Sollte Deutschland jetzt Griechenland kaufen, - rettet unser Geld!

@CurtisNewton

Ich stimme mit Dir aber überein, dass Rating-Agenturen nicht alles sind. Und eine entschleunigte Finanzwelt und ein kühler Kopf können vieles richten.

Dennoch geben Rating-Agenturen aber bei der Beurteilung von Volkswirtschaften eine grundsätzliche Richtung wider, die so von der Tendenz stimmig ist.

Das Problem ist, dass es in der EU zu viele Länder gibt, die inzwischen extreme finanzielle Schieflagen haben. Da auch Währungen an Märkten gehandelt werden, ist der psychologische Effekt auf die Handelsteilnehmer entscheidend. Momentan geht es dem Euro auch deshalb "noch" so gut, weil China enorme Währungsstützkäufe vornimmt.

Außerdem sehe ich nicht ein, dass sich Länder, die jahrzehntelang über ihre Verhältnisse gelebt haben und in denen Korruption so wie Wasser und Brot an der Tagesordnung ist, auf Kosten der Nachkommen in den Ländern, die sorgsamer mit den Finanzen umgehen, gesundstoßen.

Mit einer "Stimmung" in der Art "das wird schon wieder" kommen wir da nicht weiter und dann schleicht sich genau der Schlenz ein, der das Schiff doch zum Kentern bringen kann.

@pere_ubu

Ich rede von Beamten allgemein, nicht nur von Steuerfahndern (im übrigen sind es vorrangig Betriebsprüfer, die das Geld in diesem Verhältnis wieder "reinholen", nicht so sehr die Fahndung).

Wäre mir neu, dass alle Beamten Steuerfahnder sind.

Und schlußendlich gehen auch die irgendwann in den Ruhestand, wo sie rund 20 Jahre lang gar nichts mehr einbringen. Das Problem ist, dass Beamten eben nicht wie Angestellte in die sozialen Sicherungssysteme einzahlen.

Und das unsinnige Urteil unserer obersten Richter, welches zur Umstellung der steuerlichen Würdigung von Rentenbezügen zu Pensionen geführt hat, ist bar jeder Beschreibung, was eigentlich jeder denkende Mensch so bestätigen würde. Eine stufenweise Anrechnung der Rentenversicherungsbeiträge als vorweggenommene Werbungskosten ist also logischerweise unvermeidlich.

Eine grundsätzliche Systemumstellung weg vom Beamtentum (neben des Abstellens vieler anderer Geldverschwendungen) ist also notwendig, um den Finanzbedarf der Bundesrepublik Deutschland wieder in überschaubare Grenzen zu bringen und für die Zukunft sichern zu können.

Und wenn Du Dich auf eine Widersinnigkeit berufst....ich schrieb "in Deutschland sei Korruption auf dem Vormarsch".....(wie sie übrigens weltweit auf dem Vormarsch ist)..... nicht, dass sie im gleichen Maße vorhanden wäre wie in Griechenland. Ein Niveau von 100% kommt nicht über Nacht.

Gelle?

Lazaros schrieb:Momentan geht es dem Euro auch deshalb "noch" so gut, weil China enorme Währungsstützkäufe vornimmt.

Hab ich da was verpasst?

@Lazaros

Lazaros schrieb:ch rede von Beamten allgemein, nicht nur von Steuerfahndern (im übrigen sind es vorrangig Betriebsprüfer, die das Geld in diesem Verhältnis wieder "reinholen", nicht so sehr die Fahndung).

Wäre mir neu, dass alle Beamten Steuerfahnder sind.

du hattest davon geredet dass steuerfahner und betriebsprüfer ihr geld nicht wert seien ,was ich aber nach wie vor bezweifle. die holen das geld doppelt und dreifach wieder rein .

insofern sinds sogar noch zuwenig :)

pere_ubu schrieb:du hattest davon geredet dass steuerfahner und betriebsprüfer ihr geld nicht wert seien ,was ich aber nach wie vor bezweifle. die holen das geld doppelt und dreifach wieder rein .

Tatsächlich? Wo?

Lazaros schrieb:Aber mal im Ernst....es wäre durchaus denkbar, dass Deutschland dem griechischen Staat Support beim Aufbau eines vernünftigen Steuersystems, einschließlich Ausbildung von Betriebsprüfern und Steuerfahndern geben könnte.

Im Prinzip ist unser Steuersystem nicht das Schlechteste - das Problem ist nicht der Umfang und die Steuerarten selbst, sondern die stetige Einmischung der Politik über die Finanzministerien (insbesondere einiger Länder, die chronische Finanzierungsprobleme haben) und dass man damit auch grundsätzlich die ehrlicheren, aber finanziell schwächeren Selbständigen mehr und mehr ausbluten lässt. Deutschland hat ein Ausgabenproblem. Und da hilft uns - neben der unsinnigen Zahl stetig weiter wachsender "Beamtenposten" (Beamten wären lediglich im Justizvollzug, in der Staatsanwaltschaft und bei der Kriminalpolizei notwendig), deren Pensionen heute schon und in Zukunft noch viel mehr einen Löwenanteil an Steuergeldern auffressen - ein doppelt und dreifaches Engagement beim Euro-Rettungsschirm nicht weiter.

Falschinterpretation ist bei Dir ein rhethorisches Stilmittel?


Dass Betriebsprüfer und Steuerfahnder das Zwei- bis Dreifache Ihrer Kosten reinholen, ist so korrekt. Und was ist mit den anderen Beamten? Und was ist mit den Ruhestandsgeldern (Pensionen)?

Es sind definitiv zu viele!

Wir brauchen bei weitem nicht diese Anzahl an Beamten; auch ein Angestelltenverhältnis tut es vollkommen! Im Übrigen stellen die Finanzverwaltungen einiger Länder immer mehr um. Aber es reicht eben nicht, es müssen gezielte Rückbaumaßnahmen erfolgen.

@stopje

Ja, da hast Du was verpasst. China kauft schon seit mehreren Jahren massiv USD aber auch EUR auf, um seine Exportquote abzusichern.

Lazaros schrieb:Dennoch geben Rating-Agenturen aber bei der Beurteilung von Volkswirtschaften eine grundsätzliche Richtung wider, die so von der Tendenz stimmig ist.

naja, wirklich richtig gelegen ham die in letzter zeit seltenst..

Lazaros schrieb:Dass Betriebsprüfer und Steuerfahnder das Zwei- bis Dreifache Ihrer Kosten reinholen, ist so korrekt. Und was ist mit den anderen Beamten? Und was ist mit den Ruhestandsgeldern (Pensionen)?

gibt genug bereich wo beamte bitter nötig sind, die sind einfach weniger bestechlich. aber natürlich gibts auch genug jobs beim staat wo das scheiß egal ist, und wo trotzdem beamte sitzen.

@25h.nox

Auch das halte ich für ein Gerücht, dass Beamte weniger bestechlich wären.

Beamte dürfen nicht streiken und Beamte sind grundsätzlich annähernd unkündbar (es sei denn im Falle grober Fahrlässigkeit). Das sind wohl die wenigen Vorteile.

Mal ein paar Infos zu der Thematik:

http://koeln-bonn.business-on.de/beamte-beamtenpensionen-nrw-schulden-reformen-entwicklung-_id28788.html (Archiv-Version vom 30.08.2011)

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/staatsdiener-beamtenpensionen-sprengen-die-haushalte/5230084.html

Es kann nicht angehen, dass in Nordrhein-Westfalen seit fünf Jahren "keinerlei" Steuerstundungen mehr gewährt werden - siehe "§ 222 Stundung" und "§ 234 Stundungszinsen" AO (Abgabenordnung) - obgleich die Steuerpflichtigen in den allermeisten Fällen dann die verzinsten Zahlungen vollständig abstottern könnten. Nein, statt dessen drängt man in nicht seltenen Fällen diese Kleinstunternehmer und kleinen mittelständigen Unternehmer(innen) und andere Steuerpflichtige, die momentan nicht ganz so liquide sind lieber in die Insolvenz. Vollkommener Hirnschiß!

Bei einem Finanzamt hier um die Ecke haben Sachbearbeiter gekündigt, weil sie es nicht mehr ertragen konnten, wie die Menschen dort um Stundung gebettelt haben. Es hat dort sogar Fälle gegeben, wo sich Personen die Pistole an den Kopf gehalten haben und drohten, sich zu erschießen. Weil man ihnen mit stets der gleichen Begründung die Stundung verwehrte "es sei kein Grund ersichtlich, weshalb der/ die Steuerpflichtige nicht der termingerechten Zahlung der Steuer nachkommen könnte" (eine Standardformulierung ohne weitere Begründung - abgewatscht!) - auch nicht, wenn der Steuerberater berechnet und bescheinigt, dass es dem Mandanten wirtschaftlich zur Zeit unmöglich ist, die Summe in einer Zahlung aufzubringen oder gar einen Kredit bei einer Bank zu bekommen.

Der Mittelstand wird mehr und mehr ausgeblutet, unsere Infrastruktur geht langsam mehr und mehr platt, Tafelsilber wurde verhökert, es leben immer mehr Menschen von Hartz IV - vor allem immer mehr Kinder, auch wenn die Bundesagentur für Arbeit das (wie immer) statistisch schönrechnet - 45% der Bevölkerung können als "working poor" eingestuft werden und wir sollen jetzt noch bitteschön die komplette EU retten?

Übrigens.... verursacht jemand einem anderen einen gesundheitlichen Schaden (z.B. bei einem Autounfall) und geht die Krankenversicherung (des Geschädigten) in Vorleistung für die Behandlungskosten und erhält sie später das Geld von der Versicherung des Schädigers zurück, so fließt dieses Geld nicht etwa zurück in den Beitragskreislauf, wo es eigentlich hingehört, sondern es kommt in Sonderpools, aus denen dann späterhin Immobilien der Krankenkassen und andere, vollkommen beitragsfremde Güter finanziert werden! Sauber!

Alles nur, weil wir inkompetente Politikerinnen und Politiker haben, die nicht in der Lage sind, die entsprechenden nationalen Stellschrauben zu setzen und innerhalb einiger Nationen der EU gelogen und betrogen wird, auf Teufel komm raus?

Schon mal die Renteneintrittsalter in Europa verglichen? Da geht noch was!



Und zur Korruption und dem Finanzgesetzgebungschaos in Griechenland:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,788116,00.html (Archiv-Version vom 24.01.2012)