Das bedingungslose Grundeinkommen

Abahatschi schrieb:Was ist mit den Zinsen? Tun sie jemanden weh...oder egal?

Welche Zinsen? Ich zahle keine Zinsen für die 2 Billionen EUR.

McMurdo schrieb:Welche Zinsen? Ich zahle keine Zinsen für die 2 Billionen EUR.

Ok, ich denke ich werde solche wichtigen Fragen nicht mehr stellen - Du bist anscheinend kein Steuerzahler.
Für die anderen: im Bundeshaushalt sind in etwa 20Mrd Zinsen...ohne Kommunen und Länder.

Man kann auch umrechnen, jeder viertzehnte Euro aus Steuereinnahmen geht an die Kreditgeber...das sind 7,14%!

1.21Gigawatt schrieb:Der durchschnittliche Ami verzichtet, damit die Bezoses, Gateses, Kochs und Zuckerbergs noch mehr Milliarden ansammeln können.

Richtig, wobei der Gates ja durchaus bereit is, sein Vermögen großteils der Gesellschaft zurückzugeben.

1.21Gigawatt schrieb:Was wären vernünftige Bedingungen?

Zu allererst mal eine wirkliche Bedürftigkeit. Das Gießkannenprinzip eines BGE führt imho zu Fehlanreizen im Arbeitsmarkt.

1.21Gigawatt schrieb:Mir geht es in erster Linie um eines: Arbeitsmarkt als Grundlage des Verteilungsschlüssels über den der Wohlstand, den eine Gesellschaft produziert, verteilt wird, ist eine richtig schlechte Idee.

Da gehe ich durchaus mit, es fragt sich allerdings durch welche Alternative das heutige System ersetzt werden soll. Die Enteignung von Unternehmern und ein sogenanntes Volkseigentum hat schon mal nich so gut geklappt.
Meiner Meinung nach geht es vielleicht über Teilhabe. Der Staat könnte über Steuern (Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer) die oberen Spitzen kappen und nach untern umverteilen. Diese Mittel sollten dann aber möglichst nich verkonsumiert, sondern Vermögens bildend investiert werden (Immobilien, Unternehmensanteile, eigenes Unternehmen). So würden auch die unteren Einkommensschichten vom steigenden Wohlstand profitieren können.
Ein Problem dabei stellt allerdings der internationale Steuerwettbewerb da, Unternehmen und sehr Vermögende könnten versuchen im Ausland der höheren Besteuerung zu entgehen. Außerdem herrscht in Deutschland, vor allem im unteren Einkommenssegment eine sehr schlechte Finanzbildung vor, zusätzliches Einkommen würde wohl allem verkonsumiert werden.

1.21Gigawatt schrieb:Wertschöpfung wird dann fast gänzlich automatisiert und unabhängig von menschlicher Arbeit sein. Die Annahme, dass mit der wegautomatisierung durch Maschinen und KI ebenso viele neue Jobs entstehen ist absurd.

Dieser Prozess is aber nich neu, er herrscht schon seit langer Zeit vor, allerdings tritt er beschleunigt auf.
Das der Wegfall von heutigen Arbeitsplätzen durch neue kompensiert wird glaube ich auch nich, muss aber auch gar nich, denn man kann ja die Arbeitszeit weiter runter fahren, wie es auch schon seit Jahrzehnten üblich is.

Ok, das Ganze is jetz schon recht OT, weshalb ich auf die weiteren Punkte nich auch noch gesondert eingehen möchte.

mfg
kuno

Abahatschi schrieb:Man kann auch umrechnen, jeder viertzehnte Euro aus Steuereinnahmen geht an die Kreditgeber...das sind 7,14%!

Das dürfte ich in Zukunft aber auch deutlich reduzieren. Jede Woche laufen alte Anleihen aus, die durch neue mit Null- oder Negativzins ersetzt werden und eine Zinswende is nich in Sicht. Schuldendienst könnte in Zukunft statt Kosten Einkünfte bescheren. :)

kuno

kuno7 schrieb:Schuldendienst könnte in Zukunft statt Kosten Einkünfte bescheren. :)

Inflationgeschwurbel....sorry.

kuno7 schrieb:Das dürfte ich in Zukunft aber auch deutlich reduzieren.

Aber nicht auf das Niveau dass BGE geht...

Abahatschi schrieb:Inflationgeschwurbel....sorry.

Nö, einfache Mathe. Wenn ich ne Anleihe, die mich 2%/a gekostet hat, durch eine ersetze, die auf -1%/a lautet, dann hab ich statt 2% kosten erstmal 1% Einkommen bzw. 1% Tilgung ohne Aufwand. Die Inflation kommt da noch oben drauf.

Abahatschi schrieb:Aber nicht auf das Niveau dass BGE geht...

Na das hab ich ja auch mit keiner Silbe behauptet.

kuno

Ich habe mal eine frage ... Ich beziehe zurzeit arbeitslosengeld in höhe von 1070 Euro .

Kann ich dazu einen Teilzeit job antreten ,ohne das mir was gekürzt wird vom Jobcenter?

@gilda_radner
Du meinst ALG1? Dann kannst Du 165€ dazu verdienen...alles drüber bis 450€ wird angerechnet.
Ein Job im Sinne einer Stelle mit Teilzeit geht nicht.
https://www.ratgeber-geld.de/hinzuverdienst-beim-arbeitslosengeld-i/ (Archiv-Version vom 15.08.2020)

gilda_radner schrieb:Ich habe mal eine frage ... Ich beziehe zurzeit arbeitslosengeld in höhe von 1070 Euro .

Ich gehe bei der Summe mal von ALG 1 aus und da solltest du afaik 450€ dazu verdienen dürfen.

mfg
kuno

kuno7 schrieb:da solltest du afaik 450€ dazu verdienen dürfen.

Nein, geht nur wenn der Nebenjob schon min. 12 Monate vor der Arbeitslosigkeit begonnen wurde.
Siehe Link.

Abahatschi schrieb:Nein, geht nur wenn der Nebenjob schon min. 12 Monate vor der Arbeitslosigkeit begonnen wurde.

Ja danke, habs grad nachgelesen.

kuno

@Taln.Reich

Taln.Reich schrieb:Das heißt nicht, dass umfassende gesellschaftliche Veränderungen generell unterlassen werden sollten.

Der letzte Versuch, Ideen vom Reissbrett der Realität aufzudrücken nannte sich Kommunismus und hat mal eben eine 8-9stellige Zahl an Todesopfern weltweit gefordert. Insofern ist der Bedarf der Welt, unausgegorene Ideen der Welt aufzudrücken, vorerst gedeckt.

Ok vielen dank , wäre klasse gewesen ,wenn der staat es erlauben würde 400 euro dazu zu verdienen ohne einbußen beim JC.

gilda_radner schrieb:wäre klasse gewesen ,wenn der staat es erlauben würde 400 euro dazu zu verdienen ohne einbußen beim JC.

Glaube ich Dir....nur deine Netto Summe würde einem 2100€ Brutto Lohn entsprechen, da haben andere 633€ Abgaben drauf.

sacredheart schrieb:Der letzte Versuch, Ideen vom Reissbrett der Realität aufzudrücken nannte sich Kommunismus und hat mal eben eine 8-9stellige Zahl an Todesopfern weltweit gefordert. Insofern ist der Bedarf der Welt, unausgegorene Ideen der Welt aufzudrücken, vorerst gedeckt.

Godwins law braucht einen Zusatz, um unangemessene Stalinvergleiche auch abzudecken.

Abahatschi schrieb:Den Widerspruch nicht vergessen: mit H4 kriege ich keinen Job, aber mit BGE gehe ich arbeiten. Wo kommt der Job her?

Diesem Widerspruch unterliegen aber auch jene, die H4 Beziehern Faulheit oder Lustlosigkeit unterstellen oder sie nur in der Hängematte liegend sehen.

@masiquodo
Und was hat das mit der Anzahl der Jobs zu tun? Erläutere das mal.

Taln.Reich schrieb:Deutschland ist kein Niedriglohnland, und sollte es auch nicht sein.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit einem der größten Billiglohnbereichen meiner Erinnerung nach auf Platz 6. Also wahrlich nichts, mit dem man sich hier schmücken können sollte.

https://www.zeit.de/wirtschaft/2019-05/geringverdiener-niedriglohnsektor-armut-entlohnung-mindestlohn

Es wäre ja schon mal gut, würden sich die Gegner eines BGE zum Beispiel mal konkret etwas ausdenken und Ideen zur Umsetzung entwickeln, wie man möglichst bald diesem Problem bei kommt. Und andererseits wie mit vernünftig bezahlter Arbeit letztendlich auch die hier jammernden Steuerzahler entlastet. Woher und in welchen Bereichen sollen die neuen Jobs her kommen, die für ein nicht nur gerade so ausreichendes Auskommen sorgen? Da hier ja Utopien wie das BGE grundsätzlich abgelehnt werden zu denken, bitte an der Realität orientieren.

masiquodo schrieb:Es wäre ja schon mal gut, würden sich die Gegner eines BGE zum Beispiel mal konkret etwas ausdenken und Ideen zur Umsetzung entwickeln, wie man möglichst bald diesem Problem bei kommt.

Wieso soll sich ein BGE Gegner was ausdenken? Per Prinzip braucht er das BGE nicht, also hat er keine Eile diesem Problem beizukommen.

masiquodo schrieb:Und andererseits wie mit vernünftig bezahlter Arbeit letztendlich auch die hier jammernden Steuerzahler entlastet.

Ganz einfach: Steuersenkung.

masiquodo schrieb:Woher und in welchen Bereichen sollen die neuen Jobs her kommen, die für ein nicht nur gerade so ausreichendes Auskommen sorgen?

Woher sollen sie bei BGE kommen wenn die Abgabelast entsprechend steigt?

masiquodo schrieb:Es wäre ja schon mal gut, würden sich die Gegner eines BGE zum Beispiel mal konkret etwas ausdenken und Ideen zur Umsetzung entwickeln, wie man möglichst bald diesem Problem bei kommt.

Schön wäre es auch, wenn die Befürworter eines BGE konkrete Zahlen zur Finanzierung vorlegen würden.