@canales canales schrieb:Da brauch ich eigentlich kein Interview mit Assad dafür...
Lies es doch einfach trotzdem einmal. Man muss sich in die Gedankenwelt des Feindes hineinversetzen, um ihn besser verstehen zu können.
canales schrieb:Naja, für eine politische Lösung bedarf es der Kompromissbereitschaft auf allen Seiten...dies ist im Moment nicht zu sehen.
Also meinst du auch eher, dass es da knallen wird?
Falls es zu einem Weltkrieg oder ähnlichen Verwerfungen kommen wird, will schon wissen, warum ich dann in den Krieg ziehen muss oder warum ich sterben werde.
@nickellodeon nickellodeon schrieb:Wer in den 70er unterwegs war, hat ja erlebt, wie unser ach so toller Rechtstaat auf ein paar versprängte "idealisten" reagiert hat. Radikalenerlass, einschränkung vielfältiger Bürgerrechte, Ringfahndung usw. Da reden wir von einer Gruppe von 10-15 Psychopaten. Was wäre los, wenns 1000 zu allem entschlossenen gewesen wären?
1000 Entschlossene sind sicher bereits im Lande, aber das ist wieder ein anderes Thema und sollte in anderen geeigneteren Thread besprochen werden.
@Glünggi Glünggi schrieb:Kann sein, dass es zu einem kurzen Schlagabtausch von Russland und der Türkei kommt. Aber ich denke, dass man sich besinnen wird. Dass dann halt eben die bestehenden Grenzen akzeptiert werden und der Konflikt einfriert.
Wie will man aber einen Konflikt einfrieren, der von Außen befeuert und letzlich auch geführt wird?
Glünggi schrieb:Assad hat nur ein gewisses Zeitfenster und einen begrenzten Radius. Den Radius kann er innerhalb des Zeitfensters ausdehnen.
Im Moment sieht es so aus, dass Russland und der Iran gemeinsam mit dem Rest der syrischen Truppen Aleppo zurückerobern und dann weiter gen Osten ziehen. Aktuell sehe ich zudem noch keine saudischen oder türkischen Truppen im Osten Syriens, also ist der Weg nach Raqqa noch freie Wüste, wenn man so will.
Die Frage ist, ob die Türkei und Saudi-Arabien ihre Niederlage einfach so hinnehmen oder doch quasi auf eigene Faust unter zähneknirschender Zustimmung des Westens eine Harakiri-Aktion starten, die in völligem Chaos enden kann.
Die Aussagen der letzten Tage deuten leider eher auf letzteres Szenario hin.
Das Zeitfenster, den Konflikt umzudrehen, ist schon fast geschlossen im Moment und wäre sicher endgültig dicht, falls Aleppo fällt.
Ähnlich wie die deutsche Militärführung vor dem 1. WK muss man in Arabien und in der Türkei nun abschätzen, ob man sich mit einer aus eigenem Empfinden ungenügenden Position im Nahen Osten (damals innerhalb Europas) anfreunden kann oder noch einmal einen letzten risikoreichen verzweifelten Versuch unternehmen soll, die Vorherrschaft zu einzunehmen.
Die dt. Reichsführung dachte fälschlicherweise in den Jahren bis 1914, dass man die konkurrierenden europäischen Länder nur noch bis Mitte 1915 oder 1916 schlagen könne auf dem Schlachtfeld und danach der Zug für immer abgefahren wäre.