Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
um 13:48Da wohnt eine gewisse Ironie inne. Sowohl bei NSU, diversen Reichsbürger-Gruppierungen die sich zum Umsturz bewaffnen wie auch Lone-Wolf Attentätern:Origines schrieb:Im Gegenteil: Gerade angesichts dieses zynischen Videos erscheinen mir die Tötungen umso mehr als schlichte Hassverbrechen, letztlich örtlich und zeitlich ziemlich willkürlich, als "Thrill", zum "Aufgeilen", zur Selbstvergewisserung, ein Widerstandskämpfer zu sein. Und damit die Rechtfertigung für ihr Leben im Untergrund.
Arm ist das alles.
Im Wahn glaubt man, den Kipppunkt lostreten zu können, kratzt aber selbst bei akuter Tatausführung nur an der Oberfläche. Eine zynische wie beruhigende (je nach Standpunkt) Vertretungsweise ist, dass diese Akteure nie den Republiksturz verursachen können, zumindest nicht durch niedere Mord- oder Amoktaten - selbst wenn ein paar verwirrte Reichsbürger oder Extremisten ein paar ungeschützte Trafos ausschalten und dann im Regierungsviertel um sich ballern würden, weil sie mutmaßlich nicht weit kommen würden ehe geballte zusammengezogene Kräfte sowie lokaler Objektschutz sie vermutlich zeitnah ausschalten würden. Im worst-case hat man noch das Wachbataillon im Regierungsviertel, die können alle infanteristisch kämpfen, wenn polizeiliche lokale Kräfte sowie Sondereinsatzkräfte an ihre Grenzen kommen würden. Der Kräfteansatz, den Extremisten hier auffahren müssten um eine gewisse Nachhaltigkeit zu erzeugen, ist schlicht zu hoch für jene, und würde sich ein entsprechend großer Ansatz formieren, würde er dafür umso leichter im Vorfeld aufgeklärt und zerschlagen werden können.
Das Tückische zugleich: Die Kollateralschäden, die Opfer die dabei entstehen wenn es zu einer irrigen Tatausübung kommt, ob im kleinen oder größeren Rahmen. Bis dato war die Republik nie akut durch einzelne Akteure, oder Kleinstgruppen und Gruppierungen gefährdet. Dafür aber Ottonormal der ggf. zur falschen Zeit am falschen Ort war oder das falsche visuelle Bild für Tätergruppen abgab.