-ploetzlich-aus-Koma.htmlAuch wenn es manchereiner als Einzelfall sehen mag, dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass ein Hirntoter wieder erwachen kann. Für mich ist diese Diagnose äußerst fragwürdig!
Eine andere Sache ist, dass jeder an der Organ-"spende", verdient. Nur die angehörigen sehen kein Geld. Unter einer Spende verstehe ich, dass Jemand etwas gibt um Jemanden zu helfen und das kostenlos. Klar müssen Chirugen bezahlt werden, dass ist ja ok. Aber wenn für ein gespendetes Herz ein fünfstelliger Betrag anfällt (selbst wenn die Krankenkasse das übernimmt), dann frage ich mich, was das soll?
Spahn hatte vor wenigen Tagen den Vorschlag gemacht,bezüglich mehr Geld für die Organenspende Kliniken.
Gesundheitsminister Spahn will mit einer besseren Organisationsstruktur und mehr Geld für Kliniken die Zahl der Organspenden erhöhen. Denn das Hauptproblem sei nicht die mangelnde Bereitschaft der Spender.
https://www.tagesschau.de/inland/organspende-spahn-101.htmlDa setzt man an, aber weder der Spender oder Angehörige da wird nicht nachgedacht? Hauptsache die Kliniken?
Es ist einfach ein Riesengeschäft, jeder verdient daran nur der Patient/Angehörigen nicht und hat meiner Meinung nach nichts mit Spenden zutun.
Der Ethikrat sieht das eher als Organabgabepflicht an.
Ethikrat spricht von "Organabgabepflicht"
Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Peter Dabrock, kritisierte das Plädoyer von Spahn für eine Widerspruchslösung scharf. Solch eine Regelung würde einen "fundamentalen Paradigmenwechsel" darstellen. Die bisherige Organspenderegelung habe den Charakter von Freiwilligkeit und wohltätiger Solidarität mit Schwerkranken, so der Sozialethiker. Mit der Regelung, bei der jeder Spender sein soll, solange er nicht widerspricht, müsste man von "Organabgabepflicht" statt von "Organspende" sprechen, sagte Dabrock.
"Eine solche Regelung würde den menschlichen Körper zu einem Objekt staatlicher Sozialpflichtigkeit machen", so Dabrock. In diesem allerhöchst persönlichen Bereich eine Aussagepflicht zu verlangen, widerspreche dem Geist, mit dem Gesetzgeber und Gerichte bisher die Verfassung ausgelegt hätten.
https://www.tagesschau.de/inland/widerspruchsloesung-101.htmlDem kann ich nur zustimmen!
Selbst wenn viele sagen "Du kannst ja widersprechen", so ist das nichts freiwilliges mehr! Und zudem sind hier Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Ich schließe es nicht aus, dass es Fälle geben wird, von "verschwundenen" Einträgen, Serverfehlern etc..
Wenn ich einige Kommentare auf diversen Nachrichtenportalen (vor allem auf zeit.de) lese, wird mir schlecht. Da werden -nicht Organspender- regelrecht beschimpft und beleidigt.
Die Widerspruchslösung soll ja dazu dienen, damit mehr spenden. Was aber, wenn die Widerspruchslösung nichts bringt und die Zahl der Spender weiter niedrig bleibt? Kommt dann die Pflicht ohne Widerspruchsmöglichkeit?
Für mich ist das ein schwerer Eingriff in mein Selbstbestimmungsrecht! Trotz Widerspruch! Ich werde nicht spenden und das ist zu aktzeptieren!
Und das Argument, es seien ja viele zu faul sich damit zu beschäftigen, finde ich schon arg frech. Der Tod ist und bleibt ein sensibles Thema, man kann die Leute nicht zwingen sich damit auseinanderzusetzen zwecks Widerspruchslösung. Man kann es ansprechen, sei es über Medien oder Brief. Wer es möchte, beschäftigt sich damit und wird Spender (oder auch nicht), wer nicht wirft es in den Papierkorb.
Nja..