@DudeDude schrieb:Ps. Natürlich sollen Ärzte etwas dafür bekommen, wenn sie arbeiten, aber es ging mir ja darum, dass eben die Krankenhäuser Rechnungen stellen, für Organe, die sie gratis gespendet bekamen, und die Familie des Spenders keinen Rappen/Cent des Profits sieht, den die Krankenhäuser mit diesen Rechnungen generieren.
Sobald du eine Organspende mit zahlungen an die Leute oder Hinterbliebenen koppelst, ist das de facto Organhandel.
Dieser Anreiz wäre absolut falsch und dies gibt es aus gutem Grund hier nicht. Altruismus sollte der Hauptbeweggrund sein, nicht Geld für Omas Nieren.
@rumpelstilzche Deine Angst, dass hier der höhere soziale Status entscheidet ist unbegründet.
Die Kriterien sind eindeutig definiert: Dringlichkeit, Erfolgsaussicht, Chancengleichheit.
Sollte es anders laufen, wäre da eine enorme kriminelle Energie von Nöten.
@elfenpfad Ist ja schön und gut, was der Kardiologe so sagt. Letztlich ist das aber nur eine persönliche Meinung.
Eine einfache Frage an ihn oder dich: Was ist denn die Alternative? Wie kann man es kurz- und mittelfristig besser machen?
Klar ist es strittig den Hirntod als eigentlichen Tod des Menschen festzulegen, vollkommen richtig. Da der Tod aber ein Kontinuum ist, fällt mir nichts besseres ein. Wenn ich jemanden köpfe, leben die Zellen in der Leber noch eine Weile weiter.
So ähnlich ist es beim Hirntod. Das Individuum ist gestorben, durch Intensivmedizin werden die restlichen Organe durchblutet. Mehr nicht.
Die eigentliche Frage sollte lauten:Ab welchem Zeitpunkt kann eine Transplantation als ethisch vertretbar eingeschätzt werden.
Was funktioniert denn noch großartig im Gehirn?
Ein Zucken von einzelnen Neuronen? Na und, die integrative Funktion des Hirns ist zusammengebrochen. Tiefes Koma, weite, lichtstarre Pupillen, kein Würgereflex, keine Spontanatmung etc. Die Liste was nicht mehr geht im Hirn ist noch viel länger...
Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass ohne Intensivmedizin und künstliche Beatmung der Hirntod zusammen mit Ende der Kreislauffunktion auftritt. Ein Hirntoter stirbt also auch körperlich nach wenigen Minuten.
Also was ist die Alternative?
- diese Menschen sterben lassen, dann gibt es keine Organe mehr und leicht vermeidbares Leid für die Organempfänger und deren Familien wird nicht vermieden
Wem ist dann geholfen? Ist dein Kardiologe dann zufrieden, dann sind nämlich alle tot?
- Oder wir lassen die Hirntoten auf ewig auf der Intensivstation, künstlich beatmet. Sehr teuer und ich möchte den sehen, der dies als lebenswert einstuft...
Wo soll übrigens der Sinn liegen, Menschen erst noch drei Tage aufzubahren nach dem Tod? Die sicheren Todeszeichen Leichenstarre und Totenflecke treten doch schon nach kurzer Zeit auf...