McMurdo schrieb:Naja, Kriminalität verringere ich ja auch nicht unbedingt dadurch das ich den Menschen einfach etwas Geld gebe, den einen oder anderen Ladendieb vielleicht, geschenkt.
Warum haben wir denn die ganzen sozialen Sicherungssysteme aufgebaut und zwar so massiv das wir schon 50% des Bundeshaushaltes dafür ausgeben plus noch ne weiterer Billion EUR?
Es geht doch darum Menschen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen ungeachtet der individuellen Begabungen und Fähigkeiten. Jeder trägt doch auf seine Weise zu einer Gesellschaft bei, also ist es nur konsequent wenn jeder als Mensch etwas von dieser Gesellschaft als Wertschätzung auch zurück erhält.
Die sozialen Sicherungssysteme erfüllen humanitäre Zwecke. Das ist dem Armen/Schwachen ebenso ein Bedürfnis wie dem Starken/Reichen, aber man muß sich halt auf vernünftige Kompromisse einigen.
Genau darin liegt in meinen Augen der große Fehler: Die Realität wird zu sehr durch hehre Begriffe und Ansprüche wie "Würde" verbrämt. Nach wie vor kann aber kaum ein Mensch halbwegs sauber erklären, was Würde eigentlich ist. Der Begriff mag seinen Sinn haben, lädt aber durch seine extreme Unschärfe auch zu Überdehnung und Mißbrauch ein.
Dass jemand durch sein bloßes Dasein automatisch das Recht erwirbt, andere für ihn arbeiten zu lassen, das sehe ich nicht. Bei Menschen die krank sind, behindert oder aus anderen Gründen unfähig, der Gesellschaft etwas zurückzugeben, kann die Rückgabe eben indirekt doch erfolgen, über humanitäre Glücksgefühle quasi. Die hat man ja auch, wenn man spendet oder schenkt. Man fühlt sich "gut" dabei und danach. Wenn einem das Geld zwangsweise weggenommen wird, ist das ganz anders.
Deswegen auch Vorsicht mit Sozialität, Humanität etc. Das sind alles keine Einbahnstraßen.