@Doors Was für ein Vergleich soll das denn sein?
Doors schrieb:Ich werte nicht, ich setze auch niemanden unter Druck - ich gehe nur davon aus, dass auf "Nehmerseite" andere Überlegungen eine Rolle spielen als auf "Geberseite".
Ich verdanke beispielsweise mein Leben anonymen Blutspendern.
Ich gehe mal stark davon aus, dass die beim freiwilligen Spenden und auch danach noch lebten. Ging mir jedenfalls bislang so beim Blutspenden.
Selbst wenn die Spahn´schen Ideen Wirklichkeit würden, würde es sich noch immer um einen "Mangelmarkt" handeln, da man derzeit noch nicht beliebig einfach vorhandene Organe verpflanzen kann.
Ich möchte jedenfalls keinen Kollegen in die Zwickmühle bringen, entscheiden zu müssen, ob er mich als Motorradpolytrauma auf der Schwelle des Todes zugunsten seiner supersympathischen Patientin, die schon soo lange auf eine Niere oder andere Ersatzteile wartet,
nicht mit dem vollen Engagement,
mich retten zu wollen, behandelt. Weil er möglicherweise auch noch Vorurteile gegen Motorradfahrer hat...
Dasselbe gilt für den reichen Klinikaktionär oder sonstigen Philanthropen, der in des Arztes Augen vielleicht mit meiner gut erhaltenen Leber noch viel mehr Wohltätigkeitsfeiern überstehen könnte, als ich wert bin.
Und das wären jetzt nur mal zwei menschliche Konflikte, die da Waagschalen beeinflussen könnten. Von finanziellen oder sonstigen Zuwendungen, die in der Vergangenheit schon über Reihenfolgen entschieden haben, wollen wir mal nicht reden.
Ob ich selbst ein Spenderorgan annehmen würde?
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht.
Ich habe noch einiges vor und einige Verpflichtungen, denen ich gerne nachkommen würde, wobei mir mein Tod sicherlich hinderlich wäre.
Käme sicher auch auf die Prognose an: für einen kurzen Aufschub mit massiven Einschränkungen sicher nicht.
Zumindest wären bei mir zwei Faktoren bzgl. Warteliste sicher:
- ich kann, mangels Masse, niemanden bestechen;
- ich bin ziemlich sicher, dass sich kein ( e ) Transplantologe ( gin ) in mich verguckt.
Diesem medizinischen Segment täte mehr Transparenz zur Vertrauensbildung sicher besser, als die Spahn´sche Idee.
MfG
Dew