Anlässlich des zehnten Jahrestages der Aufdeckung des NSU ging es in vielen Medienberichten auch um die noch immer offenen Fragen rund um diesen Komplex. Einen dieser Berichte möchte ich exemplarisch herausgreifen und näher beleuchten um einmal mehr die Umgangsweise in der Berichterstattung aufzuzeigen.
Clemens Binninger hat viele Jahre versucht, die in der deutschen Geschichte beispiellose Terrorserie aufzuklären, zunächst im ersten Untersuchungsausschuss des Bundestags, dann als Vorsitzender in einem weiteren. Der ehemalige Polizeibeamte sichtete Akten, befragte Zeugen und ging Spuren nach, die Polizei und Generalbundesanwalt nicht mehr verfolgten. Dabei begann er an der offiziellen Tatversion zu zweifeln.
Binninger ist heute überzeugt: Nicht alle NSU-Täter wurden gefasst. Im Interview mit t-online spricht er über die Spurenlage, den Polizistenmord von Heilbronn, das noch immer nicht vollständig bekannte Unterstützerumfeld der Terrorgruppe und die Hoffnung auf weitere Aufklärung.
t-online: War der NSU nur zu dritt? Zschäpe, Mundlos, Böhnhardt, das sind die alleinigen Täter?
Clemens Binninger: Ich glaube nicht, dass der NSU nur ein Trio war. Und auch, dass Mundlos und Böhnhardt all diese Verbrechen allein begangen haben sollen, kann ich mir nicht vorstellen. Dafür ist die Spurenlage zu dünn. Es geht dabei um 27 Taten: zehn Morde, zwei Sprengstoffanschläge und 15 Banküberfälle.
Was lässt Sie daran zweifeln?
An keinem der 27 Tatorte hat man DNA oder Fingerabdrücke von Mundlos oder Böhnhardt gefunden – dafür aber anonyme DNA, zum Beispiel beim Polizistenmord in Heilbronn. Natürlich können Täter es vermeiden, DNA zu hinterlassen, wenn sie besonders raffiniert vorgehen. Aber dass so etwas an 27 Tatorten gelingt, wäre sehr, sehr ungewöhnlich.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_91075482/chef-aufklaerer-binninger-ich-glaube-nicht-dass-der-nsu-nur-ein-trio-war-.html |
Glauben heisst nicht wissen Herr Binninger! Aber genau darum geht es in der Kriminalistik wie auch der Juristik - um Fakten, Tatsachen und Beweise! Spekulatives, aus dem Kaffeesatz herausgelesenes, "Hätte, könnte, wäre, wenn" reicht nicht aus da es nicht darum geht ob irgendetwas sein könnte sondern allein darum ob oder wie es tatsächlich gewesen ist! Und entgegen der meist öffentlichen Meinung bezüglich DNA muss diese eben NICHT zwangsläufig hinterlassen werden, dies hat auch der NSU-Untersuchungsausschuss Bundestag II, dem Binninger selber vorsaß, in seinem Abschlussbericht festgehalten:
cc. Keine DNA des Trios an den Tatorten
An keinem einzigen der 27 Tatorte der dem NSU zugerechneten vielen Straftaten – sowohl bezogen auf die Sprengstoffanschläge, die Česká-Morde und den Polizistenmord als auch bezogen auf die noch vorhandenen Asservate der begangenen Banküberfälle – wurde eine DNA-Spur gesichert, die beim Abgleich Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos oder Beate Zschäpe zugeordnet werden konnte. Auch an den bei den Morden verwendeten Tatwaffen, die im Brandschutt der Wohnung in Zwickau aufgefunden wurden, konnte keine DNA der drei festgestellt werden.
Für den Untersuchungsausschuss warf der beschriebene Befund die Frage auf, welches Täterverhalten dazu führt, dass es zu keiner Übertragung von DNA kommt. Bei den Taten der Česká-Mordserie, bei denen die Opfer auf kurze Distanz erschossen wurden und ein körperlicher Kontakt der Täter mit den Opfern vermutlich nicht gegeben war, ist dieser Befund nach Aussage des als Zeugen vernommenen Bundesanwalts Dr. Herbert Diemer erklärlich. Für den Polizistenmord in Heilbronn stellt er sich jedoch insofern als auffällig dar, als dort bei der Entwaffnung der beiden Polizeibeamten ein intensiver und jedenfalls bei Martin A. auch mit hohem Kraftaufwand erfolgter Kontakt mit den Tatopfern stattgefunden haben muss. Der durch den Untersuchungsausschuss befragte DNA-Sachverständige des BKA hielt es zwar für ungewöhnlich, aber dennoch möglich, dass es auch in diesem Fall zu keiner DNA-Übertragung durch die Täter kommt. Der Frage, was hieraus für das Verhalten der Täter am Tatort gefolgert werden kann, wurde aus Sicht des Untersuchungsausschusses im Rahmen der Ermittlungen nicht hinreichend nachgegangen.
Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschuss Bundestag II, Seite 1003 |
Insofern sollte man kein allzu großes Mysterium um mangelnde DNA Spuren machen. Gleichwohl sind natürlich weitere Ermittlungen, Untersuchungen, Erkenntnisse jederzeit willkommen aber bis dato bleibt es bei der aktuellen Tatsachenlage und die besagt das mangelnde DNA Spuren weder die Täterschaft von Mundlos & Böhnhardt ausschließen noch die Beteiligung weiterer Personen belegen.
Nun diese grobe Tatortskizze wurde aber im abgefackelten Versteck des Trios gefunden:
aa) Hinweise auf vorangegangene Ausspähungen des Tatortes durch Fund von Stadtplänen
Im Brandschutt der Frühlingsstraße 26 in Zwickau wurde eine Grundrissskizze vom Internet-Café in der Hölländischen Straße in Kassel aufgefunden. Die Skizze ist nicht zweifelsfrei einzuordnen. Auf den Vorhalt, dass die Skizze des Internet-Cafés in Kassel trotz der richtigen Adresse nicht ganz stimmig ist, hat der Zeuge KHK Grimm ausgeführt:
„Ja, drin gewesen sein, würde ich auf jeden Fall sagen, weil das, was stimmt an der Skizze, die wesentlichen, ich sage mal, Lagen - der Telefonkabinen, ich meine, ein Kühlschrank auf der rechten Seite plus der Tresen eben -, denke ich, erfordert schon mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine unmittelbare Präsenz in diesem Raum. Dass der hintere Teil komplett fehlt, würde ich erklären, dass die Täter oder der Autor der Skizze nie dahinten war und folglich das auch nicht irgendwie skizzieren konnte. Und in Verbindung - das war ja das Prägnante - mit der Anschrift des Tatortes auf der Rückseite oder Vorderseite – […] dieses Zettels plus die überwiegende Zuordnung zu Funkkanälen von Polizei und Rettungskräften würde ich schon sagen, dass das eindeutig zusammenhängt und der oder die Täter am Tatort waren vorher.“ |
Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsausschuss Bundestag II, Seite 899 |
Stellt sich also die Frage warum man von der Urheberschaft einer fremden Person ausgehen soll wenn die einfachere Erklärung die ist das diese Skizze von den Tätern selbst angefertigt wurde. Man darf hierbei nicht vergessen dass jede weitere beteiligte Person einen weiteren potenziellen Mitwisser, Unsicherheitsfaktor etc. bedeutet. Unter dem Gesichtspunkt des Minimalprinzips ist es also eher wahrscheinlich das Mundlos/Böhnhardt die Skizze erstellt haben zumal es ohnehin keinen Hinweis auf die Identität eines dritten Urhebers gibt.
Der Polizistenmord in Heilbronn ist ja auch in anderer Hinsicht bis heute mysteriös: Warum tötete der NSU eine Polizistin, warum ausgerechnet Kiesewetter?
Der Generalbundesanwalt geht von einem Zufallsopfer aus. Motive wären demnach, den Staat direkt anzugreifen und Waffen zu erbeuten. Das sind aber reine Hypothesen, an denen der Untersuchungsausschuss und ich Zweifel hatten, denn sie sind nicht ausreichend belegt. Dass Mundlos und Böhnhardt beteiligt gewesen sein müssen, daran besteht für mich kein Zweifel. Dafür sprechen Blutspuren des Opfers an einer Jogginghose von Mundlos, die Bekenner-DVD und die gefundenen Waffen. Es gibt aber dennoch etliche Merkwürdigkeiten und kaum noch erklärbare Zufälle.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_91075482/chef-aufklaerer-binninger-ich-glaube-nicht-dass-der-nsu-nur-ein-trio-war-.html |
Alternative Erklärungen zum möglichen Motiv sind aber auch nur reine Hypothesen für die es keine höhere Wahrscheinlichkeit gibt. Darüber hinaus wird die Einschätzung des Generalbundesanwalts von einem anderen NSU-Untersuchungsausschuss durchaus geteilt:
2.8. Fazit
Trotz intensiver Befassung mit der Frage nach den Beweggründen für den Mordanschlag auf der Theresienwiese konnte der Untersuchungsausschuss nicht einen einzigen Beleg für ein in der Person der Opfer, M. K. oder M. A., liegendes Motiv des Mordanschlags finden. Insbesondere liegen keine konkreten Anhaltspunkte von Bezügen der Opfer zu den Rechtsterroristen des NSU vor. Im Ergebnis teilt der Ausschuss die Einschätzung des Generalbundesanwalts, dass die Tat nicht gegen M. K. oder M. A. persönlich, sondern gegen die Polizei als Repräsentanten des Staates gerichtet war.
Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsauschuss Baden-Württemberg I, Seite 883 |
Die Ansicht des NSU-Untersuchungsauschuss Bundestag II stellt also in dieser konkreten Frage keine in Stein gemeißelte Wahrheit dar sondern kann auch unterschiedlich betrachtet werden. Ausschließen lässt sich weder das eine noch das andere weshalb es einfach weitere Untersuchungen braucht um zu einem gefestigten Ergebnis zu kommen
In einem früheren Interview sagten Sie uns, die Spurenlage könne darauf hindeuten, dass Mundlos und Böhnhardt nicht die Schützen waren.
Es gibt das Gutachten eines Sachverständigen, der die Blutspuren auf der im NSU-Unterschlupf gefundenen Jogginghose ausgewertet hat. Der Träger der Hose könnte demnach bei der Schussabgabe neben dem Schützen gestanden, aber nicht selbst geschossen haben. Wenn das so wäre, würde das bei fast zeitgleichen Schüssen auf Fahrer- und Beifahrerseite des Streifenwagens bedeuten: Es müssen mindestens drei Täter gewesen sein. Dafür spricht auch eine anonyme DNA-Spur auf dem Rücken des angeschossenen Kollegen, die bislang niemandem zugeordnet werden konnte.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_91075482/chef-aufklaerer-binninger-ich-glaube-nicht-dass-der-nsu-nur-ein-trio-war-.html |
Das ist so nicht korrekt denn:
3.2. Konkrete Tatausführung
[...]
Auch die Blutspritzer auf der Jogginghose deuten nicht darauf hin, dass eine dritte Person an der Tat beteiligt oder bei der Schussabgabe anwesend gewesen sein muss. Auch hierzu hat der Sachverständige Prof. Dr. Wehner, der die Blutantragungen für das BKA untersucht hat, lediglich feststellen können, dass die Jogginghose aufgrund der Struktur der Blutantragungen bei dem dynamischen Geschehen während und unmittelbar nach der Schussabgabe anwesend gewesen sein muss. Zwar hat er Blutantragungen gefunden, die seiner Analyse zufolge nicht in den Schusskanal passen würden, bei diesen müsse man eher davon ausgehen, dass es sich um sekundäre Blutspritzer handele. Letztlich konnte Prof. Dr .Wehner anhand der Blutspuren auf der Jogginghose nicht belegen, dass deren Träger auch den Schuss auf M. K. abgegeben hat; er hat dies jedoch auch gerade nicht ausgeschlossen, sondern lediglich feststellen können, dass der Träger bei dem dynamischen Geschehen anwesend war. Der Interpretation, nach seinem Gutachten müsse neben dem Träger der Jogginghose eine weitere Person auf der Fahrerseite anwesend gewesen sein, die den Schuss abgegeben habe, ist damit die Grundlage entzogen.
Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsauschuss Baden-Württemberg I, Seite 885 |
Gerade dieser Punkt hier zeigt sehr gut auf wie es um den medialen Umgang in der Berichterstattung zum NSU oftmals bestellt ist. Anstatt das Informationen, Darstellungen oder Aussagen kritisch geprüft werden übernimmt man diese einfach viel zu schnell. Dabei sind alleine schon die vielen Konjunktive ("Könne", "Könnte", "Wäre") ein Warnzeichen weil in der Aussage mit vielen Annahmen gearbeitet wird. Man kann vielleicht bei t-Online dahingehend Abstriche machen das sie als reines Onlinemedium Inhalte oftmals nur übernehmen können im Vergleich zu den anderen großen Medien wie Spiegel, Zeit, Süddeutsche usw. aber die journalistische Sorgfaltspflicht ist eigentlich bei allen gleich. Immerhin darf man nicht vergessen das Artikel wie diese ja trotzdem von zahlreichen Leuten gelesen und geglaubt werden welche sich in der Thematik nicht auskennen.
Und die Zeugenaussagen, die später nicht weiter verfolgt wurden, als der NSU aufgeflogen war.
Mehrere Zeugen haben übereinstimmend ausgesagt, blutverschmierte Männer in der Nähe des Tatorts gesehen zu haben. Es gab Phantombilder. Diese Hinweise wurden, bevor der NSU aufflog, als sehr relevant bewertet. Auch die Ermittler hielten diese Aussagen für glaubhaft und plausibel.
Nach dem der NSU am 4. November 2011 aufgeflogen und die Tatbeteiligung von Mundlos und Böhnhardt offensichtlich war, wurde dem aber nicht weiter nachgegangen. Ich halte das für voreilig. Der Untersuchungsausschuss hat sich deswegen mit diesen Zeugenaussagen noch einmal intensiv befasst.
Zu welchem Ergebnis kamen Sie?
Die Aussagen der Zeugen, die sich nicht kennen und an verschiedenen Orten ihre Wahrnehmung gemacht haben, ergänzen sich zu einem stimmigen Bild und das macht sie plausibel. Demnach wären es mehr als zwei Täter gewesen, möglicherweise fünf bis sechs. Die Trio-These vom NSU – Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe als einzige Täter – wäre dann nicht zu halten.
Natürlich sind das nur Indizien und man könnte auch entgegnen, dass es die blutverschmierten Männer zwar gab, sie aber nichts mit der Tat zu tun hatten. Aber wie wahrscheinlich ist das? Binnen einer halben Stunde in Tatortnähe? Ein Mann der sich am Neckar Blut von der Hand abwäscht oder ein anderer, der, ebenfalls blutverschmiert, in größter Eile in ein wartendes Auto springt? Und nichts davon hat etwas mit der Tat zu tun? Das halte ich nicht für schlüssig.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_91075482/chef-aufklaerer-binninger-ich-glaube-nicht-dass-der-nsu-nur-ein-trio-war-.html |
Jetzt wird es ziemlich absurd denn gerade die Einschätzung des NSU-Untersuchungsausschusses Bundestag II zu den Zeugenaussagen über angeblich blutverschmierte Personen rund um den Tatort Heilbronn liest sich ziemlich schwammig und erweckt eben nicht den Eindruck das sich der Ausschuss intensiv damit befasst hat. Wodurch genau sich die Zeugenaussagen in ein angeblich stimmiges Bild bringen lassen wird im Abschlussbericht nicht genannt und besonders die mangelnden Details geben erheblichen Anlass zu ernsten Zweifeln! Im vollkommenen Gegensatz dazu hat sich der NSU-Untersuchungsausschuss Baden-Württemberg I explizit und sehr detailliert mit den Zeugenaussagen befasst und ist zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen:
3.3.7. Von Zeugen beobachtete „blutverschmierte Personen“
Der Ausschuss hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, ob die – in auffallender Zahl – von Zeugen am Tattag beschriebenen Personen mit Blutantragungen an Körper oder Kleidung mit dem Mordanschlag auf der Theresienwiese in Zusammenhang stehen können. Im Ergebnis kann der Ausschuss nicht ausschließen, dass bei einzelnen „Blutverschmierten“ ein Tatzusammenhang bestehen könnte, hält dies jedoch für sehr unwahrscheinlich. Zu den Einzelheiten wird auf II.4.1.1. des Bewertungsteils (Frage eines Ermittlungsfehlers in Form der unterlassenen Phantombildveröffentlichung) verwiesen.
3.4. Fazit
Der Untersuchungsausschuss hat sich intensiv mit den Ermittlungen der Soko Parkplatz und des BKA zur Frage möglicher weiterer Beteiligter beschäftigt und umfangreiche eigene Beweiserhebungen durchgeführt. Im Ergebnis konnte er zwar die Beteiligung bislang unbekannter Dritter an dem Mordanschlag auf der Theresienwiese nicht ausschließen, er hat jedoch keine Belege für eine derartige Beteiligung gefunden.
Abschlussbericht des NSU-Untersuchungsauschuss Baden-Württemberg I, Seite 888 |
Eine eventuelle Tatbeteiligung dieser beobachtenden Personen mit vermeintlichen Blutanhaftungen macht schon aus logischen Gründen keinen Sinn. Für weitere Details sei auch auf einen
vorangegangenen Beitrag meinerseits verwiesen in welchem sich mehr Einzelheiten befinden.
Ganz genau! Es sei denn natürlich jemand möchte behaupten das die Versetzung von Temme mehr als zehn Jahre vor dem Mord an Lübcke bewusst arrangiert worden ist um dann 2019 einen Bezug herstellen zu können... - das ist, mit Verlaub gesagt, verschwörungstheoretischer Schwachsinn par excellence!
Es hat aber Spekulationen befeuert: In der Öffentlichkeit ist die Ansicht ja bis heute sehr verbreitet, dass der Verfassungsschutz beim NSU wissentlich weggesehen habe.
Man muss fair bleiben. Die Fehler in den Verfassungsschutzbehörden waren gravierend und zwar über viele Jahre. Das hat Vertrauen zerstört. Aber: Ich habe viele Akten gelesen und viele Zeugen befragt. Ich schließe aus, dass eine Behörde vom NSU und was sich dahinter verbirgt, gewusst hat. Dass allerdings keiner der vielen V-Männer in der Szene von dem Trio gewusst haben soll, kann ich mir nur schwer vorstellen. Vermutlich haben V-Leute gelogen oder Wissen zurückgehalten. Der Verdacht besteht jedenfalls.
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_91075482/chef-aufklaerer-binninger-ich-glaube-nicht-dass-der-nsu-nur-ein-trio-war-.html |
Endlich spricht es mal jemand deutlich offen aus! Gerade in der Öffentlichkeit, den Medien und im Internet sowieso wird oftmals ein solch hanebüchener Bullshit verzapft, gerade was den Verfassungsschutz angeht, das es der Wahrheit und der gesamten Thematik auch mal gut tut wenn eine differenzierte Sichtweise an den Tag gelegt wird. Überhaupt wäre es nach über zehn Jahren endlich mal an der Zeit das Narrativ an dieser Stelle aufzubrechen und Fakten von Unwahrheiten zu trennen um endlich mal einen Schritt vorwärts zu kommen in der historischen Aufarbeitung, das würde ich mir wünschen!