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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 15:20
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wieso soll sich ein BGE Gegner was ausdenken? Per Prinzip braucht er das BGE nicht, also hat er keine Eile diesem Problem beizukommen.
Na, zumindest könnte er erstmal esen,was ich geschrieben hatte. Es ging um den Billiglohnsektor, und in diesem Sinne um Ideen, wie man eben vielleicht ein BGE umgehen könnte ;-)


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 15:22
@masiquodo
Dann tun wir doch mal so als würde ich für alle Gegner sprechen: kein Interesse.
Nicht weil man für ein Billigsektor wäre, sondern weil keine ausgereiften Pläne vorgelegt wurden.
Außer das tägliche Mantra dass es funktioniert und dass man als Geber nicht egoistisch sein sollte, kam nicht viel rüber.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 15:22
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ganz einfach: Steuersenkung.
Als ob es die Leute die im Niedriglohnsektor festhängen von einer Steuersenkung (die ja zwangsläufig durch eine Steuererhöhung an anderer Stelle oder kürzung staatlicer Ausgaben ausgeglichen werden muss) so viel haben würden. Und spätestens seit der Mövenpicksteuer ( https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mövenpicksteuer ) wissen wir, dass, wenn Politiker beim Wahlkampf Steuersenkungen versprechen sie Steuersenkungen für die Unternehmen die ihre Wahlkampange finanzieren meinen.


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22.08.2020 um 15:54
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ganz einfach: Steuersenkung.
Scherzkeks! Wer zB. 1500€ monatlich verdient, der zahlt grade mal 65€ pro Monat an Steuern (Steuerklasse I, keine Kinder). Verheiratet mit Kinder und noch die Werbungskosten weg, was soll da noch übrig bleiben zum einsparen.
Wer 100 Mille im Jahr macht, der hat bei ner Halbierung der Lohnsteuer schnell mal 15.000€ mehr in der Tasche.

Dafür hat der Staat gleich mal ordentlich weniger im Steuersäckel, aus dem er die Ärmsten unterstützen kann. eine Steuersenkung hilft sicher vielen, die jetzt schon viel haben, nich aber denen, die im Niedriglohnsektor tätig sind, viel unsozialer geht es kaum.

kuno


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 16:01
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Scherzkeks! Wer zB. 1500€ monatlich verdient, der zahlt grade mal 65€ pro Monat an Steuern (Steuerklasse I, keine Kinder). Verheiratet mit Kinder und noch die Werbungskosten weg, was soll da noch übrig bleiben zum einsparen.
Ist aber auch etwas einseitig argumentiert. Nach der Logik müßte man jeden umso mehr bedauern, je weniger Steuern er zahlt. Das ist zu billig.


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22.08.2020 um 16:06
Zitat von TripaneTripane schrieb:Ist aber auch etwas einseitig argumentiert. Nach der Logik müßte man jeden umso mehr bedauern, je weniger Steuern er zahlt. Das ist zu billig.
Es ging mir darum zu zeigen, dass der Niedriglohnsektor von einer Lohnsteuersenkung nich profitiert, eher im Gegenteil. Vom Bedauern war nich die Rede.

kuno


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22.08.2020 um 16:21
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Scherzkeks!
Hu hu, i bims :D
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Wer 100 Mille im Jahr macht, der hat bei ner Halbierung der Lohnsteuer schnell mal 15.000€ mehr in der Tasche.
Finde ich gut - das würde die Nachfrage stärken, Arbeitsplätze schaffen, bessere Bezahlung.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Dafür hat der Staat gleich mal ordentlich weniger im Steuersäckel, aus dem er die Ärmsten unterstützen kann.
Braucht er nicht wenn alle einen Job kriegen.


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22.08.2020 um 16:27
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Finde ich gut - das würde die Nachfrage stärken, Arbeitsplätze schaffen, bessere Bezahlung.
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Braucht er nicht wenn alle einen Job kriegen.
Also wenn es darum geht, Nachfrage zu stärken, dann ist mehr Geld am unteren Ende der Gesellschaft zielführender als am oberen. Wesentlich aufgrund von Unterschieden in der Sparquote.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 16:35
Zitat von Taln.ReichTaln.Reich schrieb:dann ist mehr Geld am unteren Ende der Gesellschaft zielführender als am oberen. Wesentlich aufgrund von Unterschieden in der Sparquote.
Sehe ich anders - mehr Geld in die Hand derer die es verdient haben ist gerechter...die Sparquote stärkt die Nachfrage nicht.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 16:40
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:die Sparquote stärkt die Nachfrage nicht.
eben darum sollte Geld (wenn es darum geht Nachfrage zu stärken) bei denen landen, die gegenwärtig geringe Einkommen haben, da deren Sparquote niedriger ist (d.h. die dieses Geld eher für den Konsum benutzen und somit die Nachfrage ankurbeln)
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Sehe ich anders - mehr Geld in die Hand derer die es verdient haben ist gerechter...
das einkommensschwache Menschen deiner Merinung nach gar nichts verdient haben (nichteinmal die Menschenwürde) ist schon lange klar.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 16:43
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Braucht er nicht wenn alle einen Job kriegen.
Jenau, ob sie von dem Job auch leben können, spielt ja keine Rolle, zur Not könne es ja auch 2 Jobs sein, wa?

kuno


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 16:45
@Taln.Reich
Wie aufgeführt von anderen zahlen sie eh keine Steuern - deswegen bin ich mehr für Steuersenkungen für alle.
Bei dieser Frage hat man es vermieden mir ernsthaft zu antworten:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:2 Mitarbeiter, gleicher Stundenlohn, einer arbeitet 20Std. einer 40Std.
Warum soll der mit 40 Std. mehr Steuern in Prozent zahlen?



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22.08.2020 um 16:46
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:zur Not könne es ja auch 2 Jobs sein, wa?
Ja, sicher auch 3, warum nicht? wenn die Bezahlung passt und die Arbeitswoche bei 40-45 Std. ist wo ist das Problem?


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22.08.2020 um 16:50
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wie aufgeführt von anderen zahlen sie eh keine Steuern - deswegen bin ich mehr für Steuersenkungen für alle.
Bei dieser Frage hat man es vermieden mir ernsthaft zu antworten:
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:2 Mitarbeiter, gleicher Stundenlohn, einer arbeitet 20Std. einer 40Std.
Warum soll der mit 40 Std. mehr Steuern in Prozent zahlen?
warum der mit mehr Einkommen einen höheren Steuersatz zahlt? Ich zitiere die Wikipedia zum Thema "Steuerprogression":
Rechtfertigung
Die Frage, welches Besteuerungsmodell vorzuziehen ist, berührt einen wesentlichen Grundsatz der Demokratie: die Rechtsgleichheit. Daher besteht Einigkeit, dass es sachlicher Gründe bedarf, um steigende Steuersätze zu rechtfertigen.

Politisch und sozialökonomisch wird Steuerprogression oftmals mit dem abnehmenden Grenznutzen steigender Einkommen und Vermögen gerechtfertigt: Mit dem Anstieg wird zunehmend nicht mehr Lebensnotwendiges, sondern nur noch Luxus-Bedarf konsumiert.[6]

Häufig wird der höhere Steuersatz für mehr Verdienende durch die sogenannte Opfertheorie gerechtfertigt.[7] Die Opfertheorie überträgt das Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen auf die Besteuerungstheorie: Verdient jemand beispielsweise 50.000 Euro, sei der erste Euro, den er verdient, für ihn nützlicher als der letzte. Daher sei eine Besteuerung ab jedem zusätzlich verdienten Euro weniger belastend. Um nun eine Belastungsgleichheit zwischen wenig und viel Verdienenden herzustellen, sei ein progressiver Steuersatz gerechtfertigt.

Zunehmend werden jedoch Gerechtigkeitserwägungen und das Sozialstaatsprinzip[8] als Begründungen angeführt. Das deutsche Bundesverfassungsgericht leitet das Erfordernis eines progressiven Tarifverlaufs aus dem Gleichheitssatz ab, wonach das Leistungsfähigkeitsprinzip gelten müsse.[9]
Quelle: Wikipedia: Steuerprogression


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22.08.2020 um 16:55
@Taln.Reich
Du brauchst mir Steuerprogression nicht erklären - wir reden hier vom Land auf dem Platz 2 der weltweit höchsten Abgaben...und durch das BGE würde es noch mehr.
Außerdem schiesst es quasi von Null auf Spitzensteuersatz sehr steil.
In den fetten letzten 10 Jahren hat man Renten, Kindergeld & H4 erhöht, aber den Steuerzahler nicht partizipieren lassen...und jetzt kommt noch der asozial gestaltete Soli um die Ecke.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

22.08.2020 um 17:07
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:In den fetten letzten 10 Jahren hat man Renten, Kindergeld & H4 erhöht, aber den Steuerzahler nicht partizipieren lassen...und jetzt kommt noch der asozial gestaltete Soli um die Ecke.
Warum wohl? Weil die unteren Einkommen real sogar noch gesunken sind, während die mittleren und vor allem die hohen Einkommen ordentlich gestiegen sind.
Ginge es nach dir, würde man die, die von starken Einkommenssteigerungen profitieren noch steuerlich entlasten, auf Kosten derer, die jetz schon am Existenzminimum krepeln. Klingt echt vernünftig...

kuno


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22.08.2020 um 17:11
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Warum wohl?
Irrationale Wahlgeschenke.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Weil die unteren Einkommen real sogar noch gesunken sind, während die mittleren und vor allem die hohen Einkommen ordentlich gestiegen sind.
Und dadurch auch die Steuereinnahmen - da hätte man durch Senkungen dagegen "steuern" können.
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Ginge es nach dir, würde man die, die von starken Einkommenssteigerungen profitieren noch steuerlich entlasten, auf Kosten derer, die jetz schon am Existenzminimum krepeln.
Wie soll das gehen...die Argumentation ist doch etwas wirr oder? Wenn ein Millionär weniger Steuern zahlt, zahlt doch einer aus der unteren Einkommensgruppe doch nicht mehr.


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22.08.2020 um 17:30
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wie soll das gehen...die Argumentation ist doch etwas wirr oder? Wenn ein Millionär weniger Steuern zahlt, zahlt doch einer aus der unteren Einkommensgruppe doch nicht mehr.
Nein, gar nich wirr. Zahlen die oberen Einkommen weniger Steuern, hat der Staat weniger Steuereinnahmen und kann somit auch die unteren Einkommen weniger stark unterstützen, ergo haben die, die schon viel haben mehr und die, die wenig haben noch weniger.
Sehr sozial.

kuno


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22.08.2020 um 17:33
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Zahlen die oberen Einkommen weniger Steuern, hat der Staat weniger Steuereinnahmen
Dieser Staat kennt aber nur eine Richtung...mehr mehr mehr...und komischerweise bleibt für alle weniger.
Ich spare mir jetzt die Aufzählung wie "top" Deutschland ist und wie die aktuelle Entwicklung ist.


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22.08.2020 um 17:36
@masiquodo
Zitat von masiquodomasiquodo schrieb:OK, wir sind zwar im Bereich über das BGE, aber mich würde wirklich interessieren, wie das ausgestaltet werden soll.
Vor allem im Bezug zur weiteren Technolgisierung, den zu erwartenden Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt usw.
Ich könnte Dir insbesondere Verbesserungen im Bereich des Leistungsrechts erläutern, wobei das mitunter zu sehr in's Detail gehen könnte. Mir ging es erstmal grundsätzlich darum, dass Bedarfsgerechtigkeit zu präferieren ist.

Das Problem ist aber vielmehr, dass das Grundsicherungssystem (egal ob SGB II oder XII) nicht isoliert neben dem Arbeitsmarkt, den anderen sozialen Sicherungssystemen, dem Bildungssektor, Steuerrecht usw.usf. steht. Alles ist miteinander verwoben und beeinflusst jeweils die anderen Systeme teils enorm. Ich persönlich würde den Schwerpunkt (und damit verbunden: Hohe Investitionen) auf das Bildungssystem legen. Das ist mMn an vielen Stellen marode, altbacken und ineffizient. Letztlich steht und fällt alles mit der Bildung. Wenn weitere Generationen von Menschen entstehen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht vermittelbar sind, dann hat man in der Realität wenig Spielraum.

Jedenfalls hilft da ein BGE nicht weiter.


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