BuddhasStiefel
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Wie funktioniert Geschichtswissenschaft?
17.08.2020 um 17:37Ihr Lieben,
für die Arbeiten an einem Sachbuch habe ich eine Frage an euch.
Wie funktioniert "Geschichtswissenschaft"?
In den Naturwissenschaften ist es ja so, dass eine Theorie aufgestellt wird, etwa, dass ein Ball, wenn ich ihn aus der Höhe fallen lasse, zu Boden fallen wird. Das kann ich dann mit X oder Y begründen und dann gibt's ganz viele Tests, die versuchen, das zu widerlegen. Wenn das nicht klappt, wurde ein Naturgesetz "gefunden" und "Wissen geschaffen".
In den Sozial- und eben Geschichtswissenschaften funktioniert das alles ja ein bisschen anders. Hier kann ich nicht einfach per Experiment (im Labor) beweisen, dass x so und y so ist.
Wie wird dann in dem Bereich geforscht? Und – wann gilt Wissen als gesichert, was ist die "Schöpfungshöhe"?
Ich geb' euch mal ein Beispiel, warum ich das alles frage. Es ist ja immer so im Leben: Wenn ich nur Zeit genug investiere und tief genug grabe, kann ich alles mögliche beweisen und belegen. Durch das geschickte Auslegen, das Weglassen von Fakten und bewusste Deuten von Quellen könnte ich, genug Zeit und Muße vorausgesetzt, bestimmt belegen, dass Adolf H. ein judenliebender netter Zeitgenosse war, der heute am besten zu der Partei "Die Grünen" passen würde. War jetzt ein zugespitztes Beispiel, um zu veranschaulichen, was ich meinte.
Wie kommt also die offizielle Geschichtsschreibung zustande? Woher wissen wir, 70 Jahre danach, dass A. H. eben kein Freund der Juden war? Und das ist ja nicht mal lange her; bei Zeitpunkten von vor 1000 Jahren oder noch viel länger zurück ist das doch noch schwieriger?
Wer muss wie wem was beweisen, damit es als offizielle Geschichtsschreibung anerkannt wird?
Danke für Input!
für die Arbeiten an einem Sachbuch habe ich eine Frage an euch.
Wie funktioniert "Geschichtswissenschaft"?
In den Naturwissenschaften ist es ja so, dass eine Theorie aufgestellt wird, etwa, dass ein Ball, wenn ich ihn aus der Höhe fallen lasse, zu Boden fallen wird. Das kann ich dann mit X oder Y begründen und dann gibt's ganz viele Tests, die versuchen, das zu widerlegen. Wenn das nicht klappt, wurde ein Naturgesetz "gefunden" und "Wissen geschaffen".
In den Sozial- und eben Geschichtswissenschaften funktioniert das alles ja ein bisschen anders. Hier kann ich nicht einfach per Experiment (im Labor) beweisen, dass x so und y so ist.
Wie wird dann in dem Bereich geforscht? Und – wann gilt Wissen als gesichert, was ist die "Schöpfungshöhe"?
Ich geb' euch mal ein Beispiel, warum ich das alles frage. Es ist ja immer so im Leben: Wenn ich nur Zeit genug investiere und tief genug grabe, kann ich alles mögliche beweisen und belegen. Durch das geschickte Auslegen, das Weglassen von Fakten und bewusste Deuten von Quellen könnte ich, genug Zeit und Muße vorausgesetzt, bestimmt belegen, dass Adolf H. ein judenliebender netter Zeitgenosse war, der heute am besten zu der Partei "Die Grünen" passen würde. War jetzt ein zugespitztes Beispiel, um zu veranschaulichen, was ich meinte.
Wie kommt also die offizielle Geschichtsschreibung zustande? Woher wissen wir, 70 Jahre danach, dass A. H. eben kein Freund der Juden war? Und das ist ja nicht mal lange her; bei Zeitpunkten von vor 1000 Jahren oder noch viel länger zurück ist das doch noch schwieriger?
Wer muss wie wem was beweisen, damit es als offizielle Geschichtsschreibung anerkannt wird?
Danke für Input!