Tussinelda
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da gehts grad ned um Neuwagen oder solawine schrieb:Hintergrund der Tat Ende Mai soll ein angebliches Liebesverhältnis des Opfers mit einer verheirateten Syrerin gewesen sein. Dieses sei dem Clan der Anklage zufolge nicht recht gewesen. Man habe mit dem Tod des jungen Liebhabers die Familienehre wieder herstellen wollen.
Zehn der an der Tat Beteiligte sitzen derzeit in U-Haft.
Zu den Verdächtigen gehören nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch die Eltern der Frau sowie deren Ehemann, ein Cousin der Mutter.
Stell dir vor, dass ist mir nichtmal neu. Ich weiß das nicht nur Frauen davon betroffen sein können. Es gab ja auch schon mehrere Fälle in denen Männer zum Opfer wurden.lawine schrieb:es ist ein aktuelles und trauriges Beispiel dafür, dass auch Männer vom Ehrenmord -Wahn betroffen sein können
die entsprechenden Informationen hatte ich schon längst gepostet. Der thread existiert nicht erst seit gestern. Somit ist das nichts Neues, außer offenbar für Dich ;)lawine schrieb:es ist ein aktuelles und trauriges Beispiel dafür, dass auch Männer vom Ehrenmord -Wahn betroffen sein können
Aber mit einem falsch verstandenen Ehrgefühl. Und darum geht es ja.borabora schrieb:Das bestreite ich noch, weil es sich hier um krankhafte Einzeltaten handelt, die mit einer kranken Ideologie oder Religion nichts
gemeinsam haben
Unbedingt. Worauf zielt diese Frage genau ab? Ist das das typische "ich frag ja nur"? Bitte erhelle mich.xsaibotx schrieb:aber das darf man ja allen beteiligten abverlangen oder
Noch immer auf der Spottschiene unterwegs und noch immer zu Unrecht.lawine schrieb:das steht auch so ähnlich im Grundgesetz
erstaunlich gell? Und das, obwohl auch von Dir und anderen ständig gefordert/erwartet wird, dass sich auch Migranten positionieren. Das sie das tun wurde schon mehrfach aufgezeigt, traurig ist also eher, dass immer wieder gefordert wird, dass sie sich positionieren sollen. Und das sie aus den eigenen Reihen angefeindet werden überrascht Dich? Warum? Ist das nicht immer so, wenn unterschiedliche Positionen aufeinander prallen? Schau Dir doch die unterschiedlichen Positionen in unseren "eigenen Reihen" an. Da wird genauso angefeindet. Diese Trennung in die und wir ist sowieso das größte Problem.Optimist schrieb:Traurig ist, wie sie aus den eigenen Reihen angefeindet werden wegen ihrer Aktionen und kurz vorm Resignieren waren.
Auch, dass die Polizei in einem Fall noch Steine in den Weg legte.
Nein, darum geht es nicht.kleinundgrün schrieb:Aber mit einem falsch verstandenen Ehrgefühl. Und darum geht es ja.
Diese Vorstellung einer gesellschaftlichen „Ehre“ hat nichts mit einem persönlichen Ehrbegriff zu tun. Sie überschneiden sich allenfalls da, wo der Täter eines Ehrenmordes seine persönliche Ehre darin sieht, den Anweisungen der Familie zu gehorchen, wie er es als gutes Mitglied dieser Familie versprochen hat.Wikipedia: Ehrenmord
The distinctive nature of honor killings is the collective nature of the crime – many members of an extended family plan the act together, sometimes through a formal "family council". Another significant feature is the connection of honor killings to the control of individual's behavior, in particular in regard to sexuality/marriage, by the family as a collective. Another key aspect is the importance of the reputation of the family in the community, and the stigma associated with losing social status, particularly in tight-knit communities.[10] Another characteristic of honor killings is that the perpetrators often do not face negative stigma within their communities, because their behavior is seen as justified.[11]Wikipedia: Honor killing
vollkommen richtig.Fierna schrieb:The distinctive nature of honor killings is the collective nature of the crime – many members of an extended family plan the act together, sometimes through a formal "family council". Another significant feature is the connection of honor killings to the control of individual's behavior, in particular in regard to sexuality/marriage, by the family as a collective. Another key aspect is the importance of the reputation of the family in the community, and the stigma associated with losing social status, particularly in tight-knit communities.[10] Another characteristic of honor killings is that the perpetrators often do not face negative stigma within their communities, because their behavior is seen as justified.[11]
Nein, das könnte man nicht. Das ist eine haarsträubende Überspitzung, die den von Dir gezogenen Schluss gerade nicht zu lässt.Fierna schrieb:Sonst können wir auch einem Bankräuber zum Ehrenmörder machen, der irgendeine Geisel erschießt, weil wir ihm das mal so auslegen, als sei es nicht mit seiner Ehre vereinbar, Pfand aus Mülltonnen zu sammeln.
du bist und bleibst dank deiner gesamten Sozialisation einem Weltbild verhaftet, welches alles vom Individuum her denkt.kleinundgrün schrieb:- Ich als Christ töte meinen Sohn, weil sein homosexueller Lebenswandel meinen moralischen Werten widerspricht und ich fürchte, in meiner sozialen Struktur gesellschaftlichen Schaden zu erleiden.
zum Verständnis ist es wichtig, die Individualsicht zu verlassen, denn die spielt keine Rolle beim sog Ehrenmord.kleinundgrün schrieb:Mich würde das wirklich interessieren, weil das zu einer sachlichen Auseinandesetzung mit dem Thema beiträgt.
Diese beiden Behauptungen wirst du sicherlich begründen bzw. belegen können. Das mit der "sozialen Kontrolle" stimmt zwar, ist aber nicht Ursache und hat auch gar nichts damit zu tun, dass jeder dem Kollektiv "gehört". Viel eher wird das religiös hergeleitet, wobei man fragen kann, wieviel von der religiösen Herleitung Begründungsideologie und Rechtfertigungsideologie ist.lawine schrieb:Tötung zur Wiederherstellung der Familienehre ist eine Bestrafung eines Kollektives an einem Mitglied des Kollektives, das nicht über autonome Rechte der Lebensgestaltung verfügt.
Es ist ein archaisches Mittel der sozialen Kontrolle und setzt Besitzansprüche voraus (das Individuum gehört nicht sich selbst, sondern dem Kollektiv).
Nein, der mordet, weil er es nicht mit seinem persönlichen Ehrgefühlr vereinbaren kann, "arm" zu sein.kleinundgrün schrieb:Ein Bankräuber mordet (in deinem Beispiel), weil er damit sein Tat fördern oder verdecken möchte, vielleicht auch aus Mordlust.
kleinundgrün schrieb:Manchen wir uns es doch einfach und Du erläuterst kurz den erheblichen Unterschied hinsichtlich des Motivs "gekränkte Ehre" anhand der Beispiele:
- Ich als Muslim töte meine Tochter, weil sie einen Ungläubigen trifft und das meinen religiösen oder gesellschaftlichen Werten widerspricht und ich fürchte, in meiner Umgebung gesellschaftlichen Schaden zu erleiden und
- Ich als Christ töte meinen Sohn, weil sein homosexueller Lebenswandel meinen moralischen Werten widerspricht und ich fürchte, in meiner sozialen Struktur gesellschaftlichen Schaden zu erleiden.
Meinst du?kleinundgrün schrieb:Mich würde das wirklich interessieren, weil das zu einer sachlichen Auseinandesetzung mit dem Thema beiträgt.
Wir müssen also erstmal weg von "Ich als", "Ich als" und "Jemand der [...] weil seiner Meinung nach" usw. Das trifft es überhaupt nicht, weil es nicht um einen persönlich Ehrverletzung geht.Fierna schrieb:Diese Vorstellung einer gesellschaftlichen „Ehre“ hat nichts mit einem persönlichen Ehrbegriff zu tun. Sie überschneiden sich allenfalls da, wo der Täter eines Ehrenmordes seine persönliche Ehre darin sieht, den Anweisungen der Familie zu gehorchen, wie er es als gutes Mitglied dieser Familie versprochen hat.
Wo denn genau?kleinundgrün schrieb:Nicht weil ich das behaupte, sondern weil ich es herleite und begründe.
wenn du es nicht schaffst, den englischen Artikel zu übersetzen, sag BescheidRealo schrieb:Diese beiden Behauptungen wirst du sicherlich begründen bzw. belegen können.
Fierna schrieb:
The distinctive nature of honor killings is the collective nature of the crime – many members of an extended family plan the act together, sometimes through a formal "family council". Another significant feature is the connection of honor killings to the control of individual's behavior, in particular in regard to sexuality/marriage, by the family as a collective. Another key aspect is the importance of the reputation of the family in the community, and the stigma associated with losing social status, particularly in tight-knit communities.[10] Another characteristic of honor killings is that the perpetrators often do not face negative stigma within their communities, because their behavior is seen as justified.[11]
Darin steht nichts über die Einkassierung der "autonomen Rechte der Lebensgestaltung" noch über das Eigentum des Kollektivs über seine Mitglieder. Soziale Kontrolle ist was anders als Eigentums- und Besitzverhältnisse. Und ich vermute, mein Englisch ist besser als deins.lawine schrieb:wenn du es nicht schaffst, den englischen Artikel zu übersetzen, sag Bescheid
Fierna schrieb:Nein, der mordet, weil er es nicht mit seinem persönlichen Ehrgefühlr vereinbaren kann, "arm" zu sein.
Weil es nicht realistisch ist. In Deinem fiktiven Beispiel mag das so sein, aber dieses Beispiel eignet sich nicht, auf eine reale Situation übertragen zu werden.Fierna schrieb:Ich weiß jetzt auch gar nicht, warum du die Motivation meines fiktiven Bankräubers bestimmen möchtest.
Na ja, weil es unterschiedliche Sachverhalte sind, die aber von der Motivation her beides Mal eben das selbe sind. Dass Du das immerhin erkennst und anerkennst, zeigt, dass die Begriffserklärung in dem von Dir verlinkten Wikiartikel zu eng ist. Und darauf zielte mein Argument eben ab.Fierna schrieb:Du hast jetzt 2x quasi dasselbe aufgeschrieben, einmal mit "Muslim" und einmal mit "Christ" und forderst mich auf dir einen Unterschied zu nennen.
Du darfst empfinden, was immer Du möchtest.Fierna schrieb:Ich empfinde das auch nicht als sachliche Auseinandersetzung sondern eher als manipulativen Käse.
Das ist allerdings eine Unterstellung, die objektiv überprüfbar ist.Fierna schrieb:Da du einiges ignoriert hast
Nun, auf der Polemikschiene darfst Du gerne alleine weiter reisen. Denn es ist entweder ein rhetorischer Trick oder ein dramatisches Defizit im Verständnis eines Textes. Oder Faulheit, die Texte zu lesen.Fierna schrieb:Wo denn genau?
Keine Ahnung, was Du damit ausdrücken möchtest.lawine schrieb:du bist und bleibst dank deiner gesamten Sozialisation einem Weltbild verhaftet, welches alles vom Individuum her denkt.
Selbstverständlich spielt sie eine Rolle. Sogar die entscheidende. Denn der Tatentschluss des Mörders entsteht in dessen Kopf. Er trifft die Entscheidung, dass es besser ist, zu morden, als mit der Schmach weiter zu leben.lawine schrieb:zum Verständnis ist es wichtig, die Individualsicht zu verlassen, denn die spielt keine Rolle beim sog Ehrenmord.
Der Täter kann derart indoktriniert sein, dass es keine individuelle Entscheidung mehr ist sondern die seiner Familie.kleinundgrün schrieb:Selbstverständlich spielt sie eine Rolle. Sogar die entscheidende. Denn der Tatentschluss des Mörders entsteht in dessen Kopf. Er trifft die Entscheidung, dass es besser ist, zu morden, als mit der Schmach weiter zu leben.
Optimist schrieb:Traurig ist, wie sie aus den eigenen Reihen angefeindet werden wegen ihrer Aktionen und kurz vorm Resignieren waren.Auch, dass die Polizei in einem Fall noch Steine in den Weg legte.
nö, erstaunlich nicht, halt nur traurig.Tussinelda schrieb:erstaunlich gell?
Und das, obwohl auch von Dir und anderen ständig gefordert/erwartet wird, dass sich auch Migranten positionieren.ja finde ich richtig. Denn erstens gehts auch um den Ruf der fortschrittlichen Muslime (wurde in dem Video auch angesprochen) und zweitens, je mehr es tun würden um so leichter hätten es die "Widerständlier".
Das sie das tun wurde schon mehrfach aufgezeigt, traurig ist also eher, dass immer wieder gefordert wird, dass sie sich positionieren sollen.Diese Forderung etwas dagegen zu tun, wird nicht unrichtiger, nur weils gefährlich ist.