Taln.Reich schrieb:ziemlicher Strohman. Wer verlangt hier, dass alle das selbe haben sollen, unabhängig davon was sie selber tun?
Jaja, der berühmte "Strohmann". Ach komm, wir sind doch erwachsene Menschen hier, zumindest die meisten. Lies dir die Vorschläge hier doch durch. Arbeitsverbot ab Erwirtschaftung eines bestimmten Vermögens, damit andere auch nachrücken können. Ja klar, es warten auch hunderttausende Geschäftsführer darauf, Firmen übernehmen und sich dumm und dusselig verdienen zu können. Der Vorschlag sagt es doch schon selbst: Ab 5 Mio raus aus dem Arbeitsleben, damit der nächste die 5 Mio erwirtschaften kann, und dann der Nächste, und der Nächste, und der Nächste...
Will mir wirklich jemand erzählen, es säßen in Deutschland so viele hochgebildete, hochqualifizierte Führungskräfte rum die nur keinen Job finden, weil andere an ihrem Job kleben?
paranomal schrieb:Und wer sagt, dass niemand dafür was tun will?
Die gesamte Idee des BGE. Jeder, der nicht arbeitet soll mehr Geld kriegen, damit er sich Dinge leisten kann die andere sich nur leisten können, weil sie arbeiten gehen. Es ist doch wohl nicht ernsthaft anzunehmen dass die Befürworter des BGE dieses nur gerne haben wollen, damit sie jeden Tag auf dem Biohof einkaufen können...
paranomal schrieb:Das Problem ist, dass auch die weniger gut bezahlte Arbeit gemacht werden muss. Das System in dem wir leben ist also darauf angewiesen, dass es Einkommensumterschiede gibt. Würden alle jetz einen auf hochqualifiziert machen, dann läuft der Laden nicht mehr. Zeitgleich stehen einem mit mehr Geld auch größere Möglichkeiten, also mehr positive Freiheiten, zur Verfügung. Bei Kritik an diesem immanenten Sozialen Gefälle mit "Es gibt ja Chancengleichheit" und irgendwelchen ideologischen Versatzstücken aus der Märchenwelt der "Selfmade-People" zu kommen, ist geradezu zynisch.
Auch dem Müllkutscher oder der Reinemachefrau steht es frei, sich weiter zu qualifizieren um dann eine besser bezahlte Arbeit zu machen. Oder er schiebt Sonderschichten und macht Überstunden - wie z.B. ich das auch mache, wenn Geld für die Urlaubskasse her muss. Warum sollte der Diplom-Volkswirt seine Arbeit mit Führungsaufgaben erledigen und jeden zweiten Tag ob seiner Entscheidungen den Kopf in der Schlinge haben, während der Pförtner fürs Knöpfchendrücken, damit die Schranke auf und zu geht auch nur annähernd das selbe Geld bekommt?
Wenn es Festhalten an der eigenen Privilegiertheit ist, dann ist das eben so. Ich bin heute so privilegiert, weil ich mich dafür krumm gemacht habe, zwischendurch Arbeiten erledigt habe, die sonst keiner machen will. Für ein Gehalt gearbeitet habe, für das viele Menschen gar nicht erst aufstehen würden.
Wer an diesem - meinem Privileg - rütteln will, soll erst mal den Weg gehen, den ich gegangen bin. Ich bin nicht da wo ich bin, weil ich schlauer, größer, hübscher oder sympathischer bin, sondern weil ich mich nicht habe unterkriegen lassen. Die, die mit mir den selben Weg gegangen und unterwegs liegen geblieben sind - warum genau sollen die meine "Privilegien" teilen dürfen?