T.Rick schrieb:Ähm, wie bitte? In freien kapitalistischen Gesellschaften sind "Bauern" in der Regel die Eigentümer ihres Landes. Nix von wegen "nur Pächter"
Der Pachtanteil von landwirtschaftlichen genutzten Flächen lag 2001 in Deutschland bei 50%, in den neuen Bundesländern bei 90%. Mit zunehmender Tendenz, eine Folge der Förderung von Großbetrieben. Du erzählst Käse.
Fedaykin schrieb:Der Arbeiter.. Warum sollte er das machen? Wo macht der Arbeiter das?
Weil er es will würde ich mal annehmen. Warum gehst du arbeiten? Und wo - da wo er es eben macht. Ich verstehe Sinn und Zweck deiner Fragen nicht.
Fedaykin schrieb:Nicht die Arbeit ändert sich nicht. Die Regeln ändern sich... Genau...
Das möchte ich ja dann wieder wissen. Nach welchen Regeln wird verteilt und gebaut?
Exakt? Da wird es mehr als eine Lösung geben. Wird man dann sehen.
Fedaykin schrieb:Toll, und andere gehen von was anderem aus usw allein es fehlt die Begründung. Wie ich sagte ich sehe die historische Notwendigkeit das nach dem Kapitalismus der nudismus folgt. Und nun?
Da steckt ein bisschen mehr dahinter als ne persönliche Meinung, eine Analyse historischer Entwicklung, vgl. Hegels Zeitgeist, da kommt die Idee das erste mal vor.
Fedaykin schrieb:Aber doch Teil der kommunistischen Ideologie und deren Ziele... Was aber konträr verlief zu mehr Humanismus und Gerechtigkeit.
Definitiv. Ich finde das jetzt auch nicht Knorke was da lief oder in Venezuela, Nordkorea oder China noch läuft. Sollte nach allem was ich geschrieben habe eigentlich selbstverständlich sein.
Fedaykin schrieb:Paxito schrieb:
Nein. Wenn du einen Apfel pflückst und den für 50€ verkaufst, hätte man sich nach deiner Definition ja ganz dolle selbstausgebeutet. Ergibt nicht viel Sinn oder?
Genau so ist es. Wenn ein anderer den Apfel gepflückt hätte für 10 Euro wäre er ja ausgebeutet.
Aber dann wäre ja wieder Entscheident wem der Apfelbaum gehört. Oder ob sich die 50 Euro allein durch die Tätigkeit des pflücken ergeben.
Du hast das mit der Ausbeutung nicht verstanden. Lies den Wikipedia Artikel, ich zitiere mal:
Marx beabsichtigte keine idealistische Kritik, die die bürgerlichen Verhältnisse etwa an der Idee der Gerechtigkeit misst. Dass der Kapitalist den Arbeiter ausbeutet, sei kein Unrecht. Es verletzt nach Marx nicht das Wertgesetz des Warentausches. Marx war auch später sehr skeptisch gegenüber der Vorstellung, dass der Arbeiter in einer kommunistischen Gesellschaft, die auf genossenschaftlicher Produktion beruht, einfach sein ganzes Arbeitsprodukt erhalten solle
Quelle:
Wikipedia: AusbeutungFedaykin schrieb:Und wem gehört es dann?
Wer weiß? Das ist für mich wirklich nicht von Belang. Dem genossenschaftlichen Betrieb? Der Menschheit? Dem Landverwaltungsamt Kummersbach? Olaf?
Fedaykin schrieb:Nein der Kommunismus fordert ja eben das Ende von Produktionsmitteln im Privatbesitz.
Nö.
Fedaykin schrieb:Also wäre der land Besitz des Bauern okay solange er selber auf dem Traktor sitzt... Sobald er einen Gehilfen dazu holt und entlohnt wäre es ja kapitalistischer ausbeuter.
Im Kapitalismus ja, da wäre das notwendig Ausbeutung. Aber nochmal: das ist nicht wertend gemeint, sondern beschreibend.
Fedaykin schrieb:Nein ist es nicht, es geht doch um Besitz, Verteilung und Akkumulation und Motivation
Gehörst du zur kommunistischen Bauernfront oder warum ist dir das so wichtig? Du kannst das gerne darlegen, warum du denkst Kommunismus müsste erstmal den Bodenbesitz neu regeln. Wird bestimmt spannend.
Fedaykin schrieb:Ist das so... Deswegen ist ja die Besitz/reale Verfügbarkeit so ein wichtiger Punkt.
Für den Agrarangestellten der das Korn erntet ist der Boden "real verfügbar", unabhängig von der Besitzfrage.
Fedaykin schrieb:Also ist es letztlich das rosa Einhorn über, das wir reden.
Es ist und bleibt eine nur grob umrissene Utopie. Selbst bei Marx findest du da wenig, wie der K. denn nun aussehen soll. Das ist da am Ende auch nicht entscheidend, solange am Ende die systemimmanenten Fehler des Kapitalismus überwunden werden. Darum geht es, immer wieder.
Fedaykin schrieb:Jetzt wieder nicht?
Nur du und
@Infidel schreiben von Enteignung. Für mich ist das nur ein mögliches politisches Mittel unter vielen, keines das mir besonders wichtig wäre aber auch nichts was ich ausschließe. Völlig im Rahmen des Grundgesetzes versteht sich.
Fedaykin schrieb:Nun warum macht er dass.
Nö. Es ergibt sich einfach nicht automatisch, das ist und bleibt der Punkt. Und du hast das eben mal in den Bauern reingedichtet.
Fedaykin schrieb:Ich wähle bewusst das einfache Beispiel des primärsektors, weil es einfacher und klarer ist.
Ich sehe immer noch nicht, dass das irgendwo hin führt, unsere putzige Bauerndiskussion. Sag doch einfach klar und deutlich worauf du hinaus willst.
T.Rick schrieb:Wo haben wir denn heute noch Klassen?
Mach die Augen auf. Nur weil wir es Schicht, Milieu oder Prekariat nennen ist es nix anderes. Dein Bildungsstand, deine Gesundheit, dein Job, deine politische Wirksamkeit wird in Deutschland durch nichts anderes so stark bestimmt wie durch deine Herkunft, deine Eltern.
1.21Gigawatt schrieb:Ich halte nichts von Kommunismus, würde mich aber durchaus als Marxist beschreiben.
Dann magst du nur das Wort Kommunismus nicht. Ist okay.
1.21Gigawatt schrieb:Marxistische Perspektiven wie die kritische Theorie sind meiner Meinung nach mit unter die aufschlussreichsten und Erklärungsmächtigsten akademischen Perspektiven unserer Zeit. Weswegen sie auch bis heute prominent unterrichtet werden.
Kann man nur unterstreichen.
1.21Gigawatt schrieb:Allerdings denke ich nicht, dass Kommunismus mit liberalen Idealen von Freiheit und Individualität vereinbar ist.
Warum nicht?
1.21Gigawatt schrieb:Ich denke stattdessen, dass eine kapitalistische Marktwirtschaft, die zum Einen an soziale Bedingungen gebunden ist (Wirtschaft im Dienste der Gesellschaft) und zum Anderen an ökologische Rahmen gebunden ist(Nachhaltigkeit im globalen Sinne als Voraussetzung für legale Geschäftsmodelle) unser Ziel sein muss.
Kurzfristig ja, langfristig müssen wir mehr fordern. Eine gerechte Welt.