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Der kleine

14 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geschichte, Der Kleine Muck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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tanjakrienen Diskussionsleiter
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Der kleine

13.11.2004 um 10:31
Der kleine Muck

Inwieweit er etwas dafür kann, meistens schlechter auszusehen, als sein altersgemäßer Widerpart aus dem linken Lager, können wir letztlich nicht ergründen. Nähern wir uns deshalb seinem soziokulturellen Umfeld, mag sein, dass wir hier eine Teilantwort auf das Gesamtproblem finden.

Er, der jungkonservative Muck, bürstet sich stolz, spreizt sich ob seiner Zukunft, die, davon ist er überzeugt, längst nicht so sein wird wie die Gegenwart, denn die ist doch: sehr mittelmäßig. Eher mäßig. So wie er. Doch er besitzt die feste Überzeugung, wenn er jetzt einige Jahre stillhält, nicht weiter auffällt, sich nicht erregt, nicht zu stark gegen etwas eintritt, und nur ab und zu für diese oder jene untergeordnete Kleinigkeit, dann wird es etwas werden - in der Jungen Union, im Liberalen Jugendverband oder in der Kirchengruppe.

Er pflegt seine Manierismen, schlingt den taubenblauen Schal um den Hals, schmückt sich mit farblich auffallend sehr gedeckten Krawatten, lässt aber auch schon einmal ein gewagtes Tüchlein blitzen. Seine Söckchen von „La Redoute“ halten die Füße gerade so umspannt, das die Schuhe von „Daniel Hechter“ so eben noch nicht den Straftatbestand des arrogantes Totschlags erfüllen; den Wert der früh erworbene Brille, Marke „Aristo“, unterstreicht er mit leichtem Blinzeln, wenn er etwas mit erlernten snobistischen Geste von sich weist, was er wissen sollte, aber jetzt nicht unbedingt wissen muss, denn: es könnte ihm ja schaden. Und schaden will er nicht, schon gar nicht sich selbst. Aber sonst geht’s ihm gut! Zumindest, momentan. Zumindest halbwegs. Das soll auch so bleiben, lächelt er verschmitz, und sein ICH lächelt ebenso belustigt zurück: Ich bin doch ein deutscher Student!

Eigentlich versteht er sich als Kämpfer: gegen rot-grün, gegen die Linken, gegen die Gleichmacherei. Eigentlich. Daneben aber weiß er, schickt es sich, mit den Linken allzu heftig zu streiten, zumal: die machen ihn fertig! Und wovon die reden: ach Gott, da versteht er doch nur die Hälfte, und dann sind die auch noch lauter als er. Da spielt doch lieber seine eigene Geige, schaut beseelt ins Album „Große Deutsche, bunt bebildert“ und kichert, wenn er den Namen Dolly Buster hört.

Die Welt ist sehr profan, zu profan für unseren Muck. Er widersteht im Geiste, manchmal auch im Hinterzimmer. Sein Vorbild ist Stauffenberg. Wie der damals war, ja so mutig möchte er auch mal sein. Wenn doch nur ein zweiter Hitler in Sicht wäre. Schade. So wartet er halt ab. Ästhetik ist ihm auch wichtig. Leni Riefenstahls Bilder - mit Beethoven untermalt - gilt ihm als höchstes Prinzip. Momentan ergötzt er sich an Angela Merkel und Guido Westerwelle. Er hat damit einen schweren Stand. Die Linken lachen ihn aus. Er schlägt die Augen zum Protest nach innen, nach unten. Er ist sogar zu arrogant, um sich zu schämen.

Er mag das Militär, doch nicht zu sehr, immer nur ein bisschen, so, dass es da ist, aber nicht unbedingt dort sein muss, wo es nicht hingehört. Auch Burschenschaften findet er nett, denn da knistert und knastert es zwischen den uniformierten Männern im bunten Wichs, da mauschelt und mieft es, da werden nicht nur die Salamander gerieben: Prost und dann der Stoß! Und wenn es dann eins auf das Schnütchen setzt, sodass es die halbe Wange zerfetzt, dann senkt er sich zufrieden ins Bett: Heut´ war es besonders nett! Die Mensur ist eine Tortur, doch aus manchem kleinen Fux, wurde schon bald ein echter Windhund.

Neulich, da hat er was ganz etwas Tolles entdeckt. Da geriet er in eine Versammlung von Leuten, die waren sehr patriotisch, doch nicht idiotisch (was er nicht auf Anhieb bemerkte), denn die sprachen von ihrem Land, von Sicherheit und Militär, von Feinden und einem Krieg. Und da sagte sich der Muck: Schau, das wäre doch etwas für mich, da kann ich endlich mal mein nationales Mütchen kühlen, kann mich ganz patriotisch fühlen, kann den Mund weit aufmachen, ohne das die Leute lachen, und ohne das jemand „Nazi“ schreit. So trat er der deutsch-israelischen Gesellschaft bei. Als die merkten, warum er zu ihnen gestoßen war, sprachen sie nicht mehr mit ihm. Da war enttäuscht und wurde wieder in der katholischen Kirchengruppe aktiver.

Er ist für die wehrhafte Demokratie: unbedingt. Wenn er einen Feind der Demokratie trifft, sagt er ihm ganz deutlich, warum er…nicht mit ihm streitet. Dass die Linken nur immer so gut aussehen, denkt er dann nur, und entschließt sich von nun an mehr Sport zu treiben und nicht mehr so viele Salamander zu reiben. „Pah, nicht mal eine Coleurdame hat er in Anspruch genommen“, raunt sein „Alter Herr“ ob des Teilrückzuges barsch in die Schnauzbart gestählte Runde.

Nach dem 11.9 war er sehr entsetzt, politisch und menschlich. Seine Arbeitsgruppe „Kirche und Kopftuch“ war auch entsetzt. Sie vereinbarten einen weitreichenden Protest: eine Stunde abwägendes Schweigen. Sie saßen da, schweigend, abwägend, nacheinander, miteinander, an den Händen fassend, eine Stunde. Dann gingen sie wieder auseinander. Die eine mit Kopftuch, der andere ohne.

Es klopft unterirdisch, mal hier, mal dort; lauter und lauter. Doch kein Laut, der des Mucks Ohr heute erreicht, weil sein Panier „gestern“ heißt. Und leis´, ganz leis´, erklingt der Geige Ton - „fideldumm“. So geigt der kleine Muck unerschütterlich sein Lied vom Eichenlaub mit Schwertern, die eines Tages auch für ihn bereitliegen, - denn er ist doch der Mucker, er, der zeitlose, er, der über die Welt geht, als Menetekel für die, die ihn immer wieder erkennen und sich entsetzen.

Tanja Krienen



Alles über mich - www.tanjakrienen.de


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Der kleine

13.11.2004 um 10:37
*rofl*

Gefällt mir.Nicht sonderlich qualifizierte Aussage,aber mehr gibt es für mich nicht zu sagen.

Far out is Love, Wisdom and Power.
Get Out!



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Der kleine

13.11.2004 um 12:41
Nicht mein Ding!

Wissen ist Macht und Macht ist es sein Wissen zu beherrschen!


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Der kleine

13.11.2004 um 14:52
Ist doch mal was anderes. ;)
Hat Poetik und einen gewissen Grad an Charme.
Passt natürlich ins Forum, da politisch.

Wer hier genau den kleinen Muck personifizieren soll,
wird wohl ein Geheimnis von Tanja sein.
In erster Linie aber ein CDU, bzw. CSU-Anhänger.
Oder der Durchschnitt eines wohl "typischen"
CDU/CSU-Anhängers in Tanja's Augen, mit welchem
sie sich hier sozialkritisch auseinandersetzt.

Ich selbst gehöre nicht dazu. ;)

Die Wahrheit schmerzt manchmal, aber die Luege dahinter noch viel mehr.


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Der kleine

13.11.2004 um 15:28
na,. tanni,
neues projekt am start?

muss wohl mein fehler sein, daß ich dich noch nie verstanden habe

kein alkohol ist auch keine lösung
_____________________________
unter vorbehalt neutral



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Der kleine

13.11.2004 um 15:33
@tanja

was ist das hier deiner meinung nach ?

ein diskussionsforum oder eine lesestunde ? wo kommen wir denn hin wenn jeder seine lieblingsbücher hier rein postet.

wo ist deine aussage und worüber willst du diskutieren ?

schicksal ich folge dir

und wollt ichs nicht

ich müßt es doch und unter seufzern tun



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Der kleine

13.11.2004 um 15:40
Yep, da fehlt irgendwie ein Fazit...

Gott ist tot.


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Der kleine

13.11.2004 um 16:43
Jo das Faszit fehlt.... aba schön

btw. Es gab mal eine Band, die hieß Muck's Revenge (mit Matthias Matschke als Sänger und Geigisten)

Ist übrigen eine geschichte aus unserer Gegend, sprich Darmstadt und eine zudem die jeder Südhesse kennen sollte ^^ Nur, dass es hier der Neuzeit angepasst wurde... aber toll gemacht und die Aussage bleibt ungefähr gleich

"Kein Geist ist in Ordnung, dem der Sinn für HUMOR fehlt." (J.E. Coleridge)

"Es ist weder Zukunft noch Vergangenheit, und man kann nicht sagen, es gibt drei Zeiten, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern... vielleicht muss man sagen es gibt drei Zeiten, die Gegenwart des Vergangenem, die Gegenwart vom Gegenwärtigen und die Gegenwart vom Zukünftigen... Die Gegenwart des Vergangenen ist Erinnerung, und die Gegenwart des Zukünftigen ist die Erwartung" (Aurelius Augustinus 354-430 v.Chr.)



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Der kleine

13.11.2004 um 20:16
@Schdaiff

Und die Aussage für nicht Südhessen wäre??

Wissen ist Macht und Macht ist es sein Wissen zu beherrschen!


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Der kleine

13.11.2004 um 20:21
@tanja

Was ist bei dir falsch gelaufen Mädel? *g*



DU BIST DU
SETSUNA MUDO

KETTEN SPRENGEN



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Der kleine

13.11.2004 um 20:27
Die eigentliche Aussage war, dass man kein Held wird indem man sich aus allen raushält... Dass man im Konservatismuss nichts ändern kann... und dass letztlich alle theoretischen Prinzipien praktisch nicht anwendbar sind... soviel zur damdaligen Aussage... da kam noch hinzu, dass der Muck gehänselt wurde, weil er seinen Prinzipien treu blieb...

"Kein Geist ist in Ordnung, dem der Sinn für HUMOR fehlt." (J.E. Coleridge)

"Es ist weder Zukunft noch Vergangenheit, und man kann nicht sagen, es gibt drei Zeiten, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern... vielleicht muss man sagen es gibt drei Zeiten, die Gegenwart des Vergangenem, die Gegenwart vom Gegenwärtigen und die Gegenwart vom Zukünftigen... Die Gegenwart des Vergangenen ist Erinnerung, und die Gegenwart des Zukünftigen ist die Erwartung" (Aurelius Augustinus 354-430 v.Chr.)



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Der kleine

13.11.2004 um 20:32
Danke! ;)

Wissen ist Macht und Macht ist es sein Wissen zu beherrschen!


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Der kleine

13.11.2004 um 20:39
Ich denke, dass kann man hier auch einigermaßen übertragen... zumindest verhält sich der Muck hier sehr konservativ...

"Kein Geist ist in Ordnung, dem der Sinn für HUMOR fehlt." (J.E. Coleridge)

"Es ist weder Zukunft noch Vergangenheit, und man kann nicht sagen, es gibt drei Zeiten, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern... vielleicht muss man sagen es gibt drei Zeiten, die Gegenwart des Vergangenem, die Gegenwart vom Gegenwärtigen und die Gegenwart vom Zukünftigen... Die Gegenwart des Vergangenen ist Erinnerung, und die Gegenwart des Zukünftigen ist die Erwartung" (Aurelius Augustinus 354-430 v.Chr.)



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Der kleine

14.11.2004 um 00:19
Also..."Der kleine Muck".....jaa....da war mal was,
einst als ich so 8 Jahre alt war oder so (???),
(na ja, irgendwas um den dreh) war das eine ganz
nette Abwechslung, als ich mit meiner Schulklasse
zu der Theatervorstellung fuhr. Oder war es doch
eher ein Muscial? Hm. Kann mich nicht mehr so
daran erinnern. Ich glaube, etwas von beidem.
Eine Kinderaufführung halt für die ganze Familie.

Ich kann mich nur noch an diese komischen Schuhe
und den lustigen Turban (oder sowas ähnliches)
von dem kleinen Muck erinnern. Und ich glaube mich
noch daran zu erinnern, das er aus Arabien oder
Persien stammt. Die Geschichte spielte auch dort.
Jedenfalls hatte er große Ähnlichkeiten mit Sindbad.

@ Schdaiff:
Mit Darmstadt hatte das also eher weniger zutun.
Kann mich aber natürlich auch täuschen. Jedenfalls
wüsste ich nicht, wann Darmstadt jemals zum
Morgenland gehörte. ;)
Das heisst, wenn ich hier jetzt nicht etwas gewaltig
verwechselt hab, was ich wie gesagt nicht 100%ig
mehr genau weiß.

Was die Geschichte vom kleinen Muck aber nun mit
deutschen Wählergruppen zutun haben soll?
Hmm.....wer weiß, wer weiß.
Tanja mit Sicherheit. :)

Die Wahrheit schmerzt manchmal, aber die Luege dahinter noch viel mehr.


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