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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

3.317 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Skandal, NPD ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

19.04.2022 um 21:19
Anlässlich des Jahrestages der Ermordung von Michele Kiesewetter welcher sich in knapp einer Woche zum fünfzehnten Mal jährt erscheinen wieder verstärkt Presseartikel zu dem Fall - bringen aber - wie gewohnt - keine neuen Erkenntnisse:

Positiv sei, dass im Koalitionsvertrag der "Ampel"-Regierung die volle Aufklärung der NSU-Morde verlangt wird. Als einen der größten Fehler sieht Binninger den Umgang mit Zeugen an. Die Tat geschah an einem sonnigen Aprilmittag, auf der Theresienwiese wurde das Frühlingsfest aufgebaut, das Riesenrad stand schon, da waren Menschen unterwegs. Warum verfolgte man nicht die Zeugenhinweise auf zwei blutverschmierte Männer und den, der seine blutigen Hände im Neckar wusch?

Wie viel "Sprengkraft" ein Gesprächsprotokoll hat, das Gunter Haug an diesem Abend erstmals öffentlich machte, wird sich zeigen. Vergangenen November sprach er mit Christoph Meyer-Manoras, der als Staatsanwalt die Ermittlungen leitete, bis sie das Landeskriminalamt übernahm. Er sieht den Fall bis heute so, dass er seine Karriere ruinierte, eigenes Versagen oder Ermittlungsfehler aber an keiner Stelle. Auf Gegenargumente reagiert er mit "alles Blödsinn". Für richtig hält er noch immer, ein vorliegendes Phantombild nicht zu veröffentlichen, neben der (Nicht-) Behandlung der Zeugen bis heute ein Hauptkritikpunkt an seiner Arbeit.

https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-heilbronn-der-tod-von-michele-kiesewetter-ist-unvergessen-_arid,870676.html

Auch nach bald 15 Jahren immer wieder dieselbe alte Leier: Vermeintlich blutverschmierte Personen am Tatort und deren angebliche Beteiligung am Mord. Dabei hat bis zum heutigen Tag niemand, aber auch gar niemand, von den Leuten die eine Verwicklung dieser vermeintlich blutverschmierten Personen für wahrscheinlich halten auch nur ansatzweise einen konkreten Beweis dafür liefern können! Weder Binninger noch sonst ein Politiker, kein Medienvertreter, kein Anwalt der Nebenklage noch sonst irgendein Zweifler und erst Recht niemand von diesen verschwörungstheoretischen Flitzpiepen oder Staatsterrorfantasten! Sie alle quatschen bisher immer nur von dem was längst hinlänglich bekannt ist anstatt dass sie endlich mal mit etwas neuem ankommen. Neuen Informationen, neuen Spuren, neuen Hinweisen oder das sie endlich mal die Identität jener Personen auf den Phantombildern offenlegen damit überprüft werden kann ob eine Verwicklung in den Mordfall überhaupt vorliegt. Sich nur auf die Beobachtungen irgendwelcher Augenzeugen zu berufen, von denen niemand genau nachprüfen kann was sie gesehen haben oder besser gesagt geglaubt haben zu sehen, ist kriminalistisch verdammt schwach!

Auf einer derart dünnen und unsicheren Beweislage war und ist es daher nur logisch als auch voll nachvollziehbar das Meyer-Menoras einer Veröffentlichung der Phantombilder nicht zugestimmt hatte zumal ja eine Verwicklung dieser Personen ja noch nicht einmal bewiesen ist! Diese Sichtweise wurde auch vom NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg I geteilt welcher in seinem Abschlussbericht zudem viele Widersprüchlichkeiten in den Zeugenaussagen herausgearbeitet hat und zu der klaren Einschätzung kam das diese Zeugenbeobachtungen unwahrscheinlich/unglaubwürdig/fehlerhaft sind!


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

20.04.2022 um 13:32
.... . Der Kiesewetter-Fall bleibt rätselhaft. Aus meiner Sicht wurde zu wenig berücksichtigt, dass bei Ihr einige Fäden zusammen gelaufen waren. Der Onkel von Frau Kiesewetter dürfte aus seiner früheren Tätigkeit die Uwes und Fraü Zschäpe (dienstlich!) gekannt haben und stellte direkt nach dem Mord bei einer Befragung einen Zusammenhang zu den "Döner-Morden" her.
Die damalige Lebensgefährtin vom Onkel hatte ebenfalls Verbindungen ins Umfeld des NSU. Und die Tochter des Onkels hatte einen Freund beim Thüringer Heimatschutz. Kurzum : Wenn Frau Kiesewetter am Wochenende auf Heimaturlaub in Oberweissbach war könnte sie so manches über den NSU erfahren haben.
Parallel kannte Kiesewetters engster Kollege über seinen KuKluxKlan-Verein den V-Mann Corelli der ebenfalls schon sehr früh vom NSU gewußt haben dürfte (und unter dubiosen Umständen verstarb) .
Wenn Frau Kiesewetter interessiert und wach war und Informationen aus diesen beiden Bereichen zusammengeführt hat, dann wußte sie eventuell Dinge die sie nicht Wissen sollte.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

21.04.2022 um 21:05
Offene Fragen gibt es im NSU-Komplex wie in jedem anderen Kriminalfall auch und es muss einfach nach wie vor weiter ermittelt werden. Doch hinzugehen und irgendwelche halbrichtigen Informationsschnipsel mit absurden unbelegten Behauptungen zu verbinden ist dagegen kontraproduktiv und bringt weder die Aufklärung weiter noch hat es mit solcher etwas zu tun! Wie Mike Wenzel auf den, rückblickend als richtig herausgestellten, Zusammenhang kam ist geklärt aber auch dass er sich in den Details geirrt und diese Mutmaßung nichts mit dem NSU als solchem zu tun hatte. Genauso wenig wie es erwiesen ist das Wenzel, Wittig oder sonst jemand aus dem Umfeld, und damit auch Kiesewetter, konkret etwas über den NSU gewusst haben. Gleiches gilt für den KKK-Blödsinn zumal sich diese Gruppierung schon Jahre vor dem Mord aufgelöst hatte und eine Verwicklung in welcher Art auch immer bis zum heutigen Tage komplett unbewiesen ist. Ebenso der Tod von Thomas Richter welcher untersucht wurde wobei sich klar herausstellte das kein Fremdverschulden vorlag. Insofern ist all das wieder mal nur eine dieser typisch verschwörungstheoretischen Sackgassen!


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

22.04.2022 um 09:28
@Mauser
ich kann die offenen Punkte genauso wenig klären wie du, insofern sind in der Tat weitere Ermittlungen der Weg - auch wenn ich bezweifle dass sich irgendetwas beweisen lassen wird. Mein Vorschlag hierzu war, genau in dem von mir benannten Bereich nochmals zu ermitteln, nämlich ob der Mord an Frau Kiesewetter eine Beziehungstat war.
Die Erklärung von Onkel Mike wie er aus dem Nichts die richtigen Täter bei Frau Kiesewetter vermutete - wozu ja zahlreiche Sokos jahrelang nicht in der Lage waren - ist unzureichend , eben weil Frau Kiesewetter nicht mit der Waffe der "Türkenmorde" erschossen wurde.
Wenzel hatte als Staatsschützer genug mit dem THS zu tun, Wittig hatte mit dem Umfeld von Wohlleben zu tun, Wenzels Tochter war mit einem THSler liiert. Das sind keine Beweise dafür dass sie etwas konkretes vom NSU wußten, aber aus meiner bescheidenen Sicht liegt es nahe.
Thomas Richter steht gleich zweimal in Verbindung zur Verwendung des Kürzels NSU zu Zeitpunkten als (angeblich) niemand von der Existenz eines NSU wußte ( bei den Grüssen im "Weissen Wolf" 2002 und der CD "NSU/NSDAP" 2005). Als jahrzehntelanger Spitzel in diesem Umfeld und angesichts dieser Indizien würde es mich wundern wenn er "nichts" wußte. Dass genau dieser Thomas Richter ein KlanBruder des Kollegen von Frau Kiesewetter war, ist zumindest ein sehr merkwürdiger Zufall.
Auch das sollte nochmals näher betrachtet werden.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

22.04.2022 um 15:27
Die BAO Trio hat sich in ihrer Ermittlungsarbeit intensiv mit der Möglichkeit beschäftigt das der Anschlag auf Kiesewetter einen persönlichen Hintergrund gehabt haben kann doch es wurden keine belastbaren Spuren gefunden! Die Tatsache das Wenzel beruflich mit dem THS zu tun hatte ist aufgrund seiner Tätigkeit im Staatsschutz nicht ungewöhnlich noch beweist das etwas konkret. THS bedeutet nicht automatisch NSU und es gibt keinerlei Hinweise darauf dass der NSU dort oder der Szene generell bekannt gewesen wäre. Ohnehin ist das sehr unwahrscheinlich da es nicht nur dem Zellenprinzip widerspricht sondern auch den Grundregeln der Konspiration. Gleiches gilt für das Umfeld, nur weil irgendjemand irgendwo wen kannte oder Kontakt zu jemand hatte beweist das noch lange nicht das es deshalb eine Verbindung geben muss - zumal dies ja wie gesagt überprüft wurde aber sich eben nichts beweisbares hat feststellen lassen. Eine Beziehungstat macht auch deshalb wenig Sinn weil es weitaus bessere Möglichkeiten gegeben hätte Kiesewetter um die Ecke zu bringen als mitten am helllichten Tag in Heilbronn. Warum ausgerechnet dort, an jenem Tag, zu diesem Zeitpunkt und dann auch noch einem völlig unbeteiligten Kollegen nach dem Leben zu trachten macht nach logischen Gesichtspunkten einfach keinen Sinn! Zu dieser Erkenntnis ist auch der NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg I gelangt und ohne neue Ermittlungsansätze bleibt die Spur weiterhin kalt.

Was Thomas Richter angeht so ist und bleibt er eine zwielichtige Figur dessen zentrale Rolle wie viel er wo wie wann wusste und wem letztendlich seine Loyalität galt nicht mehr vollständig klären lassen wird. Fakt ist aber - und auch das ist durch die Untersuchungen des NSU-Untersuchungsausschusses Baden-Württemberg I belegt - das keinerlei Verbindung zwischen Richter und den Mord an Kiesewetter gibt ebenso wenig wie dessen Mitgliedschaft im KKK irgendetwas damit zu tun hatte. Diese ganze Ku-Klux Klan Geschichte ist sowieso mehr Schein als Sein gewesen.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

22.04.2022 um 16:20
Zitat von MauserMauser schrieb:THS bedeutet nicht automatisch NSU und es gibt keinerlei Hinweise darauf dass der NSU dort oder der Szene generell bekannt gewesen wäre
Ich würde einen öffentlichen , schriftlichen(!) Gruss
„Vielen Dank an den NSU, es hat Früchte getragen ;-) Der Kampf geht weiter…“.
in einem Nazi-Fanzine 2002 als ziemlich deutlichen Hinwies ansehen, dass der NSU durchaus Leuten in der Szene bekannt war.

Auch dass der V-Mann Corelli 2005 eine CD mit dem Namen NSU/NSDAP erstellte deutet darauf hin dass manche Leute etwas vom NSU wußten.

Ich wäre auch nach wie vor sehr daran interessiert wie Staatsschützer Wetzel unmittelbar nach dem Mord einen Zusammenhang zu den "Türkenmorden" herstellen konnte. Das ist für mich nach wie vor unerklärlich.

Dem KKK Schwäbisch Hall würde ich auch eher weniger Bedeutung zumessen. Andereseits: Dieser Verein hatte keine 50 Mitglieder. Deutschland 80 Mio Einwohner. Und ausgerechnet einer dieser 50 Kappen ist Kollege von M. Kiesewetter ?


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

23.04.2022 um 14:10
Das kann man jetzt so oder so interpretieren genauso gut kann man auch davon ausgehen das Petereit keine Probleme damit hatte dem Spender öffentlich zu danken wohlwissend das niemandem sonst in der Szene eine Gruppierung mit diesem Namen bekannt ist. Einen Beweis für die allgemeine Kenntnis der Szene über den NSU stellt es mitnichten dar zumal auch erst geklärt werden müsste welche Leute überhaupt konkret gemeint sind. Mal schauen zu welchem abschließenden Ergebnis der NSU-Untersuchungsausschuss Mecklenburg-Vorpommern kommen wird welcher sich unter anderem mit dem NSU-Gruß im "Weißen Wolf" befasst.

Auch in die NSU/NSDAP CD darf man nicht zu viel hineininterpretieren so schreibt der NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg I:

c) Hinweise auf NSU-Bezüge von „Corelli“

Der Untersuchungsausschuss geht davon aus, dass Corelli zumindest im Jahr 1995 Kontakt zu Mundlos hatte. Über den möglichen Austausch von Telefonnummern hinaus, kann offenbar eine CD mit Bezügen zu einem „Nationalsozialistischen Untergrund der NSDAP“, die „Corelli“ dem BfV überlassen hat, nicht als Beleg für NSU-Kontakte des V-Manns gewertet werden. Laut der öffentlichen Zusammenfassung des Montag-Berichts ist nicht bewiesen, dass das Trio an der Herstellung beteiligt war. Die CD könnte demnach auch im Umfeld der „Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei-Ausbau- und Aufbauorganisation (NSDAP-AO)“ hergestellt worden sein.

Jerzy Montag sagte vor dem Ausschuss, er habe „keinerlei Anhaltspunkte dafür gefunden“, dass „Corelli“ bezüglich des NSU „mehr gewusst hätte, als er berichtet hat“. Im Rahmen seiner Sonderermittlungen hat er eine Liste mit 31 Namen zusammengestellt, die aufgrund des soziokulturellen Umfeldes in der möglichen Nähe des NSU vermutet werden können. Montag: „Mit allem Vorbehalt gibt es zwischen ,Corelli‘ und dem von mir so definierten NSU-Umfeld nur in einem oder zwei Namen einen engeren Kontakt“ – zu T. H. und T. G.

Der Untersuchungsausschuss verweist hinsichtlich der Bewertung des T. R. auf die Untersuchungsergebnisse des Sonderermittlers Jerzy Montag, soweit sie öffentlich bekannt sind. Das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestags hat die Herausgabe des Montag-Berichts an den Ausschuss unter Hinweis auf rechtliche Bedenken und Geheimhaltungsvorschriften abgelehnt. Eine eigene Sichtung der zugrundeliegenden Geheimakten des BfV über die Deckblattberichte zum EWK KKK hinaus und von anderen Behörden hat der Ausschuss aus zeitlichen Gründen nicht mehr beantragt, da zunächst die Zeugenaussage von Jerzy Montag abgewartet werden sollte; die Zeugenvernehmung fand erst unmittelbar vor Ende der Beweisaufnahme statt.

Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses Baden-Württemberg I, Seite 911/912

Wenzel erklärt die Herleitung des Zusammenhangs zwischen den Mord an Kiesewetter und der Ceska-Serie vor dem UA wie folgt:

c) Kriminalhauptmeister M. W.

Der Zeuge M. W. ist als Kriminalhauptmeister in der Kriminalinspektion Saalfeld tätig und war der Onkel von M. K.

Von dem Mordfall habe er im Radio erfahren, anschließend habe ihn seine Schwester informiert, dass das Opfer seine Nichte sei. Er könne sich das Motiv zum Mord an seiner Nichte nicht erklären. Er gehe davon aus, dass sie ein „Zufallsopfer“ geworden sei.

Dem Zeugen KHM M. W. wurde seine Aussage vom 3. Mai 2007 gegenüber der Soko „Parkplatz“ vorgehalten:
„seiner Meinung nach bestehe auch aufgrund der verwendeten Kaliber und der Pistolen, die er aus den Medien kennen würde, ein Zusammenhang mit den bundesweiten ‚Türkenmorden‘. Soviel er wüsste, solle auch ein Fahrradfahrer bei den „Türkenmorden“ eine Rolle spielen. Er würde nicht sagen, dass ein solcher Zusammenhang bestehe. Ein Kollege von der K1 habe ihn angesprochen, dass ein Zusammenhang bestehen könnte“
Hierauf erklärte der Zeuge KHM M. W., es handele sich dabei nicht um seine eigenen Erkenntnisse aus Recherchen. Als Angehöriger der Toten habe er alles angeben wollen, was zu einer Aufklärung führen könne. Warum an dieser Stelle durch die Vernehmbeamten nicht weiter nachgefragt worden sei, wisse er nicht.

Im Gespräch mit dem Kollegen KHK U. M. seien sie, so der Zeuge KHM M. W., zuvor darauf gekommen, dass auch bei den Taten der „Ceska-Mordserie“ ein Fahrrad eine Rolle gespielt habe oder erwähnt worden sei. Die Erkenntnis habe der Kollege aus „Ereignismeldungen“ gehabt, die bundesweit gesteuert würden und in der Regel die Kriminaldauerdienste und die zuständigen Kommissariate einlesen könnten. Ob auch andere Personen Zugriff auf die Meldungen gehabt hätten, wisse er, der Zeuge, nicht. Auf Vorhalt, in seiner Vernehmung am 14. November 2011 habe er, Zeuge KHM M. W., angegeben, dass „die Rede davon“ gewesen
sein soll, dass ein Fahrradfahrer eine Rolle gespielt habe, erklärte der Zeuge, das sei damals das Gespräch mit KHK U. M. gewesen. Auf Vorhalt, dass in einem Artikel der „Thüringer Nachrichten“ vom 3. Mai 2007 berichtet worden sei, eine Radfahrerin sei beinahe von einem blutverschmierten Mann umgerannt worden und gelte als eine der wichtigsten Zeugen und dass in einem Artikel der „Thüringer Nachrichten“ vom 27. April 2007 berichtet worden sei, die Soko „Parkplatz“ suche zwei Zeugen, die mit dem Fahrrad am Tatort vorbeigekommen sein sollen, erklärte der Zeuge KHM M. W. nochmals, die Information mit dem Fahrradfahrer habe er nicht aus den Medien, sondern sei von KHK U. M. gekommen.

Daneben sei auch, so der Zeuge KHM M. W., von der Gleichheit der Kaliber die Rede gewesen. Auf Vorhalt, dass das Kaliber der Ceska 7,65 mm betrage und das der Tatwaffen des Polizistenmordes 9 bzw. 7,62 mm, erklärte der Zeuge, dazu könne er nichts sagen. Auf Vorhalt, vor dem Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags habe er, der Zeuge angegeben, mit dem Kaliber sei nicht der Zusammenhang zwischen der Tat an seiner Nichte und den „Türkenmorden“, sondern der Zusammenhang innerhalb der „Türkenmorde“ gemeint gewesen, erklärte der Zeuge KHM M. W., das Thema Kaliber sei durch KHK U. M. angesprochen worden, er, der Zeuge könne sich aber nicht daran erinnern, ob dies auch den Mord an M. K. betroffen habe. Auf Vorhalt, dass in einem Artikel der „Thüringer Nachrichten“ vom 3. Mai 2007 berichtet worden sei, dass beide Beamten durch Waffen osteuropäischer Bauart erschossen worden sein sollten, da die Projektile deren typisches Kaliber gehabt hätten, erklärte der Zeuge, er könne heute nicht mehr sagen, welche Informationen er bezüglich der verwendeten Waffen aus den Medien gehabt habe.

Zu seiner weiteren Aussage in dieser Vernehmung – aufgrund seiner Berufserfahrungen sehe die Tat wie aus dem Bereich der organisierten Kriminalität aus, dort russisch oder georgisch – erklärte der Zeuge KHM M. W., dies sei seine eigene Überlegung gewesen.

Ob seinen Hinweisen nachgegangen worden sei, wisse er, so der Zeuge KHM M. W., nicht.

[...]

Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses Baden-Württemberg I, Seite 487/488

Nicht besonders spektakulär also, das wird auch durch andere Zeugenaussagen im UA deutlich:

g) Kriminalhauptkommissarin S. R.

Die Zeugin Kriminalhauptkommissarin S. R., gab an, bei der Aussage des Zeugen KHM M. W. sei es wichtig, dass man die Aussage, die er am 3. Mai 2007 gemacht habe, 1 : 1 zitiere. Auf die Frage, ob er einen Verdacht habe, wer das gewesen sein könnte, habe er zunächst einmal gesagt: „Aufgrund meiner allgemeinen Berufserfahrung könnte es sich um Täter aus dem OK-Bereich, russisch oder georgisch handeln.“ Das sei der erste Teil seiner Aussage gewesen. Dann habe er gesagt, dass es sich um dasselbe Kaliber handele wie bei der „Dönermordserie“ und habe das irgendwie in Zusammenhang mit der Berichterstattung in den Medien gebracht.

Sie, so die Zeugin KHK’in S. R., habe KHM M. W. ihrer Erinnerung nach am 14. November 2011 zu dieser Sache vernommen. Leider habe sie keinen Vermerk darüber geschrieben, wie er sich verhalten habe. Der Zeuge KHM M. W. sei überrascht gewesen und habe gar nichts damit anfangen können, dass er das jemals gesagt habe. Ihm sei das nicht mehr in Erinnerung gewesen. Sie hätten ihm das dann 1 : 1 vorgehalten. Daraufhin habe er angegeben, dass er damals das gesagt habe, was in seinem Kopf gewesen sei und es sich möglicherweise aus der Erinnerung heraus um ein Gespräch mit seinem Kollegen KHK U. M. gehandelt habe, der beim K1 in Saalfeld im Bereich Tötungsdelikte arbeite, weil der Zeuge KHK U. M. wohl mehr Informationen über die Bosporus-Serie habe oder schnellere Schlüsse oder schnellere Kombinationen ziehe.

Sie, so die Zeugin KHK’in S. R., habe eine eigene Erklärung für diesen Zusatz mit den Medien. Das sei für sie ein ganz wichtiger Aspekt. Auch dazu hätten die Sachverständigen Aust und Laabs etwas in ihrem Buch („Heimatschutz: Der Staat und die Mordserie des NSU“) geschrieben. Am 3. Mai 2007 sei ein Bericht über den Heilbronner Mord ihrer Erinnerung nach in der „Thüringer Allgemeinen Zeitung“ erschienen, was die Sachverständigen Aust und Laabs zitiert oder in einer Fußnote angebracht hätten. Das sei der Tag nach der Beerdigung von M. K. gewesen. In dem Bericht habe gestanden, dass die Soko „Parkplatz“ nach zwei Radfahrern suche. Sie, die Zeugin wolle aber anmerken, dass es Zeugen gewesen seien, nach denen man gesucht habe. In der Berichterstattung sei auch geschrieben worden, dass die Waffe aufgrund des Kalibers osteuropäischer Herkunft sein könne. Sie habe das damals noch nicht gewusst. Wenn der Zeuge KHM M. W. an dem Tag der Beerdigung oder an dem Tag seiner Befragung diesen Medienbericht gelesen habe, dann könnte sie, die Zeugin, sich nach allgemeiner Lebens- und Menschenerfahrung gut vorstellen, dass er das gesagt habe, weil er das gelesen habe. Der Zeuge KHM M. W. habe gesagt, dass er wenig Informationen über Heilbronn gehabt habe, das, was zugänglich gewesen sei, beispielsweise über allgemeine Lagemeldungen etc. Das sei aber wirklich relativ wenig gewesen. Es gebe aber auch noch den Teil der Aussage am 3. Mai 2007: „Wie ich aus den Medien erfahren habe“ oder „Aus den Medien ist das mir bekannt“. Ihrer Meinung nach müsste man den Zeugen W. konkret darauf ansprechen, ob er das vielleicht in der Zeitung gelesen haben könnte. Der Artikel, in dem dies stehe, trage den Titel „Gelbe Rosen“.

[...]

Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses Baden-Württemberg I, Seite 491/492

h) Erster Staatsanwalt C. M.

Der Zeuge Erster Staatsanwalt C. M., der bei der Staatsanwaltschaft Heilbronn die Ermittlungen im Mordfall Theresienwiese führte, bekundete, der Onkel von M. K., der Zeuge KHM M. W., habe in seiner Vernehmung vom 3. Mai 2007 sinngemäß angegeben, aufgrund seiner Berufserfahrungen müsse er sagen, dass es wie aus dem Bereich der russischen und georgischen organisierten Kriminalität aussehe. Die verwendeten Kaliber und Pistolen, wie er, der Zeuge KHM M. W., es aus den Medien entnommen habe, würden auf einen Zusammenhang mit den bundesweiten sogenannten „Türkenmorden“ hindeuten. Dort solle ein Radfahrer eine Rolle gespielt haben. Er, KHM M. W., sage nicht, dass ein Zusammenhang bestehen müsse. Ein Kollege habe ihn, KHM M. W., darauf angesprochen und die Meinung vertreten, dass ein Zusammenhang bestehen könne.

Der Zeuge EStA C. M. führte dazu aus, in Richtung organisierte russische Kriminalität sei auch im Hinblick auf weitere Hinweise ermittelt worden. Der Hinweis auf die sogenannten Ceska-Morde habe auf der fehlerhaften Annahme basiert, Waffen und Kaliber der bei den Taten eingesetzten Waffen würden sich entsprechen. Dies sei gerade nicht der Fall gewesen, weshalb ein Zusammenhang zu den sogenannten Ceska-Morden nicht habe hergestellt werden können.

[...]

Zusammenfassend sei festzustellen, dass der vom Kollegen des Onkels gezogene Schluss eines Zusammenhangs zwischen den Taten angesichts der objektiven Faktenlage – unterschiedliche Waffen, unterschiedliche Kaliber, zwei und nicht lediglich ein Radfahrer würden vom Zeugen erwähnt, und diese seien eher als Zeugen denn als Täter in Betracht zu ziehen – ausschließlich einem Zufall zu verdanken sei und nichts mit besonderem kriminalistischen Gespür zu tun habe. Bei einer Überprüfung der Fakten zum damaligen Zeitpunkt sei die These zutreffender Weise zu verwerfen gewesen, zumal die Opfer nicht ins Schema gepasst hätten.

Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschusses Baden-Württemberg I, Seite 492/493



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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

23.04.2022 um 15:35
@Mauser


Da wird die unglaubliche Vorahnung jetzt zunächst zum Kollegen U.M. und dann Kommisar Zufall zugeschrieben. Es bleibt aber dabei , dass mir dieser Zufall nicht glaubwürdig erscheint.

Ein Kommisar aus Thüringen(!) konstruiert totz
unterschiedlicher Waffen, unterschiedlicher Kaliber, zwei und nicht lediglich ein Radfahrer und diese eher als Zeugen denn als Täter
und einem in keinster Weise passenden Opfer einen Zusammenhang zu den "Türkenmorden".

Eine Idee die nach allem was bekannt ist, danach den zuständigen Sokos jahrelang nicht in den Sinn kam, Kommisar U.M. aka Zufall aber schon. Unglaublich.


Bzgl Corelli und Petereit. Ich geh nicht davon aus dass der NSU in der Szene "allgemein" (!) bekannt war , aber ggf Leuten wie Petereit und eben Corelli. Das wird natürlich nicht bewiesen werden weil das heut niemand zugeben kann. Und das Onkel M.W. zusammen mit U.M . so unerklärlich schnell die richtigen Schlüsse zog kann man auch so interpretieren, dass auch in diesem Umfeld einige Bescheid wußten. Dafür spricht aus meiner Sicht auch die "Pannenserie" beim Abtauchen des Trios insbesondere Böhnhards.

Nebenbei:@Mauser
Mir gefällt deine Sachkenntnis, ich bin ernsthaft beeindruckt auch wenn ich teilweise andere Schlüsse ziehe.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

23.04.2022 um 22:06
Letztendlich ist es vollkommen irrelevant was einem persönlich jetzt als glaubwürdig erscheint oder nicht! Ob X oder Y nun davon ausgehen das Sonne, Mond und Erde im 90° Grad Winkel zu Alpha Centauri stehen ist zweitrangig denn es geht nicht darum ob irgendetwas möglich sein könnte sondern einzig allein darum ob oder wie es tatsächlich gewesen ist. Entscheidend sind ausschließlich die Fakten, Tatsachen, Beweise und Belege! Im Fall von Wenzel und seinem Kollegen bedeutet das es keinerlei Beweise auf ein etwaiges Vorwissen gibt oder das sie mehr wussten als andere zumal sich beide ja in den Details geirrt haben und deshalb, eigentlich fälschlicherweise, einen Zusammenhang annahmen.

Dass es sich hinterher als wahr herausstellte zumindest was die Täterschaft angeht ist ein besonderer Zufall doch die gibt es im menschlichen Leben immer wieder bei den unterschiedlichsten Ereignissen. Nur im NSU-Komplex erscheint es als vermeintlich super mysteriös aufgrund der vielen Pannen, Fehler & Co. die gemacht wurden so dass mancher halt geneigt ist das spektakulärer klingende dem banalen, langweiligen Faktum vorzuziehen. Auch das ist menschlich nur darf man sich davon eben nicht in die Irre führen lassen!

Man muss einfach anerkennen das es hier zwei völlig verschiedene Ebenen gibt: Einmal die Faktenebene und das andere die Spekulationsebene. Anhand der tatsächlichen Fakten wie der Aussage von Mike Wenzel und anderer Zeugen im NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg I kann man nachprüfen wie es dazu gekommen und wie es faktisch einzuschätzen ist. Etwas völlig anderes ist es doch hinzugehen und aus einem ursprünglich fälschlichen Zusammenhang heraus zu schlussfolgern Mike Wenzel oder dessen Umfeld könnte über etwas Bescheid gewusst haben. Das ist doch total spekulativ! Was ist die Grundlage davon auszugehen? Wo sind die konkreten Beweise, die Fakten, die Tatsachen, die Belege die das untermauern sollen? Fragen über Fragen die aber nur wieder zu neuen Fragen führen wodurch sich zeigt dass die Spekulationsebene eben nicht sachlich und nicht zielführend ist da es sich um Annahmen aus der Luft heraus handelt ohne jegliche Relevanz!

Außergewöhnliche Behauptungen erfordern nun mal außergewöhnliche Beweise, dieser kriminalistische Grundsatz ist aus gutem Grund so hoch angesiedelt! Wer also behauptet das X oder Y vom NSU gewusst habe, das Trio in den Untergrund "begleitet" worden sei oder sonstiger extremer Behauptungen der muss auch den entsprechenden Nachweis erbringen können! Bis es soweit ist bleibt die offizielle Darstellung bestehen!

PS: Danke für das Kompliment! Es ist vollkommen in Ordnung anderer Ansicht zu sein doch muss man sich davor hüten in die verschwörungstheoretische Richtung abzudriften. Ein hochkomplexes Thema wie dieses kann nur auf der sachlichen und faktischen Ebene diskutiert werden. Alles andere ist Zeitverschwendung!


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

24.04.2022 um 13:19
@Mauser

Also mit dir würde ich gerne mal ein Bier trinken ! Ich verstehe auch deine Sichtweise vollkommen. Habe mich gerade auch - anhand deines Beitrages - gefragt warum dieses Thema in der Rubrik Politik steht und nicht bei Kriminalität.

Zurück zum Bier: Das Thema ist in der Tat hochkomplex und wird durch Spekulationen tatsächlich noch komplexer. Der Grund warum ich hier - anders als bei den meisten Fällen in der Rubrik Kriminalität - bei der faktischen und sachlichen Ebene grosse Probleme sehe ist folgender: In diesem Fall waren Verfassungsschutzämter, LKAs,BKAs etc. involviert und deren Ziel ist es, dass die Fakten eben NICHT öffentlich werden. In dem Zusammenhang erinnere ich den Fall Yozgat/Temme bei dem dies offensichtlich wurde und auch an den berühmten Satz von K.D.Fritsche. Oder um wieder auf Frau Kiesewetter zurück zu kommen: Wenn M.W. als Staatsschützer etwas über den NSU wußte, dann hat der Staat keinerlei Interesse, dass dies öffentlich wird. Noch weniger dürfte öffentlich werden wenn ein NSU-Mitglied V-Mann gewesen wäre. Ich bin mir sicher du kennst die Aussagen des Zielfahnders Wunderlich. Ein anderer Beamter der vor den Untersuchungsauschüssen den Eindruck machte dass er schon länger Bescheid wußte war Michael Menzel der in der Zeit nach dem Abtauchen des Trios 1998 in Saalfeld der Chef von Onkel Mike war.

....aber jetzt befinde ich mich schon wieder auf einer anderen, der spekulativen Ebene. Ich hoffe du nimmst mir das (erneut) nicht übel, ich "unterhalte" mich gerne mit jemanden der tief in die Materie eingearbeitet ist.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

24.04.2022 um 17:07
In nahezu jedem großen Ereignis bei dem staatliche Behörden involviert sind wird versucht die eigene Verantwortung, Fehler, Pannen oder Missstände zu verschleiern. Es liegt einfach in der menschlichen Natur eher zu schweigen, zu mauern, Sachen auszusitzen anstatt eigene Schuld einzuräumen und aufzuklären. Aus genau diesem Grund scheiterte ja auch das vollständige Aufklärungsversprechen von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel im Februar 2012.

Das ist im NSU-Komplex auch nicht anders als beispielsweise beim 11. September. Dort wurde auch gelogen, vertuscht, Untersuchungen be- oder verhindert usw. etc. pp. Nur - und das ist an dieser Stelle jetzt ganz entscheidend(!) - beweist das alles noch lange keinen Inside Job! Und genauso wenig beweist es eine Beteiligung staatlicher Stellen an den Verbrechen des NSU und schon gar keinen angeblichen und ohnehin nicht existenten Staatsterrorismus! Das ist völliger Humbug - nichts weiter als verschwörungstheoretischer Schwachsinn par excellence!

Nur weil deren Rolle der Behörden bisher nicht vollständig aufgeklärt ist sind sie damit nicht mehr verdächtig oder eher schuldig als das was man ihnen tatsächlich nachweisen kann. Die Unschuldsvermutung gilt auch für Behörden und seine Mitarbeiter wie für jeden anderen Beteiligten auch! Warum soll man von einer wie auch immer negativ gearteten Verwicklung der Verfassungsschutzämter, dem Bundeskriminalamt oder der Landeskriminalämter ausgehen wenn die weitaus wahrscheinlichere, logischere und durch zahlreiche Untersuchungen belegte - und damit auf Fakten und Tatsachen gestützte - Erkenntnis die ist das man einfach geschlampt hat und nun versucht das eigene Versagen zu vertuschen? Warum von einem außerirdischen UFO Absturz in der Wüste von New Mexico ausgehen wenn die näherliegendere Wahrheit schlicht die ist das es sich um einen verloren gegangenen Ballon eines geheimen US-Spionageprojekts gehandelt hat? Das ist das Prinzip von Ockhams Rasiermesser: Die einfachere Erklärung ist der schwierigeren welche mehr Annahmen benötigt stets vorzuziehen!

Deshalb funktionieren auch die Verweise auf Wenzel, Menzel oder Wunderlich nicht denn allen steht eine Prämisse vor die überhaupt erst noch zu beweisen ist! Du schreibst es ja selber: "Wenn" - eine Bedingung die erfüllt sein muss damit es stimmt, doch wo ist der konkrete Nachweis das dem so ist? Genau das ist der bekannte Zirkelschluss, der zweite Schritt vor dem ersten indem man etwas als eine vermeintliche feststehende Tatsache voraussetzt obwohl gerade dieser Umstand erst mal bewiesen werden muss! Damit zeigt sich erneut auf sehr klare Weise dass es nichts bringt über diesen kontrafaktischen Mist zu diskutieren!


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

25.04.2022 um 14:10
Tja es ist soweit, heute vor genau 15 Jahren starb Michele Kiesewetter durch den heichmtückischen, rechtsterroristischen Anschlag des Nationalsozialistischen Untergrunds:

„Mit dem heutigen Tag halten wir die Erinnerung an den hinterhältigen, feigen und brutalen Mord an Michèle Kiesewetter wach. Wir erinnern uns an sie und wir denken an ihren Streifenpartner, der dort lebensgefährlich verletzt wurde. Für die beiden hat am 25. April 2007 ein ganz alltäglicher Dienst durch eine extrem kaltblütige und hinterhältige Tat ein brutales Ende gefunden.

Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen aller Opfer der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund, denen unendlich schreckliches Leid zugefügt und zugemutet wurde. Sie können sicher sein, dass sie mit ihrer Trauer, ihrem Schmerz und ihrem Erinnern nicht alleine sind.

Michèle Kieswetter war eine selbstbewusste Polizeibeamtin, die gerne im Dienst der Landespolizei und der Menschen in unserem Land stand. Dieser Dienst für unser Land und seine Menschen ist aller Ehren wert und wird in unserer Erinnerung bleiben. Freilich ist das nur ein schwacher Trost für die Familie und Angehörigen, für die Kolleginnen und Kollegen, die Michèle noch heute schmerzlich vermissen. Nach wie vor sind für mich nicht alle Fragen und Zusammenhänge der Tat geklärt. Es ist wichtig, dass auch heute noch jedem Hinweis nachgegangen wird und ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die offenen Fragen eines Tages aufgeklärt werden. Wir werden das Andenken an Michèle Kiesewetter heute und in Zukunft wahren.“

https://im.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/15-jahrestag-des-mordes-an-michele-kiesewetter/

Gut das zu wissen denn wie Generalbundesanwalt Frank bereits am 10. Jahrestag der Selbstenttarnung des NSU bestätigte: Die Akte NSU wird NICHT geschlossen!


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

25.04.2022 um 14:26
Zitat von MauserMauser schrieb:In nahezu jedem großen Ereignis bei dem staatliche Behörden involviert sind wird versucht die eigene Verantwortung, Fehler, Pannen oder Missstände zu verschleiern. Es liegt einfach in der menschlichen Natur eher zu schweigen, zu mauern, Sachen auszusitzen anstatt eigene Schuld einzuräumen und aufzuklären. Aus genau diesem Grund scheiterte ja auch das vollständige Aufklärungsversprechen von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel im Februar 2012.

Das ist im NSU-Komplex auch nicht anders als beispielsweise beim 11. September. Dort wurde auch gelogen, vertuscht, Untersuchungen be- oder verhindert usw. etc. pp. Nur - und das ist an dieser Stelle jetzt ganz entscheidend(!) - beweist das alles noch lange keinen Inside Job! Und genauso wenig beweist es eine Beteiligung staatlicher Stellen an den Verbrechen des NSU und schon gar keinen angeblichen und ohnehin nicht existenten Staatsterrorismus! Das ist völliger Humbug - nichts weiter als verschwörungstheoretischer Schwachsinn par excellence!
Da sind wir einer Meinung. Die naheliegendste Panne ist für mich, dass man den NSU beobachtet aber nicht hopps genommen hat z.B. wegen Quellenschutz. Es wäre ja nicht das erste mal , dass aus diesem Grund Straftaten nicht unterbunden wurden und man nur "beobachtend" dabei war. Etwas in dieser Richtung vermute ich speziell bei Herrn Temme. Also
Zitat von MauserMauser schrieb:das man einfach geschlampt hat und nun versucht das eigene Versagen zu vertuschen
.

Genau in diese Richtung zielen ja auch die Aussagen bzgl. Wenzel, Menzel und Wunderlich.

Wunderlich denkt dass das Trio gedeckt wurde wg. Quellenschutz /V-Mann-Tätigkeit
Menzel macht den Eindruck, dass der NSU nicht zufällig erwischt wurde , sondern dass man schon etwas wußte
Wenzel (bzw U.M.) "eraten" zufällig die richtigen Täter im Fall Kiesewetter
V-Mann-Führer Temme sitzt zufällig bei einem Mord am Tatort etctetc. .... .


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

25.04.2022 um 16:24
Der Haken daran ist nur das es sich hierbei um weitere Zirkelschlüsse handelt, nichts davon ist auch nur ansatzweise bewiesen! Das ist ja der Knackpunkt an der Sache: Egal wie hoch du Müll auch stapelst ob nun zu einem Haufen oder einem ganzen Berg - es wird immer Müll bleiben...


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

25.04.2022 um 20:27
Es gibt aber auch Leute die stehen vor einem Müllberg und bestreiten dass es einer ist solange es nicht von einem Untersuchungsausschuss bestätigt wurde... .


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

25.04.2022 um 21:32

Außergewöhnliche Behauptungen erfordern außergewöhnliche Beweise!

Carl Sagan


Das trifft insbesondere auf dem verschwörungstheoretischen Müllberg beim NSU zu! Wer bei diesem Thema ernst genommen werden möchte muss halt nun mal mit sachlichen Fakten, Beweisen und Tatsachen kommen und nicht mit zusammenfantasierten Schmarrn aus dem verschwörungstheoretischen Kaffeesatz! Deshalb ist diese "Diskussion" darüber auch hiermit beendet weil das ist einfach nur unnötige Zeitverschwendung!


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

26.04.2022 um 10:13
Zitat von MauserMauser schrieb:...! ......! ... !
kein Grund sich aufzuregen - eigentlich. Und ich werde mich bemühen.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

11.05.2022 um 15:48
So der NSU-Untersuchungsausschuss Bayern II nimmt bald seine Arbeit auf:

"Wir sind extrem gut vorbereitet"

Es ist der Initiative der Grünen-Landtagsfraktion zu verdanken, dass der Ausschuss nun installiert wird und all die Ermittlungspannen, das Versagen der Behörden, die Blockaden von Sicherheitsdiensten im undurchsichtigen NSU-Komplex jetzt auf den Tisch kommen sollen.

"Wir sind extrem gut vorbereitet", sagt die Nürnberger Grünen-Landtagsabgeordnete Verena Osgyan. Gutachten hat die Partei ausarbeiten, Expertisen über die rechte Szene in Nordbayern anfertigen lassen. Denn dass das NSU-Kerntrio nicht alleine gehandelt hat, steht fest. Es gehe nun darum, "das Unterstützernetzwerk, das bis heute existiert, in den Blick zu nehmen", sagt Osgyan.

Sie hat mit den Familien der Getöteten gesprochen, mit dem ehemaligen Wirt der Kneipe, der beim Anschlag verletzt worden war. Man wolle einen "ernsthaften Versuch" unternehmen, möglichst viele der offenen Fragen zu klären, hat sie ihnen versichert. Was wusste der Verfassungsschutz über das abgetauchte NSU-Kerntrio? Wie liefen die Kontakte nach Nürnberg und München, wo zwei weitere Menschen getötet wurden?

[...]

Hintermänner des NSU in Nürnberg sollen aufgedeckt werden

Stefan Doll, der Vorsitzende der Allianz gegen Rechtsextremismus, hofft, dass vor allem die "Hintermänner und -frauen" in der Metropolregion Nürnberg, die dem NSU geholfen haben, die Opfer auszukundschaften, endlich enttarnt werden. Es sei ungeheuer wichtig, "dass wir als Gesellschaft die Sicherheit haben, dass alle, die dabei waren, strafrechtlich belangt und verurteilt werden." Das wünschen sich auch - seit mehr als zwei Jahrzehnten - die Menschen, die mit Migrationshintergrund in der Region leben.

Alev Bahadir, Geschäftsführerin des Vereins "Junge Stimme e.V.", der sich um die Integration und Bildung junger Eingewanderter kümmert, hält den neuen Untersuchungsausschuss für "längst überfällig". Man müsse der Opfer gedenken, dies verpflichte aber auch zur Aufklärung, sagt Bahadir. Man erwarte, dass besonders die Rolle der Unterstützer des NSU in Bayern aufgearbeitet werde.

https://www.br.de/nachrichten/bayern/nsu-mordserie-vertrauen-noch-nicht-wieder-hergestellt,T4xeWsE

Na da bin ich ja mal gespannt zu welchen Erkenntnissen und Ergebnissen dieser, mittlerweile 15. Untersuchungsausschuss im NSU-Komplex, kommen wird prognostiziere aber schon jetzt das nichts dabei herauskommen wird was die offizielle Version, die Sichtweise der Bundesanwaltschaft, in irgendeiner Weise erschüttern würde - im Gegenteil sie wird nur noch umso mehr bestätigt! Insbesondere was die vermeintlichen "Hintermänner" oder "Unterstützernetzwerk" angeht bleibt abzuwarten und es wäre zudem eine absolute Premiere wenn hier tatsächlich mal neue Erkenntnisse gewonnen würden. Bisher nämlich haben diejenigen die immer davon schwallen sprich Nebenklagevertreter, Linke und antifaschistische Initiativen auch mehr als 10 Jahre(!) später nicht einen einzigen konkreten Beweis für ihre Netzwerktheorie erbringen können und es ist nicht davon auszugehen das dies noch erfolgen wird. Selbst wenn es tatsächlich gelingen sollte einen möglichen Verdächtigen zu identifizieren wäre immer noch der juristische Nachweis zu erbringen das dieser Person der NSU als auch seine terroristischen Aktivitäten bekannt war, das die Person wusste was konkret bei den ausgespähten Zielen passieren wird usw. Das wiederum ist doch eher unwahrscheinlich insofern bleibt es wie gesagt spannend was als Ergebnis in dieser Causa herauskommen wird.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

28.06.2022 um 19:48
Der zweite Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags zur Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) hat mit seiner inhaltlichen Arbeit begonnen: Mehrere Stunden dauerte der Vortrag der beiden BR-Journalisten Jonas Miller und Robert Andreasch. Sie brachten die elf Ausschussmitglieder mit detaillierten Recherchen auf den Stand ihrer Spurensuche zu den Verbindungen des NSU nach Bayern.

[...]

Ein Beispiel: 2011 hatte die Politik-Redaktion der Nürnberger Nachrichten ein Bekenner-Video des NSU im Briefkasten, in einem Umschlag ohne Briefmarke und ohne Poststempel. "Da ist natürlich klar: Es gibt jemanden in Nürnberg, wahrscheinlich in Nürnberg, der Mitwisser ist, wenn nicht sogar mehr, vielleicht Mitglied, vielleicht Mittäter", sagt BR-Reporter Jonas Miller. "Da ist nach wie vor die Frage: Wer ist das? Wir wissen es einfach nicht."

https://www.br.de/nachrichten/bayern/br-reporter-als-sachverstaendige-im-nsu-ausschuss,T9yW2To (Archiv-Version vom 28.06.2022)

Hoffentlich macht es der zweite bayerische NSU-Untersuchungsausschuss besser als einst der erste NSU-Untersuchungsausschuss von Baden-Württemberg wo leider fragwürdige "Journalisten" oder verschwörungstheoretische Romanschreiber als vermeintliche "Sachverständige" geladen worden sind und die nichts zur Aufklärung mit beitrugen sondern stattdessen nur wieder ihren herbeifantasierten Schmarrn zum Besten gegeben haben!

Aber auch bei der Darstellung dieser zwei BR-Journalisten muss man vorsichtig sein was die Bewertung angeht. Denn diese sind nicht immer erwiesen und können auch durchaus anders betrachtet werden. Bleiben wir beim Beispiel jener NSU-Bekenner-DVD welche bei den Nürnberger Nachrichten persönlich eingeworfen wurde. Natürlich kann man das jetzt dahingehend interpretieren das diese DVD von einem lokalen NSU-Helfer abgegeben wurde aber das ist bei weitem nicht die einzige denkbare Erklärung. Zumal diese Vermutung eine bis heute völlig unbewiesene Prämisse enthält nämlich das automatisch davon ausgegangen wird das der Überbringer über den NSU & Co. Bescheid wusste - doch wo ist der konkrete Beweis hierfür? Um eine DVD irgendwo einzuwerfen braucht man nicht zwangsläufig dessen Inhalt zu kennen und es ist genauso gut denkbar das die Bekenner-DVD nach Zschäpes Flucht von einem erwiesenen NSU-Unterstützer z. B. Eminger an einen lokalen Kontakt in Nürnberg weitergeleitet wurde ohne dass dieser zu wissen brauchte von wem die DVD stammte, was sie beinhaltet oder zu welchem Zweck sie an dieses Regionalmedium abgegeben wird.

Es wäre mehr als wünschenswert wenn die Medien auch mal alternative Erklärungsansätze oder Möglichkeiten in Betracht ziehen würden anstatt oftmals einfach stur das einseitige Erklärungsmodell von Nebenklage, Linken und antifaschistischen Initiativen oder Vereinen ungeprüft zu übernehmen. Weil strenggenommen beeinflussen sie damit auch irgendwo die Ausschussarbeit indem sie ein bestimmtes Bild zeichnen ohne darauf hinzuweisen das es nur eine denkbare Erklärung ist und noch andere Möglichkeiten in Betracht kommen können. Gerade bei Medienvertretern die als Repräsentanten der vierten Gewalt eigentlich eine Kontrollinstanz bilden sollen wirft das somit kein gutes Licht auf diese.


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Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)

01.07.2022 um 19:11
Es ist unwahrscheinlich, dass sich Florian H. suizidiert hat, dann auch noch so kurz vor seiner geplanten Aussage.
Er ist in seinem eigenen Auto verbrannt.

Ich konnte mit Menschen sprechen, die ihn kurz vor seinem Tod noch sahen. Er war guter Dinge und wollte wieder in die Gesellschaft zurückkehren.


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