Sokrates86 schrieb:Ach jetzt kommt die Masche: Wer also Privatsphäre will, ist automatisch ein Krimineller. Das erinnert mich an die USA, wo man mit fadenscheinigen Begründungen jeden beliebigen Bürger in den Knast bringen kann...
Falls du das aus meinem Beitrag rausliest und nicht einfach nur durch jenen an etwas erinnert wirst oder das allgemein meinst: Nö, sage ich nicht aus.
Es wäre aber auch naiv zu glauben, dass sowohl staatliche Akteure wie auch privatwirtschaftliche Unternehmen fortschreitende Technikmöglichkeiten (auch in diese Richtung) nicht nutzen würden - gerade wenn man damit vielleicht entweder Gefahren abwenden oder Geld machen kann.
Dass man sich Zugriffsrechte sichern will und das notfalls per Gesetz oder Marktlücke, scheint, ganz gleich wie man dazu selbst stehen mag, nachvollziehbar. Es wundert mich zumindest nicht.
Und wer mit Smartphones oder auch etwas älteren Modellen rumläuft muss abstrakt damit rechnen, dass die Technik gegen ihn verwendet wird: ob das nun Staaten, Unternehmen oder sonstige Individuen (Kriminelle, etc) sind. Wobei tatsächliche Überwachung mit Ton und Co. wohl eher von Staaten ausgeführt wird, was jetzt Endgeräte angeht. Bei Unternehmen kann ich mir höchstens Produkte wie Alexa usw. vorstellen, sofern in Hörreichweite. Kriminelle wiederum könnten Ottonormal aber wiederum theoretisch so angreifen.
Aber um zu meinem Ursprungsgedanken zurückzukehren: Mit mehr Technik, Vernetzung und Nutzung von Diensten macht man sich halt selbst (un)freiwillig gläsern. Damit muss man abstrakt umgehen können. Netz- oder Datenschutzpolitik (pro Endnutzer oder Bürger) will ich damit nicht madig reden, da die Welt in dem Bereich aber nicht perfekt ist, hat man halt mit abstrakten Risiken zu leben, wenn man gewisse Geräte oder Dienste nutzt. Das ist halt der "Preis".
Wenn ich ne theoretische Wanze mit mir rumschleppe und zugleich über jene Einblicke in mein Leben oder Vorlieben, Ansichten etc. gebe, muss ich mich nicht wirklich wundern. Ich kann es natürlich bemängeln und kann es auch gern anders haben wollen, aber wie gesagt: Mit dem "Restrisiko" muss man leben.
Es geht ja nicht mal ums hier und jetzt. Ich denke trotz allem dass gerade Deutschland in Sachen Datenschutz oder Bürgermentalität (im Bereich der Eingriffe) noch eher Vorreiter oder gut reguliert ist. Aber das kann sich alles mittelfristig oder langfristig ändern. Was heute noch gewisse Hürden haben mag oder nur selektiv genutzt werden darf, kann in einigen Jahrzehnten und bei vlt. ganz anderen Politikern oder Regierungen wie auch anderen Zeiten schon massiv und flächendeckend in (heutige) Grundrechte eingreifen, scannen, anlasslos, sodass der Staat auf deine Daten/Vorlieben zugreifen kann wenn gewisse Selektoren greifen, Unternehmen forschen deine Vorlieben aus und versuchen maßgeschneidert auf dich zuzugehen, und vielleicht erwischt es dich noch via Malware und Co und Kriminelle wollen dich erpressen.
Schöne neue Welt.
Perspektivisch sehe ich nur zwei Dinge, die wirklich helfen. Ist eig. heute schon der Fall:
1) Nutzerverhalten
2) Politik und Regulierung in dem Bereich