Belafonte schrieb am 19.10.2013:Ziel der engen Linien ist es die Feuerkraft zu maximieren, weitere hintere Reihen um die Schussfrequenz zu erhöhen was wiederrum auch zu einer höheren Feuerkraft führt.
Das ist etwas unpräzise ausgedrückt möchte ich meinen.
Die Feuerkraft bleibt immer gleich, solange die Anzahl der Kombattanten gleich bleibt. Das einzige, was sich ändert, ist die Feuerkraft, die von einem zentralen Punkt ausgeht.
Würde man alle Soldaten in einer Linie nebeneinander anordnen, dann wäre die Feuerkraft noch deutlich höher. Denn es könnten alle gleichzeitig schießen.
(Das wird auch heute noch ausgebildet, nennt sich Feuerüberfall)
Vorteil der engen Formation früherer Zeiten war wohl eher die Möglichkeit der besseren Führung, da man damals nicht über Funk verfügte... Und eine etwas andere Auffassung vom Gefechtsgeschehen an sich, dieser ganze Ehre und Feigheit Kram.
Belafonte schrieb am 19.10.2013:Wo willst du in einer offenen Feldschlacht in Deckung gehen?
Es reicht, wenn man sich hinlegt.
Auch heute wird das "In Deckung gehen" nicht mehr als Sofortmaßnahme ausgebildet. Erstmal wird der Gegner mit Kugeln eingedeckt, dann wird sich hingelegt, verschieben kann man sich dann immer noch.
spite schrieb am 14.11.2013:Ist ja auch dein Job als Soldat deine Befehle zu hinterfragen...
Dass einem normalen Berufssoldaten niedrigen Ranges nicht immer klar ist, welche Ziele er weshalb und wieso verfolgt und welche Strategie oder Taktik dahintersteckt erscheint mir irgendwie logisch.
Befass dich mal mit dem System der inneren Führung der Bundeswehr, bevor du so seltsames Zeug von dir gibst. Wenn der Soldat nicht weiß, warum er was macht, dann hat er nicht zugehört. Was bei einigen Spatenpaulis leider an der Tagesordnung ist, bei denen kommt nur *Name * Tätigkeit * Ausführungsort * an. Alles andere geht irgendwo im Orbit zwischen den Ohren verloren.
Glünggi schrieb am 21.10.2013:Man ist aber auch heute noch nicht wirklich ganz von Formationen abgekommen. Auch heute redet man noch von Verteidigungslinien und nutzt Flankenangriffe etc.
Nicht ganz richtig.
Ja, es gibt innerhalb einer Einheit, ganz gleich welcher Größe eine gewisse Positionierung. Diese ist aber nicht mehr statisch, sondern dynamisch, passt sich an Gegebenheiten des Geländes und vor allem der Feindlage an.
Fahrzeugkonvois z.B. Ich hab da verschiedene Modelle erlebt. Eine Zeitlang ist man in Gebieten in denen mit Anschlägen zur rechnen war, mit maximaler Geschwindigkeit durchgehämmert, ganz einfach nach dem Prinzip "Zu schnell um es zu treffen"
In anderen Fällen ist man dazu übergegangen bei einem Halt in solchem Gebiet so dicht wie möglich zusammenzufahren, um niemanden zwischen die Fahrzeuge zu lassen. Führt aber dazu, dass bei einem Treffer oder Anschlag keiner mehr aus der Kolonne ausscheren kann.
Ebenso bei Gefechtsformationen. Sicher spricht man von Flanken und Verteidigungen, das liegt auch in der Dynamik eines Gefechtes begründet. Ich habe eine Kampfrichtung, die ich einschlage. Der Gegner möchte mich da ausbremsen, stellt sich weit auf und stellt damit die Linie dar. Das lässt sich gar nicht anders bewerkstelligen. Und da hat es natürlich auch Flanken, die man bevorzugt angreift, da m,an da den ehesten Erfolg vermutet und im Falle es Durchbruches praktisch die gesamte Front aufrollen kann, oder den Gegner umfassen und einkesseln kann...