Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU)
04.05.2017 um 21:09nodoc schrieb:Wozu so auffällig viele Waffen im WoMo an diesem Tag? Für den Banküberfall brauchten sie ja nur die, welche sie dann letztlich auch benutzten.Darauf möchte ich eingehen. Das WoMo und die Umstände des erweiterten Suizides sind (fast) schon ein eigenes Thema. Völlig richtig, das Duo Mundlos/Böhnhardt verfügte über ein ganzes Arsenal von teilweise schweren Waffen nebst genügend Munition. Weshalb die Dienstpistolen der getöteten Beamten sicher nicht für weitere Raubzüge/Morde von Nöten waren. Wenn, wären sie höchstens als eine Art makabere Trophäe denkbar.
Um sich im Notfall den Weg frei zu schießen, wie es von Zsch. mal angedeutet wurde? Wenn jemand mit so einem umfangreichen Waffenarsenal durch die Gegend gondelt, dann ist natürlich jede noch so harmlose Polizeikontrolle ein unberechenbares Risiko. Ob sie das bei den von ihnen verübten Morden und Überfällen auch so gehandhabt haben, weiß ich natürlich nicht. Wäre recht dumm gewesen.
Stellt sich also -Du schreibst es ganz richtig- die Frage, warum sie so viele Waffen im WoMo dabei hatten ?
In der Wohnung waren ebenfalls Waffen. Deshalb war das WoMo eher kein "mobiles" Depot. Zumal es ja auch "nur" geliehen war. Wenn die Aussage von B.Z. korrekt ist, stellte die Besatzung des Streifenwagens für solch skrupellose, morderfahrene Schwerverbrecher kaum ein unüberwindbares Hindernis für eine Flucht dar. Mit den vorhandenen Waffen waren sie haushoch überlegen. Das mußten sie auch wissen. Insofern erscheint der angebliche Suizid -aus Tätersicht- als völlig überstürzt und auch grundlos. Sie versuchten es ja nichteinmal. Die im WoMo gefundene MP hatte angeblich nach dem ersten Schuß eine Ladehemmung. Kann passieren. Sollte aber als Grund nicht ausreichen, gleich zum Suizid überzugehen. Zumal eine Ladehemmung recht einfach wieder behoben werden kann und noch genügend andere Waffen zur Verfügung standen.
Ein weiteres "Plus" auf der Habenseite des Terrorduos waren die Fahrräder. Sicher ist ein WoMo nicht das ideale Fluchtfahrzeug, wenn es ersteinmal als Täterfahrzeug identifiziert ist. Aber sie hatten ja noch die Fahrräder. In der Theorie hätten sie also "nur" das Polizeifahrzeug funktionsuntüchtig rammen und/oder schießen und ein kurzes Stück fliehen müssen, dann hätten sie umsteigen und durch PKW unbefahrbare Nebenwege fliehen können. Um ersteinmal davonzukommen, hätten sie recht gute Chancen gehabt. Auch wenn sie sicherlich Beute/Waffen hätten zurücklassen müssen. Auch darauf kamen sie nicht. Unverständlich, wenn es wirklich solch brutale Killer waren, wie offiziell beschrieben wird. Dann war da ja noch der ominöse Mann, der angeblich am WoMo gesichtet wurde. Dazu habe ich keine offizielle Quelle in den von mir gefundenen Auszügen des Abschlußberichtes finden können. Aber aus meiner persönlichen Sicht spricht vieles für dessen Anwesenheit.
Da ist zum Beispiel die Zeugenaussage der Beamten, die das WoMo in der Siedlungsstraße entdeckten und damit -scheinbar ganz ohne eigenes Zutun- das Ende des Dous einleiteten. Sie wollen innerhalb weniger Sekunden zwei Schüsse, dann einen Dritten gehört haben. Ziemlich zeitgleich sollen auch schon erste Flammen und Rauch aufgestiegen sein. Das ist in der Praxis nur sehr schwer vorstellbar.
Schließlich und endlich noch die Beseitigung des Tatortes. Der leitende Beamte vor Ort betrat selbst und allein, noch vor irgendeiner Spurensicherung den Tatort. Er folgt auf die Feuerwehr, die er nicht über die Gefährlichkeit des Einsatzes in Kenntnis setzt und damit in scheinbar höchste Gefahr schickt. Deren Fotodokumentation des Brandortes auf Digitalkamera lässt er kurzerhand und -auch ohne guten Grund- beschlagnahmen. Sie erhalten später eine gelöschte Speicherkarte zurück, die Aufnahmen tauchen nie wieder auf. Wie auf Videoaufnahmen erkennbar ist, trägt er keine Handschuhe/Schutzanzug/Schuhüberzieher dabei. Noch bevor die tatsächliche spurentechnische Abarbeitung des Tatortes erfolgen kann, beauftragt er ein privates Abschleppunternehmen mit dem Abtransport des WoMos. Inklusive der Waffen und Leichen darin !!! Das muß man sich mal vorstellen. Der Mann war kein unerfahrener Polizeischüler, das muß man in aller Deutlichkeit so sagen !! Durch das Hochziehen auf die Rampe des Schleppers (40° Steigwinkel) verschob sich natürlich alles. Der Tatort war -was die Spusi und Rekonstruktion angeht- damit völlig unbrauchbar gemacht. Vernichtet.
Wieder meine Frage an dieser Stelle: Sieht so qualifizierte, professionelle, adäquate und sachgerechte Ermittlungsarbeit von erfahrenen Beamten aus ?