Bürgerkrieg in Syrien
16.07.2013 um 11:20JoschiX schrieb:Ich sehe das sogar noch dramatischer. Das ganze wirkt schon so wie der 30-Jährige Krieg für Muslime. Ich hoffe das es nicht 30 Jahre andauert und es möglichst schnell einen "Westfälischen Frieden" geben wird...Ich hoffe das auch nicht und glaube auch nicht das man die Situation vergleichen kann, im Prinzip geht es um einen radikalen Prozentsatz der dieses Dilemma verursacht, es sind ja noch keine ganzen Völker/Volksgruppen die da offenen Krieg führen, sollte das aber passieren, dann wird dieser Konflikt natürlich noch über viele Jahre gestreckt und wird sich zwangsweise ausweiten und gen Nordwest wandern (da bin ich mir ziemlich sicher und wenn es "nur" der Export von Terror ist).
Taln.Reich schrieb:kommt drauf an, wie man rechnet. Syrien ist inzwischen in großen Teilen eine Fortsetzung des Irakkrieges - und ebenso der Vorgänger des nächsten größeren Konfliktes im Irak (beachtet man die Eskalation im Irak der letzten Monate hat der größere Konflikt schon begonnen) - damit wären wir schonmal bei 10 Jahren, die restlichen 20 kriegen die Golfstaaten und der Iran auch noch hin.So seh ich das auch und ich bin mir sicher das dieser Konflikt nicht nur auf diesen Kulturraum begrenzt bleibt. Es ist nun auch mehr und mehr eine Frage wie die großen Mächte und die arabische Liga reagieren werden.
ich würde so schnell nicht mit einen islamischen "westfälischen Frieden" rechnen.
Glünggi schrieb:Tja hätte man wohl nur durch eine sofortige Intervention unterbinden können. Assad entmachten und eine sekuläre Verfassung verabschieden.Ich wäre da mehr für die russische Außenpolitik, ihn zu entmachten hätte auch nur für die gleiche Situation gesorgt wie im Irak. Die Verfassung ist schon säkular und ginge es nach Assad würde das Land sich noch mehr vom Islamismus distanzieren, aber diese Macht besitzt er nicht. In den Gefängnissen von seiner Regierung sind meist auch nur besagte Islamisten gelandet und mehr und mehr denke ich das diese dort nicht ohne Grund gelandet sind. Aktuell spielen fast alle Islamisten die Opferrollenkarte. Für die Regierung war es schon immer schwer einfache Meinungsäußerungen von radikalen Hasstriaden zu unterscheiden, darum wurde es auch während der Proteste zu unübersichtlich und es sind auch normale Menschen die ihre Meinung äußern wollten in den Bau gewandert. Eine ähnliche Situation gab es auch in Libyen. Im Prinzip waren schon immer die radikalen Islamisten das Problem und nicht Assad der fast schon einen Ruhpol der Rationalität in dieser Region gebildet hat.
Glünggi schrieb:weils dann zu einem Bürgerkrieg wurde und die Täter und Opferrolle verwischt wurden.So ist es und Islamisten sind perfekt wenn es um diese Opferrolle geht und sie sind in der Hinsicht auch verdammt gute Schauspieler. Ich erinnere da nur an den Rebellen der gleich 4 mal gestorben ist und immer am nächsten Tag topfit vor der Kamera stand, die Rebellen spielen mit den Emotionen und stellen perfide die Opferrolle dar, die Assadseite ist verdammt ruhig wenn es um solche Methoden geht, fast schon zurückhaltend, die brüllen weniger und nutzen die klassische politische Propaganda, die Rebellen nutzen eine islamistische, die eines heiligen Krieges, spielen David gegen Goliath und verfolgen eine Agenda die noch im verborgenen liegt aber immer offensichtlicher wird, es ist das gleiche Spiel wie der Tschetschenen gegen Russland die fast gleiche Methoden genutzt haben und auch sich stets in der "Opferrolle" verkauft haben. Dabei war schon immer der Islamismus das Kernproblem.
Glünggi schrieb:Klar wars unter Assad ruhig. Aber ich kann auch nicht vergessen dass er foltern liess... auch Kinder.Stell dir vor du bist ständig von zänkischen, radikalen Idioten umgeben die blind ihrem Glauben bis in den Tod folgen und auf Jungfrauen im Paradies hoffen. Ständig werden Konflikte angezettelt, irrationale Handlungsweisen betrieben und eine theokratische Ideologie vertreten die alles andere als demokratisch ist, diese Menschen sind unbelehrbare Friedensstörer! Leider hat Assad den Fehler wie viele andere Despoten auch gemacht und ist mehr und mehr paranoid geworden, was auch mehr und mehr unschuldige in diese Situation gebracht hat. Es ist schwer da vernünftig zu bleiben. Die Schuld liegt jedoch nicht bei seiner Politik und strengen Handhabung der Situation, sondern an denen die diese Situation erst provoziert haben! Auch hier das gleiche Bild wie einst in Libyen, das einfache Volk wollte Stabilität und Souveränität, die Despoten waren Festungen für diesen Zustand, ihr Auftrag ist patriotischer Natur nicht gegen die Interessen des Volkes gerichtet, denn wäre das so gewesen dann wären bei allen Meinungsäußerungen alle in den Bau gewandert und die Gefängnisse überfüllt gewesen. Auch heute steht weitestgehend das Volk hinter dieser Politik und viele verabscheuen diese pseudodemokratischen Rebellen die eigentlich eine ganz andere Agenda haben, nur noch wenige sind bei denn rational denkende Menschen die ursprünglich die Lage in Syrien verbessern wollten, auch sie sind nun schuldige an dieser Situation. Ganz nach dem Prinzip Gewalt erzeugt Gegengewalt.
Hier mal ein Bericht von russischer Seite (etwas was man bei uns nie sehen würde!):
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Die junge Russin Anastasia Popowa hat mit Mut und Fleiß ein anderes Syrien gezeigt, als die NATO-Propaganda bei uns. Sie wurde dadurch zu einem wichtigen Korrektiv für alle, die den Tatsachen dieses unerklärten Krieges auf die Spur kommen wollen. Was ist in Syrien passiert? Woher kam das Chaos in einem schönen, ruhigen Land? Syrer, die für den Krieg verurteilt werden?
Für mich sind inzwischen alle die laut "Allahu Akbar" rufen religiöse Faschisten, dieser Schlachtruf ist für diese Typen so eingängig wie ein Sieg Heil! Es ist an der Zeit die Opferrolle der Islamisten als Täterrolle zu erkennen die immer mehr Brände stiften und jeden Fortschritt und liberalen/säkularen Geist blockieren! Man muss die Tatsachen erkennen, es sind ideologisch gleichgeschaltete Extremisten die die Ursache des Problems sind und sie sind Schuld an einer Ausweitung des Konflikts. Europa, der Westen und auch Russland müssen was das betrifft wachsam sein. In dem Punkt verweise ich mal auf Helmut Schmidt und seine Haltung bei der Integrationsdebatte im Bezug auf den Islam:
Helmut Schmidt und Integration: Muslime sind das Problemhttp://www.deutsch-tuerkische-nachrichten.de/2013/07/480677/helmut-schmidt-und-integratio%E2%80%8Bn-muslime-sind-das-problem/ (Archiv-Version vom 14.07.2013)
Altkanzler Helmut Schmidt glaubt, dass eine Durchmischung von fremden Kulturen untereinander gefährlich sei. Muslime in Deutschland stellen ein Problem dar und wollen sich nicht integrieren. Italiener, Spanier und Griechen hingegen seien da anders. Mit ihnen habe Deutschland keine Probleme. Ihre Kulturen seien kompatibel mit deutschen Traditionen und Werten. Altkanzler Helmut Schmidt ist offenbar unzufrieden mit den Muslimen in Europa und Deutschland. Muslime seien Angehörige einer fremden Kultur und damit nicht zu vereinbaren mit der europäischen Kultur. Mit Griechen, Italienern oder Spaniern gebe es keinerlei Probleme in Deutschland. Denn jene integrieren sich mit der Zeit in die Gesellschaft oder kehren in ihre Heimatländer zurück.
Franzosen, Italiener und Deutsche sind gleich
„Es gibt keine großen Unterschiede zwischen den italienischen, französischen und deutschen Zivilisationen“, so Schmidt im Gespräch mit Radio Télévision Suisse.
Schon 2004 sagte Helmut Schmidt dem Hamburger Abendblatt, dass das Konzept des Multikulturalismus „inkompatibel mit einer demokratischen Gesellschaft“ sei. „Wenn jemand fragt, wo auf der Welt multikulturelle Gesellschaften funktionieren, dann kommt man schnell zu dem Schluss, dass der Multikulturalismus nur friedlich innerhalb eines autoritären Staates existieren kann“, so Schmidt.
Gesellschaftliche Ablehnung von Muslimen ist nicht nur in Deutschland, sondern auch in den anderen Ländern Kontinentaleuropas weit verbreitet. So wurde im Rahmen einer kürzlich durchgeführten Studie zu Tage gebracht, dass insbesondere in den Niederlanden anti-muslimische Ressentiments weit verbreitet sind. Jene Ressentiments beschränken sich nicht nur auf Wilders-Anhänger, sondern umfassen auch Wähler der Sozialisten und Sozialdemokraten
Ich selbst bin ein Kosmopolit und mag Multikulti, jedoch nur wenn sich die Kulturen an den demokratischen Kontext halten und diesen ebenso nutzen wie alle anderen Kulturen im Volk. Doch das funktioniert nur bedingt, besonders wenn eine Kultur nach religiösen Gesetzen handeln und leben will, das kann nur zu Kollisionen mit rationalen und säkularen Strukturen kommen! Ich mag den Islam und habe auch Muslime im Freundeskreis, doch diese denken über dieses Thema genau so und wünschen sich auch das der Islamismus beendet wird, dieser zerstört das Bild des Islam in der ganzen Welt nachhaltig, sie schaden damit auch allen integrationsfähigen Muslimen die sich einfügen können und wollen! Auch Syrien ist durch eben diese radikalen Kräfte zersplittert wie auch Libyen und mehr und mehr auch Ägypten.
Glünggi schrieb:Ich werde mich davor hüten in diesem Konflikt Partei zu ergreifen.Ich habe es auch versucht, vor 2 Jahren war ich sogar mehr gegen Assad und für einen Reformprozess, doch mehr und mehr wurde mir klar wer die wirkliche Problemursache ist und wie kompliziert die Situation ist. Ich wollte da auch unparteiisch sein, doch die Haltung der Rebellen hat meine Meinung stark geändert und ich teile jetzt mehr die russische Position, die russische Außenpolitik ist in der Hinsicht vorbildlich (auch wenn ich deren Innenpolitik nicht sonderlich mag). Ich bin für eine neue Regierung in Syrien aber gegen eine von den Rebellen etablierte islamisierte. Ich bin für jeden der säkular ist und für jeden der rational denken kann, in meinen Augen erscheint in dem Fall die Regierung mehr in diesem Licht und darum bin ich auch parteiischer geworden und nicht mehr die Schweiz (auch wenn ich das überwiegend versuche). ;)