Ashert001 schrieb:Ich denke immer noch das der syrische Aufstand nur ein Teil des Arabischen Frühlings* ist, der sich gegen alle Despoten richtet.
Bei dem jedoch ein geistliches/religiöses theokratisches Despotentum etabliert werden soll, schau dir genau die Agenda der Islamisten an. Der Islamismus erlebt einen immer aggressiveren Expansionismus, fast schon vergleichbar mit den Kreuzzügen der Christen nur eben sehr diffus und chaotisch. Ich bin absolut und strikt gegen eine Einmischung religiöser Ideologien in die Politik und in staatliche Angelegenheiten. Die Despoten mögen veraltete Konstrukte sein gegen die auch ich sehr stark spreche, doch wenn man in einem größeren Rahmen in dieser Region denkt, dann wird man schnell feststellen das diese ein notwenidiges Übel sind! Dieses Übel kann man jedoch nicht mit Gewalt abschaffen, sondern nur mit konsequenten und geduldigen Reformprozessen, nicht knall auf fall, ein Schritt nach dem anderen! Momentan stolpert der ganze arabischen Äusfstände, sie alle scheitern an den fundamentalistischen Ideologien die im Widerspruch zu den Freiheitsbestrebungen der Menschen dort stehen!
Ashert001 schrieb:Wenn das alles vorbei ist, wird man das auch erkennen und nicht nur irgendein Kalifat der einen oder anderen Gruppe!
Eben doch und genau das ist das Ziel aller dieser Gruppen, sie alle haben im Hinterkopf eine islamische Ordnung der Dinge, wobei die Scharia die gesetzliche Reglung bildet, etwas was jeder demokratischen Justiz und Gesetzgebung absolut im Widerspruch steht! Das lustige/traurige ist das in Ägypten ausgrechnet die Muslim Brüder genau diesen Fehler gemacht haben und nun als Opfer der "Demokratie" dargestellt wurden das nur durch einen Militärputsch entmachtet werden konnte (was allerdings auch wieder fern der Demokratie ist). Der einzige Kompromiss wäre eine geteilte Führung oder aber die islamischen Politiker die Staat und Religion nicht trennen können werden daran gehindert ihre Macht zu etablieren. Früher haben diesen Job leider nur Despoten übernommen, zwar nicht demokratisch abgesichtert aber doch im Interesse einer gewissen Stabilität im Land gehandelt und damit am Ende auch im Interesse des Volkes welches abhängig ist von stabilen Verhältnissen. Man schaue nur nach Libyen, das Land war vor den Aufständen eines der stabilsten und sozial sichersten in ganz Afrika, was ist es nun? Ich bin gegen Despotismus, doch in Regionen voller spannungen KANN es leider nur so funktionieren. Es ist ähnlich wie mit China, man stelle sich vor es gäbe dort keine autokratischen Verhältnisse, die hohe Bevölkerung die vielen verschiedenen Interessengruppen die vielen Völker und die starken regionalen Unterschiede, das stabil zu halten ist ein Drahtseilakt. Der Nahe Osten ist geprägt von einem starken Bevölkerungswachstum, sehr großen Mängeln bei Lebensmitteln und Wasser, die Wirtschaft fast aller Staaten dort ist abhängig von bestimmten Rohstoffen und den Transportwegen. Viele Feindschaften, viele Interessengruppen und auch dort gibt es starke regionale Unterschiede. Diese Region braucht Stabilität doch sie blockieren sich selbst da sie sich von konservativen, inkompetenten Kräften destabilisiert werden, natürlich auch durch viele ausländische Einflussgeber.
Ashert001 schrieb:Dafür ist der moralische Anspruch der echten Kämpfer einfach zu groß!
Die werden keinen Zwergfürsten wie jetzt etwa den aus der ISIS akzeptieren, es gibt einfach niemanden der alle Gruppen repräsentieren kann.
Genau das sollte doch klar machen das dieses Land durch solche Kräfte keine Zukunft haben kann! Die Macht der Söldner und Terroristen unter dem Banner des Islamismus macht genau das kaputt was sich das Volk ursprünglich erhofft hatte, mehr Demokratie, mehr Mitsprache und umfassende Reformen, wie sollten das ideologisch geprägte religiöse Spinner schaffen die lieber rumballern als Gespräche zu führen mit konstruktiven Beiträgen. Es geht einfach nicht! Da ist es sinnvoller mit ner Wand zu sprechen. Eine Revolution ist geprägt von einer geschlossenen Opposition mit realen und verbindenen Ideen, doch dieser Aspekt ist bei keiner einzigen Pseudorevolution im Nahen Osten und Nord Afrika zu finden! In dem Fall kann ich nur sagen sollten die Völker dieser Region doch etwas mehr lernen bevor sie einen Aufstand wagen, denen mangelt es an jeder Weitsichtigkeit und Vorplanung, es ist meist ein Aufstand machohafter Gestalten die allein in der Gewalt eine Lösung suchen, jeder Dialog, jeder mit Geduld verbundene Reformprozess wird verhindert. Die rationalen oppositionellen leiden dann auch unter diesen "Aufständischen" Terrortouristen!
Ashert001 schrieb:Solange der "Syrische Aufstand" überhaupt als solcher definiert werden kann und nicht nur als Revierkämpfe unter Warlords, wird es auch keinem gelingen irgendein repressives System gegen alle Syrer erneut zu installieren!
Genau das ist die Zukunft Syriens unter den "aufständischen", ein zersplitterter Staat und ein gespaltenes Volk! So unangenehm wie das für dich vielleicht klingen mag, doch unter Assad und seinem System gab es viele Jahre keine solchen Probleme, die Probleme die Assad hatte waren damals innenpolitischer Natur und man konnte sich äußeren Einmischungen weitestgehend absichern, in dem Fall war Russland nur eine helfende Hand aber keiner der seine Agenda in Syrien ausgebaut hatte, wenn dann nur wirtschaftlicher Natur. Der Syrische Aufstand besonders von den Islamisten her bekommt immer weniger Zuspruch und Anklang und es wird immer stiller um Unterstützungen, ich würde sagen die ganze Aufstandnummer ging nach hinten los und hat das Gegenteil bewirkt was einige oppositionelle mal am Anfang als Hoffnung hatten. Wobei Assad sogar offen war für Reformationen und eine demokratische Möglichkeit eine neue Regierung zu etablieren! Ich würde sogar sagen Assad ist unter den ganzen Despoten der softe Vertreter der rationale Denkweisen hat, er ist nicht blind und taub für die Probleme seines Landes wie andere Führer die was das betrifft auf Durchzug schalten. All die heutigen Probleme Syriens sind das Produkt ungeduldiger aufständischer und deren ausländischer Unterstützer!
Ashert001 schrieb:Als Demokrat sollte man immer den Aufstand des Volkes unterstützen bzw. die Menschen noch vor ihrem System, das sie nur in Parteien konsolidiert und entmündigt!
Schau dir Systeme unter der Herrschaft von Islamisten an, das ist nicht nur Entmündigung das ist der Todesstoß für jede kleinste Selbstbestimmung! Die Diktatur ist eine Theokratie, in meinen Augen die schlimmste Form der Freiheitsberaubung, antidemokratischer geht es nicht!
Ashert001 schrieb:Die Masse des Volkes hat nicht gegen den Aufstand demonstriert sondern gegen das bestehende politische System. Solange der Aufstand dagegen für die Kämpfer Priorität hat und nicht nur die Etablierung eines neuen für irgendwelche Funktionäre nachher, die es nur repräsentieren, müssen wir ihn also auch unterstützen!
Ich glaube das du da scheinbar etwas ignorierst, die Demonstrationen die von der Opposition veranstaltet wurden, waren auch durch die Regierung legitim und hatten Berechtigung, doch als die ersten Schüsse von Radikalen fielen war es vorbei mit dem Frieden! Es waren die radikalen die erst diesen Konflikt geschaffen haben und von denen gewinnen auch immer mehr rationale oppositionelle Abstand, die wollen einfach demokratischere Verhältnisse durch Reformen schaffen und nicht mit Bomben! In dem Fall handelt die syrische Regierung legitim im Sinne der Selbstverteidigung und Verteidigung nationaler Interessen die noch immer zu 80% vom syrischen Volk unterstützt werden! Wäre dies nicht so dann wäre Assad schon lange weg, vielleicht sogar schon vor 2 Jahren! Aber die Realität ist eine andere und die radikalen sorgen für eine ungemeine und blutige Verlängerung des Konflikts! Es sind immer radikale die jede positive Veränderung zerstören!
Ashert001 schrieb:Echte Demokratie (wörtlich: Herrschaft des Volkes) ist kein Kompromiss, die ist als Ideal überhaupt nicht erreichbar, weil sie mit Repräsentanten die über dem Volk stehen auch nichts anfangen kann.
Die ist daher auch nur eine positive Entwicklung, die es nur innerhalb einer kleinen oder großen Revolution geben kann, aber nie ganz ohne, im Pazifismus der etablierten Maden die schon wieder dran nagen!
Ich glaube du hast da etwas nicht verstanden, Demokratie ist der Kompromiss schlechthin! Es heißt nicht die Stimme in einer Urne zu beerdigen sondern ihr Gewicht zu geben mit Mehrheitsbildungen oder gar Koalitionen! Was heißt "im Pazifismus der etablierten Maden"? Meinst du das Pazifismus etwas schlimmes ist? Ich verstehe den Sinn dieser Aussage nicht, eine pazifistische Menschheit mit humanistischen Idealen wäre das höchste Anstrebbahre Ziel einer kosmopolitischen Weltgemeinschaft! Ich selbst bin Pazifist und kann jeden militärischen und mit Gewalt geführten Konflikt nur noch verachten! Es zeigt, dass auch noch weit nach über 2000 Jahren und vielen Generationen die Kriege erlebt haben, manche scheinbar einfach nichts lernen können. Langsam sollte man die Diplomatie über die Interessen der Konfliktführer stellen, die Konfliktführer in Syrien sind nicht die Truppen von Assad, es sind Terroristen und Islamisten! Es sind radikale Kräfte die entfesselt wurden und die ursprünglichen Ziele der Opposition verraten haben!
Ashert001 schrieb:das Stroh-Investment in das bereits brennende syrische Regime, destabilisiert zunehmend die Sicherheit im Iran, ganz ohne zu tun der USA/Israel usw.
Es gibt diese zunehmend Destabilisierung aber auch in Russland und leicht auch in China.
Der Iran betrachtet Syrien nur als Pufferzone für israelische Interventionen, ideologisch und politisch sind Syrien und der Iran kaum vergleichbar und die Partnerschaft ist auch recht oberflächlicher Natur, Syrien ist ein leicht sozialistischer, säkularer Staat, der Iran ist eine Theokratie und dort erkennt man auch langsam das ein liberalerer Geist notwendig wird, die Jugend und hohe Arbeitslosigkeit dieser wird dem Iran immer mehr zum Verhängnis. Was Freiheiten betrifft ist Syrien weiter entwickelt als der Iran. Btw. welche Destabilisierung gibt es denn in Russland und China? Meist du regional begrenzte Probleme oder Probleme die den ganzen Staat betreffen? Was die "Destabilisierung" der Verhältnisse betrifft nehmen sich Ost und West kaum etwas, es betrifft alle (ich sehe die Ursache dieses Problems in der Marktwirtschaft und dem Wachstumsparadigma).
Ashert001 schrieb:Die Rebellen heizen daher schon ganz extrem dem Regime ein, da brennt nur eben länger weil es beim Absturz in die Hölle auch nach jedem noch so entfernten verwandten Strohhalm greift!
Zu Lasten des syrischen Volkes! Da gibt es am Ende keinen Gewinner, nur Verlierer und Verluste! Ist das vielleicht nur noch reiner Selbstzweck der Rebellen und Terroristen, möglichst viele Feuer zu legen um damit noch größere Vergeltungsschläge der Regierung zu erwirken, um am Ende zu sagen das die SAA der große Zerstörer Syriens war? Wenn ich ein Widerstandskämpfer wäre, würde ich den Konflikt außerhalb von Städten und Infrastrukturen ausfechten, da ich kein Interesse an Schäden habe! Assad jedoch wird im Häuserkampf und im urbanen Kampf förmlich dazu gezwungen zur Abrissbirne zu werden, die Ursache für die Zerstörungen ist in dem Fall nicht die Regierung sondern die Rebellen die sich in den Häuserschluchten verschanzen und versplittert operieren! Es ist fast unmöglich da mit Präzision vorzugehen. Darum macht sich Assad in dem Punkt schuldig das er Städte bombardiert und sich provozieren lässt, was mehr und mehr Infrastruktur und Lebensraum zerstört, doch was ist mit den Flüchtlingen der angegriffenen Städte? Rennen die aus dem Land und flüchten vor Assad oder doch eher vor den Islamisten und den diffusen Angriffen wo man am Ende zwischen aufeinander gerichteten Fadenkreuzen im Zick Zack rennen muss? Viele der Flüchtlinge sind noch immer auf Seiten von der Regierung und auch Opposition, kaum einer ist aber auf Seiten der "Rebellen"! Logisch und rational nachdenken das ist bei den Rebellen kaum möglich, leider auch immer seltener bei radikalen Assadanhängern, in dem Fall nehmen sich beide Seiten kaum etwas, es ist einfach nur noch inhuman was da passiert!
Ashert001 schrieb:Deren Arbeit kann mal also auch gar nicht genug anerkennen und wird einen bleibenden Eindruck hinterlassen, für all diejenigen denen der Kampf gegen ihre Regime noch bevorsteht!
Meinst du das ernst? Ich frage wirklich ist das deine Denkweise? Mit allen verbundenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Man kann das nicht genug anerkennen?
Schau dir mal dieses kleine Video an:
https://www.youtube.com/watch?v=GrEPadG0pQk (Video: SyrianGirl debates FSA on Australian show 'Insight')Wenn du wirklich noch immer auf Seiten der Rebellen bist, dann bist du entweder ein Islamist oder einfach ein abenteuerlustiger Rebell der einfach ein Feindbild im Kopf hat wo dich tatsächlich die Taten der Rebellen nicht abschrecken, nein du forderst sogar eine Anerkennung dieser?!
Du hast mir noch nicht deine Beweggründe genannt warum du strikt auf Seiten der Rebellen stehst. Wäre nett wenn du logisch und sachlich deine Intentionen erklärst, denn sonst hab ich das Gefühl das jede weitere Diskussion hier mehr und mehr ad absurdum geführt wird.