@Lightstorm Du hast am 03.02.2011 diese Karikatur gepostet. Ist doch genau das, was passiert ist, die Theokraten waren schneller...
"Ägypten: Scharia nicht eigentliches Problem der Verfassung
Islamwissenschaftler Reinhard Schulze hätte einige Wünsche offen. Denn viele Punkte, die sich auf Anhieb vernünftig anhören, kritisiert er im Gespräch mit «SF Online». So ist es zum Beispiel Fakt, dass die Scharia – also das islamische Recht – bereits seit 1971 die Hauptquelle für die Gesetzgebung ist (Art. 2).
«Die Anhänger der Ultrareligiösen waren mit Art. 2 nicht einverstanden und wollten die islamische Scharia selbst als das Recht definiert sehen. Dies wurde abgeblockt, deshalb entstand ein merkwürdiger Zusatz (Art. 4). Nämlich, dass die Al-Aszhar-Universität die Rechtssetzung kontrolliert». Dies ist die grösste islamische Universität Ägyptens und wird somit zur staatlichen Universität und verfassungsrechtlich geschützt.
Zurück an den Herd
Zwei weitere Aspekte sind aber viel umstrittener: die Rolle der Religion und der Frau. Die Familie etwa wird in Art. 9 als Hauptkern der ägyptischen Gesellschaft erwähnt. Aboalenin hebt dazu das Positive hervor: «Der Staat garantiert bezahlten Mutterschaftsurlaub von bis zu zwei Jahren. Davon kann die Schweiz nur träumen.» Der Staat versichere ausserdem eine volle Unterstützung für alleinerziehende Frauen, Witwen und geschiedene Frauen. Zudem garantiere die Verfassung der Frau, sich beruflich zu verwirklichen, erklärt Aboalenin.
Schulze bestätigt diesen Punkt. Er hält aber entgegen, dass im Konfliktfall die Familie Vorrang hätte. «Der Punkt ist, dass das Familienbild in der Verfassung verankert wird – die Familie als moralische Instanz. Dies rückt die Frau automatisch an den Herd», so der Religionswissenschaftler.
Auch über Paragraphe der Religionszugehörigkeit gehen die Meinungen der beiden Experten auseinander. In Art. 3. ist verankert: Juden und Christen können ihre Religion ohne staatliche Einmischung ausüben. «Über diesen positiven Aspekt spricht in den Medien niemand», ärgert sich Aboalenin.
Schulze bewertet diesen Artikel negativ, denn er schliesse alle anderen Religionsgemeinschaften explizit aus. Und zudem alle anderen religiösen Traditionen, denn Art. 221 der neuen Verfassung verankert zudem die sunnitische Rechtsprechung und die Sunna als Grundlage. «Es ist unklar, was zum Beispiel mit gemischten Ehen passiert. Der Paragraph verunmöglicht, dass die Menschen unabhängig ihrer Religion einem gleichen Zivilrecht unterstellt sind», so Schulze.
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http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2012/12/01/International/Aegypten-Scharia-nicht-eigentliches-Problem-der-VerfassungZu Apostasie:
"Staatspräsident Mohammed Mursi erläuterte in einem Pressegespräch seine Ansicht zum Thema: „Niemand darf gezwungen werden, an eine bestimmte Religion zu glauben. [...] Solange der Apostat seinen Glaubenswechsel für sich behält, anstatt durch öffentliches Kundtun zur Gefahr für die Gesellschaft zu werden, sollte er nicht nach islamischem Recht bestraft werden. [...] Wer aber seine Abtrünnigkeit öffentlich macht und andere auffordert, sich ihm anzuschließen, wird zur Gefahr für die Gesellschaft [...]. [Dann] greifen das Gesetz und die Scharia ein.”"
Wikipedia: Apostasie im IslamEs wird immer schwieriger, dem Islam als Religion Positive Aspekte zuzuordnen.
Wie es schon Muhammad Asad erging, ergeht es mir auch. Resignation und Enttäuschung.
" Asad war gegen Ende seines Lebens enttäuscht vom Zustand der islamischen Welt, von ihrer intellektuellen Abschottung und der Intoleranz der Extremisten."
Wikipedia: Muhammad Asad@Glünggi @ilke @def @Shikara @Luminarah