Optimist schrieb:Insofern, wenn es nicht um Hinzuverdienst geht, dann ist - hauptsächlich bei Jugendlichen - ein BGE vielleicht tatsächlich problematisch.
Ich würde Jugendliche jetzt nicht per se für unfähig halten schon einen bestimmten Weg zu verfolgen. Bei mir persönlich waren Abitur, Wehrdienst (mit Abstrichen, ich wurde ja noch gezwungen) und Ausbildung eigentlich nur Zeitschinderei, weil ich nicht wusste, was ich mit meinem Leben anfangen wollte. Andere Leute sind da in der Altersspanne von 17-21 schon deutlich weiter und fokussierter. Wahrscheinlich wäre mein Abi dann auch besser ausgefallen und ich hätte weniger Fehlstunden gesammelt.
Die Konsequenz, die du ansprichst, vertrete ich ohnehin. Ein BGE von der Wiege bis zum Sarg halte ich für Quatsch. Sowohl zu Beginn als auch am Ende. Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen das BGE. Ich hatte einige Seiten vorher auch schon ein Modell vorgeschlagen, dass die tatsächlichen Auswirkungen der Digitalisierung an die Allgemeinheit umverteilt. Ich denke aber nicht, dass wir innerhalb dieser und der nächsten Generation dahin kommen, dass die Produktivität weitesgehend automatisiert aufrecht erhalten wird (Stichwort Energieproblematik). Wenn es soweit kommt, dass niemand mehr arbeiten muss, sehe ich ein BGE durchaus als Modell. Das ganze mit dem Start in die Erwerbsfähigkeit zu koppeln, halte ich für einen sinnvollen Ansatz, wenn man das Kindergeld beibehält.
Edit: Die Rente über das BGE abzuwickeln halte ich auch für falsch. Das wäre dann eine Einheitsrente, egal ob 40 Jahre gearbeitet wurde oder nicht. In dem Punkt müsste man das Konzept definitiv überarbeiten.