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Das bedingungslose Grundeinkommen

20.847 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Geld, Sozial, Grundeinkommen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Das bedingungslose Grundeinkommen

11.04.2019 um 22:32
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Vermutlich ja. Deshalb würde ich so ein BGE auch nich mit 1000€ ansetzen, sondern mit weniger, außerdem auch noch regional anpassen und auch die Wohngeld Regelung so belassen.
Das Problem ist nicht die Höhe des Satzes, sondern die so genannte Transferentzugsrate von 100% ab dem 1. zuverdienten Euro - um Arbeitsanreize zu erhalten, braucht man entweder einen Freibetrag, oder eine Entzugsrate unter 100%, oder beides.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

11.04.2019 um 22:34
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Belassen wir es dabei, dass ich offensichtlich nich in der Lage bin dir meinen Standpunkt klar zu machen. Shit happens. :)
Jupp. Meinen Standpunkt kann ich scheinbar ebensowenig verdeutlichen... shit happens halt :)


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Das bedingungslose Grundeinkommen

11.04.2019 um 22:41
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das Problem ist nicht die Höhe des Satzes
Ich denke die Höhe spielt schon eine drastische Rolle! Is schon ein Unterschied ob ich 500€ bekomme oder 2000€ im Bezug darauf, welche Jobs dann schwer zu besetzen sind.
Bei einem BGE von sagen wir 800€ im Schnitt (regional angepasst) dürfte das Gap zu den meisten Vollzeit Tätigkeiten schon durchaus relevant sein.
Bei denen, wo es anders is entgegne ich, dass es auch heute schon so einige gibt, die dennoch arbeiten gehen, zB. Aufstocker.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Jupp.
Is doch zur Abwechslung mal schön unverstanden eine andere Meinung zu vertreten ohne dass der Gegenpart persönlich wird. Da könnt ich mich dran gewöhnen. :)

mfg
kuno


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Das bedingungslose Grundeinkommen

11.04.2019 um 22:43
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Bei denen, wo es anders is entgegne ich, dass es auch heute schon so einige gibt, die dennoch arbeiten gehen, zB. Aufstocker.
Der Aufstocker kann ja nur aufstocken, weil ihm eben nicht 100% vom Aufgestockten von Hart IV abgezogen werden. Das ist doch gerade die Transferentzugsrate, um die es mir geht.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

11.04.2019 um 22:51
Zitat von bgeowehbgeoweh schrieb:Das ist doch gerade die Transferentzugsrate, um die es mir geht.
Ok, dann müsste man ab einem gewissen Sockelbetrag von unten und ab einem anderen nach oben das Verhältnis von Einzahlung und Auszahlung etwas asymmetrisch gestalten. Das sollte ohne größeren Mehraufwand darstellbar sein.

mfg
kuno


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12.04.2019 um 20:46
Zitat von RealoRealo schrieb:das wäre dann BGS = bedingungslose Grundsicherung für den Bedürftigen / Arbeitslosen.
Auch schön. Damit könnte ich gut leben. Stimmt aber nicht ganz, denn typisch für ein BGE ist ja der Fakt, dass z.B. auch jemand mit einem Arbeitsvertrag ein Sabbatical einlegen könnte und dabei automatisch das BGE durchgereicht bekäme, obwohl er weder arm noch arbeitslos ist.


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Realo ehemaliges Mitglied

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12.04.2019 um 21:13
Zitat von Orig.NathanOrig.Nathan schrieb:denn typisch für ein BGE ist ja der Fakt, dass z.B. auch jemand mit einem Arbeitsvertrag ein Sabbatical einlegen könnte und dabei automatisch das BGE durchgereicht bekäme, obwohl er weder arm noch arbeitslos ist.
Man kann nicht alles haben. Bisher hat noch jeder, der sich ein Sabbatical leisten konnte, überlebt. Es sollte reichen, wenn ihm eine Wiedereinstellung nach einem Jahr vorher garantiert wird.

Wir sprechen eben auch immer nicht ganz zu Unrecht von knappen Kassen.


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12.04.2019 um 22:21
Zitat von RealoRealo schrieb:Es sollte reichen, wenn ihm eine Wiedereinstellung nach einem Jahr vorher garantiert wird.
Sicher, aber anderes Thema. Es ging ja darum, statt eines "BGE" ein "BGS" zu machen und ich fand die Idee einerseits zwar nicht uncharmant anderedseits aber eben nicht uneingeschränkt zielführend.


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12.04.2019 um 22:30
Zitat von RealoRealo schrieb:Es sollte reichen, wenn ihm eine Wiedereinstellung nach einem Jahr vorher garantiert wird.
Hmja.. das macht aber nicht jeder AG mit. Ist leider so.


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12.04.2019 um 22:31
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Hmja.. das macht aber nicht jeder AG mit. Ist leider so.
Und die AN haben einen Grund mehr über den Paygap zu lamentieren. Ein Jahr Auszeit kann in bestimmten Branchen Welten ausmachen.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

12.04.2019 um 22:32
Zitat von kuno7kuno7 schrieb:Warum, wenn es denn Wortwörtlich Bedingungslos wäre, dann müsstest du es für Jeden bereitstellen! Begrenzt man es auf Deutsche Staatsbürger oder in Deutschland wohnende, wäre es ja schon wieder nich mehr bedingungslos.
Das ist kein wirkliches Argument sondern reine Wortklauberei. Klar ist doch, dass ein deutsches BGE nicht für die ganze Welt gelten kann, ja, noch nicht mal für Österreich...

Wie dir selbst klar sein dürfte bezieht sich das Attribut "bedingungslos" auf den Vergleich zum aktuellen ALG II und seinen entwürdigenden Zuteilungsverfahren. Es versteht sich von selbst, dass ein im deutschen Grundgesetz als Bürgerrecht verankertes BGE auch nur für das deutsche Volk und seine Bürger gelten kann.

speziell @Realo:

1. Die auch im Grundgesetz verankerten allgemeinen Menschenrechte gelten dagegen für alle Menschen, die sich auf deutschem Boden aufhalten.

2. Das deutsche Volk besteht aus Menschen mit deutschem Pass, ganz egal, welcher Nation sie ursprünglich entstammen. Da werden die Völkischen wieder ein bisschen herumheulen, aber der kranke Begriff "Biodeutsch" hat hier natürlich überhaupt nichts verloren, ich betonte das bereits mehrfach.


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Realo ehemaliges Mitglied

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12.04.2019 um 23:54
Zitat von Orig.NathanOrig.Nathan schrieb:Das deutsche Volk besteht aus Menschen mit deutschem Pass, ganz egal, welcher Nation sie ursprünglich entstammen. Da werden die Völkischen wieder ein bisschen herumheulen, aber der kranke Begriff "Biodeutsch" hat hier natürlich überhaupt nichts verloren, ich betonte das bereits mehrfach.
Es ging aber um was anderes. Du wolltest BGE, wenn ich das richtig sehe, nur deutschen Staatsbürgern in Deutschland zugestehen und keinen Nichtdeutschen, die hier ihren ersten Wohnsitz haben, während diese aber durchaus H4 kriegen.

Das wäre dann aber verfassungswidrig, weil das SGB für alle hier Lebenden mit festem Wohnsitz gilt und nicht nur für deutsche Staatsbürger.


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13.04.2019 um 07:17
Zitat von RealoRealo schrieb:Das wäre dann aber verfassungswidrig, weil das SGB für alle hier Lebenden mit festem Wohnsitz gilt und nicht nur für deutsche Staatsbürger.
Nicht das ich wüsste. Ich bin kein Verfassungsrechtler, weiß aber zumindest die Logik auf meiner Seite. Allerdings sind Gesetze auch nicht immer logisch. Der Punkt wäre also noch offiziell zu klären.


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Das bedingungslose Grundeinkommen

13.04.2019 um 07:59
Die Frequenz, nach denen ihr euch die Beiträge um die Ohren schlagt ist ... beachtlich.
Lese längst nicht mehr alles mit.

Deshalb bitte ich um eine kurze Zusammenfassung:
Warum wird um das BGE gestritten?

Ich bin noch relativ Jung, relativ Fit - bekomme aber keinen Job. Dieser Tage haben in meinem Umfeld 2 Tankstellen Personal gesucht. "Nungut, warum denn nicht". Hab eine kaufmännische Ausbildung, bin Zuverlässig, kann mit Geld umgehen, bin technisch versiert - sodass ich mir zutraue, ein Kassensystem schnell zu durchdringen. Sollte passen. Also hab ich mal persönlich durch geklingelt. Antwort "Ja, ja Bewerbung an ... und einfach mal hinten anstellen". Mit meiner Erwerbs-Bio weiß ich dann auch schon, wo meine Mappe landet.

Es gibt einfach nicht genügend Jobs. Warum sollte man Menschen am Rande der Existenz leben lassen? Warum sollte man diese Existenz auch noch in frage stellen, in dem man das wenige noch Sanktionieren kann oder überhaupt die Bedürftigkeit in Frage stellt?


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13.04.2019 um 08:09
Zitat von NegevNegev schrieb:Deshalb bitte ich um eine kurze Zusammenfassung:Warum wird um das BGE gestritten?
Hast du hiermit nicht selbst schon einen Teil der Antwort gegeben? :) :
Zitat von NegevNegev schrieb:Es gibt einfach nicht genügend Jobs. Warum sollte man Menschen am Rande der Existenz leben lassen? Warum sollte man diese Existenz auch noch in frage stellen, in dem man das wenige noch Sanktionieren kann oder überhaupt die Bedürftigkeit in Frage stellt?
Gestritten wird mMn darüber hinaus, ob es finanzierbar wäre und für manche ist es auch eine moralische Diskussion, nach dem Motto: wer nicht arbeitet, wieso sollte so jemand von Haus aus etwas geschenkt bekommen - bedingungslos?


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Das bedingungslose Grundeinkommen

13.04.2019 um 09:49
Zitat von NegevNegev schrieb:Mit meiner Erwerbs-Bio weiß ich dann auch schon, wo meine Mappe landet.
Ich glaube, das wichtigste ist eine positive persönliche Einstellung zum Leben. Die kostet nicht mehr Energie als eine negative (eher weniger) und bringt viel mehr. Eindeutig der bessere Deal. Personal für Tenkstellenshops z.B. sind zumindest bei uns, also im Großraum München, sehr gefragt. Kein Problem, einen Job zu finden. Nicht schon aufgeben bevor man es versucht hat.

Wenn du eher auf der Depri-Schiene unterwegs bist hilft dir ein BGE auf jeden Fall, dennoch ein Leben zu führen, dass dich nicht noch zusätzlich als Aussätzigen stigmatisiert.


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13.04.2019 um 09:59
@Orig.Nathan
Es ist ein Unterschied, sich auf eine Stelle zu bewerben und eine realistische Chance auf diesen Job zu haben.
Oder man rennt immer und immer wieder gegen eine Mauer und wundert sich, "weshalb die Mauer nicht nachgibt und warum der Kopf so weh tut".

Und glaub mir, ich bin positiv gestimmt. Denn ansonsten würd ich durchdrehen und mir sicher noch (andere) psychische Erkrankungen einfangen... muss eben das Beste aus HartzFear machen.


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13.04.2019 um 10:02
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Gestritten wird mMn darüber hinaus, ob es finanzierbar wäre und für manche ist es auch eine moralische Diskussion, nach dem Motto: wer nicht arbeitet, wieso sollte so jemand von Haus aus etwas geschenkt bekommen - bedingungslos?
Genau.

Knackpunkt ist die Finanzierbarkeit einerseits und die Moraldebatte andererseits. "Moral" ist die Summe der Werte einer Gesellschaft und somit eine subjektive Angelegenheit. In kapitalistisch orientierten Gesellschaften (also den meisten) steht natürlich die Arbeit im Fokus. Sehr viele Menschen finden es unanständig, nicht zu arbeiten. Selbstgerechtigkeit ist ein weit verbreitets Übel, fehlende Demut, keine Barmherzigkeit, Gefühlskälte, Menschenfeindlichkeit. Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen. Punkt. Das ist die eine Seite. Dabei wäre ja ein chriostliches leben angeblich auch ein wichtiger Grundwert unserer Gesellschaft. Aber das war noch nie mehr als ein frommer Wunsch und nicht Wirklichgkeit.

Die andere Seite sagt, Arbeit an sich ist ein persönlicher Wert, den man einbringen kann aber nicht muss. Nachdem sich am eigentlichen Wert der Arbeit von vielen einige wenige persönlich bereichern ("Kapitalakkumulation") kann z.B. ich die Menschen verstehen, die keine Lust haben Rädchen in diesem System zu spielen. Für die stimmt die Rechnung nicht. Andere leiden an einer angegriffenen Gesundheit und können nicht so wie sie vielleicht selber wollen. Das muss eine moderne Gesellschaft in meinen Augen abfedern können. Letztlich sind wir alle Menschen und sollten nicht auf andere herabsehen, die dem Druck und der Geschwindigkeit unserer modernen Gesellschaft nicht standhalten können. Unsere bestehenden Sozialsysteme stempeln solche Menschen zu Verlierern. Deswegen ein BGE.


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13.04.2019 um 10:07
@Orig.Nathan
Beitrag von Orig.Nathan (Seite 561)
ein sehr guter Beitrag, danke :)
Zitat von Orig.NathanOrig.Nathan schrieb:In kapitalistisch orientierten Gesellschaften (also den meisten) steht natürlich die Arbeit im Fokus.
und deswegen definieren viele Menschen leider ihren Wert über diese.
Zitat von Orig.NathanOrig.Nathan schrieb:Sehr viele Menschen finden es unanständig, nicht zu arbeiten
das wäre ein Punkt, weshalb das BGE auch funktionieren könnte - wenn man jetzt erst mal noch den finanziellen Aspekt raus lässt (das ist dann Mathematik :) )


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13.04.2019 um 10:08
Zitat von NegevNegev schrieb:Es ist ein Unterschied, sich auf eine Stelle zu bewerben und eine realistische Chance auf diesen Job zu haben.
Klar. Aber wenn du nicht mitten in einer Wüste wohnst oder mitten in einem Park von lauter Elektroladestationen HAST du eine realistische Chance auf einen Tankstellenjob. Selbstverständlich muss man sich auf einen solchen auch bewerben. Gerade das zeigt übrigens auch die Wertigkeit dieser Tätigkeit. Da geht es um teuren Warenbestand, komplexe Technik, Geschick im Umgang mit Menschen, hohe Aufmerksamkeit etc. Ein Job mit hohen Anforderungen. Das Image ist nicht besonders hoch, das stimmt, aber du willst ja nicht für ein Image arbeiten, oder? Wie gesagt, schaffst du es mental einfach nicht erspart dir ein BGE die entwürdigenden Gänge zu Jobcenter und Sozialamt.


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