DieLilly schrieb:Ohne zu wissen was dort vor geht kann ich mir nicht vorstellen. Laut Artikel hatten sie ja Schutzwesten an. Bei einem Routineeinsatz ist das anscheinend nicht üblich.
Nicht falsch verstehen: Ich meine damit schon, dass sie einen bestimmten Auftrag hatten. In dieser Annahme würde ich aber spekulieren, dass ihnen die wichtigsten Informationen vorenthalten wurden, da sie ggf. vertraulicher Natur waren und möglicherweise in den Augen der Verantwortlichen nicht relevant für den Zweck. Das die beiden Opfer Schutzwesten trugen halte ich hingegen für keinen so besonderen Hinweis. Ursprünglich sollten sie ja im Bereich von Drogenkonsumenten/Obdachlosen usw. für "Ordnung" sorgen. Das ist nicht ganz ungefährlich, weil dort u.A. auch mit spitzen gf. infizierten Gegenständen hantiert wird. So eine Weste bietet ja auch einen Stichschutz und Personen unter Drogeneinfluss sind oftmals gewalttätig.
DieLilly schrieb:Für mich wäre vorstellbar, dass die Polizei einen unterstützenden Einsatz für die Beschattung von Mevlüt K. hatte. Ob das die Polizsisten wussten oder ob sie unter dem Vorwand Einsatz "Sichere City" über der Stadt verteilt wurden ist dafür aber unerheblich.
Da fragt sich, in welcher Form sie hätten unterstützen sollen ? Da wäre eher realistisch, dass sie ein vorgeschobenes anderes Einsatzziel bekamen, nur damit sie dort präsent sind. Welchem Zweck auch immer das dienlich gewesen sein könnte.
DieLilly schrieb:Die Schüsse auf die beiden Polizisten wurden aber sehr gezielt abgegeben und erscheinen geplant.
Nun, die beiden Polizisten wurden direkt attackiert, ohne das sie zuvor in einen laufenden Konflikt o.ä. eingegriffen hätten. Das die Täter direkt auf die Köpfe der Beamten schossen zeigt, dass sie in unmittelbarer Tötungsabsicht handelten. Allerdings waren das auch die am Besten zu treffenden Ziele des Körpers, da die Opfer ja im Fahrzeug saßen und die Täter von der Seite schossen. Das die Attacke geplant gewesen sein muß zeigt meiner Meinung nach die Tatsache, dass diese Tat die Erste und Einzige auf dem Platz war, die Täter unmittelbar nach der Tat flüchteten
schtabea schrieb:Bis November 2011 hieß die NSU Mord-Serie von 2000 bis 2006 "Ceska-Mordserie", weil alle neun Morde mit einer Ceska verübt worden sind. Der Mord an Michelle Kiesewetter 2007 wurde mit einer anderen Waffe verübt.
Auch das ist an sich ein interessantes Detail, dass eine Täterschaft d. bekannten NSU-Duos zumindest mal fraglich erscheinen lässt. Warum hätten sie für den Polizistenmord von ihrer grausigen "Routine" abweichen sollen ? Es gibt zwar Möglichkeiten der Erklärung, in der Gesamtheit der Merkwürdigkeiten spricht es mMn aber eher gegen die Täterschaft.
nodoc schrieb:Die Hülsen und Projektilteile ließen Rückschlüsse auf zwei Tatwaffen zu, eine Tokarew TT-33 und eine Radom VIS 35.
Es ist schon interessant, dass alle verwenden Waffen osteuropäisch waren. Sowohl bei den Taten vor dem Polizistenmord, als auch beim Polizistenmord selbst. Wenn doch das angebliche Ziel von Mundlos/Böhnhardt war, die Dienstwaffen der Polizisten zu erbeuten, müssen sie sich ja ziemlich über die "Ostmodelle" geärgert haben. Bei dem Arsenal, dass ihnen zur Verfügung stand, kann ja Mangel an Schusswaffen/Munition nicht das Motiv sein...
nodoc schrieb: Daher hat sich die Theorie, der Mord hätte nur der Beschaffung von Waffen gedient, für mich erledigt. ;)
Eindeutig. Wenn ich mir die von Dir verlinkte Archivseite anschaue fällt mir auf, dass alle Waffen die mit dem Polizistenmord in Verbindung stehen, seltsam offensiv und offensichtlich gelagert wurden. Auf dem Boden in der Nasszelle d. Wohnmobils, auf dem Tisch im WoMo, im Schlafzimmer d. Wng. mitten auf dem Boden die Radom. Also ich kenne kaum Fälle mit Tätern, die ihre eingesetzten Tatwaffen so ersichtlich aufbewahrten...Ist aber nur mein Eindruck.
nodoc schrieb:Der ein oder andere Zeuge kann sich mal irren, keine Frage. Aber alle? Braucht die Welt dann überhaupt noch Zeugen?
Eine Frage die zu stellen aus meiner Sicht mehr als berechtigt ist.