Eine der unsinnigsten Indizierungen war auch damals bei C&C Generals. Es wurde ursprünglich FSK 16 gegeben, so wie bei bisherigen Strategiespielen auch.
Aber dann:
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beantragt die Indizierung des obengenannten Spiels, da dessen Inhalt geeignet sei, Kinder und Jugendliche sozialethisch zu desorientieren.
Da frage ich mich doch, wenn das Spiel eh erst ab 16 ist, wieso es da Kinder und Jugendlichen schaden soll. Man hätte es auch generell ab 18 machen können.
Die Begründungen waren noch härter:
?Command & Conquer ? Generals? ist geeignet, Kinder und Jugendliche sittlich zu gefährden, da es Krieg verherrlicht und verharmlost.
Eine jugendgefährdende Kriegsverherrlichung ist gegeben, wenn Krieg als reizvoll dargestellt oder als Möglichkeit beschrieben wird, zu Anerkennung und Ruhm zu gelangen.
Hmmm, es gibt reichlich Spiele, wo Krieg das Thema ist. Aber jeder sollte doch wissen, wo der Unterschied zwischen Spiel und Realität ist.
Und wieder wird es mit Kindern begründet, obwohl das Spiel nicht für diese gedacht ist.
?Command & Conquer ? Generals? hat neben dem Realismus, der ein großes Gefährdungspotential gegenüber Kindern und Jugendliche innehat, auch ein hohes Maß an allgemein kriegsverherrlichenden Elementen:
Wieder Blabla über Kinder und wie es denen angeblich schadet, obwohl das Game nicht für sie ist.
Woher wollen die bitte wissen, was Kindern schadet? Ein Spiel, oder Bilder aus realen Kriegen? Ich habe als Kind Bilder aus dem ersten Golfkrieg gesehen.
Abgesehen davon ist der Schaden für Kinder obsolet, da das Spiel eben ab 16 ist und ruhig ab 18 hätte sein können.
Aber der größte Schwachsinn folgt erst noch:
Es scheint, als würde durch das Spielen mit aggressiven Videospielen die dispositionelle Sensitivität gegenüber emotionalen Zuständen anderer herabgesetzt. Die Kinder, deren Mitgefühl für andere gering ausgeprägt ist, haben nach eigenen Angaben bereits viel Erfahrung mit Videospielen, insbesondere mit solchen Spielen, deren Spielinhalt von aggressionsspezifischer Thematik ist. Gleichzeitig ist bei diesen Kindern der sprachliche Umgang mit Begriffen körperlicher Auseinandersetzung erleichtert. In ihren Phantasiegeschichten berichten sie häufiger als andere Kinder über Streit in Form physischer Aggression, und zwar unabhängig von der Art des unmittelbar zuvor gespielten Spiels.
Darüber kann ich nur den Kopf schütteln. In Zeiten ohne Spiele spielten Kinder ebenfalls gewalttätige Sachen durch, einfach weil das zur Entwicklung dazugehört: Cowboy und Indianer bzw. Räuber und Gendarm sind solche Sachen, die auch bereits von den Großeltern gespielt wurden.
Kann der Spieler trotz Bemühen die mit dem primären Spielreiz verbundenen Ziele nicht erreichen, gelingt es ihm also nicht, das Spiel zu kontrollieren, kommt es zu negativ-emotionalen Spielfolgen: Versagensgefühle, Frustration, Wut, Disstress, aggressive Impulse. Dies kann zum Spielabbruch führen oder zur Bereitschaft, die sekundären Spielhandlungen zu intensivieren.
Sowas kann bei allen Spielen passieren, also auch bei Mensch ärgere dich nicht, Blindekuh oder Topfschlagen.
Hier der gesamte Artikel über die Indizierung:
http://www.hqboard.net/content.php?122-indizierung-von-c-amp-c-generals (Archiv-Version vom 07.08.2012)