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Euer Verhältnis zum Kommunismus

5.517 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kommunismus, Sozialismus, Gesellschaftsform ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:29
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Wenn die Katastrofe so groß ist, hat auch Dein Nachbar nix, das er gegen Geld eintauschen möchte. Nach ein paar Jahren Mißernte sind alle Vorräte weg, dann kannst Du ja mal Gold essen...
... oder in ein besseres Land auswandern, und dann ist Gold ein schönes finanzielles Polster. Das wird nämlich weltweit als Zahlung genommen.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:30
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Schon wieder die Utopie von einer Gesellschaft, wo jeder beschenkt werden will, aber sich am Ende keiner anstrengen will. Siehe BGE-Diskussion. Funktioniert ohne Arbeitszwang leider nie.
Unfug. Hat 100000 Jahre funktioniert. Wenn man es klug anpaßt, müßte sowas auch in größeren Gemeisnchaften funktionieren.
Ein geistig gesunder Mensch wird nicht herum liegen und sich von anderen durchfüttern lassen, wenn er irgendwas arbeiten kann.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Und wie finanziert man alles was man nicht selber herstellen kann? Treibstoff, Ersatzteile, Maschinen, Medikamente etc., wächst alles nicht auf Bäumen. Wo willst Du Fisch herbekommen wenn Du nicht an Gewässern lebst, oder Bauholz wenn Du in einer baumlosen Steppe lebst? Als die Menschen Zivilisation erfanden, gehörten dazu auch die Märkte. Schon in der Bronzezeit gab es Handelswege über tausende von Kilometern hinweg, Bernstein von der Ostsee gelangte bis ins Ägyptische Reich und kretische Schwerter nach Deutschland. Handel - Austausch von Waren - ist eines der Grundbedürfnisse jeder Gesellschaft.
Das hab ich alles schon mal mit Fedaykin durch.... und nein, dieser Handel war ein Geschäft mit Luxusgütern der Oberschichten, und Märkte gab es gar nicht, jedenfalls nicht in volkswirtschaftlich relevanten Umfang. Die hatten Selbstversorgung (der Bauern) und Palastwirtschaften (zentralistisch gelenkte Produktion und Umverteilung).
Aber es ist schön, das hier immer wieder die gleichen, längst überholten Ansichten zu Tage treten. Das zeigt nämlich, auf welch tönernen Füßen die ganze Theorie des Kap. steht....
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Das heißt, daß in nicht-hierarchischen Gesellschaften jemand für Arbeitsleistung keinen Lohn mehr bekommt? Da wird er aber schön alt aussehen, wenn er sich nichts mehr zu essen kaufen kann.
Nochmal zum Mitschreiben: Es wird nicht für Geld gearbeitet, erst recht nicht für ein frei zirkulierendes.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:34
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Dafür haben deren Fürsten aber mächtig in Goldschmuck geprotzt. Als "Metall der Götter" hatte es durchaus seinen Wert, denn je höher im Rang ein Fürst stand, um so mehr Schmuck aus Gold, Jade, Vogelfedern und anderen kostbaren Materialien durfte er tragen. In Europa gab es auch jahrhundertelang strenge Regeln, welche Art von Kleidung (Seide oder Wolle), in welcher Farbe (Purpur, selten und kostbar, daher für Könige und Kirchenfürsten reserviert) und mit welchem sonstigen Schmuck (Spitzen, Goldauflage etc.) jemand tragen durfte.
Bei Zuwiderhandlung schwere Strafen, von Geldstrafen bis Pranger, weil das als "Anmaßung" (eines höheren Standes als ihm zustand) galt.
Genau deswegen sollte eine hierarchisch-zentralistische Gesellschaft abgeschafft werden. Heutzutage wird zwar mit andern Dingen geprotzt. Und wehe, ein armer Schlucker vergreift sich am Prunk, der wird natürlich sofort mit aller Härte des Gesetzes bestraft.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:37
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Es hungern vielleicht in einer Gegend alle, aber ein paar hundert Kilometer weiter gibt es gute Ernten, und dort ist das Gold immer noch was wert. Gold läßt sich leichter transportieren als eine Tonne Kartoffeln, einer seiner Vorteile. Erinnere Dich an die Hamsterfahrten der Leute aus den zerstörten Städten aufs Land am Ende des 2. Weltkriegs, auch dort wurden Lebensmittel gegen beständige Güter wie Gold, Pelze, Schmuck, Teppiche getauscht.
Golld ist nur deswegen was wert, weil sich Leute darauf geeinigt haben, das es etwas wert sei. Den Eingeborenen haben Glasperlen viel besser gefallen als das Gold, was ihnen für ihr Land angeboten wurde. Wenn die 200km weiter Dein Gold nicht haben wollen, dann kannste auch verhungern.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:37
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Ein geistig gesunder Mensch wird nicht herum liegen und sich von anderen durchfüttern lassen, wenn er irgendwas arbeiten kann.
LOOOOL. Faulheit ist eine sehr menschliche Eigenschaft, gerade die Cleveren lassen gern andere für sich arbeiten und liegen selber am Pool in der Hängematte. Arbeit ist nämlich leider häufig mit Arbeit verbunden, verstehst Du? XD
Irgendwie hältst Du den Menschen für sehr viel besser, als er in Wahrheit ist.
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Unfug. Hat 100000 Jahre funktioniert. Wenn man es klug anpaßt, müßte sowas auch in größeren Gemeisnchaften funktionieren.
Hat früher auch nicht gut funktioniert, wenn Du über "primitive Gesellschaften" nachliest, findest Du immer wieder die Erwähnung von Sklaverei und Überfälle auf "gut situierte" Nachbarn mit Mord und Plünderei von deren Eigentum, das ging einfacher und schneller als sich selber mit Arbeit anzustrengen. Vor der Erfindung unserer modernen Maschinen war Arbeit nämlich noch richtige Knochenschinderei, die überließ man gerne Arbeitssklaven oder rechtlosen Mitgliedern der Gesellschaft, wie etwa den Frauen. Fast alle früheren Kulturen waren Sklavenhalter, die Ägypter, die Prärieindianer, die Römer und Griechen ...


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:41
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Das wird nämlich weltweit als Zahlung genommen.
Ja, innerhalb eines kap. Kontext. Außerhalb dessen hat es keinen Wert, allenfalls als hübsches Spielzeug, Schmuck oder sowas.
Aber es gibt auch andere hübsche Steine...


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:41
Zitat von parabolparabol schrieb:Man hat immer Gewalt in einer Gesellschaft. Ich weiß gar nicht wie die Kommunisten drauf kommen, es könnte Gesellschaften ohne Gewalt geben. Wenn Privatbesitz verboten ist, gibt es dafür andere Gewaltmittel.
Ich mache da einen qualitativen Unterschied: Ist die Gewalt eher den "statistischen Ausreißern" geschuldet, die es tatsächlich wohl immer geben wird, oder wird der Staat selbst zum Unterdrücker der Mehrheitsgesellschaft. In den sozialistischen Staaten ist praktisch immer letzteres der Fall.


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06.04.2021 um 16:44
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Die hatten Selbstversorgung (der Bauern)
Selbstversorgung auf Minimalniveau. Maschinen gab es nicht, Treibstoffe dafür hätte es sowieso nicht gegeben, Medizin außer dem was man selber aus Kräutern zusammenbrauen konnte auch nicht, wer krank wurde ist in der Regel dran gestorben. Und wenn die Ernte eines Jahres schlecht war, sind die Leute verhungert, denn mit großer Lagerhaltung war auch nichts, spätestens im Februar war die Ernte des letzten Jahres meistens schon verdorben oder verbraucht. Deswegen gilt der Februar bei uns seit alters her als Hungermonat, in dem die Leute starben und Kinder am besten gar nicht erst geboren wurden, weil sie durch ihre unterernährten Mütter kaum eine Überlebenschance hatten.
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Ja, innerhalb eines kap. Kontext. Außerhalb dessen hat es keinen Wert, allenfalls als hübsches Spielzeug, Schmuck oder sowas.
Aber es gibt auch andere hübsche Steine...
Schmuck hat überall seinen Wert. Der Mensch schmückt sich nun mal gern, um seinen Status anzuzeigen, je teurer und seltener desto höher in der Hackordnung. Ganz oben in der Hackordnung sein zu wollen ist ein angeborener Primateninstinkt, egal mit welchen Mitteln, mit körperlicher Kraft oder über Statussymbole (mein Haus, mein Auto ...)
Industriell wird Gold übrigens auch gebraucht. In jeder Elektronik steckt ein bißchen Gold.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:47
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Nochmal zum Mitschreiben: Es wird nicht für Geld gearbeitet, erst recht nicht für ein frei zirkulierendes.
Aber der Arbeiter braucht irgendwas, womit er alle seine Bedürfnisse erfüllen kann. Das ist nicht nur Nahrung. Wie und wo kriegt er das her, wenn Du Geschenke streichst, denn die gibt es nicht in der Menge, in der jeder zufrieden sein könnte?


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:47
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Golld ist nur deswegen was wert, weil sich Leute darauf geeinigt haben, das es etwas wert sei.
Eigentlich nicht. Gold ist deswegen etwas wert, weil es tatsächlich Leute gibt, die es wertvoll finden UND die bereit und fähig sind, dafür etwas zu geben, was andere wiederum für wertvoll hielten. Eine Einigung auf den Wert von Gold alleine reicht dafür nicht.


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06.04.2021 um 16:47
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Eine Absprache zwischen Leuten über die Verteilung der Ernte ist aber keine "Verrechnung", sondern eben eine Vereinbarung.
Wo ist da das "Geld"? Das wäre allenfalls ne Naturalienlieferung, da brauchts kein Geld.
Nein.. aber eben ein "Schuldversprechen" Wie gesagt es ist völlig Wurscht wie man das Bezeichnet oder Aufteilen will wer welchen Aufwand einbringt und dafür Ertrag bekommt.
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Ja, und? Natürlich ist jede Art von Produktion eine "Unternehmung", aber eben nicht im kap. Sinne ein Unternehmen,das den Zweck hat, Gewinn zu erwirtaschaften, der in die Tasche des Besitzers fleißt.
Eigentlich schon.. denn der Gewinn ist ja die Kartoffel in die Taschen der Besitzer..
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:enn die Ernte ausfällt, wird man von anderen mit dem, was sie grad übrig haben, beliefert. Und natürlich umgedreht auch. Das nennt sich "Solidarität" und hat 100 000 Jahre funktioniert, bis zu der Zeit, als das Gewinn machen zum einzigen Lebenszweck erhoben wurde.
Ob man sich in so einem Falle nun gegenseitig Schuldscheine ausstellt, oder was auch immer, wäre wieder im Ermessen der Beteiligten
Welchen Anderen? Es geht ja davon aus das Grundsätzlich andere Überproduktion haben weit über den Eigenverbraucht. Und diese Solidarität ist sehr sehr Begrenzt, womit wir wieder bei Familien und co sind. Und ähem der Rest stimmt einfach nicht.. das GEwinn machen als Lebenszweck erhoben wurde..

Und Schuldscheine sind nichts anderes als Geld. et voila..


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:47
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Ähm, wie bitte? In freien kapitalistischen Gesellschaften sind "Bauern" in der Regel die Eigentümer ihres Landes. Nix von wegen "nur Pächter"
Der Pachtanteil von landwirtschaftlichen genutzten Flächen lag 2001 in Deutschland bei 50%, in den neuen Bundesländern bei 90%. Mit zunehmender Tendenz, eine Folge der Förderung von Großbetrieben. Du erzählst Käse.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Der Arbeiter.. Warum sollte er das machen? Wo macht der Arbeiter das?
Weil er es will würde ich mal annehmen. Warum gehst du arbeiten? Und wo - da wo er es eben macht. Ich verstehe Sinn und Zweck deiner Fragen nicht.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nicht die Arbeit ändert sich nicht. Die Regeln ändern sich... Genau...
Das möchte ich ja dann wieder wissen. Nach welchen Regeln wird verteilt und gebaut?
Exakt? Da wird es mehr als eine Lösung geben. Wird man dann sehen.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Toll, und andere gehen von was anderem aus usw allein es fehlt die Begründung. Wie ich sagte ich sehe die historische Notwendigkeit das nach dem Kapitalismus der nudismus folgt. Und nun?
Da steckt ein bisschen mehr dahinter als ne persönliche Meinung, eine Analyse historischer Entwicklung, vgl. Hegels Zeitgeist, da kommt die Idee das erste mal vor.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Aber doch Teil der kommunistischen Ideologie und deren Ziele... Was aber konträr verlief zu mehr Humanismus und Gerechtigkeit.
Definitiv. Ich finde das jetzt auch nicht Knorke was da lief oder in Venezuela, Nordkorea oder China noch läuft. Sollte nach allem was ich geschrieben habe eigentlich selbstverständlich sein.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Paxito schrieb:
Nein. Wenn du einen Apfel pflückst und den für 50€ verkaufst, hätte man sich nach deiner Definition ja ganz dolle selbstausgebeutet. Ergibt nicht viel Sinn oder?

Genau so ist es. Wenn ein anderer den Apfel gepflückt hätte für 10 Euro wäre er ja ausgebeutet.
Aber dann wäre ja wieder Entscheident wem der Apfelbaum gehört. Oder ob sich die 50 Euro allein durch die Tätigkeit des pflücken ergeben.
Du hast das mit der Ausbeutung nicht verstanden. Lies den Wikipedia Artikel, ich zitiere mal:
Marx beabsichtigte keine idealistische Kritik, die die bürgerlichen Verhältnisse etwa an der Idee der Gerechtigkeit misst. Dass der Kapitalist den Arbeiter ausbeutet, sei kein Unrecht. Es verletzt nach Marx nicht das Wertgesetz des Warentausches. Marx war auch später sehr skeptisch gegenüber der Vorstellung, dass der Arbeiter in einer kommunistischen Gesellschaft, die auf genossenschaftlicher Produktion beruht, einfach sein ganzes Arbeitsprodukt erhalten solle
Quelle: Wikipedia: Ausbeutung
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und wem gehört es dann?
Wer weiß? Das ist für mich wirklich nicht von Belang. Dem genossenschaftlichen Betrieb? Der Menschheit? Dem Landverwaltungsamt Kummersbach? Olaf?
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nein der Kommunismus fordert ja eben das Ende von Produktionsmitteln im Privatbesitz.
Nö.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Also wäre der land Besitz des Bauern okay solange er selber auf dem Traktor sitzt... Sobald er einen Gehilfen dazu holt und entlohnt wäre es ja kapitalistischer ausbeuter.
Im Kapitalismus ja, da wäre das notwendig Ausbeutung. Aber nochmal: das ist nicht wertend gemeint, sondern beschreibend.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nein ist es nicht, es geht doch um Besitz, Verteilung und Akkumulation und Motivation
Gehörst du zur kommunistischen Bauernfront oder warum ist dir das so wichtig? Du kannst das gerne darlegen, warum du denkst Kommunismus müsste erstmal den Bodenbesitz neu regeln. Wird bestimmt spannend.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ist das so... Deswegen ist ja die Besitz/reale Verfügbarkeit so ein wichtiger Punkt.
Für den Agrarangestellten der das Korn erntet ist der Boden "real verfügbar", unabhängig von der Besitzfrage.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Also ist es letztlich das rosa Einhorn über, das wir reden.
Es ist und bleibt eine nur grob umrissene Utopie. Selbst bei Marx findest du da wenig, wie der K. denn nun aussehen soll. Das ist da am Ende auch nicht entscheidend, solange am Ende die systemimmanenten Fehler des Kapitalismus überwunden werden. Darum geht es, immer wieder.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Jetzt wieder nicht?
Nur du und @Infidel schreiben von Enteignung. Für mich ist das nur ein mögliches politisches Mittel unter vielen, keines das mir besonders wichtig wäre aber auch nichts was ich ausschließe. Völlig im Rahmen des Grundgesetzes versteht sich.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Nun warum macht er dass.
Nö. Es ergibt sich einfach nicht automatisch, das ist und bleibt der Punkt. Und du hast das eben mal in den Bauern reingedichtet.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Ich wähle bewusst das einfache Beispiel des primärsektors, weil es einfacher und klarer ist.
Ich sehe immer noch nicht, dass das irgendwo hin führt, unsere putzige Bauerndiskussion. Sag doch einfach klar und deutlich worauf du hinaus willst.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Wo haben wir denn heute noch Klassen?
Mach die Augen auf. Nur weil wir es Schicht, Milieu oder Prekariat nennen ist es nix anderes. Dein Bildungsstand, deine Gesundheit, dein Job, deine politische Wirksamkeit wird in Deutschland durch nichts anderes so stark bestimmt wie durch deine Herkunft, deine Eltern.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ich halte nichts von Kommunismus, würde mich aber durchaus als Marxist beschreiben.
Dann magst du nur das Wort Kommunismus nicht. Ist okay.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Marxistische Perspektiven wie die kritische Theorie sind meiner Meinung nach mit unter die aufschlussreichsten und Erklärungsmächtigsten akademischen Perspektiven unserer Zeit. Weswegen sie auch bis heute prominent unterrichtet werden.
Kann man nur unterstreichen.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Allerdings denke ich nicht, dass Kommunismus mit liberalen Idealen von Freiheit und Individualität vereinbar ist.
Warum nicht?
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Ich denke stattdessen, dass eine kapitalistische Marktwirtschaft, die zum Einen an soziale Bedingungen gebunden ist (Wirtschaft im Dienste der Gesellschaft) und zum Anderen an ökologische Rahmen gebunden ist(Nachhaltigkeit im globalen Sinne als Voraussetzung für legale Geschäftsmodelle) unser Ziel sein muss.
Kurzfristig ja, langfristig müssen wir mehr fordern. Eine gerechte Welt.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:49
Zitat von TripaneTripane schrieb:Entweder schon bei der Machtergreifung, oder beim Machterhalt.
Wer will denn da die Macht ergreifen? Durch eine neue ökonomische Rahmensetzung mussman keine Gewalt ausüben, um diesen Zustand zu halten. Der Staatssozialismus hat sich auch nicht aus bloßer ökonomischer Notwendigkeit zum Totalitarismus entwickelt, sondern aufgrund einer grundsätzlichen Fehlkonstruktion auf politischer Ebene.
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Allerdings denke ich nicht, dass Kommunismus mit liberalen Idealen von Freiheit und Individualität vereinbar ist.
Gerade durch das Wegfallen der Surplusarbeit und der dem Umstand, dass es keiner Kaufkraft für die Bedürfnissbefriedigung bedarf, hat das Individuum viel weitreichendere positive Freiheiten in einer hypothetischen kommunistischen Gesellschaft.


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:50
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:LOOOOL. Faulheit ist eine sehr menschliche Eigenschaft, gerade die Cleveren lassen gern andere für sich arbeiten und liegen selber am Pool in der Hängematte. Arbeit ist nämlich leider häufig mit Arbeit verbunden, verstehst Du? XD
Jepp. Genau das ist der Grund, weshalb sich zentralistisch-hierarchisch organisierte Ausbeutergesellschaften etabliert haben.
Ein paar Faulenzer haben die Macht ergriffen und lassen alle anderen für sich arbeiten. Und genau das will der Komm. abschaffen.
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Schmuck hat überall seinen Wert. Der Mensch schmückt sich nun mal gern, um seinen Status anzuzeigen, je teurer und seltener desto höher in der Hackordnung. Ganz oben in der Hackordnung sein zu wollen ist ein angeborener Primateninstinkt, egal mit welchen Mitteln, mit körperlicher Kraft oder über Statussymbole (mein Haus, mein Auto ...)
Verschone uns doch bitte mit diesen Plattheiten...Hackordnung, Primateninstinkt, Statussymbol...Fehlt nur noch, das es ein angeborenes Verhalten ist, seinem Nachbarn bei erstbester Gelegenheit den Schädel ein zu schlagen und dessen Frau an den Haaren aus der Höhle zu zerren...Boah ey...


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06.04.2021 um 16:54
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Verschone uns doch bitte mit diesen Plattheiten...Hackordnung, Primateninstinkt, Statussymbol...Fehlt nur noch, das es ein angeborenes Verhalten ist, seinem Nachbarn bei erstbester Gelegenheit den Schädel ein zu schlagen und dessen Frau an den Haaren aus der Höhle zu zerren...Boah ey...
Ist es nicht? Verdammt! *räumt die Keule wieder in den Schrank*


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06.04.2021 um 16:54
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Wäre eine Möglichkeit. Man kann ja ungefähr ausrechnen, welcher Aufwand an Arbeitsstunden betrieben werden muß, um Produkt X zu produzieren.
Aha. na sowas, und wenn man dann noch die Anforderungen in diese Sache einfließen lässt. also den Schwierigkeitsgrad.. usw..
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Nein. So lange es sich um "Tausch Arbeitskraft gegen Produkt" innerhalb einer Erzeugergemeinschaft handelt, ist das doch kein Geld.
Das sind dann halt Arbeitsstundenaufstellungen oder sowas.
Geld ist Alles was die Geldfunktion erfüllt. Solange man denn die Forderungen aus der Arbeit Zeitlich entkoppeln kann ist es ziemlich genau Geld.
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Wenn alle ihre Überschüsse an alle anderen Bedürftigen verschenken, braucht man kein Geld. Erst recht nicht "haltbares" Geld.
Es wird gemeinschaftlich produziert was gebraucht wird (nicht, was irgendein Markt evtl. brauchen könnte) und gemeinschaftlich konsumiert.
Und das mag im kleinen Kreis noch funktionieren.. und dann wird es je nach Komplexität der Gesellschaft haarig. Vor allem wenn die Leute noch bzgl Gerechtigkeit um die Ecke kommen. Dein System basiert aber sehr stark auf Samaritertum..und unterschätzt so den Menschen. Wem verschenkt man denn so seine Überschüsse die man immer scheinbar Selbstlos erarbeitet. Na vielleicht doch lieber der 25 Jährigen wo man eh schon interesse hatte. Oder dem Blödmann der einen immer Geärgert hat... Nicht das Emotionale Motivationen die Selbstlosigkeit beinflussen würde


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:55
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Und Schuldscheine sind nichts anderes als Geld. et voila..
Sorry, aber so einen Quatsch kommentiere ich nicht mehr. Als ob ich mit einem Schuldschein, den mir mein Nachbar ausgestellt hat, weil ich ihm nen Zentner Kartoffeln geliehen habe, einkaufen gehen könnte...


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:56
Zitat von Vomü62Vomü62 schrieb:Es sind doch nur eine Kerntruppe X, die "vollerwerbsmäßig" oder auch weniger, je nach dem, wie viel produziert werden soll, die den Keller kurz nach der Ernte voll haben. Die anderen arbeiten ja noch woanders und kriegen von dort ihre anderen Bedürfnisse befriedigt.
M.M. nach ist so eine extreme Spezialisierung wie heutzutage völlig unnatürlich und ungesund und muß sowieso dringend abgeschafft werden.
Ùnd schon braucht es doch wieder Warenverteilung und co? Wir sind hier nicht bei Spaß und Hobby sondern letzendlich beim Organisieren der Wirtschaft einer Gesellschaft. Du willst ja quasi wieder zurück zur Subsidenzwirtschaft. was im Agraischen noch funzt , und bei allem ab Metallverarbeitung scheitert.


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06.04.2021 um 16:57
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Eigentlich schon.. denn der Gewinn ist ja die Kartoffel in die Taschen der Besitzer..
Aha, und die Autos, die eine Fabrik herstellt, sind auch der Gewinn des Fabrikbesitzers? Oder nicht doch einfach das Endprodukt einer Produktion?


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Euer Verhältnis zum Kommunismus

06.04.2021 um 16:57
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Gerade durch das Wegfallen der Surplusarbeit und der dem Umstand, dass es keiner Kaufkraft für die Bedürfnissbefriedigung bedarf, hat das Individuum viel weitreichendere positive Freiheiten in einer hypothetischen kommunistischen Gesellschaft.
Ich glaube der markierte Teil ist kein exklusives Merkmal des Kommunismus.

Und ich denke praktisch hat sich einfach gezeigt, dass die menschliche Individualität und Freiheit auch eines freien Marktes und freien Konsums bedarf.
Der Konsum muss nicht immer durch ökonomische Transaktionen geprägt sein aber ein freier Markt ist definitiv hilfreich.


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