Glünggi schrieb:Man sollte halt mehr auf die Gemeinsamkeiten achten und weniger auf die Unterschiede... auch in Syrien... überall. Halt das Prinzip von" leben und leben lassen."
Ja es wäre schön wenn Menschen mal ihr ideologisches Betriebssystem formatieren würden, die Agenda der Rebellen ist eindeutig und spricht gegen jede rationale Denkweise, die Seite von Assad reagiert überproportional und auch zu militaristisch, beide Seiten sind sich gegenseitig ein rotes Tuch und der Bulle bleibt engstirnig auf Verfolgungsmodus. Syrien ist durchsetzt von verschiedensten Strömungen die alle auch noch unterschiedliche Interessen haben, jedoch überwiegend ein islamisierendes, ideologisches Banner verteidigen welches verbreitet werden soll. Gegen die irrationale Natur dieser Menschen kann man nur schwer was machen, Diplomatie ist da scheinbar schon unmöglich geworden
:| Glünggi schrieb:Ich bin unabhängiger Christ. Besuche keine Kirche. Würde meinen Glauben aber wenn ich müsste als evangelikal bezeichnen. Auch wenn ich für die Homoehe und Abtreibung bin und Sex vor der Ehe nicht ablehne. Das Glaubensprinzip ist durchaus evangelikal.
Mir sind unabhängige, selbstbestimmte gläubige Menschen immer sympathischer als die institutionalisierten! Ich teile deine Sicht der Dinge, ich finde bei diesem Thema ist der Film Dogma immer sehr passend:
"Aber das schlimmste ist für ihn die Zersplitterung der ganzen Religionen. Er sagt, die Menschen machen einen großen Fehler, wenn sie eine gute Idee mit einer Glaubensstruktur versauen." -Rufus über Jesus im Film Dogma
Ich denke das dürfte allgemeingültig sein.
;)Glünggi schrieb:Ich geh nach dem Prinzip : Prüfe alles und das Gute behalte.
Wie auch ich. Der Mensch sollte generell das "Filtern" erlernen.
Ashert001 schrieb:Das war natürlich immer vollkommen sinnlos, wie überhaupt jede pazifistische Bewegung!
Was war mit der Wende? Was war mit den Friedensdemonstrationen gegen den Vietnamkrieg? Die Bewegung war nicht "sinnlos" sie war nur zu schwach und die Trägheit des Pöbels mit seiner angepassten Spießigkeit waren schon immer das Problem. Btw. ist Pazifismus keine Tätigkeit sondern eine Lebenseinstellung. Ich selbst lebe nach dieser Philosophie:
Wikipedia: SatyagrahaAshert001 schrieb:Pazifismus war doch noch nie der Weg zur Entmilitarisierung!
Das ist allein eine quantitative Frage, es gibt auch einige Länder die bewusst auf Militär verzichten:
Wikipedia: Liste von Staaten ohne MilitärAuch wenn das nur kleine Staaten sind, so ist diese Haltung wegweisend! Entmilitarisierung beginnt bei einer Zunahme an pazifistischen Völkern, anders funktioniert es nicht! Nach deiner Denkweise sollte man alles beim alten belassen und die Menschheit wird sich irgendwann mit ihrer antipazifistischen Haltung, wo bei Konflikten immer nur mit Gewalt eine Lösung gesucht wird, ausgelöscht werden, da bin ich ein vorsichtiger Pessimist!
Ashert001 schrieb:Das ist doch auch ein Widerspruch in sich, hinter dem Militär steht vor allem die Rüstungsindustrie eines Landes und auch immer die internen Sicherheitsbedürfnisse der Oberschicht, die auch mehr innerhalb einer Revolution zu verlieren haben als etwa die Armen. Auch wenn man die Armee offiziell natürlich immer nach außen aufstellt.
Dieses Problem reicht von den USA über die EU, über Russland, über viele Länder im Nahen Osten bis nach China. Mit Waffen und dem Antipazifismus vieler Völker und Menschen lässt sich eben noch ein Haufen Kohle machen! Darum ist jeder Krieg das Produkt einer Profitgier einiger weniger! Die FSA hat nicht mal im Ansatz einen Rückhalt vom Volk! Wenn es nicht so wäre hätte das syrische Volk in einer Massenbewegung schon lange vor zwei Jahren Assad entmachtet! Doch das Volk steht weitestgehend hinter der Regierung und die Rebellen werden durch verschiedenen Minderheiten unterstützt die an Einfluss gewinnen wollen! Nicht wenige sind dabei auch noch Ausländer in dem Fall!
Ashert001 schrieb:Was die Völker denken ist doch erst mal zweitrangig
Ähm ich glaube du hast nicht verstanden worum es in der Demokratie geht oder? Was die Völker denken und wollen ist ERSTRANGIG! Wenn das nicht mehr gegeben ist kommt jede "Demokratie" ins Wanken! Auch wenn Deutschland etwas dröge und starr/festgefahren erscheinen mag, so haben die meisten deutschen verstanden worum es in der Demokratie geht! Es geht um eine Teilhabe an politischen Prozessen, durch Wahlen oder durch direkte Aktionen!
Ashert001 schrieb:der Weg um auch angehört zu werden, ist der der Demokratisierung auf allen Ebenen! Das heißt es müssen auf jeden Fall Funktionäre entmachtet und Entscheidungsebenen nach unten delegiert werden!
Das kann aber nur dann passieren wenn auch die MEHRHEIT im Volk diesen Prozess anstrebt! Momentan stehen noch über 80% hinter der Regierung in Damaskus und wollen keinen theokratischen, pseudodemokratischen Staat haben nach dem Motto Scharia is Law!
Ashert001 schrieb:So was geht aber leider auch nie mit Pazifisten!
Politische Reformprozesse gehen NUR mit Pazifisten, alle anderen sind ungeduldige Militaristen und Extremisten! Pazifismus zeigt sich durch Geduld in Dialogen und Diplomatie aus, nicht durch vorschnelle Entscheidungen, schon gar nicht durch einzelne Interessengruppen die ihre Interessen über die des Volkes stellen wollen! Das gilt für beide Seiten in diesem Konflikt! Logisches denken ist auch die Essenz des Pazifismus, auch hier empfehle ich die Einstellung der Satyagraha.
Militaristen, bewaffnete Söldnergruppen, Extremisten, Terroristen, profitgierige, Fundamentalisten, Rebellen, Imperialisten, ideologisch verblendete, blindgläubige, Faschisten sind also eine bessere Konfliktlösung als Pazifisten die mit friedlichen Methoden im Sinne des Humanismus agieren? Kann es sein das du einfach nur kriegsgeil bist und Pazifismus hasst weil er "langweilig" ist? Ja es ist ja viel spannender sein Talent auf dem Schlachtfeld zu beweisen als bei langen Gesprächen mit vielen Meinungskollisionen...
Ashert001 schrieb:die Al-Nusra Kämpfer haben es leider nur noch nicht geschafft, nach dem die ISIS viele ihrer Leute abgeworben hat, sich von der ISIS auch voll zu distanzieren, weil die auch immer behauptet "wir und Al-Nusra sind jetzt eins"
Mit den Al-Nusra Kämpfern hat die FSA aber keine ernsthaften Probleme.
Das zeigt doch immer mehr wie irrational diese ganze Aktion ist, was für ein Hin und Her, keine Geschlossenheit und kein Zusammenhalt der "Rebellen" als eine Bewegung, nein es ist ein Haufen von extremistischen Chaoten die allein in der Gewalt eine Lösung suchen und sich radikalisieren lassen. Man sollte als vernünftiger Mensch langsam diesen Irrsinn erkennen! Es ist nichts anderes mehr als Terror mit großen Investoren, allein zum Zweck der Destabilisierung einer ganzen Region!
In dem Artikel sind doch besonders diese Stellen interessant:
Tensions have been mounting between the FSA and the jihadist Islamic State of Iraq and Syria and boiled over after ISIS fighters shot dead an FSA commander two days ago.
Saturday's clashes erupted at dawn near Ras al-Hosn, in the north of Idlib province, when "ISIS fighters tried to seize weapons stored in Free Syrian Army depots," Rami Abdel Rahman, director of the Syrian Observatory for Human Rights, told AFP.
In the early days of the Syrian uprising, when opponents of the regime were desperate for assistance from any quarter, jihadist fighters were welcomed.
But activists and other rebels complain jihadist groups are power-hungry and seek to impose austere religious practices on an observant but heterodox population.
They have also been angered by arbitrary detentions and killings by jihadists, including the execution of a 15-year-old boy accused of uttering a blasphemous phrase.
http://www.latimes.com/news/nationworld/world/middleeast/la-fg-syria-violence-20130714,0,2941060.storyDas zeigt doch immer mehr die Sinnlosigkeit der ganzen Aufständischen in der Summe! Als es in der DDR zu Protesten kam, gab es eine geschlossene Bewegung die sich mit friedlichen Mitteln gezeigt hat, in Syrien gab es schon am Anfang der Proteste einzelne Interessengruppen die sehr widersprüchliche Absichten hatten und sich selbst Beine gestellt haben, schon am Anfang war das eine mehr als peinliche Nummer! Und wenn ich mich in die Position der Regierung reindenke würde es mir auch verdammt schwerfallen da einen Überblick zu behalten, es wundert mich nicht mehr das die Mehrheit der Syrer hinter dem Militär und der Regierung steht, denn wenn es um Wirtschaft und Zusammenhalt geht, sind sie noch immer die führende Instanz und das kann man nur durch geduldige Reformprozesse über mehrere Jahre ändern, es ist nichts was man über Nacht lösen kann!
Also entweder eine demokratische, geschlossene Opposition die gegen die Regierung auf politischer Ebene agiert, oder eine große Umfrage im Volk starten, anschließend wenn die Mehrheit gegen die Rebellen ist, sollten internationale Truppen unter die Arme greifen, keine Waffen mehr liefern, jeden Geldfluss kappen und erst dann sollte man sich von außen einmischen! Man kann hier nicht mehr von Rebellen sprechen, es sind nur noch Terroristen sprechen! Die Zeiten moralischer FSAler sind vorbei und es herrschen nur noch Extremisten über den Widerstand. Extremisten die sich nicht mal einig sind bei den Strategien und Taktiken, die völlig abhängig von dubiosen Investoren sind. Den ganzen Konflikt kann man nicht damit beenden das Assad sein Amt aufgibt, sondern einen umfassenden Reform Prozess etabliert und die Rebellen entwaffnet und von jedem Geldfluss trennt! Nur so kann dieser Konflikt beendet werden!