Euer Verhältnis zum Kommunismus

Hallo; ich bin ein Kommunist, der bereit ist, mit euch zu diskutieren.

Zunächst einmal war die Sowjetunion kein sozialistischer, geschweige denn ein kommunistischer Staat.

Die Sowjetunion war in Begriff sich aufzubauen. Schon damals sprach man in der UDSSR vom Prinzip des Aufbaus einer sozialistischen Gesellschaft. Während des sozialistischen Aufbaus eines jeden beliebigen Staates werden bürgerlichen Gesetzmäßigkeiten negiert, die im Widerspruch zum Wesen der proletarischen Gesellschaft stehen. Und der Aufbau hin zum Sozialismus ist kein so leichter Schritt, da das kapitalistische System, das sich um seine Existenz bedroht sieht, alles einsetzen wird, den Sozialismus zu diskreditieren.

Es ist nur äußerst seltsam, dass die Welt übersät war mit sozialistischen/kommunistischen Staaten. Selbst heute gibt es noch ein paar davon. Und immer wieder kommt dann einer daher und sagt: Ja, ja... der Staat X war ja eigentlich gar nicht Sozialistisch... bzw. noch im Aufbau.

Das erinnert mich ein wenig an die Islamisten und die Aussage "gemäßigter" Moslems, dies seien ja gar keine Moslems.

Wie lange braucht denn so ein Kommunismus um umgesetzt zu werden? 1 Jahr? 5 Jahre? 10? 30? 50? 100?
Schon komisch alles. Für mich heißt Deine Aussage im Endeffekt:

1. Es gab Kommunistische Staaten. Diese waren allesamt Menschenverachtend und auch wirtschaftlich nicht tragfähig

oder
2. Der Kommunismus KANN nicht realisiert werden. Denn wieviele Staaten haben sich daran geübt und sind nach Deiner Auffassung gescheitert?

Ich sage mal: Nein Danke! Diese ganzen Ideologien haben abermillionen Menschen ausgerottet. Keine Experimente mehr. Es reicht!

destroy communism

Der Kommunismus ist ein teil meiner Liebsten Werke aus dem Bereich Wirtschaft/Politikfantasy

@Forseti70

Forseti70 schrieb:Diese ganzen Ideologien haben abermillionen Menschen ausgerottet. Keine Experimente mehr.

Es geht hier nicht nur um Ideologien im Sinne von philosophischen Lehren, sondern auch um soziale und wirtschaftliche Aspekte. Und bei allen "Ideologien" in diesem Sinne (Kommunismus, Sozialismus, Kapitalismus, Feudalismus und Urgesellschaft, hat es mit Sicherheit wenigstens so viele Tote in Relation zur damaligen Weltbevölkerung gegeben, wie unter den sogenannten Kommunistischen Staaten. Man vergißt leicht die imperialistischen Kriege und auch die Weltkriege: diese hatten mitsamt den ganzen Toten nicht im Kommunismus ihre Verursacher.

@Forseti70

Die bürgerliche Demokratie ist auch nicht von einem auf den anderen Tag implementiert worden, sondern sie war einem Prozess unterzogen.

Hast Du je kommunistische Werke gelesen?

Sagt Dir der historisch-dialektische Materialismus etwas?

Kennt ihr Robert Conquest?

Der war ein Agent des Britischen Geheimdienstes. Die ganze Hetze gegen den Kommunismus stammt größtenteils aus seiner Feder. Er hat sogar zugegeben, gelogen zu haben. Die Lüge war ihm als Mittel recht, meinte er, wenn er den Kommunismus schade.

Wikipedia: Robert Conquest

"Conquest nahm wieder eine nachrichtendienstliche Arbeit beim Information Research Department (IRD) des britischen Außenministeriums auf. Dort sollte er den kommunistischen Einfluss in Großbritannien zurückdrängen und verfasste antikommunistische Propagandaschriften und Desinformationen[2]. Er war in seiner Arbeit für die Behörde sehr erfolgreich und für einige Zeit sogar Mitglied der britischen Delegation im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Im Jahr 1956 schrieb Conquest auf Wunsch des IRD mit Common Sense about Russia (dt.: Vernunft im Umgang mit Russland) sein erstes Buch über die Sowjetunion. Ein Drittel der Auflage wurde von Praeger Press aufgekauft, einem Verlag, der eng mit der Central Intelligence Agency (CIA), dem Auslandsgeheimdienst der USA, zusammenarbeitet"

Das ist das schlimmste, wenn die Abermillionen Todesopfer der Kommunismus weg gelächelt werden mit "naja, das war ja kein richtiger Kommunismus".

War denn der Nationalsozialismus im Nazideutschland auch einfach nur falsch interpretiert und der eigentliche Nationalsozialismus ist total toll?

@FrankJackson

Das Problem ist vom Kommunismus wie bei allen Philosophischen Werken (Und ja da ist der Kommunismus einzuordnen) ist der erklante Mangel an Realität und ignorierung des Menschen, der Umwelt und des Lebens an sich.

@Deepthroat23
ja klar, kann man drehen wie man will.

IS glaubt ja auch das ihre Mentalität richtig und voll toll ist.

@Fedaykin

Der Kommunismus basiert nicht auf idealistischen Vorstellungen, sondern in gegenteilige - materialistische Vorstellungen. Und somit ist dein Argument, dass sie die Realität ignorieren würden, unzureichend.

@FrankJackson

Ich denke, dass 7o Jahre UDSSR genug Zeit waren eine "Entwicklung" zu zeitigen. Das sind fast 3 Generationen. Wie lange soll denn diese Entwicklung dauern? Ich kenne genug Leute, die ihr ganzes Lebenswerk und Lebenszeit durch diese Experimente verloren haben und diese Zeit verfluchen. Der kommunismus ist eine Theorie. Nichts weiter. Es klingt alles ganz toll (Ja ich habe "Das Kapital" in der Schule lesen müssen, und ich fand es nicht ganz schlüssig), aber an der Umsetzung scheitert es.

@FrankJackson

noch was typischer für Kommunisten viel Geschwafel leere Teller.

und doch darauf basiert der Kommunismus, auf idealisierten Vorstellungen oder die Schaffung solcher durch Konditionierung.

@Forseti70

Bis 1937 gehörte die Sowjetunion zu dem am besten entwickelten Staaten, das noch 1920 zu den ärmsten der Welt gehörte. Bildung und Gesundheitswesen waren vor allem kostenlos. Einst trennten Bauer und Arbeiter Welten vom Bürgertum und Adel, nun lernte der Bauer und Arbeiter Französisch, das einst nur dem Adel vorbehalten war.

@Forseti70

Forseti70 schrieb:Ja ich habe "Das Kapital" in der Schule lesen müssen, und ich fand es nicht ganz schlüssig

Du mußtest auf einer POS "Das Kapital" lesen? Als ich (Abschluß 1986) nicht. Bestenfalls eine kurze Rezession gab es in Geschichte und später in der Lehre im Fach Betriebsökonomie, soweit ich mich erinnere.

@ornis
Nix da POS. Gymnasium (BRD) Leistungskurs Geschichte. Reclam-Ausführung.

@FrankJackson
Und wenn schon. Das zaristische Russland hätte JEDE andere Gesellschaftsform ökonomisch übertreffen können.

Das relativiert weder die millionen ermordeter Opfer, noch erklärt es wieso denn nun ab 1937 alles den Bach runter ging. Deutschland ging es unter Hitler wirtschaftlich auch erst einmal "besser". Und nun? Ist der Nationalsozialismus deshalb eine tolle Ideologie?

Der Niedergang der sozialistischen Öknonomie ist ja seltsamerweise bei allen soz. Staaten zu beobachten.

In der Schule das Kapital lesen?

Es bedarf bestimmter historischer, mathematischer, ökonomischer und sprachlicher Kenntnis, um das Kapital zu verstehen. Ich habe mich selber noch nicht ganz daran gewagt.

Ich würde Dir aber empfehlen: Das Manifest der Kommunistischen Partei zu lesen.

FrankJackson schrieb:Einst trennten Bauer und Arbeiter Welten vom Bürgertum und Adel, nun lernte der Bauer und Arbeiter Französisch, das einst nur dem Adel vorbehalten war.

oha, da ist einer in der Realität nicht angekommen.

Das mag ja schön sein, ist aber kein Merkmal des Kommunismusses. Was nützte den Bauern Franzöisch? Er durfte nicht nach Frankreich, er durfte nicht seinen eigenen Hof bestellen, er durfte sich nicht selbstverwirklichen.

@Forseti70

Dank den Nazis, Imperialisten (Kapitalisten) Chruschtschow, Revisionismus ist die Sowjetunion zugrunde gegangen.

Welche Millionen Tote meinst Du?

FrankJackson schrieb:Es bedarf bestimmter historischer, mathematischer, ökonomischer und sprachlicher Kenntnis, um das Kapital zu verstehen. Ich habe mich selber noch nicht ganz daran gewagt.

Nein, Mittelstufenmathe und gesunder Menschenverstand reichen es erstmal. Wenn man dann noch Ökonomische und Biologische Soziologische Kenntnisse hat, versteht man auch die Fehler.

FrankJackson schrieb:Ich würde Dir aber empfehlen: Das Manifest der Kommunistischen Partei zu lesen.

Warum? Achja, Kommunismus ist nix fürs selber Denken, von daher lieber mal ein Manifest lesen.