Abahatschi schrieb:oh je, jeden denn Du kannst und darfst und nicht gegen die Sitte stößt...besser?
Gibt es noch was was gegen Arbeit spricht?
es gab tatsächlich mal den Fall, ich nehme an, da hat jemand im Amt geschlafen, ging dann aber postwendend durch die Presse und dient - wenn man mal googlet - bis heute als Beweis, dass HarzIV total unmenschlich ist.
https://www.bild.de/ratgeber/recht/hartz-4/jobvermittlung-ins-bordell-was-darf-die-arbeitsagentur-was-nicht-hartz4-28442210.bild.html@Abahatschi : es freut mich, dass dir mein kleiner sarkastischer Einwurf offenbar gemundet hat :-)
Prinzipiell sind wir nicht weit voneinander entfernt. Jeder der arbeiten kann und einen nach unseren Grundsätzen und Werten zumutbaren Job angeboten bekommt, soll diesen auch ausführen. Ich denke, wir sollten auch unser möglichstes beitragen, dass unsere Werte auch dort gelten, wo wir unsere Produkte fertigen lassen. Und wenn dortige Regierungen nicht bereit oder in der Lage sind, Kinderarbeit zu verhindern, dann müssen wir eben selbst tätig werden. Daher finde ich ein Gesetz zur Verantwortlichkeit für die Lieferketten prinzipiell gut. Natürlich muss auch dieses Gesetz ausgewogen sein: Wenn ich Kinderarbeit einfach als vor Ort gegeben vorausssetze und das dann erfreut als "günstige Produktionsbedingungen" annehme, das darf nicht sein. Andererseits ist auch klar, dass westliche Konzerne nicht in Bangladesh als Ersatzpolizei fungieren und für jeden Betrug haften können. Es sollte auf eine gewisse Sorgfaltspflicht bei der Auswahl der Lieferanten und eine vorgegebene Kontrolle hinauslaufen. Da bin ich aber Zuversichtlich, dass es genügen Wirtschaftslobbyisten gibt, die hier peinlich genau darauf achten werden, dass so ein Gesetz nicht ausufert...
Aber mal zurück zum Topic, nur mal als Spinnerei: Ein BGE ohne Gegenfinanzierung, d.h. der Staat "druckt" einfach zusätzliches Geld, würde zu einer Inflation führen. Es würden jährlich im Euroraum 4.200 Mrd. Euro zusätzlich ausgegeben. Es "gibt" derzeit ca. 35.000 Mrd. Euro (wenn ich
https://dezernatzukunft.org/2018/06/13/wie-viel-geld-gibt-es-eigentlich-2/ (Archiv-Version vom 01.11.2020) richtig interpretiere), d.h. wir würden eine Inflation von 12% erschaffen, jemand der z.B. 2.000 Euro pro Monat hat, würde mit den zusätzlichen 1.000 € jetzt über 50% mehr Geld verfügen, hätte damit aber 12% weniger Kaufkraft. Unterm Strich ein Gewinn von ca. 30% Kaufkraft. Wer aber 10.000 € pro Monat verdient, hätte 10% Zugewinn, bei 12% weniger Kaufkraft, also ein Verlust von 3% Kaufkraft. Wer mit einem Jahreseinkommen von 1,2 Mio € nach Hause geht hat 1% Zugewinn bei 12% weniger Kaufkraft, d.h. der spührt den Verlust fast zu 100%. So ein Grundeinkommen würde also voraussichtlich tatsächlich die Ärmeren stützen und die Reichen (10.000 €/Monat empfinde ich als reich) schröpfen. Weiterhin würden automatisch alle Einkünfte und Vermögen einbezogen, was ich spannend finde. Eine Steuerflucht wäre kaum möglich. Bin mal gespannt auf eure Kommentare...