Kommunismus
03.08.2010 um 21:20@eckhart
Also du kannst gerne in gewissem
Rahmen per PN Fragen an mich richten, ansonsten bleib beim Topic.
Also du kannst gerne in gewissem
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Kc schrieb:Man könnte in gewisser Weise sogar die Verbindung ziehen zu Naturgesetzen von Konkurrenz und Auslese ziehen, die auch heute noch in den Menschen verankert sind:Nun dann empfehle ich dir zu diesem Thema einmal das Buch Gegenseitige Hilfe von Pjotr Kropotkin.
Es gab in den Anfängen der Menschheit nicht genügend Ressourcen am Ort für alle Menschen, nur eine begrenzte Zahl von jagbaren Tieren, nur eine begrenzte Zahl von essbaren Pflanzen - die Menschen waren gezwungen, sich hervor zu tun, besser zu sein, als andere, mehr Nahrung, Waffen und andere, nützliche Dinge anzuhäufen, um selbst zu überleben.
In gewisser Weise kommt dieses natürliche Gesetz auch heute noch zum Tragen, instinktiv möchten sich die meisten Menschen in eine möglichst gute Stellung gegenüber anderen Menschen bringen.
Auch viele Jahrtausende geistige und körperliche Entwicklung können dies nicht ausradieren, ebensowenig wie eine Ideologie, so schön sie theoretisch auch sein möge
Kc schrieb:Allerdings tun die Menschen in wirtschaftlicher Hinsicht meist nur, was ihnen selbst nutzt, es besteht ein natürlicher Egoismus, der auch durch eine Ideologie nicht ausradiert werden kann.Klar betreibt der Mensch Wirtschaft, weil es ihm nützt, das ist logisch. Und auch der Arbeiter arbeitet in erster Linie, weil er selbst Geld verdienen will, womit er sich sein Überleben sichern und gegebenenfalls seinen Wohlstand vergrößern kann. Anerkennung bitte ich da mal außen vor zu lasssen, das ist dann wieder eine andere Sache, der man durchaus einen eigenen Thread widmen kann.
Hinzu kommt auch der Wunsch nach Anerkennung.
Kc schrieb:Hat man lange und viel gelernt, sich mit viel Einsatz hochgearbeitet, dann besteht das Gefühl, dass man deshalb auch mehr Geld verdient hat, als jemand, der weniger gelernt oder sich weniger bemüht hat. Die meisten Menschen haben meiner Meinung nach den Wunsch nach angemessener Würdigung ihrer Leistungen.Jemand, der für seine Ausbildung mehr Zeit investieren muss, hat einen Grund dafür: in der Regel nämlich, dass für die Ausübung des Berufes eine Arbeitsweise angewendet werden muss, die so ohne weitere Fortbildung nicht realisierbar wäre. Der qualitative Wert der Arbeit liegt damit überhalb der Durchschnittsarbeit und kann daher auf dem Markt entsprechend teurer angeboten werden und wird ebenfalls in der Regel höher honoriert. Ebenfalls ist es gerechtfertigt, einen Arbeiter, der Jahrzehnte seinen Beruf ausführt, höher zu entlohnen, jedoch nur, wenn sich tatsächlich herausstellt, dass durch die längere absolute Arbeitszeit ein hohes Maß an Erfahrung erlangt wurde, das sich in der Qualität oder Quantität der Arbeit auszeichnet.
Kc schrieb:Möchte man nun versuchen, eine größere Gleichheit zu schaffen, also den ungelernten Arbeiter ähnlich viel verdienen lassen, wie den ausgebildeten Meister, den Diplom-Ingenieur oder den Absolventen der Wirtschaftswissenschaften, dann wird dies scheitern.Ist richtig und kann nicht das Ziel sein. Denn diese Gleichheit wäre Ungleichheit, nämlich in dem Maße, wie überdurchschnittliche Arbeit dann gleichermaßen entlohnt würde wie unterdurchschnittliche. Das wäre in etwa so, wie wenn die Durchschnittsarbeitszeit unter festgelegten Bedingungen für die Herstellung eines Schuhs eine Stunde betragen würde, der Schuster am Tag 12 Schuhe fertigstellt und alle für insgesamt 100 Euro verkauft, doch ein anderer Schuster unter selben Bedingungen Einen herstellt, weil er die andere Zeit einfach keine Lust dazu hat, aber dennoch für den einen gleichen Schuh 100 Euro haben will.
Kc schrieb:Nur bezweifle ich sehr, sehr stark, dass sich die Gleichheitsidee aus dem Kommunismus in die Wirklichkeit übertragen lässt.Diese entartete Idee einer absoluten Gleichheit würde auch weichen, wenn die Mehrarbeit des Arbeitnehmers verkürzt würde oder aber das daraus entstandene Kapital zum überwiegenden Großteil vergesellschaftlicht würde. Denn dann arbeitet 1. jeder für seinen Bedarf und deckt 2. durch die Mehrarbeit für die Gesellschaft den Bedarf aller.
Kc schrieb:Bei sämtlichen Versuchen kam irgendwann doch wieder der Profilierungswunsch zum Tragen, der Wunsch, sich vor anderen Menschen aus zu zeichnen und dementsprechend finanziell und materiell besser da zu stehen.Diesen Profilierungswunsch halte ich jedoch für ein Übel, der aufgrund der zu großen Unterschiede zwischen arm und reich überhaupt erst in dem Maße vorherrscht. Man kann da gespaltener Meinung drüber sein:
melgon schrieb:Das wäre in etwa so, wie wenn die Durchschnittsarbeitszeit unter festgelegten Bedingungen für die Herstellung eines Schuhs eine Stunde betragen würde, der Schuster am Tag 12 Schuhe fertigstellt und alle für insgesamt 100 Euro verkauft, doch ein anderer Schuster unter selben Bedingungen Einen herstellt, weil er die andere Zeit einfach keine Lust dazu hat, aber dennoch für den einen gleichen Schuh 100 Euro haben will.Und? Den Preis für den Einheitsschuh legt ja eh die Preisfestsetzungsabteilung im Ministerium für Zentrale Wirtschaftsplanung fest. Und wenn er noch einen Tag lang nur einen Einheitsschuh macht, wo zwölf Norm sind, wird mal dezent darauf hin gewiesen, dass er sich der Sabotage und der antikommunistischen Aktivität verdächtig macht. Das müsste reichen, dass er 12 Schuhe herstellt.
DaSonny schrieb:1. Will der Mensch irgendetwas tun, erschaffen, was weiß ich.Bei dem ersten Puntk stimme ich zu. Das eigene Einbringen in die Gesellschaft neben der Arbeit zur Existenzsicherung sollte in einer gut funktionierenden Gemeinschaft einfach üblich sein und ich glaube, es ist auch nicht so schwer, das zu realisieren.
2. Wer nicht arbeitet bekommt von der kostenlosen Krankenverischerung, Ernährung, Bildung etz. einfach nichts zu spüren. Kurz und schmerzlos. Wie in den Staaten halt....
voidol schrieb:Und? Den Preis für den Einheitsschuh legt ja eh die Preisfestsetzungsabteilung im Ministerium für Zentrale Wirtschaftsplanung fest. Und wenn er noch einen Tag lang nur einen Einheitsschuh macht, wo zwölf Norm sind, wird mal dezent darauf hin gewiesen, dass er sich der Sabotage und der antikommunistischen Aktivität verdächtig macht. Das müsste reichen, dass er 12 Schuhe herstellt.Nein, den Preis legt die wirtschaftliche Situation in der Gemeinschaft fest und zwar durch die für die Produktion benötigte gesellschaftliche Durchschnittsarbeit. Das heißt, der Preis wird immernoch vom Markt und damit der Gesellschaft bestimmt. Die Planwirtschaft kann in solchen Bereichen natürlich nicht dienen.
melgon schrieb:den Preis legt die wirtschaftliche Situation in der Gemeinschaft fest und zwar durch die für die Produktion benötigte gesellschaftliche DurchschnittsarbeitSag ich was anderes? Das kann nur die Preisfestlegungsabteilung im Ministerium für Zentrale Wirtschaftsplanung objektiv durchführen.
melgon schrieb:der Preis wird immernoch vom Markt und damit der Gesellschaft bestimmtFalsch. Der Marktpreis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Dies hat unterbunden zu werden. Auf Schwarzmarkthandel müssen drakonische Strafen stehen, sonst können wir Kommunismus in die Mülltonne treten.
melgon schrieb:Die Planwirtschaft kann in solchen Bereichen natürlich nicht dienenBlanker Revisionismus.
melgon schrieb:dass ich nichts von deiner geliebten Preisfestlegungsabteilung halteDann nenn es nicht Kommunismus.
melgon schrieb:trag doch etwas Vernünftiges zum ThemaHochjubeln des Kommunismus als Idylle, vielleicht noch verziert mit Bilderchen aus Vorschulbroschüren?
DaSonny schrieb:Ich weiß nicht, wie ihr darauf kommt, dass sich im Kommunismus 90% auf die faule Haut legen würden.Ja wie kommt man nur darauf? Selbst revolutionäre Köpfe scheinen ab und zu über dieses Phänomen nachzudenken.
ikone schrieb:Also ich würd im Kommunis ganz klar nicht mehr Arbeiten, wozu? Menschen Arbeiten nur des Geldes wegen, alles andere wie Spaß an der zusammenarbeit mit Menschen oder sowas ist nur ein Nebeneffekt.Da verwechselst Du was! Menschen arbeiten nicht des Geldes wegen, sondern für den Erwerb, der ihnen gebührt. Man arbeitet für das Wohl aller, für den Schwächsten im System. Arbeiten lohnt sich im Kommunismus. Warte ab, bis du auch in die Falle der Zeitarbeit Firmen geratest.
ikone schrieb:Während ich im Kapitalismus untergehe wenn ich nichts tue.Deswegen wird er ja so gehasst. Arbeiten sollen immer die anderen.
Denn Kapital, tauscht lediglich nur den Besitzer.Was für ein bodenloser Unsinn. Dann wären ja die materiellen Verhältnisse heute noch so wie im viktorianischen Zeitalter.